Was sind Birkenpollen?
Als Birkenpollen wird der Blütenstaub der Birke bezeichnet. Es handelt sich dabei um ein feines gelbliches Pulver, das sich in den Staubbeuteln der Blütenstände befindet. Die Blütenstände werden auch Kätzchen genannt. Der Birkenpollen, wie jeder andere Pollen, wird durch den Wind und durch Tiere von Pflanze zu Pflanze transportiert. Diese Verbreitung dient der Bestäubung von Pflanzen, in diesem Fall von Birken. Dadurch kann sich die Birke vermehren. Wie viel Pollen im Umlauf ist, ändert sich von Jahr zu Jahr.
Durch ihre besondere Anpassungsfähigkeit verbreiten sich Birken leicht auf freien Flächen. Die bekannteste Birkenart ist wahrscheinlich die Weißbirke. Sie wird auch häufig in Städten gepflanzt. Was jedoch für den einen schön anzusehen ist, sorgt bei dem anderen für tränende Augen und eine triefende Nase.
Der vom Wind verbreitete Pollen kann für viele Menschen mit Allergien problematisch sein. Birkenpollen ist ein äußerst starkes Allergen. Das heißt, dass Birkenpollen bei empfindlichen Menschen eine Allergie hervorrufen kann.
Wann ist Pollenflug der Birkenpollen?
In der Blütezeit stoßen Birken besonders viel Pollen aus, welcher dann durch den Wind verbreitet wird. Dieses Phänomen wird auch Pollenflug genannt. Normalerweise ist die Blütezeit der Birke von Ende März bis Anfang Juni. Insbesondere saisonale Allergiker leiden deshalb unter dem Pollenflug. In jedem Fall lohnt sich ein Blick auf den Pollenflugkalender und den Wetterdienst.
Was ist eine Birkenpollenallergie?
Allergien sind eine Form der Immunreaktion, welche durch körperfremde aber eigentlich harmlose Substanzen ausgelöst wird. Diese Substanzen werden auch Allergene oder Antigene genannt. Normalerweise reagiert der menschliche Körper nicht darauf. Bei Allergikern hingegen ist das Immunsystem sensibel und es kommt zu einer Überreaktion. Mit Antikörpern kämpft der Körper dann gegen den vermeintlichen Feind an. Eine der häufigsten Allergien ist die Pollenallergie. Die Birkenpollenallergie ist eine Variante davon. Laut einer Studie der HNO-Klinik der Universität Wien stieg der Anteil der Allergiker die speziell auf Birkenpollen reagieren in den letzten 20 Jahren von 35 auf 50 Prozent.
In Birkenpollen befindet sich ein besonders starkes Protein: Bet V 1. Kommt es in Kontakt mit den menschlichen Schleimhäuten der Nase oder Augen wird ein anderes Protein im Körper freigesetzt, welches wiederum vom Immunsystem bekämpft wird. Dabei wird der Botenstoff Histamin ausgeschüttet. Dieser sorgt für tränende Augen und triefende Nasen, also dem was langläufig als Heuschnupfen bekannt ist.
Was sind Symptome für eine Birkenpollenallergie?
Es gibt eine Reihe von typischen Symptomen für eine Birkenpollenallergie. Diese zeigen sich hauptsächlich an den Augen und der Nase. Zum Beispiel kommt es häufig zu geröteten, brennenden und tränenden Augen. Ferner kann sich gar eine Bindehautentzündung bilden. Zudem haben Allergiker oft einen starken Niesreiz und eine laufende oder verstopfte Nase. In seltenen Fällen entwickelt sich bei starken Verläufen ein allergisches Asthma. Das kann gefährlich werden, da es die Atemwege verengt. Dabei haben Betroffene teilweise Atemnot. Außerdem haben etwa zwei Drittel der Allergiker zusätzlich eine Nahrungsmittelallergie, die mit Pollen assoziiert wird.
Doch längst verläuft nicht jede Birkenpollenallergie identisch. Im Laufe der Zeit kann sie sich verschlimmern. Andererseits können Menschen auch die allergische Empfindlichkeit verlieren. Es kann auch sein, dass die Symptome nicht auf eine richtige Allergie zurückzuführen sind. Oft wird die Allergie mit einer anderen Überempfindlichkeit verwechselt. Beispiele dafür sind Pseudoallergien oder Intoleranz-Reaktionen. Für eine richtige Diagnose sollte immer ein Arzt konsultiert werden.
Wie entsteht eine Allergie gegen Birkenpollen?
Allergien werden nicht direkt vererbt. Um eine Allergie zu bekommen, muss zunächst wiederholter Kontakt zum Allergen bestehen. Bei Birkenpollen passiert das in Blütezeit sehr schnell. Beim ersten Kontakt gibt es in der Regel keine Symptome. Es entsteht jedoch die Sensibilisierung, welche den Körper für das Allergen anfällig macht. Bis es zu Symptomen kommt, kann sowohl wenige Tage dauern als auch ein jahrelanger Prozess sein. Tritt der Körper dann erneut mit den Birkenpollen in Kontakt, reagiert er darauf. Fast schon so, als würde sich der Körper an das Allergen „erinnern“.
Die genauen Ursachen für Allergien sind nicht vollständig geklärt. Wahrscheinlich spielen dabei mehrere Faktoren eine Rolle. Einer davon ist die Veranlagung. Es lässt sich eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für die Herausbildung einer Allergie erkennen, wenn die Eltern auch Allergien haben. Bei einem Elternteil mit Allergien liegt die Wahrscheinlichkeit selbst eine zu entwickeln bei 30 bis 50 Prozent. Haben beide Eltern eine Allergie, liegt sie sogar 40 bis 75 Prozent. Je nach genetischer Veranlagung wird also das Risiko erhöht.
Was tun bei einer Allergie gegen Birkenpollen?
Im Grunde gibt es zwei Möglichkeiten: Vermeiden oder Behandeln. Das Vermeiden von Allergenen ist die beste Methode, um allergische Reaktionen einzuschränken. Für einige Allergien, insbesondere Nahrungsmittelallergien, ist das Vermeiden sogar die einzige Lösung des Problems. Das gestaltet sich bei Birkenpollen jedoch deutlich schwieriger, da diese über die Luft verbreitet werden. Dennoch gibt es einige vorbeugende Maßnahmen für luftgetragene Allergene. Hier einige Beispiele:
Auf dem Land ist der Pollenflug morgens am stärksten, in der Stadt hingegen abends. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, das Fenster in geschlossenen Räumen dementsprechend zu schließen. Auch beim Autofahren passiert es schnell, dass Pollen durch offene Fenster in den Innenraum des Autos eindringen. Im Freien wird es dann wiederrum schwieriger, sich gegen die Pollen zu schützen. Dass Masken Schutz vor Viren bieten, ist spätestens seit dem Coronavirus auch hier in Europa bekannt. Nicht wunderlich ist es also, dass die Maske auch gegen Pollen schützen kann, sofern es einem wert ist, sie während der Blütezeit draußen zu tragen. Insgesamt geht es also immer um vorausschauendes Handeln. In diesem Kontext lohnt es sich auch einen Blick auf den Pollenflugkalender zu werfen und sich im Voraus über regionale Pollenflüge zu informieren.
Und dann ist da noch die Behandlung. All diese Maßnahmen ändern nämlich nichts an der Tatsache, dass man Allergiker ist. Wenn die Symptome zu stark sind, könnte sich deshalb eine Hyposensibilisierung lohnen.
Was ist eine Hyposensibilisierung bei Birkenpollen?
Um die Überreaktion des Immunsystems zu behandeln, wird eine Hyposensibilisierung durchgeführt. Es ist eine Immuntherapie, bei der eine geringe Dosis des Allergens verabreicht wird. Das geschieht entweder durch Injektionen oder Tabletten bzw. Tropfen. Durch die Therapie gewöhnt sich der Körper an das Allergen. Nach erfolgreichem Abschluss der Behandlung reagiert das Immunsystem dann nicht mehr darauf. Die Funktionsweise einer Hyposensibilisierung ist also ähnlich wie bei einer herkömmlichen Impfung.
Bei einer Hyposensibilisierung gegen Birkenpollen wird der Körper an den Blütenstaub der Birke gewöhnt. Je nach Ausmaß der Allergie kann sich das durchaus lohnen. Besonders wenn ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung chronischer Asthmaanfälle besteht.
Allerdings birgt auch die Hyposensibilisierung Risiken und Nebenwirkungen. Welche das sind, hängt von der Art der Hyposensibilisierung ab. Bei der Injektion kann es zu lokalen Anschwellungen kommen. Zudem kann es passieren, dass die üblichen Symptome der Allergie ausgelöst werden – schließlich wird das Allergen ja verabreicht. In seltenen Fällen haben Patienten sogar allergische Schocks. Das passiert in der Regel aber nur bei einer falschen Dossierung. Bei der Behandlung mit Tabletten oder Tropfen fallen die Nebenwirkungen meist harmloser aus. Dennoch kann es auch hier zu Juckreiz und Anschwellungen im Mund-, Rachen- und Halsbereich kommen.
Die Hyposensibilisierung dauert in der Regel mehrere Jahre.
Achtung Pollenflug: Diese Gräser blühen jetzt.