+++ Wintersport-Telegramm +++ Freund in Lillehammer Fünfter, Luitz verschenkt Podestplatz

Düsseldorf · Wintersport von früh bis spät: Auch am Sonntag ist der Terminkalender prall gefüllt. In unserem Telegramm verpassen sie nichts.

 Olympiasieger Eric Frenzel darf auf den ersten Saisonsieg in der Kombination hoffen.

Olympiasieger Eric Frenzel darf auf den ersten Saisonsieg in der Kombination hoffen.

Foto: dpa, loch sam hpl

+++ Biathlon +++

Dahlmeier gewinnt in Seefeld

Biathlon-Staffelweltmeisterin Laura Dahlmeier hat am Sonntag ein FIS-Rennen der Skilangläuferinnen im österreichischen Seefeld gewonnen. Die 22 Jahre alte Partenkirchnerin, die am kommenden Wochenende ins deutsche Aufgebot für den Biathlon-Weltcup in Hochfilzen zurückkehren soll, setzte sich über fünf Kilometer klar vor den Langlauf-Spezialistinnen Elisabeth Schicho (Schliersee/+13,4 Sekunden) und Lucia Anger (Oberstdorf/+20.5) durch.

+++ Ski +++

Neureuther Fünfter - Luitz verschenkt Podestplatz

Felix Neureuther hat beim Weltcup-Riesenslalom in Beaver Creek einen guten fünften Platz belegt. Auf der WM-Strecke im US-Bundesstaat Colorado war Neureuther am Sonntag knapp eineinhalb Sekunden langsamer als Sieger Marcel Hirscher. Der Österreicher war einen Tag nach seinem Super-G-Erfolg auch knapp eine Sekunde schneller als Victor Muffat-Jeandet aus Frankreich auf Rang zwei. Dritter wurde der Norweger Henrik Kristoffersen. Fritz Dopfer wurde 17. Stefan Luitz verschenkte den möglichen ersten Weltcup-Sieg mit einem Fahrfehler nach der Zwischenbestzeit kurz vor dem Zielhang. Er war als Zweiter ins Finale gestartet kam am Ende auf Rang 23.

+++ Skispringen +++

Freund in Lillehammer Fünfter

Skisprung-Weltmeister Severin Freund hat in Lillehammer einen erneuten Podestplatz knapp verpasst. Der 27-Jährige aus Rastbüchl musste sich einen Tag nach seinem 19. Weltcup-Sieg mit Rang fünf begnügen, behielt aber das Gelbe Trikot. Den ersten Sieg seiner Karriere holte Kenneth Gangnes (Norwegen) vor Peter Prevc (Slowenien) und Johann Andre Forfang (Norwegen). "Für das Podest war die Leistung nicht gut genug, Severin hat im ersten Durchgang zu viel liegen gelassen. Mannschaftlich war das aber wieder ein sehr gutes Ergebnis", sagte Bundestrainer Werner Schuster. Richard Freitag und Andreas Wellinger rundeten auf den Plätzen sechs und sieben das gute deutsche Ergebnis ab, auch Andreas Wank (10.) überzeugte auf der kleinen Lysgards-Schanze. Freund lag nach einem Sprung auf 94,0 m nach dem ersten Durchgang nur auf dem zehnten Rang, kletterte mit einem starken Satz auf 99,5 m aber noch nach vorne. Mit 269,1 Punkten fehlten 3,4 Zähler zum Podest.

Rießle bleibt Weltcup-Führender

Fabian Rießle hat das Gelbe Trikot des Weltcup-Führenden in der Nordischen Kombination verteidigt. Nach seinem Sieg am Samstag kam der Breitnauer am Sonntag om Lillehammer auf Platz zwei. Ihn trennte eine Sekunde von Magnus Krogh. Der Norweger siegte bei seinem Heimrennen auch dank des besseren Skis in 25:41,8 Minuten. Dritter wurde Lukas Klapfer aus Österreich mit 1,9 Sekunden Rückstand. Das hervorragende deutsche Abschneiden vervollständigten Eric Frenzel als Fünfter, Björn Kircheisen als Neunter und Johannes Rydzek als Elfter.

+++ Eisschnelllauf +++

Deutsche Frauen schwach über 1500 Meter

Die deutschen Eisschnellläuferinnen Roxanne Dufter und Gabriele Hirschbichler sind bei ihrem Heimspiel erneut nur hinterhergelaufen. Über 1500 m reichte es für Dufter auf ihrer Hausbahn im oberbayerischen Inzell in 1:59,32 Minuten nur zum 17. Rang. Noch enttäuschender verlief das Rennen für Teamkollegin Hirschbichler, die in 2:02,62 Minuten nur den 20. und letzten Platz der A-Gruppe belegte. Der Sieg ging an Weltmeisterin Brittany Bowe (1:54,68), die wie bereits am Samstag über 1000 m ihre US-Teamkameradin Heather Richardson-Bergsma (1:54,94) auf den zweiten Platz verwies. Dritte wurde die Olympiavierte Marrit Leenstra aus den Niederlanden (1:55,79).

+++ Biathlon +++

Hildebrand wird Dritte

Staffel-Weltmeisterin Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld) hat den ersten Weltcup-Sieg ihrer Karriere um 3,3 Sekunden verpasst. In der Verfolgung über 10 km blieb die 28-Jährige zwar ohne Fehlschuss und ging als Erste auf die Schlussrunde. Auf dieser gingen ihr allerdings die Kräfte aus - am Ende stand Rang drei zu Buche. Den Sieg sicherte sich nach zwei Schießfehlern die Finnin Kaisa Mäkäräinen vor der Italienerin Dorothea Wierer (1/+1,9 Sekunden zurück). Bei den Männern hatte Arnd Peiffer zuvor zum zweiten Mal an diesem Wochenende den Sprung auf das Podest geschafft. Der Staffel-Weltmeister aus Clausthal-Zellerfeld musste sich in Sprint und Verfolgung jeweils nur dem französischen Gesamtweltcupsieger Martin Fourcade geschlagen geben und feierte den besten Saison-Einstand seiner Karriere. In der kommenden Woche reisen die Skijäger weiter zum Weltcup nach Hochfilzen/Österreich. Ob auch Verfolgungs-Vizeweltmeisterin Laura Dahlmeier wieder dabei sein wird, ist noch offen. Die 22-Jährige aus Partenkirchen hatte den Saisonauftakt wegen mehrerer grippaler Infekte verpasst.

+++ Eisschnelllauf +++

Nächste Enttäuschung für Ihle

Die Formkrise von Eissprinter Nico Ihle spitzt sich weiter zu. Zum Abschluss des Heim-Weltcups im oberbayerischen Inzell zeigte der 30-Jährige aus Chemnitz erneut einen technisch fehlerhaften 500-m-Lauf und belegte in 35,85 Sekunden nur den 15. Platz in der B-Gruppe. Damit wird Ihle beim kommenden Weltcup in Heerenveen/Niederlande nicht in der A-Gruppe starten, die Teilnahme an der Einzelstrecken-WM in Kolomna/Russland ist nur noch theoretisch zu schaffen. "Was soll ich noch sagen, es ist tragisch", resümierte Sprint-Bundestrainer Klaus Ebert: "Er hatte wieder einen Fehler in der letzten Kurve. Mit der Zeit kann man nichts anfangen." Ebert macht Ihles schwache Leistungen in dieser Saison nicht an körperlichen Defiziten fest: "Er ist nicht schwach, steht voll im Saft. Es ist ein motorisches Problem. Außerdem muss er versuchen, seine Freude am Laufen wiederzufinden." Ihle hatte bereits zum Auftakt am Freitag einen Rückschlag erlitten und in 35,34 Sekunden nur den fünften Platz der B-Gruppe über 500 m erreicht, am Samstag folgte die Disqualifikation über 1000 m. Zuvor war er auch bei den Weltcups in Übersee hinter den Erwartungen geblieben.

+++ Bob +++

Friedrich siegt erneut im Vierer

Die Siegesserie von Francesco Friedrich im Bob-Weltcup hält an. Der Sachse siegte am Sonntag auch im Viererbob beim Weltcup in Winterberg, nachdem er zuvor bereits das Zweierbob-Rennen für sich entschieden hatte. Friedrich gewann mit seinen Anschiebern Jannis Bäcker, Martin Putze und Thorsten Margis in 1:50,58 Minuten. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die Schlitten von Viererbob-Weltmeister Maximilian Arndt mit einem Rückstand von fünf Hundertstelsekunden und von Nico Walther mit einem Abstand von 0,16 Sekunden. Damit wiederholten die Deutschen ihren Dreifach-Erfolg vom Weltcup-Auftakt in Altenberg vor einer Woche.

+++ Langlauf +++

Norweger dominieren Männer-Staffel

Die norwegischen Langläufer haben am Sonntag die 4 x 7,5-Kilometer Staffel beim Weltcup in Lillehammer dominiert. Das Top-Quartett der Gastgeber mit Niklas Dyhaug, Hans Christer Hollund, Martin Johnsrud Sundby und Petter Northug gewann in 1:13:25,7 Stunden vor Norwegen III, das 2,8 Sekunden Rückstand hatte. Dritte wurden die zweite norwegische Staffel mit einem Abstand von 14,8 Sekunden zum Sieger. Die deutschen Männer verkauften sich gut, hatten mit dem Ausgang des Rennens aber nichts zu tun. Andreas Katz, Jonas Dobler, Florian Notz und Tim Tscharnke belegten im Feld der 18 Staffeln Platz zehn mit 57,5 Sekunden Rückstand.

+++ Biathlon +++

Peiffer auch in der Verfolgung Zweiter

Biathlet Arnd Peiffer ist zum Abschluss des Saisonauftakts im schwedischen Östersund zum zweiten Mal auf das Podest gelaufen. Nach Rang zwei im Sprint musste sich der Harzer am Sonntag in der Verfolgung erneut nur Martin Fourcade geschlagen geben. Nach 12,5 Kilometern und einer Strafrunde hatte Peiffer als Zweiter 35,1 Sekunden Rückstand auf den Franzosen. Dritter wurde Quentin Fillon Maillet aus Frankreich. Der Sprint-Fünfte Benedikt Doll untermauerte als Sechster seine derzeit starke Form. Andreas Birnbacher schob sich vom 47. auf den 18. Rang vor. Erik Lesser wurde 27. und Daniel Böhm 32.

+++ Langlauf +++

Langlauf-Frauen nur Sechste

Die deutschen Skilangläuferinnen sind beim ersten von nur zwei Staffelrennen der Weltcup-Saison 2015/16 deutlich am Podest vorbeigelaufen. In Lillehammer reichte es nur zu Platz sechs für die Olympiadritten um Nicole Fessel, die am Samstag beim Skiathlon als Vierte in die Weltspitze gestürmt war. Den Sieg beim Heimspiel über 4x5 km sicherte sich Norwegen um die überragende Therese Johaug mit gewaltigen 1:59,0 Minuten Vorsprung vor Finnland und den USA (+2,07,1). Die DSV-Staffel mit Schlussläuferin Fessel hatte 2:44,7 Minuten Rückstand. Startläuferin Sandra Ringwald (Schonach) kassierte bereits 38,9 Sekunden Rückstand, Stefanie Böhler (Ibach) und Monique Siegel (Oberwiesenthal) verloren weiter an Boden, ehe die derzeit ganz starke Fessel noch zwei Plätze gut machte. Die formschwache Sprinterin Denise Hermann war nicht nominiert worden. Im Anschluss gehen ab 11.50 Uhr die Männer in die Staffel, Mannschafts-Rennen gibt es darüber hinaus nur noch im Januar in Nove Mesto.

+++ Skispringen +++

Erneuter Umzug auf kleine Schanze in Lillehammer

Auch das zweite Weltcup-Skispringen im norwegischen Lillehammer wird am Sonntag (14.45 Uhr/ZDF und Eurosport) auf der Normalschanze ausgetragen. Dies gaben die Organisatoren bekannt. Angesichts der erneut erwarteten schwierigen Windverhältnisse entschied sich die Jury gegen einen Wettbewerb auf der anfälligeren großen Lysgards-Schanze. Der Wettbewerb wird ohne Qualifikation mit 67 Springern ausgetragen. Bereits am Samstag war der Wettkampf vom kleineren Bakken ausgetragen, aber dennoch zur Geduldsprobe geworden. Nach dem ersten Durchgang, der mehr als zwei Stunden dauerte, wurde abgebrochen und der führende Severin Freund (Rastbüchl) zum Sieger erklärt. Bereits am vergangenen Wochenende hatte ein Sturm zu einer Absage aller Wettbewerbe im finnischen Kuusamo geführt.

+++ Nordische Kombination +++

Frenzel 22 Sekunden zurück nach dem Springen

Olympiasieger Eric Frenzel hat sich für den zweiten Wettkampf beim Weltcup der Nordischen Kombination in Lillehammer eine gute Ausgangsposition ersprungen. Der Oberwiesenthaler kam am Sonntag auf der Normalschanze auf 96 Meter und muss im 10-Kilometer-Lauf am Nachmittag 22 Sekunden auf den Sprungsieger Mario Seidl aus Österreich wettmachen. Seidl kam auf 101 Meter und hat fünf Sekunden Vorsprung auf den Polen Szczepan Kupczak.
Dritter mit 19 Sekunden Rückstand ist der Österreicher Willi Denifl. Auftaktsieger Fabian Rießle muss als Zehnter 43 Sekunden aufholen. Björn Kircheisen startet 46 Sekunden zurück von Rang 13.

+++ Eisschnelllauf +++

Kanada beantragt schnittfeste Rennanzüge

Als Folge des schweren Sturzes von 10.000-m-Weltrekordler Ted-Jan Bloemen am Freitag beim Weltcup in Inzell fordert der kanadische Eisschnelllaufverband schnittfeste Rennanzüge als verpflichtende Ausrüstung für alle Athleten. Einen entsprechenden Antrag wird Kanada auf dem Kongress des Weltverbandes ISU im Juni 2016 in Dubrovnik stellen. Das teilte der kanadische Nationaltrainer Bart Schouten mit. Für die neue olympische Disziplin Massenstart ist schnittfeste Rennkleidung plus Schutzhelm bereits verpflichtend. Im Shorttrack führte der Eissport-Weltverband bereits vor Jahren schnittfeste Kleidung verbindlich ein. Beim Warmlaufen für die Mannschaftsverfolgung war Teamkollege Stefan Waples in einer Kurve über ein Klötzchen gefahren und gestürzt, dabei schnitt er mit seiner Kufe den Unterschenkel des direkt hinter ihm laufenden Bloemen auf. Bei einer Operation am Freitagabend im Krankenhaus Traunstein wurde der 29-Jährige an der Knochen- und Muskelhaut des Schienbeins behandelt, er wird voraussichtlich zwei bis drei Wochen pausieren müssen.

+++ Shorttrack +++

Seidel überragt als Zweite

Die deutsche Shorttrack-Hoffnung Anna Seidel (Dresden) hat im Weltcup für die nächste Sensation gesorgt. Im japanischen Nagoya belegte die erst 17-Jährige im 500-m-Wettbewerb überraschend den zweiten Platz und sorgte für das bislang beste Weltcup-Ergebnis einer deutschen Shorttrackerin. Auf ihrer schwächeren Distanz musste sich die 1500-m-Spezialistin am Sonntag nur der chinesischen Weltmeisterin Fan Kexin geschlagen geben, von Gold trennten Seidel lediglich sechs Zehntelsekunden. "Sooooo glücklich! Ich bin so überrascht, dass ich ausgerechnet über 500 m Silber hier in Nagoya gewonnen habe", schrieb Seidel bei Facebook und präsentierte stolz ein Foto ihrer Silbermedaille. Bereits zuvor hatte Seidel in Japan über ihre Lieblingsdistanz überzeugt und das A-Finale auf einem starken fünften Platz abgeschlossen. Im 1500-m-Gesamtweltcup belegt Seidel nach drei Stationen einen herausragenden dritten Platz, über 500 m ist sie Sechste.

(jaso/sid/dpa)
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