Grabungen Suche nach alter Stadtmauer geht weiter

Ratingen · Am Fuße der Wallstraße, in der Nähe des alten Hertie-Hauses, graben Archäologen. Gestern ging es mit der neuen Maßnahme los.

 Die Grabungen an der Wallstraße haben bereits begonnen. Die Sperrungen gehen laut Stadt bis zum 2. November.

Die Grabungen an der Wallstraße haben bereits begonnen. Die Sperrungen gehen laut Stadt bis zum 2. November.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Es tut sich wieder was auf der Wallstraße. Und dies erkennt man vor allem an den Absperrungen am Fuße des alten Hertie-Hauses, das bald abgerissen werden soll. Jochen Kral, der Technische Beigeordnete, betonte gestern im RP-Gespräch, dass man im unmittelbaren Bereich des Gebäudes am Rande der Wallstraße archäologische Untersuchungen vornehmen werde.

Altes Kartenmaterial belege, dass sich die Mauer tief in der Erde zwischen Kornsturm und altem Hertie-Haus befinden muss, also durchaus eine beträchtliche Länge hat. Bei ersten Grabungen war im Bereich des Beamtengäßchens ein Turm entdeckt worden – und ein Mauerteil, das aber nicht zur alten Befestigung gehört. Um richtig planen und die Bauprojekte fundiert realisieren zu können, muss die Verwaltung auf Nummer sicher gehen.

Die archäologischen Ergebnisse sollen in die weiteren Planungen einfließen. „Im Bereich des alten Hertie-Hauses soll es unter der Erde auch noch einige Türme geben“, erläuterte der Planungsdezernent. Inwieweit der bereits entdeckte Turm sichtbar in die Umgestaltung eingebunden wird, ist noch offen.

Fakt ist: Die Stadt hat das Grundstück auf der Wallstraße, links neben der Hausnummer 33, erworben und damit eine ganz neue Planungsvariante geschaffen.

Wie das Ganze aussehen könnte, stellten Bürgermeister Klaus Pesch, Kral und Martin Gentzsch, Dezernent für den Bereich Kommunale Dienste, bereits an Ort und Stelle vor.

Die Idee zu den veränderten Planungen hatte Kral. Wie die RP bereits berichtete, sollte ursprünglich im hinteren Bereich des Parks eine Tiefgarage in Richtung Hans-Böckler-Straße entstehen – mit der Folge, dass zahlreiche Bäume gefällt werden müssten.

Nun soll die neue Tiefgarage an der Wallstraße gebaut werden, mit direkter Verbindung zu den Stellplätzen, die unter dem neuen Gebäude-Ensemble auf dem Areal des alten Hertie-Hauses zur Verfügung stehen werden.

Es gibt zwei Zufahrten, einmal über die Düsseldorfer Straße und über die Wallstraße, die Ausfahrt ist nur über die Düsseldorfer Straße möglich, so auch deshalb, weil man den Verkehr auf der Wallstraße begrenzen will. 182 Stellplätze sollen im Bereich des alten Hertie-Hauses entstehen, 140 im städtischen Parkhaus.

Hinter dieser Planungsänderung steht unter anderem die Idee, den alten Baumbestand im Bereich Beamtengäßchen, Hans-Böckler-Straße und Wallstraße weitestgehend zu schonen. „Bei den neuen Planungen müssten nur einige Bäume im Bereich der Wallstraße gefällt werden“, betonte Gentzsch, der berichtete, dass der geplante Mehrgenerationenpark rund 1,2 Millionen Euro kosten soll.

Pesch ist froh, dass die Stadt nun im Besitz des kompletten Grundstückes ist. Der Bau der neuen städtischen Tiefgarage wird mehrere Millionen Euro kosten, man rechnet mit 20.000 bis 25.000 Euro pro Stellplatz.

Bereiche der alten Mauer und des Grabens an der Wallstraße sollen historisierend aufbereitet, in Teilen möglicherweise auch angeleuchtet werden. Per Lift (das Modell ist noch offen) können Kunden die neuen Stellplätze unterhalb der Tiefgarage direkt erreichen.

Die Pläne wurden vor der politischen Sommerpause vorgestellt. Die Neugestaltung an der Ecke Wallstraße/Düsseldorfer Straße gehört zu den nächsten Großprojekten in der Innenstadt.

Dazu zählt auch der Neubau des Rathauses, der im Frühjahr abgeschlossen sein soll. Ein weiteres Projekt ist die Neugestaltung des Areals,  auf dem jetzt noch die „Alte Feuerwache“ steht.

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