"Unregelmäßigkeiten" bei der A-Probe Zweiter finnischer Langläufer unter Doping-Verdacht

Lahti (sid). Finnlands Skilanglauf steht vor dem Zusammenbruch: Wie Verbandschef Jorma Hyytiä am Sonntag in einer schriftlichen Erklärung bei den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Lahti einräumte, hätten sich erneut bei einem "männlichen Läufer" seiner Mannschaft in der A-Probe eines Dopingtests "Unregelmäßigkeiten" ergeben. Weitere Informationen wurden nach der Analyse der B-Probe und der Anhörung des Athleten für Montag angekündigt.

Nach Informationen aus dem finnischen Lager soll es sich dabei um Janne Immonen handeln. Immonen war nach dem Sieg von Finnlands 4x10-km-Staffel vom Internationalen Skiverband (FIS) getestet worden. Zuvor war in Lahti bereits Jari Isometsä die Silbermedaille im 15-km-Lauf aberkannt worden, nachdem ihm der Gebrauch des verbotenen Blutplasma-Expanders HES nachgewiesen worden war.

Isometsä hatte sich in seiner Rechtfertigung als unwissender Einzeltäter präsentiert, der abseits der Mannschaft von einer unbekannten Person die Infusion mit dem verbotenen Mittel erhalten habe. Nachdem ein zweiter Läufer unter Verdacht geraten ist, sind die beiden finnischen Teamärzte Pirkka Mäkelä und Juha-Pekka Turpeinen von ihrem Posten zurückgetreten. Die verantwortlichen Langlauf-Trainer Antti Leppävouri und Kari-Pekka Kyrö sind wegen möglicher Mitwisserschaft entlassen worden.

Das bestätigte Finnlands Verbandschef Paavo Petäjä: "Der Startverzicht von Mika Myllylä im 50-km-Rennen hat nichts mit dem neuen Dopingfall zu tun. Die ganze Sache muss untersucht werden. Die Schuldigen sind zu finden, damit Finnlands Menschen uns wieder vertrauen können."

Sollte sich der Verdacht gegen Immonen bestätigen, würde Norwegens Staffel nachträglich die Goldmedaille zuerkannt bekommen. Hinter Schweden würde das Quartett des Deutschen Skiverbandes (DSV) auf den dritten Platz vorrücken.

(RPO Archiv)
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