Ist Bern die Hauptstadt der Schweiz?
Beim Wechsel vom lockeren Staatenbund zum Bundesstaat waren sich die Schweizer uneinig darüber, ob das Land eine Hauptstadt haben sollte und wenn ja, welche. Das Ergebnis war ein Kompromiss: Am 28. November 1848 wählten der National- und Ständerat die Stadt Bern als Bundessitz der Schweiz, sie wird jedoch nicht Haupt-, sondern Bundesstadt genannt. Die Stadt nimmt für die Schweiz jedoch die Funktion der Hauptstadt wahr.
Welche Sprache spricht man in Bern?
Die offizielle Amtssprache in Bern ist Deutsch. Laut Bundesamt für Statistik bezeichneten rund 82 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren Deutsch als Hauptsprache, knapp 8 Prozent Englisch, 6,7 Prozent Französisch und 4,7 Prozent Italienisch.
Wann wurde Bern gegründet?
Das Gebiet der heutigen Region Bern war bereits seit dem zweiten Jahrhundert durch die Kelten besiedelt. Später ließen sich hier die Römer nieder. Laut späterer Überlieferung gründete Herzog Berchtold V. von Zähringen die Stadt Bern im Jahre 1191. Später wurde Bern zur Freien Reichsstadt und entwickelte sich durch Bündnisse, Verträge und Eroberungen zum größten Stadtstaat nördlich der Alpen.
Erst die Besetzung der Stadt durch französische Truppen beendet das goldene Zeitalter. Bern war 1799 bis 1802 die Hauptstadt der zentralistischen Helvetischen Republik, im Jahr 1803 organisierten sich Kanton und Stadt Bern neu als eigenständige Gemeinwesen. 1848 wurde aus dem lockeren Staatenbund der Schweizerischen Eidgenossenschaft ein Bundesstaat aus Kantonen und Bern wurde zum Sitz der zentralen Bundesbehörden ernannt.
Was ist besonders an Bern?
Bern ist für seine historische Altstadt bekannt, die seit 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Rund sechs Kilometer lange Arkaden, die sogenannten Lauben, bilden im Herzen der Stadt eine der längsten wettergeschützten Einkaufspromenaden Europas. Darüber hinaus prägen Figurenbrunnen aus der Renaissance, das Münster, gut erhaltene Sandsteinfassaden und eine einzigartige Dächerlandschaft das Bild der 1191 gegründeten Stadt.
Den besten Ausblick über die von der Aare umflossene Altstadt Berns eröffnet sich vom Rosengarten. Der großzügig angelegte Park diente einst als Friedhof der unteren Stadt und beheimatet heute über 220 verschiedene Rosensorten, vielfältige Rhododendren- und Azaleenbeete sowie einen Irisgarten. Einen Aufstieg lohnt auch der 101 Meter hohe Münsterturm, der als höchster Kirchenturm der Schweiz gilt und von dem der Ausblick weit über die Stadt und bei gutem Wetter bis ins Berner Oberland reicht.
Kunstinteressierte finden im Zentrum die weltweit umfassendste Sammlung an Werken des Künstlers Paul Klee, das Einsteinhaus zeugt vom Aufenthalt des Physikers Anfang des 20. Jahrhunderts in Bern. Vom Historischen Museum über das Kunstmuseum, das Schweizerische Alpine Museum bis hin zum Museum für Kommunikation bietet Bern vielfältige Ausstellungen. Ein großes Angebot an Kleinkunstbühnen, Boutiquen und Bars zieht Einheimische ebenso wie Touristen an. Im Sommer lädt die Aare zum Baden ein, ebenfalls am Flusslauf liegen der Botanische Garten und das alte Stadtviertel der Matte.