Bücher von Küblböck und Klaws"Sex ist Freiheit. Sex ist Selbstbefreiung"
Hamburg (rpo). Biografien-Boom und kein Ende. Jetzt haben die (Noch-)Superstars Alexander Klaws und Daniel Küblböck in die Tasten gehauen und versorgen den Leser mit Weisheiten wie "Wir tragen alle den Traum in uns, berühmt und bekannt zu werden" oder: "Sex ist Freiheit. Sex ist Selbstbefreiung". Alexander beendet sein Buch mit einem Appell an alle Leser: "Ich möchte nicht eines Tages die Frage lesen: "Was wurde eigentlich aus Alexander?" Ich bin sicher, dass Ihr mir dabei helfen werdet, dass diese Frage nie gestellt wird." Der Mann, der um seine Berühmtheit bangt, heißt Alexander Klaws, ist 20 Jahre alt, kommt aus Sendenhorst im Münsterland und ist Sieger des RTL-Wettbewerbs "Deutschland sucht den Superstar". Seine Befürchtungen, die er in seinem Bilder-Buch "Ich bin's" hegt, sind berechtigt: Denn die neue Superstar-Runde dreht sich bei RTL, die alten Sieger könnten bald vergessen sein. Auch der Drittplatzierte der Castingshow, der schillernde Daniel Küblböck aus Bayern, hat sein Leben aufschreiben lassen und so zu seiner weiteren Vermarktung beigetragen. "Ich lebe meine Töne" heißt das 223-Seiten-Stück, um das sich die Fans reißen sollen. Im Gegensatz zu Klaws, der sein Druckwerk als Fan-Buch deklariert, hat der 18-jährige Eggenfeldener eine Geschichte seines jungen Lebens auf den Markt geworfen. Superstar-Juror und Musikproduzent Dieter Bohlen, der mit seiner Autobiografie die Branche zur Nachahmung animierte, ist ein wenig entsetzt über so viel bedrucktes Papier und sagt mit Blick auf Küblböck: "Ich habe es nicht gewollt". Klaws, der sich gegen den Begriff "Biografie" sträubt, erzählt dem interessierten Leser: "In Sendenhorst hat alles angefangen." Auch seine Eltern Richard und Hildegard hätten sich dort "verknallt". Seine Fans beschwört er: "Der Kontakt zu Euch ist mir unheimlich wichtig." Oder: "Ich weiß, die wahren Fans gönnen mir den Erfolg. Für sie gebe ich alles." Oder: "Wir tragen alle den Traum in uns, berühmt und bekannt zu werden." Er gibt bekannt, "Botschafter der Rheumaliga" seiner Stadt zu werden, will "einfach da sein" für die Menschen in Not. Er war bei Marijke Amado und der "Mini Playback Show" in Ahlen und erzählt, dass er in seinem Fußballklub "Slave" genannt werde - was sonst niemand sagen darf. Eine Sendenhorster Tugend macht Klaws nach einem halben Jahr Showbranche öffentlich: "Man muss in der Branche pünktlich sein, sonst fällt man durchs Rost." Auch Küblböck, der seine Ausbildung als Kindergärtner unterbrach, um sich auf seine Karriere zu konzentrieren, verteilt Rezepte. "Sex ist Freiheit. Sex ist Selbstbefreiung", gibt er zum Besten und berichtet, er sei "geil" darauf zu zeigen, "was in mir steckt. Was positive Energie bewirkt. Und was im Leben möglich ist. Für den, der es nur will." Seine Berührung mit dem Glamourleben des Showbusiness ist fast mystisch: "Die Kameras. Das Licht. Diese Hektik. Ist das die Welt der Stars?" Kurze Sätze und immer wieder Fragen ohne Antworten. Einige Kapitel widmet er dem Familienleben, vor allem seiner Mutter, einer Frau mit häufig wechselnden Partnern, wie der Sohn erzählt. "Mama ist wieder besoffen. Sie lallt. Sie hat einen Typen mitgebracht. Lederjacke. Ungepflegter Rockertyp. Er flezt sich aufs Sofa. Schnarcht schon nach ein paar Sekunden." Sie liebe das Glitterleben, lässt er seine Biografin Julia Boenisch texten. "Vielleicht liebt sie nie einen Menschen. Liebt sie denn sich?" Daniel hat sich anders entwickelt. Er setzt auf "positive Energie", lässt er die Fans wissen. Sie habe auch zwischen den Juroren und ihm geherrscht. "Das war schon auf der Klosterschule so." Der Junge aus Bayern, den es nach Berlin zog und dann wieder zurück nach Bayern, hat mit seiner Volljährigkeit beschlossen: "Ich bin ich. Ich will ich bleiben. Und wenn um mich herum noch so viel passiert."