Rechtekosten hoch wie noch nieBei ARD/ZDF startet der große Sportsommer
München (rpo). Mit dem Beginn der Fußball-EM in Portugal ab dem 12. Juni beginnt bei ARD und ZDF der große Sportsommer. Allein für die Freunde des runden Leders senden die TV-Anstalten runde 140 Stunden - soviel EM-Fußball wie noch nie im deutschen TV.Die Europameisterschaft in Portugal ist der Auftakt für den großen Sportsommer 2004 bei ZDF und ARD. Mit der Tour de France und den Olympischen Spielen in Athen folgen kurz danach weitere große Sporthighlights", verspricht ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender. "Das Publikum interessiert sich immer mehr für ausführliche Information rund ums Spiel. Das wissen wir aus der Zuschauerforschung. Daher bieten wir eine umfassende Präsentation der EM. Unabhängig davon ist das Wichtigste für uns nach wie vor die professionelle Übertragung, Kommentierung und Analyse der Spiele. Besser als Adi Preißler kann man es nicht sagen: Entscheidend is aufm Platz", erklärt ARD-Teamchef Heribert Faßbender. Nicht nur das Programm ist umfangreich, auch die Kosten sind so hoch wie noch nie bei einer EM-Endrunde. Rund 520 Millionen Euro (800 Millionen Schweizer Franken) ließ sich die Europäische Rundfunk-Union (EBU) allein die TV-Rechte kosten. Die Summe, von der die beiden deutschen Sender als Mitglieder der öffentlich- rechtlichen Sender-Vereinigung laut EBU-Schlüssel zwischen 16 und 20 Prozent bezahlen, entspricht ungefähr einer Vervierfachung des Preises von vor vier Jahren. Das Finale wird diesmal vom ZDF übertragen, mit Bela Rethy als Kommentator. "Eigentlich ist es ein guten Omen, dass das ZDF das EM-Finale übertragen wird, wie schon damals 1996, beim Triumph des Teams von Berti Vogts ...", hofft ZDF-Teamchef Dieter Gruschwitz. Dafür bekommt "das Erste" das Eröffnungsspiel von Gastgeber Portugal gegen Griechenland (Kommentator: Reinhold Beckmann) - und auch die Spiele der deutschen Mannschaft werden brüderlich geteilt. Besonderes Schmankerl für den TV-Zuschauer bei der Aufteilung der Begegnungen: An den letzten Gruppen-Spieltagen übertragen ARD und ZDF die parallel stattfinden Partien gleichzeitig. Die Entscheidung, wer welches Spiel bekommt, soll nach den ersten beiden Spieltagen fallen. Etliche Experten verpflichtenAußer den Star-Kritikern Beckenbauer und Netzer haben die Öffentlich-Rechtlichen noch weitere Experten verpflichtet. So soll Vize-Weltmeister Marco Bode ("Im Freundeskreis bezeichne ich mich schon selbst als Junior-Netzer") sich für die ARD zusammen mit Waldemar Hartmann aus dem DFB-Lager melden, während Jörg Berger und Frauen-Weltmeisterin Nia Künzer für die ARD im Morgenmagazin auf Sendung sind. Das ZDF verstärkte sich zudem mit Thomas Strunz, Europameister von 1996. Auch der technische Aufwand für die EM-Endrunde ist enorm. Pro Spiel werden von den portugiesischen Hostbroadcastern 28 Kameras eingesetzt. Und zu den deutschen Begegnungen rücken ARD und ZDF zudem noch mit eigener Ausrüstung an. Insgesamt 250 Mitarbeiter sind allein beim "Zweiten" im Einsatz.