Erster TodesfallWas wir über Alaskapocken wissen – und was nicht
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Affenpocken sind eine Viruserkrankung, deren Erreger erstmals 1958 in einem dänischen Labor bei Affen nachgewiesen wurde - daher der Name Affenpocken. Fachleute vermuten allerdings, dass der Erreger eigentlich in Hörnchen und Nagetieren zirkuliert, Affen gelten als sogenannte Fehlwirte. Das Affenpockenvirus ist auch auf den Menschen übertragbar.
Affenpocken ist eine Erkrankung, die durch das Affenpockenvirus ausgelöst wird. Der Affe ist ein sogenannter Fehlwirt – das heißt, dass das Monkeypox virus, wie es offiziell bezeichnet wird, nicht originär im Affen vorkommt. Vielmehr sind unterschiedliche Nagetiere die natürlichen Wirte des Virus. Die Auswirkungen der Erkrankung sind pockenartige Hautläsionen. Als Symptome treten Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie angeschwollene Lymphknoten auf, ehe sich in Gesicht, Handflächen und Fußsohlen Pocken bilden. Wer sich an seine Windpocken-Erkrankung im Kindesalter erinnert, kann sich ungefähr vorstellen, wie eine Affenpocken-Infektion aussieht.
Schwerwiegende Folgen einer Affenpocken-Erkrankung können eine Enzephalitis und eine Lungenentzündung sowie eine Narbenbildung und bleibende Schäden auf der Hornhaut sein. Bei den meisten Menschen verläuft die Erkrankung jedoch gutartig, die Symptome bilden sich nach einigen Wochen von selbst zurück. Risikogruppen für einen schwereren Krankheitsverlauf, der auch zum Tod führen kann, sind Schwangere, Babys, Kinder, alte Menschen und Menschen mit einem stark geschwächten Immunsystem. Die Letalität der Affenpocken, die in Zentral- und Westafrika bei den bisherigen Ausbrüchen beobachtet wurde, liegt bei drei bis sechs Prozent – wobei man von einer gewissen Dunkelziffer nicht erkannter Erkrankten ausgeht, die von selbst wieder geheilt wurden.
Die Affenpocken gibt es vermutlich schon, seit es Nagetiere gibt. Dass sie vom Tier auf den Menschen übertragen werden, ist aber erst seit 1970 bekannt. Damals ist im Kongo ein neun Monate altes Baby mit dem Affenpockenvirus infiziert worden. Die Demokratische Republik Kongo ist auch das Land, in dem die meisten Affenpocken-Fälle beim Menschen registriert werden, man geht dort von einer endemischen Lage aus. Affenpocken beim Menschen treten fast ausschließlich in Afrika auf. Bis 2003 sind außerhalb des afrikanischen Kontinents aufgetretene Fälle der Affenpocken immer von dort importiert worden – jemand hat sich also in Afrika angesteckt und ist dann nach Amerika, Europa oder Asien ausgereist, wo die Krankheit ausgebrochen ist. 2003 kam es in den USA zu rund 70 Fällen der Affenpocken, die sich die Betroffenen von Präriehunden geholt hatten. Die Tiere wiederum sollen sich bei Gambia-Riesenhamsterratten infiziert haben, die aus Ghana importiert wurden. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der Ausbruch der Affenpocken in Europa und den USA im Jahr 2022. Von Mai bis November 2022 haben sich demnach rund 80.000 Menschen mit den Affenpocken infiziert, in Deutschland waren es zum Jahresende 2022 rund 3700 Erkrankte, seitdem sind die Zahlen wieder rückläufig.
Affenpocken sind eine klassische Zoonose, die Erkrankung kann also von infizierten Tieren auf Menschen übertragen werden. Um die Affenpocken-Viren von einem befallenen Tier bekommen zu können, muss man Kontakt mit einem infizierten Tier oder dessen Fleisch haben. Bei der Übertragung von Mensch zu Mensch kann man sich durch beim Atmen und Sprechen ausgestoßene Partikel des Gegenübers infizieren. Oder man fasst die veränderten Hautpartien des Menschen an, wodurch die damit kontaminierten Hautflächen in den eigenen Kreislauf gelangen. Besonders infektiös sind Menschen, deren Haut sichtbar verändert ist – während der Inkubationszeit von etwa fünf bis 21 Tagen sind sie nicht infektiös.
Auch sexuelle Übertragungswege werden diskutiert, sind aber noch nicht erwiesen. Ebenfalls noch nicht bewiesen oder widerlegt ist, ob die Affenpockenviren in ihrer infektiösen Form auf Oberflächen überleben können. Zwar hat man 2022 in einer Studie festgestellt, dass DNA-Partikel des Virus auch auf Oberflächen nachweisbar sind – ob diese aber die Fähigkeit zur Ansteckung haben oder nicht mehr gefährlich sind, konnte nicht abschließend nachgewiesen werden. Klar sei der Studie zufolge nur gewesen, dass die DNA des Virus von zuvor infizierten Personen gestammt habe, die die Oberflächen berührt hätten.
Grundsätzlich kann jeder Mensch Affenpocken bekommen. Es gibt keine besonders betroffene Alters- oder Gesellschaftsgruppe, eine sogenannte vulnerable Gruppe. Aber da Affenpocken vor allem in Afrika vorkommen, werden und wurden die meisten Erkrankungen auf diesem Kontinent registriert.
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