Basketball: Kai Nürnberger träumt vom Duell mit "Magic" Johnson Wunsch könnte in der NEBL in Erfüllung gehen

Frankfurt/Main (dpa). Auf seine alten Tage träumt Kai Nürnberger noch mal von einem Duell mit Earvin "Magic" Johnson. So wie 1992 bei den Olympischen Spielen von Barcelona, als das US-Dream-Team um "Magic" auch zum Albtraum der deutschen Korbjäger wurde. Der Wunsch des 33-jährigen Spielmachers des Basketball-Bundesligisten Skyliners Frankfurt nach einer Begegnung mit der mittlerweile 40 Jahre alten amerikanischen Basketball-Legende könnte in der Nordeuropäischen Basketball-Liga (NEBL) in Erfüllung gehen.

Der einst geniale Spielmacher der Los Angeles Lakers ist - bisweilen mitspielender - Teilhaber des schwedischen Spitzenclubs Magic M7 Boras, der wie die Skyliners in der NEBL auf Korbjagd geht. Die Frankfurter starten am Wochenende mit den Heimspielen gegen die beiden litauischen Clubs Alita Alytus (Samstag/16.00 Uhr) und Zalgiris Kaunas (Sonntag/16.00 Uhr) in den neuen Wettbewerb, den viele für überflüssig und inflationär halten. Auch beim Basketball- Weltverband FIBA ist man über die Einrichtung der NEBL angesichts des übervollen internationalen Terminkalenders von Europaliga, Saporta- und Korac-Cup nicht besonders glücklich, toleriert sie aber.

"Wir werden den Wettbewerb vorläufig anerkennen und ihm eine Vorlaufzeit von zwei Jahren einräumen, wenn er sich den Regularien der FIBA anpasst. Grundsätzlich ist es ein interessantes Konzept", sagt FIBA-Pressechef Florian Wanninger über das Pilot-Projekt. Für die FIBA ist die NEBL eine Art Test-Wettbewerb seiner Intensionen, die hinter der Europaliga zweitrangigen Wettbewerbe Saporta- und Korac-Cup künftig nach geographischen Gesichtspunkten zu ordnen. Die im Schatten der dominierenden südeuropäischen Vereine aus Spanien, Italien, Griechenland und der Türkei stehenden NEBL-Clubs wollen Entwicklungshilfe in der nordeuropäischen Basketball-Diaspora leisten.

Insgesamt 14 Vereine aus Litauen (3), Lettland (2), Finnland (2), Schweden (2), Estland, Russland, Ukraine, Dänemark und Deutschland spielen in Turnierform die vier Teilnehmer am "Final Four"-Endturnier im April aus. Finanziert wird das Unternehmen, an dessen Spitze der ehemalige litauische NBA-Star Sharunas Marchulenis steht, von nordeuropäischen Fernsehanstalten, die an der Popularisierung des Basketballs in ihrem Sendegebiet interessiert sind.

Skyliners' Coach Stefan Koch, der mit seinem Team auf vier Hochzeiten (Bundesliga, DBB-Pokal, Saporta-Cup und NEBL) tanzt, sieht das kräftezehrende Projekt mit einem lachenden und einem weinenden Auge. "Auf Grund der vielen Reisen gibt es kaum regenerative Phasen. Andererseits können die Spieler internationale Erfahrungen sammeln", sagt der Trainer der Frankfurter, die allein im Januar nicht weniger als 14 Spiele absolvieren. Für eine mögliche Begegnung mit "Magic" Johnson nimmt auch der 137-malige Nationalspieler Nürnberger derartige Reisestrapazen gern in Kauf. Nürnberger: "Das wäre noch mal ein Highlight meiner Karriere." Am 1. Februar spielen die Skyliners in Boras.

(RPO Archiv)
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