Das Atomkraftwerk Doel in Belgien wurde erstmalig im Jahr 1969 in Betrieb genommen, allerdings war es zunächst als Pilotprojekt gedacht. Jedoch wird es seit dem Jahr 1975 auch kommerziell betrieben. Bereits in der Vergangenheit traten wiederholt Störungen innerhalb des AKWs auf, sodass die Reaktoren vom Netz genommen werden mussten.
Dies geschah unter anderem in den Jahren 1994 und 2014. Infolgedessen sank auch die thermische Leistung und Verfügbarkeit. Auch gegenwärtig werde immer wieder Haarrisse in Reaktordruckbehältern und Turbinenschäden gemeldet. Auch Wasserschäden an Pumpen, die die Reaktoren kühlen sollen, werden treten auf. Das darin enthaltene Kühlwasser wird vorgewärmt und kann dadurch keinen Schutz mehr gewährleisten.
Eine geplante Außerbetriebnahme erfolgte dann im Jahr 2003, als die belgische Regierung den Atomausstieg beschloss, der im Jahr 2025 beendet sein soll. Doch 11 Jahre später im Jahr 2014, unter der Regierung Michel, wurde entschieden, das AKW Doel sowie das AKW Tihange, was auch unter massiver Kritik steht, mindestens noch bis 2025 am Netz zu behalten.
Grund hierfür wurden Engpässe bei der Energieversorgung genannt, die im Winter auftreten können, da Belgien nicht genügend eigenen Strom produziere. Dieser Beschluss veranlasste den NRW-Umweltminister Johannes Remmel im Frühjahr 2016 dazu, eine Beschwerde bei der UN sowie bei der Europäischen Kommission gegen die außerplanmäßigen Laufzeitverlängerungen der belgischen Atomkraftwerke Doel und Tihange einzureichen. Auch aus dem Grund, da das AKW Tihange unweit der deutschen Stadt Aachen liegt und die Bewohner, im Falle eines Atomunfalls, ebenfalls unter den Folgen leiden würden.
Seit Anfang 2016 diskutieren nun die Länder darüber, ob Jodtabletten in Aachen und in einem 20-Kilometer Umkreis zur Vorbeugung ausgeteilt werden sollen. Diese sollen dafür sorgen, dass radioaktiv-verseuchtes Jod, das beispielsweise durch Einatmen den Körper schädigen kann, Strahlenschutz bietet.