
Mit 89,7 ProzentHöcke als Thüringer AfD-Landesparteichef wiedergewählt
Mit einem eindeutigen Ergebnis von 89,7 Prozent ist der umstrittene AfD-Politiker Björn Höcke wiedergewählt worden. Auch in jüngsten Umfragen liegt die AfD in Thüringen vorn.
Björn Höcke - News zum AfD-Vorsitzenden in Thüringen
Foto: dpa, msc jheBjörn Höcke ist Politiker und Landes- und Fraktionschef der AfD in Thüringen.
Im Januar 2017 empörte Björn Höcke mit einer Rede in Dresden, bei der er unter anderem das Holocaust-Denkmal in Berlin als ein "Denkmal der Schande" bezeichnete.
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Mit einem eindeutigen Ergebnis von 89,7 Prozent ist der umstrittene AfD-Politiker Björn Höcke wiedergewählt worden. Auch in jüngsten Umfragen liegt die AfD in Thüringen vorn.
Ende Oktober 1922 kam in Italien Benito Mussolini an die Macht. Sein Faschismus setzte von Anfang an auf Gewalt, aber auch auf die Mobilisierung der Massen. 100 Jahre später ist der gewalttätige Populismus, für den Mussolini steht, nicht tot – er hat sich nur verändert. Und er bleibt eine Gefahr.
Kabarettist Florian Schroeder konnte sich am Freitagabend in der Kattwinkelschen Fabrik in Wermelskirchen über die volle Bogenbinderhalle freuen.
Ein auf Facebook hochgeladenes Bild eines AfD-Politikers sorgt für Aufsehen. Er posiert dort auf dem Holocaust Mahnmal in Berlin. Das Internationale Auschwitz Komitee und der israelische Botschafter verurteilen den Vorfall scharf.
Analyse · Die AfD ist oben auf nach den deutlichen Zugewinnen bei der Landtagswahl in Niedersachsen. Schon spricht die Parteiführung von einer „Trendwende“ im Westen. Ob das tatsächlich so sein wird, dürfte vor allem vom weiteren Verlauf der Energiekrise abhängen.
Steigende Energie- und Lebenshaltungskosten treiben vor allem in den ostdeutschen Ländern wieder viele Menschen an Montagen auf die Straße. Auch die Corona-Maßnahmen regen immer noch auf.
Meinung · Die AfD wählt auf ihrem Parteitag die Fraktionschefs Chrupalla und Weidel auch zu ihren Bundessprechern. Der Traum, die Partei zu einen, ist mit dem Abbruch des Konvents und dem Streit um die Europa-Resolution bereits zerplatzt.
Die AfD hat sich entschieden: Tino Chrupalla und Alice Weidel sollen neben der Bundestagsfraktion nun auch die Partei gemeinsam führen. Beim Parteitag in Riesa bekamen beide die Mehrheit der Stimmen.
Analyse · Die AfD kommt am Wochenende zu ihrem Bundesparteitag im sächsischen Riesa zusammen. Es geht mal wieder um Aufarbeitung, Ausrichtung und Aufbruch, denn schon länger bleiben die Erfolge aus. Eine zentrale Frage wird sein: Wer wird neuer Bundessprecher?
In der AfD-Gerüchteküche brodelt es, wie vor jedem Bundesparteitag. Wer wird die Partei künftig führen: Chrupalla und Weidel, Chrupalla alleine, ein Rechter aus dem Osten gemeinsam mit einem Moderaten aus dem Westen oder gar Björn Höcke?
Der Thüringer Landeschef der AfD, Partei-Rechtsaußen Björn Höcke, liebäugelt mit einem Aufstieg in die Bundesspitze. Er behalte es sich vor, auf dem Bundesparteitag in vier Wochen „zu kandidieren“.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz darf die AfD einer Entscheidung des Kölner Verwaltungsgerichts zufolge als rechtsextremistischen Verdachtsfall einordnen. Eine entsprechende Klage der AfD werde abgewiesen, erklärte das Gericht am Dienstag.
Im Verwaltungsgericht in Köln läuft derzeit ein brisanter Prozess: Die AfD klagt gegen den Verfassungsschutz. Es geht unter anderem um die Frage, ob dieser die Partei als Verdachtsfall einstufen darf.
Im Fall des vom Verfassungsschutz als Rechtsextremisten eingestuften AfD-Politikers Jens Maier wächst der Druck auf das sächsische Justizministerium, Maiers Rückkehr ins Richteramt zu verhindern. Eine Rückkehr nennt der Deutsche Anwaltverein „unerträglich“.
Nach dem Austritt des bisherigen AfD-Vorsitzenden Jörg Meuthen aus der Partei hat die ehemalige CDU-Politikerin Erika Steinbach ihren Beitritt angekündigt.
Der langjährige AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen kehrt der Partei den Rücken. Er werde sein Amt niederlegen und die AfD verlassen, bestätigte Meuthen am Freitag. Zuvor hatten WDR, NDR und das ARD-Hauptstadtstudio berichtet.
Der Comedian aus Krefeld hatte große Freude daran, bei seinem Auftritt am Freitagabend in der Katt mit dem Publikum zu wortspielen.
Der scheidende AfD-Chef Jörg Meuthen will auch nach dem angekündigten Rückzug von seinem Führungsposten weiter Einfluss auf die Geschicke der Partei nehmen. Die Freude seiner innerparteilichen Gegner werde nur von kurzer Dauer sein.
Der langjährige AfD-Co-Vorsitzende Jörg Meuthen will seinen Posten räumen. Bei der Neuwahl des Parteivorstandes im Dezember wird er nicht mehr für den Spitzenposten kandidieren.
Konflikte führen in der ersten Sitzung der neuen AfD-Fraktion zu Komplikationen. Zwei der neuen Parlamentarier sollen nach Ansicht einiger Abgeordneter gar nicht erst in die Fraktion aufgenommen werden. Einer verlässt wenige Stunden später den Saal.
Die Künstlergruppe "Zentrum für Politische Schönheit" hat sich verantwortlich für einen fiktiven Flyerservice erklärt, dem die AfD Millionen Wahlkampf-Faltblätter lieferte. Jetzt will die Partei Strafanzeige stellen.
Mit einer an Kontroverse kaum noch zu überbietenden Bewertung des Wahlergebnisses sind bei der AfD die alten Richtungskämpfe neu ausgebrochen. Sie steuert nun auf einen finalen Machtkampf bei ihrem nächsten Parteitag im Dezember zu.
Christer Cremer tritt für die AfD als Direktkandidat in Leverkusen an. Die EU lehnt der Kölner ab – ebenso eine Impfpflicht. Zu dem vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuften völkischen „Flügel“ seiner Partei gibt Cremer sich schmallippig.
Aus Ärger über die Maskenpflicht in einer Tankstelle soll ein Mann den Kassierer erschossen haben. Die Tat in Idar-Oberstein löst Entsetzen aus. Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz warnt vor einer Instrumentalisierung der Tat in rechten Kreisen.
Olaf Wilhelm, Lehrer in Hünxe, Bürger aus Dinslaken und Politiker im Kreistag, steht am 26. September für die AfD auf dem Wahlzettel. Er spricht über Integration, Technologie und Klimwandel und seine Rolle im Schuldienst.
Obwohl Höcke aufgrund seiner politischen Ämter und seines aktuellen Wohnortes immer mit dem Bundesland Thüringen verbunden wird, stammt er ursprünglich aus dem westfälischen Lünen. Kurz nach seiner Geburt ließ sich die Familie in Neuwied (Rheinland-Pfalz) und schließlich im benachbarten Anhausen nieder. Höckes Eltern stammten aus der Mittelschicht. Sein Vater war Sonderschullehrer, seine Mutter Kranken- und Altenpflegerin.
Björn Höcke scheint nach Angaben von Nachbarn und Lehrern ein unauffälliges und freundliches Kind gewesen zu sein, das von der Natur und speziell dem Wald fasziniert war. Er besuchte das staatliche Rhein-Wied-Gymnasium in Neuwied.
Nach dem Abitur verrichtete der spätere AfD-Politiker seinen Wehrdienst und studierte zunächst zwei Semester Jura in Bonn, brach danach aber ab. Anschließend studierte Björn Höcke an der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Philipps-Universität Marburg Geschichte und Sportwissenschaften auf Lehramt.
Nach seinem Studium machte Höcke den Master of Arts im Fach Schulmanagement und fand eine Anstellung als Lehrer an hessischen Gesamtschulen, zunächst an der Martin-Buber-Schule in Groß Gerau und anschließend an der Rhenanus-Schule in Bad Sooden-Allendorf. Dort unterrichtete er, bis er 2014 in den thüringischen Landtag gewählt und für den Zeitraum seiner Abgeordnetentätigkeit beurlaubt wurde.
Einige seiner damaligen Schüler berichteten, dass Höcke sich schon damals über Themen wie den „Führerkult“ und die „Psychologie der Massen“, von Gustave Le Bon, ausgelassen habe. Auch habe er in seinem Unterricht großen Wert auf die umfangreiche Behandlung der Revolution von 1848 gelegt, die Zeit des Nationalsozialismus' aber in wenigen Wochen abgehandelt. Dennoch war Björn Höcke offenbar nicht unbeliebt an seiner Schule und fungierte einige Zeit lang als Vertrauenslehrer.
Björn Höcke lebt mit seiner Frau und den vier Kindern (zwei Töchter, zwei Söhne) zurückgezogen in Bornhagen. Seine Frau tritt nicht an die Öffentlichkeit. Nur im Rahmen der Debatte um das vor seinem Haus als Miniatur nachgebaute „Holocaust-Mahnmal“ trat sie als Klägerin gegen den Verantwortlichen des Künstlerkollektivs kurz in Erscheinung. Ihre Identität bleibt für die Öffentlichkeit aber im Dunkeln.
2008 zog Höcke nach Bornhagen, wo er mit seiner Familie das Haus des ehemaligen Dorfpfarrers bezog. In dem malerischen 300-Seelen-Ort in Thüringen sieht man ihn manchmal beim Joggen oder bei Gartenarbeiten. Viele Einwohner scheinen sich mit ihrem berühmten Nachbarn arrangiert zu haben. Bei den Landtagswahlen 2019 holten die AfD und Björn Höcke immerhin 36 Prozent der Stimmen in Bornhagen. Hier konnte er sich neben seinem Leben als Lehrkraft schon vor der Gründung der AfD politischen Projekten widmen und umgab sich mit neurechten Prominenten wie dem Gründer und Geschäftsführer der „Jungen Freiheit“, Dieter Stein, oder dem ehemaligen CDU-Politiker und späteren AfD-Mitglied Heiner Hofsommer. Auch eine Freundschaft zu NPD-Funktionär Thorsten Heise wird ihm ab 2008 nachgesagt. Für dessen Blätter „Volk in Bewegung“ und „Der Reichsbote“ soll Höcke unter dem Pseudonym „Landolf Ladig“ diverse Artikel verfasst haben. Björn Höcke streitet bis heute ab, Landolf Ladig zu sein, obwohl es eindeutige Indizien dafür gibt.
Im April 2013 gehörte er zu den Mitbegründern der AfD in Thüringen. Er wurde zum AfD-Sprecher gewählt, kandidierte 2013 für die Bundestagswahl und zog 2014 als AfD-Spitzenkandidat bei der Thüringen-Wahl in den Thüringer Landtag ein. Die AfD-Fraktion in Thüringen wählte ihn im September 2014 zum Vorsitzenden. 2015 veröffentlichte er mit seinem sächsischen Parteifreund Andre Poggenburg die „Erfurter Resolution“, die zum Aufstieg des rechtsextremen und bald vom Verfassungsschutz beobachteten „Flügel“ in der Partei und zum Sturz des Parteigründers Bernd Lucke führte.
2019 kandidierte Björn Höcke bei der Landtagswahl Thüringen für das Amt des Ministerpräsidenten. Die AfD erhielt bei dieser Wahl 23,4 Prozent der Wählerstimmen. Nach der Wahl bot Höcke der CDU an, eine Minderheitenregierung zu tolerieren. Auf dem folgenden AfD-Parteitag verkündete Höcke, dass er nicht für den Bundesvorsitz kandidieren werde, forderte aber gleichzeitig mehr Einfluss des Flügels in der Zukunft.
Nachdem die „Thüringer Allgemeine“ Björn Höcke 2015 in einem Artikel versehentlich mit Vornamen Bernd genannt hatte, nahm das Satire-Magazin „heute-Show“ den Ball auf und platzierte immer wieder Beiträge über „Bernd“ Höcke in den folgenden Sendungen, sodass sich viele Journalisten und sogar Politiker bald nicht mehr sicher waren, wie Höcke denn nun tatsächlich mit Vornamen heißt. Selbst eine Pressemitteilung des Bundestages nannte Björn Höcke auf einmal Bernd Höcke.