Chanukka 2023: Wann ist Chanukka? Aktuelle News und Infos zum jüdischen Lichterfest
Foto: dpa/Peter Kneffel
Chanukka
jüdisches Lichterfest
Bedeutung: Weihung, Einweihung (hebräisch)
Dauer: acht Tage
Datum: 8. bis 15. Dezember 2023
Chanukka ist ein acht Tage dauerndes jüdisches Fest, das jährlich im Dezember stattfindet.
Die Juden gedenken mit diesem Fest der Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem vor rund 2200 Jahren.
Der Überlieferung zufolge brannte das letzte rein gebliebene Öl, das eigentlich nur für einen Tag ausgereicht hätte, acht Tage lang.
Die Juden stellen anlässlich des jüdischen Festes Chanukka Kerzen in die Fenster und essen in Öl gebackene Speisen wie Latkes (Reibekuchen). Die Feier richtet sich nach dem jüdischen Kalender und wandert daher zeitlich durch ein Intervall von zwei Wochen.
Wann ist Chanukka 2023?
Chanukka 2023 beginnt am 8. Dezember und endet am 15. Dezember 2023. Nach dem jüdischen Kalender beginnt Chanukka stets am 25. Kislew. Da dieser dritte Monat des jüdischen Kalenders ein Schaltmonat mit wechselnd 30 oder 29 Tagen ist, endet das Fest immer entweder am 3. oder am 2. Tewet, dem vierten Monat dieses Kalenders.
Termine Chanukka ab 2023
Die nächsten Termine für Chanukka sind
2024: 25. Dezember bis 2. Januar (2025)
2025: 14. bis 22. Dezember
Was bedeutet das Wort Chanukka?
Das Wort Chanukka, phonetisch xanʊˈkaː, stammt aus dem Hebräischen und bedeutet so viel wie Weihung oder Einweihung. Chanukka ist das jüdische Tempelweihwest, das auch manchmal als "Lichterfest" bezeichnet wird.
Was ist Chanukka?
Das Fest gehört nicht zu den in der Bibel überlieferten, es wird jedoch sowohl in vorrömischer Zeit als auch in der Diaspora des jüdischen Volkes nach der endgültigen Zerstörung des Tempels in Jerusalem durch die Römer im Jahr 70 nach christlicher Zeitrechnung alljährlich gefeiert.
Mit dem acht Tage dauernden Fest wird an den erfolgreichen Aufstand der makkabäischen Juden gegen die hellenistische Herrschaft im Israel des Jahres 3597 nach jüdischer Zeitrechnung (das ist das Jahr 164 vor Christus) gedacht und der Wiedereinweihung des Tempels von Jerusalem.
Besonders im Mittelpunkt steht aber ein Lichtwunder, das sich im Zuge der Tempeleinweihung der Überlieferung nach ereignet haben soll und dem mit dem rituellen Entzünden eines Chanukka-Leuchters gedacht wird.
In welcher Reihenfolge werden die Kerzen am Chanukka Leuchter angezündet?
Nach einer theologischen Schule, der Schule Hillels, wird jeden Tag eine Kerze mehr angezündet – und zwar immer mit der neunten, der sogenannten Diener-Kerze. Dabei werden Segenssprüche aufgesagt. Der Chanukka-Leuchter, die Chanukkia, soll dann in einem Fenster zur Straße hin aufgestellt werden, um öffentlich von dem Lichtwunder zu künden.
Während die Kerzen brennen, mindestens eine halbe Stunde lang, soll jede Arbeit ruhen. Angezündet werden die Lichter jeden Abend nach dem Abendgebet.
Diese Schule hat sich heutzutage durchgesetzt. Es gibt aber im Talmud, der Sammlung jüdischer ritueller Vorschriften, auch die Schule Schammais, nach der am ersten Tag acht Lichter entzündet werden und jeden Tag eine Kerze weniger.
Außerdem gab es eine Auslegung, für jeden Angehörigen der Familie eine Kerze anzuzünden. In Notlagen genügt in jedem Fall eine Kerze, die dann auch nicht öffentlich zu sehen sein muss.
Die acht Lichter werden einer Tradition nach von links nach rechts, einer anderen folgend von rechts nach links angezündet.
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Wie ist Chanukka entstanden?
Chanukka hat auf der einen Seite einen sehr konkreten historischen Hintergrund aus der Geschichte des antiken Palästinas im zweiten vorchristlichen Jahrhundert, beziehungsweise im Jahr 3597 nach jüdischer Zeitrechnung (die jüdische Zeitrechnung beginnt nach der Überlieferung im Jahr 3761 vor Christus mit der nach den biblischen Chroniken berechneten Schöpfung – am 6. Oktober 3761 vor unserer Zeit um 23.11 Uhr und 20 Sekunden. Das Jahr 2021 ist nach jüdischer Rechnung dementsprechend das Jahr 5782).
Palästina war um das Jahr 164 vor Christus zwar ein eigener Staat, aber dem Seleukidenreich tributpflichtig. Das Seleukidenreich war einer der griechisch-hellenistischen Nachfolgestaaten des makedonischen Reichs Alexanders des Großen (einer der sogenannten Diadochenstaaten).
Im Zuge der Abhängigkeit kam es – wie in vielen abhängigen Staaten und Reichen damals – zu einer "Hellenisierung" auch unter den Juden. Dabei ging es auch unter den Juden um Vorherrschaft und auch um die Interpretation der Religion. Einen Höhepunkt fanden die Differenzen im Rahmen der Hellenisierung schließlich darin, dass der Tempel in Jerusalem aus Sicht der konservativen Juden entweiht wurde. In einer griechischen Interpretation stellten hellenisierte Juden einen Zeus-Altar im Tempel auf. Sie interpretierten Zeus wohl als eine Verkörperung des einen einzigen Gottes des Juden, Jahwe.
Unter der Führung von Judas Makkabäus kam es von 168 bis 164 vor unserer Zeit zu einem Aufstand der konservativen jüdischen Bevölkerung gegen die Seleukiden, deren Abgesandte sowie gegen die hellenisierten Juden (was von einigen Historikern als eine Form von Bürgerkrieg angesehen wird). Der Aufstand der nach ihrem Anführer benannten "Makkabäer" endete mit deren Sieg 164 vor Christus, der Einnahme Jerusalems und der Wiedereinweihung des Tempels, aus dem der Zeus-Altar entfernt wurde.
Judas Makkabäus und seine Nachfahren begründeten darauf das Herrschergeschlecht der Hasmonäer, die als Könige und Hohepriester von Judäa von 165 vor Christus bis zur Eroberung Jerusalems durch die Römer 65 vor Christus regierten.
Die Hasmonäer begründeten dann auch die Tradition, Chanukka als Erinnerung an den erfolgreichen Aufstand und die Wiedergewinnung des Tempels zu feiern. Allerdings hat das Fest auch einen theologischen Hintergrund in Form des Licht- oder Ölwunders.
Was ist das Öl - oder Lichtwunder von Chanukka?
Theologisch steht bei Chanukka das Wunder im Mittelpunkt. In der Überlieferung heißt es, dass im Tempel nach der Wiedereroberung nur noch ein einziger Krug geweihten Öls übrig war. Alle anderen waren entweiht und nicht mehr versiegelt.
In der jüdischen Tradition sollte der Tempelleuchter, die siebenarmige Menora, niemals erlöschen. Der Leuchter wurde regelmäßig mit dem geweihten Öl befüllt, dessen Herstellung acht Tage dauerte. Der eine Krug, der nach der Wiedereinweihung gefunden wurde hätte aber nur für einen einzigen Tag gereicht.
Durch das Wunder brannte jedoch der siebenarmige Leuchter ganze acht Tage lang mit dem Inhalt nur dieses einen Kruges, bis genügend neues geweihtes Öl hergestellt war.
Diesem Wunder wird mit dem Anzünden eines besonderen acht- oder neunarmigen Leuchters, der Chanukkia, gedacht.