Welche politischen Ämter hatte Boris Pistorius bisher inne?
Boris Pistorius trat 1991 als Regierungsassessor in die niedersächsische Landesverwaltung ein und wurde Dezernent für Lehrerpersonalien bei der Bezirksregierung Weser-Ems. Von 1991 bis 1995 war er persönlicher Referent des damaligen niedersächsischen Innenministers Gerhard Glogowski und übernahm anschließend die stellvertretende Leitung des Büros.
Ab dem Jahr 1996 war Pistorius Ratsmitglied der Stadt Osnabrück, seine politischen Schwerpunkte waren Finanzen, Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung. Parallel dazu leitete der SPD-Politiker von 1997 bis 2002 verschiedene Dezernate in der Außenstelle Osnabrück der Bezirksregierung Weser-Ems.
Im Jahr 1999 wurde Boris Pistorius ehrenamtlicher zweiter Bürgermeister der Stadt Osnabrück und damit Vertreter des Oberbürgermeisters. Das Amt legte er 2002 aus beruflichen Gründen nieder. Bis 2006 war er der Leiter der Abteilung Schulen und Sport der Bezirksregierung Weser-Ems, bevor er bei den Kommunalwahlen in Niedersachsen 2006 in einer Stichwahl mit 55 Prozent der gültigen Stimmen zum Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück gewählt wurde. Diese Position hatte er bis 2013 inne.
Ein beruflicher Wechsel erfolgte mit der Landtagswahl in Niedersachsen. Pistorius wurde im Februar 2013 im Kabinett Weil I als niedersächsischer Minister für Inneres und Sport vereidigt und hatte zudem für ein Jahr den Vorsitz der deutschen Innenministerkonferenz inne. Sowohl im November 2017 als auch im November 2022 wurde Boris Pistorius jeweils erneut als niedersächsischer Innenminister vereidigt. Dieses Amt legte er erst mit der Ernennung zum Bundesminister der Verteidigung im Januar 2023 nieder.
Hat Boris Pistorius Familie?
Der Verteidigungsminister war mit Sabine Pistorius verheiratet. Sie starb am 27. August 2015 an den Folgen einer Krebserkrankung. Aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor.
Ab Oktober 2016 war Boris Pistorius mit Doris Schröder-Köpf liiert. Die Politikerin, Journalistin und Autorin war mit dem ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder in dessen vierter Ehe verheiratet. Im Sommer 2022 wurde bekannt, dass sich Boris Pistorius und Doris Schröder-Köpf getrennt haben. Die neue Frau an der Seite des Verteidigungsministers ist die SPD-Parteikollegin Julia Schwanholz aus Osnabrück.
Wie wurde Boris Pistorius zum Verteidigungsminister?
Nach dem Rücktritt von Christine Lamprecht am 17. Januar 2023 hatte sich Bundeskanzler Olaf Scholz mit der Partei- und Fraktionsführung der SPD beraten und Boris Pistorius als neuen Bundesminister der Verteidigung vorgeschlagen. Mit dieser Nominierung kippte Olaf Scholz die Ausgewogenheit der Geschlechter in seinem Kabinett, erntete jedoch für seinen Vorschlag kaum Kritik. Experten zufolge gilt Pistorius als erfahrener Fachpolitiker, der zudem stets an der innenpolitischen Positionierung der SPD beteiligt war.
Am 19. Januar 2023 wurde Boris Pistorius durch den Generalinspekteur der Bundeswehr mit militärischen Ehren im Bendlerblock empfangen. Vor seiner Amtseinführung im Bundesministerium der Verteidigung war Boris Pistorius auf Vorschlag von Bundeskanzler Olaf Scholz von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue im neuen Amt ernannt worden. Pistorius erhielt aus Steinmeiers Händen und im Beisein des Bundeskanzlers seine Ernennungsurkunde.
Daraufhin leistete Boris Pistorius im Deutschen Bundestag seinen Amtseid. Die Befehls- und Kommandogewalt über die deutschen Streitkräfte – und damit die Verantwortung für rund 265.000 Menschen in der Bundeswehr – liegt nun bei Boris Pistorius.