Wintersport-Telegramm Skilangläuferin Hennig wird Dritte im Saisonfinale
Düsseldorf · Skilanglauf-Olympiasiegerin Katharina Hennig hat ihren herausragenden WM-Winter mit dem fünften Podestplatz der Weltcupsaison beendet. In unserem Wintersport-Telegramm halten wir Sie über alles Wichtige auf dem Laufenden.
Katharina Hennig ist im Saisonfinale der Skilangläuferinnen zum achten Mal in ihrer Karriere auf das Podest gestürmt. Die 26 Jahre alte Olympiasiegerin im Teamsprint belegte am Sonntag in Lahti beim Massenstart über 20 Kilometer im klassischen Stil den dritten Platz und beendete das Weltcupjahr als Gesamt-Siebte. „Das ist der perfekte Abschluss“, sagte Hennig. „Das macht mich sehr stolz und Lust auf mehr.“
Der Sieg ging erstmals an die Norwegerin Anne Kjersti Kalvaa. Zweite wurde Jonna Sundling aus Schweden. Bereits am Vortag hatte sich die Norwegerin Tiril Udnes Weng den Gesamtweltcup gesichert.
In ihrer Paradedisziplin war Hennig im gesamten Rennen in der Spitzengruppe präsent, hatte kurz vor Schluss aber mit Problemen zu kämpfen. „Ich habe am letzten Anstieg Sternchen gesehen und gedacht, ich muss abreißen lassen. Irgendwie habe ich dann noch mal die zweite Luft bekommen. Wahrscheinlich auch, weil ich wusste, das ist die letzte krasse Quälerei in dieser Saison“, berichtete sie.
Auf der Zielgeraden sprintete Hennig von Platz vier noch an der Schwedin Ebba Andersson vorbei und sicherte sich den fünften Podiumsplatz in dieser Saison, in der WM-Silber mit der Staffel das Highlight war. Der Rückstand auf Kalvaa betrug nur 1,1 Sekunden. Laura Gimmler als Neunte komplettierte das gute Ergebnis für die deutschen Läuferinnen. Pia Fink wurde 20., Sofie Krehl 21., Coletta Rydzek 24. und Victoria Carl 29.
+++21. März+++
Weng holt Gesamtweltcup
Tiril Udnes Weng hat sich vorzeitig den Gesamtweltcup der Skilangläuferinnen gesichert. Die Norwegerin belegt am Samstag beim Sprint-Weltcup im finnischen Lathi den dritten Rang und kann nun nicht mehr von der im Viertelfinale ausgeschiedenen Jessie Diggins (USA) eingeholt werden.
Den Sprint gewann Weng's Landsfrau Kristine Stavaas Skistad vor der Schwedin Jonna Sundling. Maja Dahlqvist aus Schweden holte sich die kleine Kristallkugel.
Beste deutsche Läuferin war Laura Gimmler, die als Letzte in ihrem Halbfinallauf ausschied. Für Pia Fink, die gestürzte Katharina Hennig, Sofie Krehl und Coletta Rydzek war im Viertelfinale Schluss. „Sie haben wacker gekämpft, aber der tolle Teamsprint vom Vortag steckte noch in den Beinen. Mit dem Halbfinaleinzug von Laura dürfen wir zufrieden sein“, resümierte Bundestrainer Peter Schlickenrieder.
Bei den Herren gewann der bereits als Weltcup-Gesamtsieger feststehende Johannes Hoesflot Klaebo aus Norwegen vor dem Schweden Kalle Halfvarsson und Erik Valnes (Norwegen). Klaebo, für den es der 19. Saisonsieg war, hatte sich bereits im Vorfeld die kleine Kristallkugel im Sprint gesichert. Die DSV-Läufer Jan Stölben, Anian Sossan und Albert Kuchler waren in der Qualifikation hängen geblieben.
Am Sonntag steht zum Saisonabschluss bei den Herren und Damen ein 20-Kilometer-Lauf in der klassischen Disziplin an. „Ich habe Lust darauf, es durchzuziehen und die Saison ordentlich zu beenden“, sagte Gimmler.
+++21. März+++
Langläuferin Rydzek erstmals Vierte - Klaebo holt kleine Kristallkugel
Coletta Rydzek hat beim Weltcup-Sprint der Langläufer im estnischen Tallinn das beste Ergebnis ihrer Karriere erreicht. Die Oberstdorferin kam am Dienstagabend in der freien Technik bis ins Finale und wurde dort Vierte. Bislang war ein sechster Rang ihr Top-Resultat. Mit der Vergabe der Podestplätze hatte Rydzek mit 3,28 Sekunden Rückstand auf Platz drei allerdings nichts zu tun.
Den Sieg holte sich zum vierten Mal in Serie die Norwegerin Kristine Skistad vor Jonna Sundling aus Schweden und der Schweizerin Nadine Fähndrich. Laura Gimmler, Sofie Krehl und Pia Fink scheiterten ebenso im Viertelfinale wie Anian Sossau bei den Männern. Dort holte sich der norwegische Weltmeister Johannes Klaebo den Sieg und damit auch den Erfolg im Disziplin-Weltcup. Zweiter wurde der Franzose Lucas Chanavat vor Even Northug. Der Bruder des ehemaligen norwegischen Langlauf-Stars Petter Northug schaffte damit seine erste Podestplatzierung.
+++18. März+++
Hofmeister knapp am Gesamtweltcupsieg vorbei
Snowboarderin Ramona Hofmeister hat beim Weltcup-Finale am Götschen in Bischofswiesen nur knapp ihren vierten Sieg in Serie im Gesamtweltcup verpasst. Im Parallel-Slalom belegte die Titelverteidigerin im Duell mit der dreifachen Snowboard- und Ski-Olympiasiegerin Ester Ledecka aus Tschechien mit 0,23 Sekunden Rückstand Rang zwei - damit fehlten ihr elf Punkte, um Julie Zogg aus der Schweiz im Kampf um die große Kristallkugel noch zu überholen.
Hofmeister schwankte deshalb nach dem Rennen zwischen Freude und Ärger. „Es ist krass, dass ich nochmal so nah hingekommen bin“, sagte sie, bekannte allerdings auch: „Es ist ärgerlich, dass es dann doch nicht geklappt hat.“ Mit einem vierten Gesamtsieg hätte die 26-Jährige mit Rekordhalterin Ledecka gleichgezogen. Nach einem durchwachsenen Winter „mit vielen Hochs und Tiefs“ und einer missratenen WM war sie am Ende dennoch „froh und stolz“.
Hofmeister kämpfte in dieser Saison lange Zeit mit Rückenproblemen. Bereits unter der Woche hatte sie sich dennoch zum vierten Mal in Serie die kleine Kristallkugel für den Gesamtsieg in der olympischen Disziplin Parallel-Riesenslalom gesichert. Das hervorragende deutsche Abschneiden am Götschen perfekt machte Cheyenne Loch, die nach der Halbfinal-Niederlage gegen Hofmeister das kleine Finale gewann.
Die deutschen Snowboarder beenden die Saison, die am Sonntag mit einem Team-Wettbewerb ihren Abschluss findet, mit neun Podestplatzierungen in Einzel-Rennen. Darunter waren die Siege von Carolin Langenhorst Mitte Januar im schweizerischen Scuol und von Hofmeister Ende Januar im kanadischen Blue Mountain. Bei der WM hatte lediglich Snowboardcrosser Martin Nörl als Zweiter eine Medaille gewonnen.
Rydzek sprintet auf Rang sieben
Skilangläuferin Coletta Rydzek hat beim Weltcup-Sprint im schwedischen Falun mit Platz sieben ihr bestes Saisonergebnis eingestellt. Die Oberstdorferin stieß am Samstag bis ins Halbfinale der zwölf besten Läuferinnen vor, schied dort aber aus. Zuletzt hatte Rydzek Anfang Februar im italienischen Toblach den siebten Platz belegt.
Den Sieg sicherte sich zum dritten Mal in dieser Saison die Norwegerin Kristine Stavaas Skistad vor den Schwedinnen Jonna Sundling und Maja Dahlqvist. Rydzeks Oberstdorfer Klubkollegin Laura Gimmler schaffte ebenfalls den Sprung ins Halbfinale. Die 29-Jährige, die bei der WM in Planica Silber mit der Staffel gewonnen hatte, belegte als zweitbeste Deutsche den zehnten Platz.
Sofie Krehl (Oberstdorf/15.), Pia Fink (Bremelau/18.) und Teamsprint-Olympiasiegerin Katharina Hennig (Oberwiesenthal/25.) überstanden anders als Victoria Carl (Zella-Mehlis/40.), Hennigs Gold-Partnerin von Peking, zwar die Qualifikation, kamen dann aber nicht über das Viertelfinale hinaus.
Bei den Männern holte Dominator Johannes Hösflot Kläbo seinen 16. Saisonsieg vor seinem norwegischen Landsmann Erik Valnes und dem Italiener Federico Pellegrino und sicherte sich damit den Gesamtsieg im Sprint-Weltcup. Anian Sossau (Eisenärzt/21.) und Jan Stölben (Ernstberg/28.) schieden im Viertelfinale aus, Janosch Brugger (Schluchsee/46.) war bereits in der Qualifikation gescheitert.
+++17. März+++
Laffont und Kingsbury untermauern im Ski-Freestyle Dominanz
Die Doppel-Weltmeister Perrine Laffont aus Frankreich und Mikael Kingsbury aus Kanada haben auch beim Weltcup-Finale der Ski-Freestyler ihre Dominanz auf der Buckelpiste unter Beweis gestellt. Im kasachischen Almaty feierte Laffont im Dual-Moguls mit einem Finalsieg über Jaelin Kauf (USA) ihren 30. Weltcupsieg, Kingsbury im Duell mit Einzel-Olympiasieger Walter Wallberg (Schweden) bereits seinen 80.
Laffont und Kingsbury, beide Einzel-Olympiasieger 2018 in Pyeongchang, hatten bereits vor dem Finale als Gewinner des Gesamtweltcups festgestanden. Für die Französin war es die dritte große Kristallkugel, für den Kanadier bereits die zehnte.
DSV verpasst Podest im Team-Wettbewerb
Die Alpinen des Deutschen Skiverbandes (DSV) haben beim Weltcup-Finale in Andorra eine weitere Podestplatzierung deutlich verpasst. Im kleinen Finale des Team-Wettbewerbs unterlagen Lena Dürr, Jessica Hilzinger, Andreas Sander und Linus Straßer in einer Neuauflage des Olympia-Finales Pekingsieger Österreich mit 0:4. Im Finale setzte sich Vizeweltmeister Norwegen gegen die Schweiz durch.
An dem Wettbewerb nahmen diesmal nur sechs Nationen teil. Das deutsche Quartett hatte zuvor wie Österreich gegen die für das Halbfinale gesetzte Schweiz verloren, allerdings nur knapp: Nach den vier Duellen stand es 2:2, in den Laufzeiten der besten Frau und des besten Mannes war das DSV-Team 0,21 Sekunden langsamer. Zuvor waren die Deutschen mit 3:1 gegen Italien weitergekommen.
Ein Teamwettbewerb wird beim Weltcup-Finale seit 2012 ausgetragen. Er zählt aber nur für den Nationencup. Bei den vergangenen sechs Austragungen hatte die deutsche Mannschaft jeweils auf dem Podest gestanden, den bislang einzigen Sieg gab es 2013 in Lenzerheide.
Hennig läuft in Falun aufs Podest
Skilanglauf-Olympiasiegerin Katharina Hennig ist beim Weltcup im schwedischen Falun zum vierten Mal in diesem Winter auf das Podest gelaufen. Die 26-Jährige, die Anfang des Jahres in Val die Fiemme für den ersten Weltcupsieg einer deutschen Langläuferin seit 2009 gesorgt hatte, belegte am Freitag auf ihrer Paradestrecke über 10 km im klassischen Stil den zweiten Rang.
Im Ziel hatte Hennig 15,9 Sekunden Rückstand auf Tagessiegerin Kerttu Niskanen aus Finnland, die sich ihren ersten Saisonsieg sicherte. Platz drei ging an die Norwegerin Anne Kjersti Kalvaa (+22,3 Sekunden). Insgesamt war es für Hennig, die bei der WM in Planica Silber mit der Staffel gewonnen hatte, das siebte Weltcup-Podium ihrer Karriere.
Hennigs Gold-Partnerin von Peking, Victoria Carl (Zella-Mehlis), lief am Freitag als zweitbeste Deutsche auf den 13. Platz. Auch Laura Gimmler (17./Oberstdorf) schaffte den Sprung unter die besten 20.
+++16. März+++
Sieg und Gelbes Trikot für Nörl
Vizeweltmeister Nörl rehabilitierte sich damit für seine schwachen Leistungen am Wochenende zuvor in der spanischen Sierra Nevada mit den Plätzen 13 und 33 und holte sich das Gelbe Trikot für die Führung im Weltcup zurück.
Nörl hat nach seiner vierten Podestplatzierung damit wieder alle Chancen, seinen Titel als Gesamtsieger aus dem Vorjahr erfolgreich zu verteidigen. In die beiden abschließenden Rennen beim Weltcup-Finale im kanadischen Mount St. Anne (24. bis 26. März) geht er mit einem Vorsprung von 37 Punkten auf den Olympia- und WM-Dritten Omar Visentin aus Italien.
„Ich hätte nicht gedacht, dass es hier so gut läuft, ich bin mega glücklich darüber“, sagte Nörl. Wie in den Läufen zuvor hatte er allerdings auch im Finale eine Aufholjagd starten müssen. „Ich hatte wahnsinnig schnelle Bretter“, berichtete der Sportsoldat aus Sonthofen, „irgendwie habe ich mich immer runtergewurschtelt.“
Bei den Frauen gewann erneut Charlotte Bankes. Es war der fünfte Sieg nacheinander für die aktuelle Team-Weltmeisterin aus Großbritannien. Jana Fischer aus Fischen belegte nach ihrem Aus im Viertelfinale im Endklassement den zehnten Rang. Paul Berg aus Konstanz, bereits im Achtelfinale gescheitert, wurde nur 30.
+++12. März 2023+++
Langläuferin Gimmler belegt Rang vier im Sprint
Skilangläuferin Laura Gimmler muss weiter auf ihren ersten Einzel-Podestplatz im Weltcup warten. Die 29 Jahre alte Allgäuerin belegte beim Sprint am Dienstag im norwegischen Drammen Rang vier und verfehlte einen Top-Drei-Platz um gerade einmal 33 Hundertstelsekunden. Der Sieg in der klassischen Technik ging an Norwegens Lokalmatadorin Kristine Stavaas Skistad vor der Schwedin Jonna Sundling und Tiril Udnes Weng aus Norwegen. Gimmler, die bei der WM in Planica Silber in der Staffel holte, hielt bis zur Zielgeraden exzellent mit und wurde erst auf den letzten Metern besiegt.
Bei den Männern dominierte einmal mehr Johannes Hoesflot Klaebo. Der Weltcup-Gesamtführende drehte sich noch vor dem Überfahren der Ziellinie um und kostete seinen Triumph genüsslich aus. Landsmann Erik Valnes wurde Zweiter, der Franzose Richard Jouve komplettierte das Podium.
Haga gewinnt 50-Kilometer-Rennen am Holmenkollen
Ragnhild Haga hat das 50-Kilometer-Rennen der Skilangläuferinnen am berühmten Holmenkollen in Oslo gewonnen. Die Norwegerin siegte am Sonntag in der freien Technik knapp und auf den letzten Metern vor ihrer Landsfrau Astrid Oeyre Slind und der Amerikanerin Jessica Diggins.
Slind ist in diesen Tagen die Marathonfrau des Langlauf-Sports. Nachdem sie in der Vorwoche binnen 24 Stunden das 30-Kilometer-Rennen bei der WM in Planica sowie den 90 Kilometer langen Wasalauf in Schweden absolviert hatte, ging sie nun auch über die Marathondistanz im Weltcup an den Start.
Einzige deutsche Starterin war Victoria Carl, die Rang 15 belegte. „Es war megahart. Ich habe in der letzten Runde gemerkt, dass meine Beine zugegangen sind“, sagte die Teamsprint-Olympiasiegerin im ZDF. Carl benannte einen Skiwechsel zum falschen Zeitpunkt als einen der Gründe, warum es nicht zu mehr gereicht hatte. „Es war ein solides Rennen trotz alledem. Die letzte Runde ging es nur noch darum anzukommen“, sagte Carl.
+++11. März+++
Zehn Norweger in der Top Ten
Norwegens Langläufer um Dreifach-Weltmeister Simen Hegstad Krüger haben beim Heimspiel am Holmenkollen in Oslo einen spektakulären Erfolg gefeiert. Krüger gewann am Samstag das 50-Kilometer-Rennen in der freien Technik vor Hans Christer Holund und Martin Loewstroem Nyenget. Auch die Plätze vier bis zehn gingen an Norweger, der Weltcup-Gesamtführende Johannes Hoesflot Klaebo belegte Rang sieben. Bester Nicht-Norweger wurde auf Rang elf der Brite Andrew Musgrave, der allerdings auch bei den Skandinaviern trainiert.
Aus dem deutschen Team absolvierte Jonas Dobler das letzte Rennen seiner Karriere. Er belegte Rang 16 und wurde von Freunden mit einer Sektflasche im Ziel empfangen. „Schöner könnte ich mir den Abschluss nicht wünschen, es war richtig gut. Die ersten Runden konnte ich nochmal richtig genießen“, sagte Dobler im ZDF.
Deutschlands vielversprechendster Läufer, Friedrich Moch, musste wegen einer Erkältung kurzzeitig aussetzen. „Es ist nichts Schlimmes, aber es hat nicht gereicht, um hier am Start zu stehen“, sagte Moch, der wie Dobler bei der WM in Planica überraschend Staffel-Bronze holte.
+++10. März+++
Drei Gesamtweltcupsiege für deutsche Para-Skisportler
Die deutschen Para-Skisportler haben im nordischen Bereich gleich drei Gesamtweltcupsiege eingefahren. Linn Kazmaier sicherte sich mit nur 16 Jahren bei den Sehbehinderten sowohl die große Kristallkugel im Biathlon als auch im Langlauf. Anja Wicker setzte sich in der sitzenden Klasse erstmals in der Saisonwertung im Langlauf durch, zuvor hatte sie bereits dreimal den Gesamtweltcup im Biathlon gewonnen.
Da das deutsche Team auch bei den Weltmeisterschaften die Nationenwertung gewonnen hatte, sprach Bundestrainer Ralf Rombach von „übererfüllten Zielen“ in dieser Saison. Im Gesamtweltcup fuhren zudem noch die sehbehinderten Nico Messinger und Leonie Walter jeweils im Biathlon zweite Plätze ein, auf Rang drei in der Abschlusswertung landeten Johanna Recktenwald (Biathlon) sowie Walter im Langlauf.
+++4. März+++
Freestyle-Snowboarderin Morgen WM-Sechste im Big Air
Die deutsche Freestyle-Snowboarderin Annika Morgan hat ihre erste WM-Medaille verpasst, im georgischen Bakuriani aber ihr bestes Ergebnis bei einem Großereignis geschafft. Nach einem Sturz im zweiten von drei Versuchen musste sich die 21-jährige Oberbayerin im Big Air am Samstag mit Platz sechs begnügen. Gold ging an die Österreicherin Anna Gasser. „So schlimm ist es nicht, aber Podium wäre schon schön gewesen“, sagte Morgan, die sich nach guten Trainingsleistungen etwas mehr erhofft hatte.
In der Disziplin Big Air fahren die Freeskier über einen sogenannten Kicker - eine aus Schnee geformte Schanze. Dabei werden die Athleten für ihre Tricks und eine saubere Landung mit bis zu 100 Punkten pro Sprung bewertet.
Snowboardcrosser Nörl holt im Fotofinish Silber
Der 29-Jährige landete in einem dramatischen Finale in Bakuriani am Mittwoch hinter dem Österreicher Jakob Dusek, der sich über die Ziellinie warf und dem Landshuter in einem Kopf-an-Kopf-Rennen Gold damit noch wegschnappte. Zuvor hatte es auf der Strecke einen Kontakt zwischen Nörl und Olympiasieger Alessandro Hämmerle gegeben, durch den der Österreicher auf Rang vier zurückgefallen war. Bronze sicherte sich der Italiener Omar Visintin. Die Entscheidung ließ einige Minuten auf sich warten, da die Jury noch die Videobilder überprüfte.
Nörl, der Gesamtweltcupführende und beste Snowboardcrosser des vergangenen Winters, galt als einer der Favoriten. Seine Teamkollegen Paul Berg, Leon Beckhaus und Leon Ulbricht kamen nicht über das Viertelfinale hinaus.
Bei den Frauen belegte die einzige deutsche Starterin, Jana Fischer vom SC Löffingen, den sechsten Rang. Gold holte zum zweiten Mal nach 2019 die Tschechin Eva Adamczykova.
Die Finalläufe hätten ursprünglich erst kommenden Freitag stattfinden sollen, waren wegen der schlechten Wettervorhersage zum Ende der Woche aber vorverlegt worden.
Felix Loch verpasst Gesamtsieg
Rodel-Rekordweltmeister Felix Loch hat den achten Gesamtweltcup-Sieg seiner Karriere verpasst. Der 33-Jährige aus Berchtesgaden fuhr beim Sieg von Vize-Weltmeister Max Langenhan zum Abschluss des Weltcups in Winterberg nur auf Platz sieben und wurde dem Gesamtführenden Dominik Fischnaller aus Italien nicht mehr annähernd gefährlich. Vor dem letzten Rennen der Saison hatte sein Rückstand als Gesamt-Zweiter auf Fischnaller, der Fünfter wurde, 36 Punkte betragen.
Der dreimalige Olympiasieger und einstige Dominator Loch hatte zuletzt in der Saison 2020/21 den Gesamtsieg gefeiert. Langenhan feierte nun seinen fünften Sieg in Serie. Für den 30 Jahre alten Fischnaller ist der Gesamtweltcup der größte Erfolg seiner Laufbahn. 2019/20 war er Zweiter hinter dem Russen Roman Repilow geworden.
Wilmsmann holt Silber bei Skicross-WM in Georgien
Florian Wilmsmann hat als erster deutscher Skicrosser eine WM-Medaille gewonnen. Der 27-Jährige vom TSV Hartpenning fuhr im georgischen Bakuriani hinter Überraschungsweltmeister Simone Deromedis aus Italien zu Silber. Dritter wurde der Schwede Erik Mobärg.
Wilmsmann hatte vor zwei Jahren die WM-Generalprobe in Bakuriani gewonnen - sein erster von inzwischen zwei Weltcupsiegen. In diesem Winter stand er allerdings bislang kein einziges Mal auf dem Podest.
„Ich habe mir das Podium für den besten Tag aufgehoben“, sagte Wilmsmann: „Ich wusste, dass ich hier gut Skifahren kann und über die gesamte Saison zu den Besten gehöre.“
Im Halbfinale schaltete er Pyeongchang-Olympiasieger Brady Leman (Kanada) und den früheren WM-Dritten Bastien Midol aus Frankreich aus. Im Endlauf musste „Wilmsi“ nur Deromedis den Vortritt lassen, der noch keinen Weltcup-Sieg errungen hat.
Die hoch gehandelte Olympiadritte Daniela Maier wurde Siebte. Topfavoritin Sandra Näslund (Schweden) verteidigte ihren Titel erfolgreich vor der Österreicherin Katrin Ofner und Fanny Smith aus der Schweiz.
Maier scheiterte im Halbfinale denkbar knapp an Näslund und Smith, mit der sie sich in Peking schon um die Bronzemedaille duelliert hatte. 0,11 Sekunden fehlten zum Einzug in den Endlauf. Im „kleinen Finale“ stürzte sie kurz nach dem Start. Die einzige deutsche Medaille bei den Frauen hat Alexandra Grauvogl 2007 gewonnen, als sie Bronze holte.
Für Johanna Holzmann war im Viertelfinale Endstation. Niklas Bachsleitner, Daniel Bohnacker und Tim Hronek schieden im Achtelfinale aus.
+++ 25. Februar +++
Wendl/Arlt und Taubitz jubeln über den Gesamtsieg im Rodel-Weltcup
Die dreimalige Rodel-Weltmeisterin Julia Taubitz hat sich wie erwartet den dritten Gesamtweltcup-Sieg ihrer Karriere gesichert. Der 26-Jährigen reichte zum Abschluss des Rodel-Weltcups beim Tagessieg der Österreicherin Madeleine Egle in Winterberg Platz fünf.
Den deutschen Dreifachsieg in der Gesamtwertung machten Sprint-Weltmeisterin Dajana Eitberger und Weltmeisterin Anna Berreiter als Zweite und Dritte perfekt. Berreiter wurde am Samstag Dritte, Eitberger landete hinter Taubitz auf Rang sechs.
Taubitz war mit nahezu uneinholbaren 90 Punkten Vorsprung im Klassement auf Eitberger in die letzten beiden Saisonläufe gegangen. Bereits in der vergangenen Saison und 2019/20 hatte Taubitz sich den Gesamtsieg gesichert.
Zuvor hatten sich Tobias Wendl und Tobias Arlt den Gesamtsieg im Doppelsitzer geholt. Das bayerische Duo gewann in der Eisrinne im Sauerland vor den Weltmeistern Toni Eggert/Sascha Benecken (+0,057 Sekunden) und den Österreichern Juri Gatt/Riccardo Schöpf (+0,132) und sicherte sich zum fünften Mal das Gelbe Trikot. Zuletzt hatten Wendl/Arlt in der Saison 2015/16 den Gesamtsieg gefeiert.
„Wahnsinns-Abschluss! Als wir durch die Lichtschranke gefahren sind und die Eins oben stand, da ist so viel Druck abgefallen. Es ist ein wahnsinnig geiles Gefühl“, sagte Wendl: „Es war echt eine mega geile Saison. Nach so einer langen Zeit mal wieder über eine ganze Saison so konstant zu fahren. Wir können stolz drauf sein. Ich sag mal: Old but gold.“
Vor dem Saisonfinale in Winterberg hatte der Vorsprung auf die Dauerrivalen Eggert/Benecken aus Thüringen in der Gesamtwertung 44 Punkte betragen. Selbst ein siebter Platz am Samstag hätte für den Gesamtsieg gereicht. Eggert/Benecken hatten in fünf der letzten sechs Saisons den Gesamtweltcup gewonnen.
Bei den Frauen fuhren die Weltmeisterinnen Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal auf den zweiten Platz hinter den Österreicherinnen Selina Egle/Lara Michaela Kipp. Dritter wurden Andrea Vötter/Marion Oberhofer aus Italien, die sich bereits zuvor den Weltcup-Gesamtsieg gesichert hatten.
Nordische Ski-WM beginnt mit Außenseitern
Mit den traditionellen Qualifikationsrennen der „kleinen“ Skilanglauf-Nationen haben am Mittwoch die Wettkämpfe der 54. Nordischen Ski-WM im slowenischen Planica begonnen. Dabei gingen krasse Außenseiter aus Wintersport-Entwicklungsländern wie der 53 Jahre alte Ricardo Jay Lung aus Panama, der Nigerianer Samuel Uduigowme Ikpefan oder die Inderin Bhavani Thekkada Nanjunda an den Start.
Insgesamt kämpften 38 Frauen und 69 Männer um einen Platz in den Freistil-Entscheidungen am kommenden Dienstag und Mittwoch. Bei den Frauen war Jaqueline Mourao (Brasilien) über 5 km im freien Stil in 14:42,0 Minuten die Schnellste, Schlusslicht Sasha Geagea (Libanon) war fast 18 Minuten langsamer. Das Männer-Rennen über 10 km gewann Albert Jonsson aus Island in 27:47,1 Minuten, der Serbe Tarik Aslan auf Platz 69 lag über 18 Minuten dahinter
Planica ist zum ersten Mal Ausrichter der Titelkämpfe. Bis zum 5. März stehen in dem Tal im Nordwesten Sloweniens 24 Entscheidungen mit Athleten und Athletinnen aus über 60 Nationen an.
Keine Medaille für wütende Hofmeister – Sportdirektor übt Kritik
Nachdem es auch im letzten Anlauf nicht mit der erhofften WM-Medaille geklappt hatte, wollte Ramona Hofmeister nur noch weg aus dem (Wind-)Chaos im Kleinen Kaukasus. Es herrsche „Wut vor. Es war auch heute kein faires Rennen. Es waren keine WM-Bedingungen. Es war so ein Sturm, man hat kaum was gesehen“, schimpfte Deutschlands Top-Snowboarderin nach dem Viertelfinal-Aus im Team-Wettbewerb an der Seite von Stefan Baumeister.
Auch Sportdirektor Stefan Scheid war bedient. Er sei „sehr, sehr enttäuscht, weil wir mit ganz anderen Erwartungen hierher gefahren sind“. Doch alleine auf die widrigen Bedingungen mit Sturm und schlechter Piste im georgischen Bakuriani wollte der Verantwortliche von Snowboard Germany das indiskutable Abschneiden seines Teams in den Race-Bewerben nicht schieben.
„Man muss festhalten, dass wir seit 2021 bei keinem Großereignis mehr eine Medaille mitnehmen konnten. Fakt ist auch, dass unsere Topathleten, die im Weltcup erfolgreich sind, bei Großereignissen nicht die Leistung bringen, die man von ihnen erwartet, die sie aber auch von sich selbst erwarten“, sagte Scheid.
Natürlich, ergänzte er, seien die Bedingungen „teils unfair“ gewesen. Dennoch seien andere Favoriten und Weltklasseathleten in der Lage gewesen, „ihre Leistung abzurufen oder eine Medaille mitzunehmen. Das bleibt hängen.“ Umso mehr gelte es, so Scheid weiter, „dass wir unsere Hausaufgaben machen müssen. Es gibt was zu tun.“
Doch zunächst einmal überwog bei Hofmeister und Co. vor dem Rückflug der Frust. „Ich weiß nicht, ob ich das so leicht abhaken kann. Ich bin wahnsinnig enttäuscht von mir und dem Event. Die Bedingungen waren eine Katastrophe“, meckerte die 26-Jährige. Baumeister sprach von einem „Glücksrennen“.
Das hoch gehandelte deutsche Duo schied bereits im Viertelfinale gegen die Schweiz aus. Weltmeister wurde bei der Premiere das Team Italien II vor Österreich und der Schweiz. Für das zweite deutsche Duo Cheyenne Loch und Elias Huber war bereits im Achtelfinale gegen Italien I Endstation gewesen.
Schon in den Einzel-Wettbewerben hatten die deutschen Snowboarder bei teils chaotischen Bedingungen die hohen Erwartungen nicht erfüllen können. Im Parallel-Slalom musste sich Hofmeister mit dem undankbaren vierten Rang begnügen. Die Männer waren schon in der Qualifikation hängengeblieben. Im Parallel-Riesenslalom hatte es gar ein Debakel für Hofmeister und Co. gegeben: Keiner der acht Deutschen war über die erste K.o.-Runde hinausgekommen.
+++21. Februar 2023+++
Snowboarderin Hofmeister verpasst WM-Medaille im Parallel-Slalom
Snowboarderin Ramona Hofmeister hat die erhoffte Medaille bei der WM im georgischen Bakuriani auch im zweiten Anlauf verpasst. Die 26-Jährige unterlag bei abermals grenzwertigen Verhältnissen im Parallel-Slalom im „kleinen Finale“ Sabine Schöffmann aus Österreich und wurde Vierte. 2019 (Bronze) und 2021 (Silber) hatte die Polizistin in ihrer Zweitdisziplin noch Edelmetall ergattert.
„Mir hat es heute überhaupt keinen Spaß gemacht, ich bin mit der Piste gar nicht klar gekommen“, sagte Hofmeister: „Ich bin wahnsinnig enttäuscht, dass solche Bedingungen bei einer WM sind.“
Nach Platz 14 in ihrem Paradewettbewerb Parallel-Riesenslalom stürmte Hofmeister ins Halbfinale, wo sie jedoch nach zwei schweren Fehlern gegen Ladina Jenny (Schweiz) den Kürzeren zog. Auch im Kampf um Bronze patzte sie einmal zu viel. Gold ging an Julie Zogg aus der Schweiz, die sich im Finale gegen Jenny durchsetzte.
Cheyenne Loch schied im Viertelfinale aus, für Carolin Langenhorst war im Achtelfinale gegen Hofmeister Endstation. Melanie Hochreiter scheiterte wie das Männer-Quartett um den hoch gehandelten Stefan Baumeister in der Qualifikation. Den Titel sicherte sich der Österreicher Andreas Prommegger vor seinem Teamkollegen Arvid Auner und Arnaud Gaudet (Kanada). Die Racer haben am Mittwoch (10.00 Uhr) im Team-Wettbewerb eine letzte Medaillenchance.
Die Verhältnisse im windumtosten Kleinen Kaukasus verlangten den Startenden wie zum Auftakt im Parallel-Riesenslalom am Sonntag alles ab, teilweise herrschten chaotische Zustände. Die Piste brach schon in der Qualifikation, das Rennen musste um zwei Stunden verschoben werden.
Der Österreicher Alexander Payer, der im ersten Rennen Bronze gewonnen hatte, verletzte sich am Knie. „Die WM ist für mich vorbei“, sagte er und schimpfte auf die „desolate“ Piste.
Der frühere WM-Dritte Baumeister, in drei der vier Parallel-Slaloms des Weltcup-Winters Dritter, kam mit den Bedingungen überhaupt nicht zurecht. Auch Elias Huber, Ole-Mikkel Prantl und Yannik Angenend blieben in der Quali hängen.
+++19. Februar+++
Nolte gewinnt Gesamtweltcup im Zweierbob
Bob-Pilotin Laura Nolte hat das Herzschlagfinale um den Gesamtweltcupsieg im Zweier für sich entschieden. Die Olympiasiegerin setzte sich beim Saisonfinale im lettischen Sigulda mit 0,14 Sekunden vor Weltmeisterin Kim Kalicki und der US-amerikanischen Monobob-Gesamtweltcupsiegerin Kaillie Humphries durch. Für die 24-jährige Nolte ist es der erste Triumph im Gesamtweltcup, im vergangenen Jahr hatte es nur zum zweiten Rang gereicht.
Vor dem Rennen in Sigulda hatte Nolte nur zwei Zähler vor Kalicki gelegen, zusammen mit Anschieberin Neele Schuten ließ die Winterbergerin am Sonntag dann keine Zweifel am Triumph aufkommen. Ihre neun Hundertstel Vorsprung aus dem ersten Lauf verteidigte Nolte souverän.
Eitberger gewinnt in St. Moritz und bremst Taubitz aus
Die dreimalige Rodel-Weltmeisterin Julia Taubitz hat ihren dritten Sieg in Folge und die Entscheidung im Kampf um den Gesamtweltcup hauchdünn verpasst. Die 26-Jährige kam beim Weltcup in St. Moritz nur auf den zweiten Rang hinter Sprint-Weltmeisterin Dajana Eitberger, die ihren zweiten Weltcup-Sieg des Winters feierte. Weltmeisterin Anna Berreiter komplettierte das Podium und machte den nächsten deutschen Dreifachsieg perfekt.
Taubitz liegt vor dem Weltcup-Finale am kommenden Wochenende in Winterberg nun 90 Punkte vor Eitberger, die erfolgreiche Titelverteidigung ist der Oberwiesenthalerin damit kaum noch zu nehmen. Auf der Natureisbahn in St. Moritz fuhr Eitberger mit einem furiosen zweiten Lauf noch von Platz fünf nach ganz vorne und hatte am Ende einen knappen Vorsprung von 0,010 Sekunden auf Taubitz.
+++18. Februar+++
Drei Siege für deutsche Rodler
Vize-Weltmeister Max Langenhan hat beim Rodel-Weltcup in St. Moritz den Einsitzer-Wettbewerb vor dem dreimaligen Olympiasieger Felix Loch gewonnen. Der 23-Jährige aus Friedrichroda setzte sich am Samstag in 2:13,596 Minuten trotz eines Patzers im zweiten Lauf hauchdünn vor seinem Teamkollegen aus Berchtesgaden durch. „Ich bin glücklich, mit dem Riesenfehler überhaupt noch oben zu stehen“, sagte Langenhan.
Rekordweltmeister Loch lag nach einer starken Aufholjagd auf der Natureisbahn nach den zwei Läufen nur elf Tausendstel Sekunden zurück. „Das war ein Superlauf“, sagte Loch über den zweiten Durchgang und meinte: „Wenn der Max den Fehler nicht drin hat, gewinnt er souverän.“
Im Kampf um den Gesamtweltcup machte der 33 Jahre alte Loch ordentlich Boden auf den Spitzenreiter Dominik Fischnaller gut - der Italiener wurde nur Achter. Vor dem Finale am nächsten Wochenende in Winterberg liegt Loch mit 721 Punkten nur 36 Zähler hinter Fischnaller (757).
Für einen Weltcup-Sieg gibt es bei den Rodlern 100 Punkte. „Es wird spannend“, sagte Loch. „Ich versuche, in Winterberg noch mal ein gutes Rennen zu fahren. Und dann werden wir sehen, wer am Ende ganz vorne ist. Aber wenn es am Ende der Zweite ist, bin ich auch megahappy.“
In den Doppelsitzer-Wettbewerben setzten sich die Weltmeisterinnen Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal durch. Bei den Männern gewannen die sechsmaligen Rodel-Olympiasieger Tobias Wendl und Tobias Arlt auf der Natureisbahn vor den Weltmeistern Toni Eggert und Sascha Benecken. Das bayerische Duo setzte sich in 1:47,183 Minuten mit einem Vorsprung von 0,045 Sekunden vor ihren Teamkollegen aus Thüringen durch. „Wir sind super happy, der erste Moritz-Sieg für uns“, sagte Wendl nach dem ersten Erfolg in der Schweiz.
Im Kampf um den Gesamtweltcup kommt es beim Saison-Finale in Winterberg zum Duell mit Eggert/Benecken. Vor dem letzten Rennen des Winters haben Wendl/Artl einen Vorsprung von 44 Punkten.
Dreifacherfolg für Zweierbob-Männer
Zweierbob-Weltmeister Johannes Lochner hat das erste Rennen beim Weltcup-Finale in Sigulda gewonnen und vor dem abschließenden Wettbewerb am Sonntag beste Chancen auf den Sieg in der Gesamtwertung. Vierer-Weltmeister Francesco Friedrich hatte nach zwei Durchgängen in Lettland 36 Hundertstelsekunden Rückstand und musste sich - wie auch im Gesamt-Klassement - mit Rang zwei begnügen (+0,36). Der Überraschungsdritte, Maximilian Illmann (+0,38), komplettierte den deutschen Dreifach-Erfolg.
Für Lochner war es einschließlich der WM in St. Moritz bereits der sechste Sieg in Folge. Nach dem Triumph bei der WM wäre mit dem Sieg in der Gesamtwertung die Dominanz des langjährigen Überfliegers Friedrich zumindest in dieser Saison endgültig gebrochen.
Bereits am Vormittag war Zweier-Weltmeisterin Kim Kalicki im Monobob auf den zweiten Platz gefahren. Die Wiesbadenerin konnte sich bei schwierigen Bedingungen im zweiten Lauf deutlich steigern und musste sich in der Endabrechnung nur Gesamtweltcup-Siegerin Kaillie Humphries (USA) geschlagen geben (+0,44 Sekunden). Auf dem dritten Rang landeten zeitgleich Cynthia Appiah aus Kanada und die Chinesin Qing Ying (+0,58).
Zweier-Olympiasiegerin Laura Nolte (Winterberg) kam mit den Bedingungen weniger gut zurecht als Teamkollegin Kalicki und musste sich mit dem sechsten Platz begnügen. Im Zweier-Rennen am Sonntag (9.00 Uhr) steht die letzte Entscheidung des Winters an. Dann geht es auch zwischen Kalicki und Nolte noch einmal heiß her: In der Gesamtwertung trennen die Kontrahentinnen lediglich zehn Zähler.
Nolte verpasst Gesamtweltcup im Monobob
Monobob-Weltmeisterin Laura Nolte hat den Gewinn des Gesamtweltcups verpasst. Beim Finale im lettischen Sigulda musste sich die Winterbergerin am Samstag mit Platz sechs begnügen, womit der geplante Angriff auf die vor dem Rennen mit 73 Punkten führende Kaillie Humphries entfiel. Die Amerikanerin gewann das Rennen mit zwei Laufbestzeiten.
Beim ersten Auftritt der deutschen Monobob-Pilotinnen in Sigulda konnte nur Kim Kalicki überzeugen. Die Zweierbob-Weltmeisterin fuhr mit einem beherzten zweiten Lauf noch von Rang sechs auf Platz zwei nach vorn. Auf Humphries hatte sie einen Rückstand von 0,44 Sekunden. Auf Rang drei schaffte es zum ersten Mal mit Qing Ying eine Chinesin, die sich diesen Platz mit der zeitgleichen Kanadierin Cynthia Appiah teilte. Beide hatten 0,58 Sekunden Rückstand auf die Siegerin.
+++ 12. Februar +++
Nolte holt zehnten Weltcup-Sieg
Peking-Olympiasiegerin Laura Nolte hat vor Weltmeisterin Kim Kalicki den Zweierbob-Weltcup in Innsbruck/Igls gewonnen. Die nach Durchgang eins auf Rang vier liegende Winterbergerin Nolte fuhr am Sonntag mit Anschieberin Neele Schuten aus Gladbeck Bahnrekord in 42,41 Sekunden und schob sich somit noch auf Rang eins. Die Wiesbadenerin Kalicki legte mit Anschieberin Leonie Fiebig zwei Startbestzeiten hin und hatte nur eine Hundertstelsekunde Rückstand auf Nolte.
Dritte wurde die Schweizerin Melanie Hasler. Lisa Buckwitz vom BCR Thüringen, die am Samstag erstmals den Weltcup im Monobob gewonnen hatte, wurde mit ihrer Potsdamer Anschieberin Marijama Hermann hinter Kaillie Humphries aus den USA Fünfte.
„Wir sind richtig erleichtert und happy, dass es noch geklappt hat. Nach dem ersten Lauf dachte ich, wir schaffen es noch aufs Podest, aber an den Sieg hatten wir irgendwie nicht mehr gedacht“, sagte Nolte. Vor dem abschließenden Weltcup im lettischen Sigulda am kommenden Wochenende ist sie in der Gesamtwertung mit zehn Zählern an Kalicki vorbeigezogen. „Platz zwei ist nicht schlecht, eine Hundertstel hinter Laura ist aber bitter. Da müssen wir die Gesamtweltcup-Führung erstmal hinter uns lassen. Mal sehen, was nächste Woche passiert“, sagte Kalicki.
+++ 11. Februar +++
Weltmeister Friedrich gewinnt Viererbob-Weltcup
Francesco Friedrich steht kurz vor dem Gewinn des Gesamt-Weltcups im Viererbob. Eine Woche nach seinem WM-Gewinn in St. Moritz siegte der Rekordweltmeister vom BSC Sachsen Oberbärenburg am Samstag auf seiner Lieblingsbahn in Innsbruck/Igls mit 0,19 Sekunden Vorsprung vor dem Briten Brad Hall. An diesem Sonntag kann er im letzten Saisonrennen den Gewinn der Kristallkugel in der Königsklasse perfekt machen.
Der zweimalige Doppel-Olympiasieger legte schon im ersten von zwei Läufen mit 50,28 Sekunden einen Bahnrekord hin und schaffte im zweiten Durchgang Startbestzeit. Der für Stuttgart startende Berchtesgadener Johannes Lochner fing den Letten Emils Cipulis noch ab und wurde Dritter. Christoph Hafer vom BC Bad Feilnbach landete auf Rang sechs.
„Im ersten haben wir einen sehr guten Lauf hingelegt. Wir können sehr optimistisch in den morgigen Tag gehen“, sagte Friedrich. Lochner freute sich über die gelungene zweite Fuhre: „Generell war die ganze Fahrt im oberen Bahnteil echt gut. Wenn wir das morgen nochmal so treffen, dann geht es vielleicht noch mehr nach vorne.“
Rodeln in Winterberg – Drei Rennen, drei deutsche Siege
Die deutschen Rennrodler sind weiter in Topform. Zwei Wochen nach den Weltmeisterschaften in Oberhof gab es beim Heim-Weltcup in Winterberg am Samstag in jedem der drei Rennen einen Erfolg. „Drei Siege, da kann man nur zufrieden sein“, sagte Bundestrainer Norbert Loch.
In den Doppelsitzer-Wettbewerben setzten sich die Weltmeisterinnen Jessica Degenhardt (20) und Cheyenne Rosenthal (22) durch, sie holten ihren ersten Erfolg im Weltcup. Bei den Männern gewannen die sechsmaligen Olympiasieger Tobias Wendl und Tobias Arlt vor den Weltmeistern Toni Eggert und Sascha Benecken. Im Männer-Einsitzer feierte Vize-Weltmeister Max Langenhan seinen dritten Sieg in Serie.
Der 23 Jahre alte Langenhan gewann in 1:45,687 Minuten vor dem österreichischen Weltmeister Jonas Müller (+0,300 Sekunden) und Felix Loch. Dem dreimaligen Olympiasieger aus Berchtesgaden gelang dank einer starken Aufholjagd noch der Sprung auf das Podium. Der Rekordweltmeister lag nach den beiden Läufen 0,322 Sekunden hinter seinem Teamkollegen. „Mit Platz drei habe ich das Maximale rausgeholt“, sagte der gesundheitlich angeschlagene Loch im ZDF.
Der dreimalige Olympiasieger hat nach neun von zwölf Rennen noch Chancen auf den Gewinn des Gesamtweltcups, liegt mit 566 Punkten 99 Zähler hinter dem Italiener Dominik Fischnaller (665). „Der Dominik ist schon ein paar Punkte vorne. Es wird wirklich zäh, dass ich den noch kriege. Wenn am Ende der zweite Platz da steht, kann ich megahappy sein“, sagte Loch. Dreihundert Weltcup-Punkte werden bis zum Saisonende bei den Einsitzer-Männern noch maximal für ein Rodler vergeben.
Beim Weltcup im Hochsauerland geht es am Sonntag mit den Rennen im Frauen-Einsitzer sowíe den Sprint-Wettkämpfen weiter.
Erster Weltcupsieg für Degenhardt/Rosenthal
Die deutschen Rodel-Weltmeisterinnen Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal haben zwei Wochen nach ihrem WM-Triumph auch im Weltcup den ersten Sieg in diesem Winter eingefahren. Beim Heim-Rennen in Winterberg sicherte sich das Duo wie schon bei der WM in Oberhof den Sieg vor den Österreicherinnen Selina Egle/Lara Kipp und Andrea Vötter/Marion Oberhofer aus Italien.
Bereits nach dem ersten Durchgang hatten Degenhardt/Rosenthal (Altenberg/Winterberg) knapp anderthalb Zehntel Vorsprung auf die Verfolger gehabt. Auch im zweiten Lauf leisteten sich die Deutschen keinen nennenswerten Fehler, am Ende betrug der Vorsprung 22 Hundertstel.
+++10. Februar+++
Skeletonis rasen in Igls am Podest vorbei
Die deutschen Skeleton-Piloten haben beim Weltcup in Innsbruck-Igls trotz einer ordentlichen Mannschaftsleistung im zweiten Durchgang den erhofften Podestplatz verpasst. Zwei Wochen nach der Enttäuschung im WM-Einzelrennen (Platz zehn) wurde Peking-Olympiasieger Christopher Grotheer mit 0,51 Sekunden Rückstand Vierter - Axel Jungk (+0,65) und Felix Keisinger (+0,80) landeten auf den Rängen sieben und acht.
Der Sieg ging an den frischgebackenen Weltmeister Matt Weston aus Großbritannien. Mit Bahnrekord im zweiten Lauf gewann der 25-Jährige vor Seunggi Jung aus Südkorea (+0,36) und Wenhao Chen (China/+0,49). Grotheer verteidigte jedoch seine Führung im Gesamtweltcup und hat vor dem Saisonfinale am kommenden Freitag im lettischen Sigulda einen komfortablen Vorsprung von 76 Punkten auf Weston.
„Ich bin nicht wirklich zufrieden. Fahrerisch war es gut, aber nicht herausragend“, sagte Grotheer und führte aus: „Mit Platz vier kann man schon leben - ich will jetzt auf jeden Fall die Führung im Gesamtweltcup verteidigen.“
Zuvor waren die deutschen Frauen deutlicher am Podest vorbei gefahren. Die Überraschungs-Weltmeisterin von St. Moritz, Susanne Kreher (Oberbärenburg), landete beim Sieg der Niederländerin Kimberley Bos als beste Starterin des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (DBSV) auf dem siebten Platz (+0,57).
Tina Hermann (Königssee), die in diesem Winter bereits drei Weltcup-Rennen gewinnen konnte, wurde nur Zehnte (+0,66). Die Ex-Weltmeisterin reist damit mit einem nur noch knappen Vorsprung von 27 Punkten als Gesamtführende des Weltcups nach Sigulda. Hallie Clarke (USA/+0,28) und Kim Meylemans (Belgien/+0,33) komplettierten das Podium
Snowboard-Weltcup in Livigno abgesagt
Der für 11. und 12. März geplante Parallel-Weltcup der Snowboarder im italienischen Livigno muss abgesagt werden. Das teilte der Ski- und Snowboardverband (FIS) am Freitag mit. Die Absage habe wirtschaftliche Gründe, hieß es.
In Livigno sollten ein Parallel-Riesenslalom und ein Parallel-Slalom stattfinden. Damit stehen in diesem Winter nach der WM in Bakuriani/Georgien (19. Februar bis 5. März) nur noch Rennen in Rogla/Slowenien (15. März) und Berchtesgaden (18. März) auf dem Programm.
+++5. Februar 2023+++
Langenhan gewinnt in Altenberg – Loch Dritter
Die deutsche Rodel-Hoffnung Max Langenhan hat eine Woche nach der WM zurückgeschlagen und bei der Rückkehr in den Alltag den zweiten Weltcupsieg in Folge gefeiert. Beim Wettkampf im sächsischen Altenberg siegte der WM-Zweite aus Friedrichroda mit deutlichem Vorsprung vor dem italienischen Weltcupführenden Dominik Fischnaller, Rekordweltmeister Felix Loch wurde Dritter. Bei der WM in Oberhof vor sieben Tagen hatte noch der Österreicher Jonas Müller ganz oben gestanden.
„Max hat nach seiner Verletzung gut trainieren können, er fährt sehr stabil. Das sind top Voraussetzungen“, sagte Bundestrainer Norbert Loch, der sich mit der Gesamtperformance seines Teams in Altenberg sehr zufrieden zeigte.
Langenhan (23), der große Teile der Saison wegen eines Handbruchs verpasste, hatte sich bereits im ersten Lauf mehr als zwei Zehntel Vorsprung erarbeitet. Der dreimalige Olympiasieger Loch (33), der im Thüringer Wald am WM-Podest vorbeigefahren war, rutschte noch vom zweiten auf den dritten Rang ab. Die Nachwuchskräfte Timon Grancagnolo und David Nössler kamen in Altenberg, wo im kommenden Jahr die WM ausgetragen wird, auf die Plätze zwölf und 13.
Die deutschen Frauen hatten am Samstag das Podium erneut unter sich ausgemacht. Vize-Weltmeisterin Julia Taubitz gewann auf ihrer Heimbahn souverän vor Weltmeisterin Anna Berreiter, Dritte wurde wie in Oberhof Dajana Eitberger. Für Taubitz war es der erste „echte“ Weltcup-Sieg des Winters, bislang hatte sie in dieser Saison nur im Sprint gewonnen. Zudem übernahm sie im Gesamtweltcup die Führung knapp vor Eitberger.
Im Doppelsitzer hatten die Weltmeister Toni Eggert und Sascha Benecken vor ihren Dauerrivalen Tobias Wendl/Tobias Arlt triumphiert und ebenfalls die Führung im Gesamtweltcup übernommen.
Falsche Langläuferin: Frauen-Staffel nach Rang zwei disqualifiziert
Die deutsche Frauen-Staffel ist nach ihrem starken zweiten Platz beim Skilanglauf-Weltcup in Toblach disqualifiziert worden. Grund war ein Fehler in der Aufstellung: Auf der Startliste stand Coletta Rydzek als Schlussläuferin, an den Start ging aber die nicht gemeldete Sofie Krehl. Kurz nach dem Zieleinlauf wurde das DSV-Quartett daher aus der Wertung genommen.
Zuvor hatten Olympiasiegerin Katharina Hennig, Laura Gimmler, Pia Fink und eben Krehl noch das erste Staffel-Podest seit sechs Jahren bejubelt. Auch wenn Rang zwei schließlich aus der Ergebnisliste gestrichen wurde, machte der Auftritt dennoch Mut für die anstehende WM in Planica.
Nach 4x7,5 Kilometern lag das DSV-Team 13,9 Sekunden hinter Olympiasieger Norwegen. Rang zwei erbte aber Schweden (+26,7 Sekunden) vor den USA (+26,9). Der Auftritt in der Loipe stimmte aber zuversichtlich.
In der Höhe von Südtirol glänzte Startläuferin Gimmler (Oberstdorf) und übergab als Führende an Hennig (Oberwiesenthal), die zusammen mit Schweden den Rest des Feldes distanzierte. Fink (Bremelau) übergab gleichauf mit Norwegens Olympiasiegerin Ingvild Flugstad Östberg an Krehl, die Silje Theodorsen ziehen lassen musste.
Hennig und Krehl waren die einzig verliebenden Läuferinnen der Olympia-Staffel von Peking 2022, die überraschend Silber geholt hatte. Bei der WM in Planica (21. Februar bis 5. März) gilt das Frauen-Quartett als größte deutsche Hoffnung darauf, nach fünf enttäuschenden Weltmeisterschaften wieder eine Medaille für den deutschen Skilanglauf zu holen.
Hennig hatte am Samstag eine Top-Platzierung über zehn Kilometer noch klar verpasst, mehr als Rang 25 war nicht zu holen. Teamchef Peter Schlickenrieder sprach von „Wiedereinstiegs-Schwierigkeiten“, die nach zweimaliger Krankheit „absolut akzeptabel“ seien. Mit Blick auf die WM sei Hennig „im Plan“.
Weltcup-Podium für Staffel der Langläuferinnen
Angeführt von Skilanglauf-Olympiasiegerin Katharina Hennig ist die deutsche Frauen-Staffel erstmals seit sechs Jahren auf ein Weltcuppodest gestürmt. Laura Gimmler, Hennig, Pia Fink und Coletta Rydzek mussten sich im italienischen Toblach einzig Olympiasieger Norwegen geschlagen geben und untermauerten ihre Medaillen-Ambitionen für die WM in Planica.
Nach 4x7,5 Kilometern lag das DSV-Team 13,9 Sekunden hinter dem Topfavoriten, es war der erste Podestplatz seit Rang zwei im Januar 2017 im schwedischen Ulricehamn. Rang drei ging an Schweden (+26,7 Sekunden). Der letzte deutsche Staffel-Sieg datiert aus dem März 2007.
In der Höhe von Südtirol glänzte Startläuferin Gimmler (Oberstdorf) und übergab als Führende an Hennig (Oberwiesenthal), die zusammen mit Schweden den Rest des Feldes distanzierte. Fink (Bremelau) übergab gleichauf mit Norwegens Olympiasiegerin Ingvild Flugstad Östberg an Sprintspezialistin Rydzek (Oberstdorf), die Silje Theodorsen ziehen lassen musste.
Hennig war die einzig verliebende Läuferin der Olympia-Staffel von Peking 2022, die überraschend Silber geholt hatte. Bei der WM in Planica (21. Februar bis 5. März) gilt das Frauen-Quartett als größte deutsche Hoffnung darauf, nach fünf enttäuschenden Weltmeisterschaften wieder eine Medaille für den deutschen Skilanglauf zu holen.
Hennig hatte am Samstag eine Top-Platzierung über zehn Kilometer noch klar verpasst, mehr als Rang 25 war nicht zu holen. Teamchef Peter Schlickenrieder sprach von „Wiedereinstiegs-Schwierigkeiten“, die nach zweimaliger Krankheit „absolut akzeptabel“ seien. Mit Blick auf die WM sei Hennig „im Plan“.
+++ 4. Februar +++
Deutsches Drama und deutscher Doppelsieg bei Bob-WM
Für Kalicki war es der größte Erfolg ihrer Karriere, und der gelang auch Lisa Buckwitz: Die 28-Jährige gewann mit nur fünf Hundertstelsekunden Rückstand Silber.
Favoritin Kaillie Humphries (USA/+0,51) musste sich nach vier Läufen mit Bronze begnügen, auch diese Medaille hätte nach Deutschland gehen können. Nolte lag zur Wettbewerbs-Halbzeit auf dem dritten Platz, fuhr im dritten Lauf daher auf Angriff - und verlor dann nach der schnellen Horse-Shoe-Kurve die Kontrolle über ihren Bob.
„Ich wusste: Wenn wir noch gewinnen wollen, muss ich an der Stelle die Bande vermeiden“, sagte sie später: „Ich wollte deshalb dort etwas mehr machen, es war bei dem Reif auf der Bahn aber viel zu viel. Die Lenkung hat stärker reagiert als ich dachte.“
Schon recht früh in der schwierigen Natureisbahn kippte der schwere Schlitten daher krachend auf die Seite und rutschte mit hohem Tempo seitwärts in Richtung Ziel. Nolte und Anschieberin Neele Schuten versuchten, sich im schützenden Bob zu halten.
Das Duo ist wohlauf, wirkte beim späteren Verlassen des Bobs aber angeschlagen. Schon im Training waren sie gestürzt, ins Rennen starteten sie daher bereits mit Schmerzen.
„Das ist das Schlimmste, was einem passieren kann, wenn man weit oben in der Bahn stürzt“, sagte Thomas Schwab, Vorstand des deutschen Verbandes BSD, in der ARD: „Dann rutscht man noch sehr weit, und es drückt einen immer wieder aus dem Bob. Wir halten dann immer alle die Luft an.“
Für den BSD bleibt es eine höchst erfolgreiche WM. Im Zweier der Männer hatte Johannes Lochner den Titel gewonnen, das Monobob-Rennen dominierte Nolte. Kalicki indes holte mit Anschieberin Leonie Fiebig nun das Zweier-Gold der Frauen zurück nach Deutschland, 2020 und 2021 hatte jeweils Humphries ganz oben gestanden. Bei der 18. WM im Zweier der Frauen ging der Titel zum zehnten Mal an den BSD.
+++3. Februar+++
Langläuferin Gimmler bei WM-Generalprobe starke Sechste
Skilangläuferin Laura Gimmler hat im letzten Sprint vor der WM in Planica eine starke Generalprobe abgeliefert. Die Oberstdorferin zog im italienischen Toblach erstmals in ihrer Karriere in ein Finale der besten sechs Läuferinnen ein, war dort aber chancenlos und belegte somit den sechsten Rang. Nicht zu schlagen war Olympiasiegerin Jonna Sundling aus Schweden.
Auch Gimmlers Oberstdorfer Teamkollegin Coletta Rydzek überzeugte keine drei Wochen vor den Titelkämpfen in Slowenien (21. Februar bis 5. März), Rang sieben bedeutete für die Schwester von Kombinierer Johannes Rydzek ebenso wie für Gimmler das zweitbeste Ergebnis der Karriere. Victoria Carl (Zella-Mehlis) rundete als Achte das starke Ergebnis ab.
Teamsprint-Olympiasiegerin Katharina Hennig (Oberwiesenthal) scheiterte dagegen als 43. bereits in der Qualifikation. Die 26-Jährige, die in Südtirol nach drei Wochen Training in den Weltcup zurückkehrt, rechnet sich aber ohnehin am Samstag über die zehn Kilometer deutlich mehr aus. Pia Fink (Bremelau/18.) und Sofie Krehl (Oberstdorf/22.) schieden im Viertelfinale aus.
Bei den Männern holte Dominator Johannes Hösflot Kläbo (Norwegen) seinen 13. Saisonsieg. Der einzige deutsche Starter Friedrich Moch (Isny) scheiterte als 53. in der Qualifikation.
+++29. Januar+++
Lochner stürzt Bob-King Friedrich vom Thron
Johannes Lochner hat Bob-King Francesco Friedrich vom Thron gestürzt und erstmals den WM-Titel im Zweierbob gewonnen. Der ewige Zweite nutzte die sich bietende Chance nach der Muskelverletzung des Rekordweltmeisters auf den Punkt genau aus. Der für Stuttgart startende Berchtesgadener setzte sich mit Anschieber Georg Fleischhauer am Sonntag in St. Moritz mit 0,49 Sekunden Vorsprung souverän gegen den zweimaligen Doppel-Olympiasieger durch, der sich vor vier Wochen eine Muskelverletzung zugezogen hatte und mit Alexander Schüller fuhr. Dritter wurde der Schweizer Michael Vogt.
„Das war das letzte Ding auf der To-do-Liste in diesem Sport. Wie oft ich Zweiter wurde, das wurmt einen. Irgendwann will man Franz mal schlagen. Das war mein großes Ziel. Es hat geklappt, ich bin mega happy, mir fällt ein Riesenstein vom Herzen“, sagte der 32-jährige Lochner. Cheftrainer René Spies betonte: „Hansi war die ganzen Jahre immer ein fairer Verlierer, diesmal hat für ihn alles gepasst und er hat verdient gewonnen.“
Friedrich, der zuletzt sieben WM-Siege hintereinander im kleinen Schlitten holte und seit 2017 bei WM und Olympia ungeschlagen war, nahm seinen Dauerrivalen im Zielauslauf als Erster in den Arm. „Mehr war nicht drin, Hansi und Georg waren am Start durchgängig besser, in der Bahn auch und hatten auch beim Material die bessere Wahl. Insgesamt also verdient gewonnen.“
Der zur WM-Halbzeit zurückliegende Friedrich konterte trotz seiner Verletzung im dritten Lauf überraschend mit Startbestzeit (5,02 Sekunden), leistete sich aber in der Natureisbahn im Schweizer Engadin, wo genau vor zehn Jahren seine Serie als damals jüngster Zweierbob-Weltmeister startete, zu viele fahrerische Patzer. Am Ende rettete er Silber dank einer Hundertstelsekunde Vorsprung vor dem Schweizer.
Der im Team nur Hansi gerufene Bayer schlug den Sachsen mit dessen Erfolgsrezept: Topstarts und Können an den Lenkseilen. Friedrich sprach schon zur WM-Halbzeit von „Schadensbegrenzung“. Pikant wird der WM-Coup mit der Tatsache, dass der ehemalige Hürdenläufer Fleischhauer einst beim Friedrich-Club BSC Sachsen Oberbärenburg begann. Zuletzt trainierte er beim SC Potsdam unter der Regie von Kevin Kuske - Deutschlands erfolgreichsten Bobfahrer in der Olympia-Geschichte. Seit diesem Winter startete er mit Lochner voll durch. „Jetzt wollen wir auch den Gesamtweltcup holen“, sagte der gebürtige Halberstädter Fleischhauer, der seinen Piloten zum Weitermachen bis Olympia 2026 in Cortina d'Ampezzo überreden will. Noch blockt der neue Champion ab. „Diese Entscheidung treffe ich nach der Saison mit meiner Familie. Fakt ist, so viel Spaß wie jetzt hat es lange nicht gemacht.“
Bei den Frauen holte Laura Nolte den ersten deutschen WM-Titel im Monobob. Nach Bronze bei der WM-Premiere 2021 setzte sich die Zweierbob-Olympiasiegerin von Peking mit 0,40 Sekunden Vorsprung vor Monobob-Olympiasiegerin Kaillie Humphries aus den USA durch. Dritte wurde Lisa Buckwitz vom BCR Thüringen. „Das Ziel war eine Medaille nach dem enttäuschenden vierten Platz bei Olympia. Dass ich gleich gewinne, hätte ich nicht gedacht. Kaillie ist immer eine Bank im Mono, sie ist immer die stärkste Kontrahentin. Das macht den Sieg umso wertvoller“, sagte die 24-jährige Nolte, die 2016 in Lillehammer Jugend-Olympiasiegerin im Monobob wurde. In Peking bei der Premiere dieser Disziplin verpasste sie als Vierte um drei Zehntelsekunden knapp eine Medaille.
Loch entzaubert – Langenhan holt Silber
Rodel-Rekordweltmeister Felix Loch hat bei der WM in Oberhof einen überraschenden Dämpfer kassiert und ist im Einsitzer an der erhofften Medaille vorbeigefahren. Der 33-Jährige aus Berchtesgaden kam am Sonntag im frostigen Thüringer Wald nur auf den vierten Rang und musste mit ansehen, wie der von seinem einstigen Mentor Georg Hackl betreute Österreicher Jonas Müller Gold holte.
Lokalmatador und Europameister Max Langenhan fuhr mit Silber das beste Ergebnis seiner noch jungen Karriere ein, Bronze gewann der Österreicher David Gleirscher. Der dreimalige Olympiasieger Loch hatte bereits nach dem ersten Lauf mehr als eine Zehntelsekunde zurückgelegen, patzte im zweiten Lauf leicht und verpasste nach seinem Sprint-Gold zum Auftakt der Heim-WM seinen insgesamt 15. WM-Titel. Die Nachwuchskräfte David Nössler (Schmalkalden) und Timon Grancagnolo (Chemnitz) kamen auf die Plätze sieben und acht.
Im achten Wettkampf in Oberhof stand damit erstmals kein Athlet des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD) ganz oben auf dem Treppchen. Dennoch bleibt die Bilanz des deutschen Teams herausragend, vor der abschließenden Team-Staffel sicherte sich die Mannschaft von Bundestrainer Norbert Loch 15 von 24 möglichen Medaillen.
Laura Nolte erste deutsche Monobob-Weltmeisterin
Laura Nolte aus Winterberg ist die erste deutsche Monobob-Weltmeisterin. Nach Bronze bei der WM-Premiere 2021 setzte sich die Zweierbob-Olympiasiegerin von Peking am Sonntag bei den Titelkämpfen in St. Moritz durch. Nolte gewann nach drei Laufbestzeiten in vier Durchgängen mit 0,40 Sekunden Vorsprung vor Monobob-Olympiasiegerin Kaillie Humphries aus den USA.
Dritte wurde Lisa Buckwitz vom BCR Thüringen. Die Wiesbadenerin Kim Kalicki landete mit Laufbestzeit im vierten Durchgang auf Rang fünf. Junioren-Weltmeisterin Maureen Zimmer vom BSC Sachsen Oberbärenburg kam auf Platz acht. Auf der Natureisbahn im Schweizer Engadin gibt es nur Saisonbestzeiten statt Rekorde, da die Bahn jedes Jahr im November mit 7000 Kubikmeter Schnee neu erbaut wird.
Kreher und Grotheer gewinnen WM-Titel
Zum Abschluss der WM in St. Moritz setzten sich die neue Einzel-Weltmeisterin Susanne Kreher und Olympiasieger Christopher Grotheer am Sonntag vor zwei britischen Duos durch. Tina Hermann und Felix Keisinger belegten als zweites deutsches Team im Wettbewerb den siebten Platz.
Kreher bestätigte damit den starken Eindruck, den sie bereits im Einzelwettbewerb am Donnerstag und Freitag gemacht hatte. Die 24-Jährige ist noch ohne Weltcupsieg, kehrt aus der Schweiz nun aber mit zwei WM-Titeln zurück. Grotheer indes hatte im Rennen der Männer als Zehnter enttäuscht, schaffte nun aber einen versöhnlichen Abschluss.
Das nicht olympische Mixed-Rennen ersetzte in St. Moritz zum dritten Mal den Team-Wettbewerb, der von 2007 bis 2019 bei Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaften ausgetragen wurde. Dabei waren jeweils zwei Skeleton- und Bobpiloten gemeinsam angetreten. Im Skeleton-Mixed werden die beiden Laufzeiten der weiblichen und männlichen Starter addiert. Der Titel bei den ersten beiden Austragungen 2020 und 2021 in Altenberg ging jeweils an Deutschland, 2021 hatte Grotheer bereits gemeinsam mit Hermann gewonnen.
+++28. Januar+++
Berreiter holt ersten WM-Titel – Doppelsitzer holen erneut doppelt Gold
Die deutschen Rodel-Festspiele bei der WM in Oberhof haben sich am Samstag eindrucksvoll fortgesetzt. Angeführt von Anna Berreiter rasten die deutschen Frauen im Einsitzer zu einem Dreifachsieg, für die 23 Jahre alte Olympia-Zweite war es der erste WM-Titel überhaupt. Mit 0,0058 Sekunden Rückstand gewann die entthronte Julia Taubitz Silber, Dritte wurde Lokalmatadorin und Sprint-Weltmeisterin Dajana Eitberger.
Der Erfolg von Berreiter untermauerte die deutsche Dominanz im Thüringer Wald, im sechsten Wettkampf gab es den sechsten Triumph für den Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD). Berreiter (Berchtesgaden) hatte bereits nach einem überragenden ersten Lauf 0,074 Sekunden Vorsprung auf die erste Verfolgerin Taubitz (Oberwiesenthal), Eitberger (Ilmenau) fuhr durch einen furiosen zweiten Lauf noch vom fünften auf den dritten Rang.
Nach vier deutschen Goldmedaillen im Sprint am Freitag hatten zuvor bereits die Doppelsitzer Toni Eggert/Sascha Benecken und Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal zum Auftakt des zweiten Wettkampftages in den klassischen Disziplinen ihren jeweils zweiten WM-Titel in Oberhof gewonnen.
Vor den Augen von IOC-Präsident Thomas Bach setzte sich der „Thüringen-Express“ Eggert/Benecken (Ilsenburg/Suhl) dabei wie am Vortag gegen die Peking-Olympiasieger Tobias Wendl und Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee) durch und holte sich mit 0,171 Sekunden Vorsprung nach zwei Läufen seinen insgesamt zehnten WM-Titel.
Degenhardt/Rosenthal (Altenberg/Winterberg) verteidigten ihren Titel aus dem Vorjahr erfolgreich, beim erst zweiten Doppel-Wettkampf der Frauen in der WM-Geschichte war es der zweite Triumph für das deutsche Doppel. Mit 1:17,619 Minuten und einem neuen Bahnrekord setzten sich Degenhardt/Rosenthal vor den Österreicherinnen Selina Egle/Lara Kipp durch.
Das dritte deutsche Männer-Doppel, Hannes Orlamünder/Paul Gubitz (Zella-Mehlis), wurde Neunter. „Es ist eine Riesenlast abgefallen“, sagte Eggert, der im Nachbarort Suhl geboren wurde. „Vielleicht ist es einfach diese geballte Energie, die uns heute diesen Extra-Push gegeben hat. Diese Weltmeisterschaft ist einfach top“, sagte Benecken.
Skilanglauf: Gimmler Neunte im Sprint
Skilangläuferin Laura Gimmler hat beim Weltcupsprint im französischen Les Rousses ein Top-Ergebnis knapp verfehlt. Die Oberstdorferin lief am Samstag als einzige Deutsche bis ins Halbfinale der besten zwölf Starterinnen vor, schied dann aber aus und belegte letztendlich den neunten Rang.
Ihren ersten Saisonsieg sicherte sich die Norwegerin Kristine Stavaas Skistad vor den Schwedinnen Emma Ribom und Maja Dahlqvist. Gimmlers Oberstdorfer Teamkollegin Coletta Rydzek landete auf dem 15. Platz.
Team-Olympiasiegerin Victoria Carl (Zella-Mehlis) war bereits in der Qualifikation gescheitert. Ihre Gold-Kollegin von Peking Katharina Hennig, die am 7. Januar für den ersten Weltcupsieg einer deutschen Langläuferin seit 2009 gesorgt hatte, ist in Les Rousses nicht am Start und wird erst am kommenden Wochenende in Toblach in den Weltcup zurückkehren.
Bei den Männern sicherte sich der Franzose Richard Jouve den Sieg, Janosch Brugger (Schluchsee) war als einziger deutscher Läufer an den Start gegangen und verpasste die Qualifikation für das Viertelfinale der besten 30.
Eggert/Benecken haben Olympia-Gold weiter im Blick: „Eine Rechnung offen“
Der erfolgreiche deutsche Rodel-Doppelsitzer Toni Eggert/Sascha Benecken plant wohl einen letzten Angriff auf olympisches Gold in Mailand/Cortina d'Ampezzo 2026. „Bronze und Silber haben wir bereits, jetzt machen wir uns Gedanken, wie wir das Ziel Gold noch erreichen können“, sagte Eggert (34) nach dem zweiten WM-Gold des Duos beim Heimspiel in Oberhof.
Bei Weltmeisterschaften und im Weltcup überzeugt das Doppel seit Jahren, bei Olympischen Spielen hatten aber stets Tobias Wendl und Tobias Arlt die Nase vorn. „Wir haben da ja noch eine Rechnung offen. Eine Farbe im Medaillensatz fehlt uns noch“, sagte Eggert. Benecken (32) merkte an: „Wir werden ja langsam auch immer grauer. Mal gucken, wie lange wir uns diesen Wahnsinn noch geben.“
+++27. Januar+++
Kreher rast zu Skelton-Gold
Susanne Kreher grinste und grinste, sie konnte gar nicht mehr damit aufhören. „Für mich ist das auch eine Sensation, das hätte ich mir nie erträumt“, sagte die 24-Jährige nach ihrem WM-Coup in St. Moritz. In ihrer jungen Karriere hat Kreher noch nie einen Weltcup gewonnen, nun ist sie plötzlich Weltmeisterin - mal wieder feiert das deutsche Skeleton also eine Heldin aus der zweiten Reihe. Die Cinderella-Story wird allmählich zur Normalität.
Denn Kreher wandelt in den Spuren von Hannah Neise und Christopher Grotheer. Neise reiste vor einem Jahr ohne einen einzigen Weltcupsieg nach Peking und holte dort sensationell Olympia-Gold, Grotheer fing erst im Alter von 27 Jahren an zu siegen - und gewann dann zwei WM-Titel und ebenfalls Gold auf der größten Sportbühne.
In St. Moritz allerdings stürzten Krehers Vorbilder böse ab. Titelverteidiger Grotheer wurde nach vier Läufen nur Zehnter und war damit noch bester deutscher Mann. 4,14 Sekunden trennten ihn vom neuen Weltmeister Matt Weston aus Großbritannien.
„Ich bin absolut enttäuscht, es war richtig, richtig schlecht“, sagte Grotheer. Schon zur Wettbewerbshalbzeit am Donnerstag war er hart mit sich ins Gericht gegangen, „wie ein übelster Amateur“ sei er gefahren.
Seine Teamkollegen allerdings schnitten noch schwächer ab. Der Olympia-Zweite Axel Jungk war völlig chancenlos und landete mit fast sechs Sekunden Rückstand auf dem 18. Platz. Felix Keisinger und Cedric Renner belegten die Ränge 12 und 16.
Und Olympiasiegerin Neise, vor einem Jahr wie nun Kreher die gefeierte Heldin, war in St. Moritz die schwächste deutsche Frau. Rang 15 nach vier Läufen, mehr als vier Sekunden Rückstand auf Kreher - der Auftritt passte zum durchwachsenen nacholympischen Winter der 22-Jährigen.
Titelverteidigerin Tina Hermann war zweitbeste Deutsche, verpasste das Podest aber als Fünfte. Gut eine Sekunde trennte die Weltmeisterin von 2016, 2019, 2020 und 2021 von der Spitze. Jacqueline Lölling wurde Siebte.
Kreher indes verdiente sich ihren ersten großen Sieg mit bemerkenswerter Konstanz. In jedem der vier Läufe landete sie unter den besten Drei, das schaffte keine andere Konkurrentin. Und obwohl die Favoritinnen schwächelten, setzte sich die Serie der deutschen Skeleton-Frauen damit fort: Seit 2016 trug die Weltmeisterin stets Schwarz-Rot-Gold.
Vier Mal Gold bei Rodel-WM
Rodel-Rekordweltmeister Felix Loch hat zum Auftakt der Weltmeisterschaften in Oberhof ein Ausrufezeichen gesetzt und sich im Sprint-Wettbewerb die Goldmedaille gesichert. Der 33-Jährige aus Berchtesgaden gewann im Thüringer Wald mit 0,073 Sekunden vor dem Österreicher Jonas Müller. Europameister Max Langenhan (Friedrichroda) holte Bronze. Für den dreimaligen Olympiasieger Loch, der vor 15 Jahren in Oberhof erstmals bei einer Weltmeisterschaft triumphiert hatte, war es der insgesamt 14. WM-Titel.
„In Oberhof ging vor 15 Jahren alles los, da habe ich hier schon mal ganz oben gestanden“, sagte ein zu Tränen gerührter Loch im ZDF: „Es ist einfach der Wahnsinn, es war ein genialer Lauf von oben bis unten.“
Zuvor hatten die deutschen Frauen einen Dreifachsieg gefeiert. Lokalmatadorin Dajana Eitberger (Ilmenau) gewann den Sprint-Wettbewerb bei ihrem Heimspiel hauchdünn mit einer Tausendstelsekunde Vorsprung vor Weltmeisterin Julia Taubitz (Oberwiesenthal) und Europameisterin Anna Berreiter (Berchtesgaden). Juniorin Merle Fräbel (Suhl) rundete das furiose Auftaktergebnis mit einem starken vierten Platz ab. Für Eitberger (32) war es der erste WM-Titel überhaupt.
Im Doppel sicherte sich der „Thüringen-Express“ Toni Eggert (Ilsenburg) und Sascha Benecken (Suhl) seine erste Goldmedaille bei der WM in Oberhof. Im Doppelsitzer-Sprint setzten sich die Olympia-Zweiten am Freitag bei ihrem Heimspiel mit 0,036 Sekunden vor den Peking-Olympiasiegern Tobias Wendl und Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee) durch. Dritter wurden die Österreicher Yannick Müller/Armin Frauscher. Für Eggert/Benecken war es der insgesamt neunte WM-Titel.
„Die Bahn gefällt uns gut, wir sind hier zu Hause. Das macht einfach nur Freude“, sagte Eggert, der im Nachbarort Suhl geboren wurde. Das dritte deutsche Herren-Doppel, Hannes Orlamünder/Paul Gubitz (Zella-Mehlis), wurde Sechster.
Im allerersten WM-Sprint im Doppelsitzer der Frauen holten auch Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal (Altenberg/Winterberg) einen deutschen Heimsieg. Die Doppel-Weltmeisterinnen ließen die Österreicherinnen Selina Egle/Lara Michaela Kipp und die Italienerinnen Andrea Vötter/Marion Oberhofer hinter sich.
+++27. Januar 2023+++
Grotheer enttäuscht in St. Moritz auf ganzer Linie
Grotheer schloss das Rennen am Freitag nach vier Läufen auf dem völlig enttäuschenden zehnten Platz ab - und war damit noch bester Deutscher. 4,14 Sekunden trennten ihn vom neuen Weltmeister Matt Weston.
„Ich bin absolut enttäuscht, es war richtig, richtig schlecht“, sagte Grotheer. Der Brite Weston dominierte das Feld. Amedeo Bagnis (Italien) und Jung Seunggi (Südkorea) auf den Plätzen zwei und drei lagen bereits rund zwei Sekunden zurück. Der Olympia-Zweite Axel Jungk war indes völlig chancenlos und landete mit 5,91 Sekunden Rückstand auf dem 18. Platz. Felix Keisinger (+5,09) und Cedric Renner (+5,81) belegten die Ränge 12 und 16.
Grotheer hatte schon zur Wettkampf-Halbzeit am Donnerstag weit zurückgelegen, „wie ein Amateur“ sei er gefahren, sagte er. Zu diesem Zeitpunkt durfte er trotz allem noch auf einen Podestplatz hoffen. Im dritten Lauf am Freitag verpatzte der 30-Jährige dann aber schon den Start und fiel weiter zurück, erst im vierten Durchgang zeigte er sich verbessert - es half nichts mehr.
Für Grotheer endet damit seine eindrucksvolle Serie bei den jüngsten Großereignissen. Bis ins Alter von 27 Jahren spielte er im internationalen Skeleton eher eine Nebenrolle, dann gewann er die Titel bei den beiden Weltmeisterschaften in Altenberg 2020 und 2021 und ließ Olympia-Gold 2022 in Peking folgen. Der Absturz bei der WM in St. Moritz hatte sich in dieser Saison nicht angekündigt. In fünf der sechs Weltcup-Rennen fuhr Grotheer aufs Podest, die Gesamtwertung führt er knapp vor Weston an.
Die Frauen gehen am Freitagmittag (13.30 Uhr) in die entscheidenden Läufe drei und vier, hier ist die Ausgangslage eine völlig andere: Susanne Kreher, bislang ohne Weltcupsieg, führt zur Halbzeit deutlich. Weltmeisterin Tina Hermann hat als Fünfte noch Podestchancen.
+++26. Januar 2023+++
Rodler Loch legt Fokus ganz auf die Heim-WM
Der schmerzhafte Abgang seines langjährigen Mentors Georg Hackl? Für Felix Loch längst abgehakt. „Jede Veränderung hat auch etwas Gutes. Und die Erfolge sind ja immer noch da“, sagte der Rodel-Rekordweltmeister dem SID vor den anstehenden Titelkämpfen in Oberhof - bei denen er, ganz ungewohnt, ohne die Expertise seines einstigen Wegbegleiters Hackl auskommen muss.
„Es weint ihm keiner direkt hinterher, auch wenn er natürlich immens viel Erfahrung hat“, sagte Loch, der im vergangenen Jahr vom „Überläufer“ Hackl verlassen worden war. Hackl, die deutsche Ikone, der unermüdliche Tüftler, hat sich dem österreichischen Verband angeschlossen, um die Alpenrepublik konkurrenzfähiger zu machen - und der Kontakt zu seinem ehemaligen Schützling ist dadurch größtenteils abgebrochen.
„Das Verhältnis ist leider schon distanziert geworden“, sagte Hackl dem SID. Laut Loch sehe man sich an den Strecken und bespreche „das Nötigste“ - mehr aber auch nicht. „Da fehlt auch die Zeit“, so Loch, für den Hackl immer mehr als ein Trainer war.
Im Thüringer Wald sehen sich beide am Wochenende wieder, wenn Loch bei der Heim-WM nach seinem siebten Titel im Einsitzer greift. Hackl will dem 33-Jährigen mit seinen Österreichern in die Parade fahren - doch nach einem überragenden Auftaktwochenende schwächelte die Alpenrepublik im Weltcup zuletzt. „Da kann und darf man nicht zufrieden sein“, sagte Hackl, der um die enorme Stärke des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD) weiß: „Die Deutschen werden alle Trumpfkarten ausspielen.“
Und diese Trumpfkarten heißen neben Loch vor allem Max Langenhan, Anna Berreiter, Tobias Wendl und Tobias Arlt. Bei der gleichzeitig als EM ausgetragenen Generalprobe vor zwei Wochen im lettischen Sigulda gab es deutsche Doppelsiege im Einsitzer bei Frauen und Männern, Wendl/Arlt holten zudem Gold im Doppelsitzer. Auch nach dem Abgang von Rekord-Olympiasiegerin Natalie Geisenberger winkt vor heimischem Publikum ein Medaillenregen.
„Das Ziel ist eine Medaille“, sagte Loch, der vor 15 Jahren in Oberhof seinen ersten WM-Titel gewann und bei dem nach vielen Jahren im Weltcup „eher Vorfreunde als Anspannung“ überwiegt: „Ich kann schon behaupten, dass ich einigermaßen weiß, was auf mich zukommt.“ Europameister Langenhan zählt dabei auf seiner Heimbahn zur größten Konkurrenz des dreimaligen Olympiasiegers. „Er kann in Oberhof schnell fahren“, sagte Loch.
Für Hackl und seine Österreicher geht es hingegen erstmal darum, „die eigene Leistungsfähigkeit wieder zu finden“, wie der 56-Jährige selbst sagt. Eine WM sei für ihn nach all den Jahren „Business as usual“, so Hackl, der seinen Wechsel ins Nachbarland trotz der zuletzt schwachen Leistungen nicht bereut: „Ich hadere nicht mit der Entscheidung. Es war der richtige Schritt in eine neue und spannende Aufgabe.“
+++26. Januar+++
Olympiasieger Grotheer und Jungk patzen beim WM-Auftakt im Skeleton
„Ernüchternd“ und „enttäuschend“: Die deutschen Favoriten bei der Skeleton-WM in St. Moritz haben schon zur Halbzeit des Wettbewerbs kaum noch Chancen auf die Medaillen. Olympiasieger und Weltmeister Christopher Grotheer unterlief im ersten Lauf ein Fahrfehler, auch der zweite geriet äußerst unsauber, damit liegt der 30-Jährige nur auf dem neunten Platz.
„Das ist sehr ernüchternd, eine Riesenenttäuschung“, sagte Grotheer: „Ich bin amtierender Weltmeister und Olympiasieger und gurke hier wie ein übelster Amateur runter. Das kotzt mich einfach an.“
Bereits 1,91 Sekunden trennen ihn vom deutlich führenden Mitfavoriten Matt Weston aus Großbritannien, 0,61 Sekunden sind es auf das Podest. Er habe sich nach dem schwachen ersten Lauf „einiges vorgenommen für den zweiten, aber der untere Teil war wieder eine Katastrophe, so schlecht. Dann reicht es einfach nicht für mehr, muss ich ganz ehrlich sagen.“
Der Olympia-Zweite Axel Jungk leistete sich ebenfalls im ersten Lauf schon am Start einen Fehler, der Sachse liegt als 18. (+3,05) bereits aussichtslos zurück. Grotheer ist noch bester Deutscher zur Halbzeit, Cedric Renner (+2,05) und Felix Keisinger (+2,58) belegen die Plätze 11 und 13.
Für Grotheer dürfte nun eine eindrucksvolle Serie bei den jüngsten Großereignissen reißen. Bis ins Alter von 27 Jahren spielte er im internationalen Skeleton eher eine Nebenrolle, dann allerdings gewann er die Titel bei den beiden Weltmeisterschaften in Altenberg 2020 und 2021 und ließ Olympia-Gold 2022 in Peking folgen.
Die Entscheidung auf der Natureisbahn in St. Moritz fällt am Freitag ab 9.00 Uhr. Die Frauen um Weltmeisterin Tina Hermann und Olympiasiegerin Hannah Neise gehen am Donnerstagmittag (13.30 Uhr) in ihren ersten von vier Läufen, auch hier werden die Medaillen am Freitag vergeben.
+++26. Januar+++
Rodlerin Eitberger schließt vorzeitiges Karriereende im Einsitzer aus
Unabhängig vom Ausgang der Rodel-WM will Gold-Favoritin Dajana Eitberger (32) ihre Karriere im Einsitzer bis zum Saisonende fortsetzen. „Wenn ich jetzt die Chance habe, das gelbe Leibchen zu verteidigen, dann möchte ich die auch wahrnehmen“, sagte Eitberger der Deutschen Presse-Agentur.
Ihre vorerst letzte Saison im Einsitzer hatte Eitberger ursprünglich nur bis zu den an diesem Donnerstag beginnenden Weltmeisterschaften in Oberhof geplant, alles andere „offen gelassen“. Sie werde nun aber „in keinstem Fall“ vorzeitig aufhören, ergänzte die Führende des Gesamtweltcups.
In der neuen Saison wird Eitberger zusammen mit der Berchtesgadenerin Saskia Schirmer im Doppelsitzer starten. Fernziel ist Olympia 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo, wo der Frauen-Doppelsitzer erstmals zum Programm zählen wird.
+++22. Januar+++
Francesco Friedrich holt bei Viererbob-EM Silber - Hall siegt
Sechs Tage vor dem WM-Start in St. Moritz ist Francesco Friedrich im Viererbob zu EM-Silber gerast. Wie schon in der Vorwoche siegte der Brite Brad Hall beim parallel ausgetragenen Weltcup-Rennen in Altenberg und holte sich den EM-Titel in der Königsklasse. Mit seiner Crew Thorsten Margis, Candy Bauer und Felix Straub hatte der zweimalige Doppel-Olympiasieger Friedrich vom BSC Sachsen Oberbärenburg nur 0,09 Sekunden Rückstand auf den siegreichen Briten. Johannes Lochner wurde hinter dem Schweizer Michael Vogt Weltcup- und EM-Vierter.
+++21. Januar+++
Nolte Europameisterin im Monobob
Zweierbob-Olympiasiegerin Laura Nolte hat den Europameistertitel im Monobob geholt. Dafür reichte der Winterbergerin beim parallel ausgetragenen Weltcup Platz zwei hinter Monobob-Olympiasiegerin Kaillie Humphries aus den USA, die wie in der Vorwoche auf der Bahn in Altenberg gewann. Weltcup-Dritte wurde Breeana Walker aus Australien, während die Rumänin Andreea Grecu überraschend EM-Silber holte.
Kim Kalicki aus Wiesbaden landete direkt dahinter als Weltcup-Siebte auf EM-Rang drei. Lisa Buckwitz vom BRC Thüringen verzichtete nach einem Sturz im ersten Durchgang auf den zweiten Lauf. Sie hatte allerdings Glück im Unglück, denn ihr Bob richtete sich in der darauffolgenden Kurve wieder auf.
„Ich bin sehr zufrieden, denn die erste Fahrt war überhaupt nicht gut, ganz anders als letzte Woche und im Training“, sagte Nolte. „Im zweiten Lauf habe ich dann gezeigt, dass es geht. Es gibt mir ein gutes Gefühl in Richtung WM.“ Kalicki hingegen haderte: „Meine zwei Fahrten waren wirklich schlecht. Zudem hatte ich Probleme mit dem Nebel und meinem Visier am Helm.“
Herrmann holt EM-Titel im Skeleton
Skeleton-Weltmeisterin Tina Hermann hat beim Weltcup in Altenberg in überzeugender Manier ihren ersten EM-Titel gewonnen. Die 30-Jährige aus Königssee setzte sich am Freitag auf einer ihrer Lieblingsbahnen mit 0,62 Sekunden vor Janine Flock aus Österreich durch und baute ihre Gesamtführung im Weltcup aus. Susanne Kreher (Oberbärenburg/+0,63) sicherte sich zudem EM-Bronze.
Olympiasiegerin Hannah Neise (Winterberg) lieferte mit einem zehnten Rang ihr schlechtestes Saisonergebnis ab. Ganz anders Hermann, die sich eine Woche vor der WM in St. Moritz in bestechender Form zeigt. Auch beim ersten Weltcup-Rennen in Altenberg vor sieben Tagen hatte sie dominiert.
Bei den Männern verpasste Olympiasieger Christopher Grotheer (Oberhof) knapp den Europameistertitel. Der EM-Dritte von 2022 fuhr auf Platz zwei, neuer Europameister wurde nach zwei Durchgängen der Brite Matt Weston. Hinter Grotheer komplettierte der Olympia-Zweite Axel Jungk (Oberbärenburg) dank eines sehr starken finalen Laufs das Podium.
Felix Keisinger (Königssee) fuhr auf Rang 14 und landete in der EM-Wertung auf Rang acht. Im Gesamtweltcup verdrängte Weston außerdem Jungk von Platz drei. Führender im Ranking ist weiterhin Grotheer.
Schon beim letzten Weltcup vergangene Woche - ebenfalls in Altenberg - hatte sich Weston mit 0,12 Sekunden vor Grotheer durchgesetzt, im EM-Rennen waren es nun 0,35 Sekunden. „Es ist einfach ärgerlich, dass er hier zweimal auf unserer Heimbahn gewinnt. Da müssen wir jetzt die richtigen Schlüsse ziehen. Fahrerisch bin ich eigentlich in Topform“, sagte Grotheer.
Weston folgt mit seinem Triumph als europäischer Champion auf seinen Coach Martins Dukurs. Der Lette beendete seine Karriere als Fahrer 2022 als amtierender Europameister, nun trainiert er das erfolgreiche britische Team.
Die Wettkämpfe in Altenberg galten als Generalprobe für den Saisonhöhepunkt in der kommenden Woche. Am 26. Januar beginnt in St. Moritz die Jagd nach dem WM-Titel.
+++ 17. Januar +++
Hennig legt Wettkampfpause ein
Langlauf-Olympiasiegerin Katharina Hennig legt nach ihrer starken Tour de Ski eine längere Wettkampfpause ein. „Es stehen jetzt drei Wochen intensives Training an, damit ich ein gutes Fundament für die WM in Planica lege“, sagte die 26-Jährige im Podcast Ski happens.
Hennig, die am 7. Januar für den ersten Weltcupsieg einer deutschen Langläuferin seit 2009 gesorgt hatte, will am 3. Februar in Toblach in den Weltcup zurückkehren. Schon nach der Tour hatte sie wegen einer Erkältung kürzer treten müssen. „Es hat eine Woche gedauert, bis ich wieder ganz gesund war“, sagte die Sächsin.
Hennig verpasst somit am Sonntag im italienischen Livigno auch den ersten Teamsprint der Saison - in dieser Disziplin hatte sie bei Olympia 2022 in Peking an der Seite von Victoria Carl überraschend Gold gewonnen.
Für den Rest der Saison wünsche sie sich, „dass ich gesund durchkomme bis zum Ende und dass es mir gelingt, bei der WM mit einer sehr guten Form am Start zu stehen. Das ist mir sehr wichtig.“ Die WM im slowenischen Planica beginnt am 21. Februar.
Hennig stand in dieser Saison schon dreimal auf dem Podest, im Gesamtweltcup liegt sie auf Rang fünf.
+++15. Januar+++
Gold und Silber für deutsche Frauen bei Rodel-EM
Anna Berreiter und Dajana Eitberger haben bei den Europameisterschaften im Rodeln einen deutschen Doppelerfolg gefeiert. Berreiter setzte sich am Sonntag beim gleichzeitig als EM gewerteten Weltcup im lettischen Sigulda vor ihrer Teamkollegin (+0,031 Sekunden) durch. Dritte wurde Lokalmatadorin Elina Ieva Vilola (+0,037). Merle Fräbel als Vierte rundete das starke Ergebnis der deutschen Rodlerinnen ab.
Berreiter gelang mit einem starken Lauf noch der Sprung vom siebten Rang ganz nach oben auf das Treppchen. Für die 23 Jahre alte Olympia-Zweite von Peking war es der erste Titel bei den Frauen und der insgesamt vierte Weltcup-Sieg ihrer Karriere.
Eitberger, die vom fünften noch auf den zweiten Rang fuhr, verteidigte auf der schwierigen Bahn in Sigulda ihre Weltcup-Gesamtführung. Fräbel fiel in ihrer ersten Weltcup-Saison noch vom zweiten auf den vierten Platz zurück.
Enttäuschend verlief der Wettbewerb für Julia Taubitz. Die 26-Jährige leistete sich im ersten Lauf einen schweren Patzer, durch den sie aussichtslos auf Rang 16 zurückfiel. Am Ende verbesserte sich die Oberwiesenthalerin noch auf den achten Platz (+0,299).
Insgesamt präsentierte sich das deutsche Team in guter Form und machte weiter Fortschritte vor der Heim-WM in Oberhof Ende des Monats. Neben Berreiter holte auch Max Langenhahn am Samstag in der Männer-Einsitzer-Konkurrenz Gold vor Teamkollege Felix Loch. David Nössler wurde Achter, Timon Grancagnolo kam auf Rang 16.
Tobias Wendl und Tobias Arlt schafften im Doppelsitzer ebenfalls den Sieg und übernahmen damit auch die Weltcup-Gesamtführung. Das Duo gewann vor zwei einheimischen Duos. Es war ihr vierter EM-Titel. Toni Eckert und Sascha Benecken mussten sich mit dem für sie enttäuschenden fünften Rang zufriedengeben. Bei den Frauen wurden Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal Dritte.
Zweiter Dreifachsieg in Folge für deutsche Bob-Pilotinnen
Die deutschen Bob-Pilotinnen haben ihren Dreifachtriumph von Winterberg vergoldet und auch beim Zweier-Weltcup in Altenberg das Podium unter sich ausgemacht. In Sachsen überraschte dabei Lisa Buckwitz (Oberhof) mit ihrem ersten Weltcupsieg als Pilotin vor Kim Kalicki (Wiesbaden/+0,12 Sekunden) und Olympiasiegerin Laura Nolte (Winterberg/+0,38). Die Gesamtweltcup-Führende Kaillie Humphries (USA) fuhr zeitgleich mit Nolte auf Rang drei.
Im Eiskanal von Altenberg lagen alle deutschen Schlitten schon nach dem ersten Lauf auf Podestkurs, Buckwitz überzeugte an der Seite von Anschieberin Kira Lipperheide (Gladbeck) mit starken Startzeiten. Mit einer fast perfekten Vorstellung machte es Monobob-Olympiasiegerin Humphries im zweiten Lauf noch einmal spannend, doch die BSD-Fahrerinnen hielten dagegen.
Der letzte Formtest für Buckwitz und Co. vor der WM in St. Moritz (28. Januar bis 4. Februar) findet am kommenden Wochenende ebenfalls in Altenberg statt. Beim „Race in Race“ werden im Mono- und Zweierbob dann nicht nur Weltcuppunkte, sondern auch die EM-Titel vergeben.
Bobpiloten verpassen Sieg
Die deutschen Bob-Piloten haben in Altenberg den nächsten Weltcup-Erfolg verpasst, sich zwei Wochen vor WM-Auftakt aber in guter Form präsentiert. Beim Sieg des Briten Brad Hall im Viererbob fuhr Christoph Hafer auf Rang zwei, Johannes Lochner wurde einen Tag nach seinem Erfolg im Zweier Dritter. Der angeschlagene Doppel-Olympiasieger Francesco Friedrich rundete auf Rang vier das gute Gesamtergebnis ab. Die deutschen Frauen feierten beim Sieg von Lisa Buckwitz den nächsten Dreifacherfolg.
Der erfolgsverwöhnte Friedrich, der wegen eines Muskelfaserrisses im Adduktorenbereich insbesondere beim Start gehandicapt ist, verpasste nach einer Steigerung im zweiten Lauf das Podest nur um 26 Hundertstel Sekunden. Hafer (+0,09) und Lochner (+0,26) verteidigten in Durchgang zwei ihre Positionen, kamen an Hall, der seinen zweiten Saisonsieg im Viererbob feierte, aber nicht mehr vorbei.
+++ 14. Januar +++
Wendl/Arlt holen EM-Gold – Bronze bei den Frauen
Die deutschen Doppelsitzer Tobias Wendl und Tobias Arlt haben bei den Rennrodel-Europameisterschaften die Goldmedaille gewonnen. Die sechsmaligen Olympiasieger triumphierten im lettischen Sigulda vor zwei einheimischen Teams und sicherten sich damit zugleich den zweiten Weltcupsieg der Saison.
Nach dem ersten Durchgang hatten Wendl/Arlt (Berchtesgaden/Königssee) noch auf Rang drei gelegen, im Schlusslauf zeigten sie aber eine fehlerlose Leistung und starteten die Aufholjagd. Am Ende betrug ihr Vorsprung auf Martins Bots und Roberts Plume gute sechs Hundertstel. Toni Eggert/Sascha Benecken (Ilsenburg/Suhl) landeten nur auf Rang fünf (+0,269) und mussten ihre Führung im Gesamtweltcup an Wendl/Arlt abgeben.
Bei den Frauen holten Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal (Altenberg/Winterberg) Bronze. Sie mussten sich mit deutlichen 0,558 Sekunden Rückstand nur den Weltcupführenden Andrea Vötter/Marion Oberhofer (Italien) sowie Anda Upite/Sanija Ozolina aus Lettland (+0,501) geschlagen geben.
Die Rennrodel-Europameisterschaften werden in diesem Jahr im Rahmen eines Weltcup-Wochenendes ausgetragen. Beim deutschen Team liegt der Fokus aber verstärkt auf der Heim-Weltmeisterschaft in Oberhof (23. bis 29. Januar).
Shorttrackerin Anna Seidel gewinnt EM-Bronze über 1500 m
Die Dresdnerin Anna Seidel hat bei den Shorttrack-Europameisterschaften in Danzig über 1500 m Bronze gewonnen. Seidel musste sich in einem von der Taktik bestimmten Rennen nur Olympiasiegerin Suzanne Schulting (Niederlande), die den Titel bereits zum vierten Mal in Folge holte, und der Belgierin Hanne Desmet geschlagen geben.
Damit bestätigt die 24-Jährige ihre starke Form aus dem Weltcup. Dort stand Seidel in der laufenden Saison bereits dreimal auf dem Podium. 2021 hatte sie über 1500 m ebenfalls in Danzig sogar EM-Silber gewonnen.
Dritter Zweierbob-Sieg in Serie für Lochner - Nolte Zweite im Monobob
Bob-Pilot Johannes Lochner hat den dritten Weltcup-Sieg im Zweier nacheinander eingefahren und seine Führung in der Gesamtwertung ausgebaut. Am Samstag kam der Königsseer in Altenberg mit seinem starken Anschieber Georg Fleischhauer in 1:49,20 Minuten zum Erfolg.
Platz zwei sicherten sich die Briten Brad Hall/Taylor Lawrence mit einem Rückstand von 0,43 Sekunden vor Lokalmatador Francesco Friedrich/Alexander Schüller, die 1,06 Sekunden langsamer waren. Christoph Hafer/Matthias Sommer wurden Vierte.
Friedrich laboriert zwei Wochen vor den Weltmeisterschaften in St. Moritz noch an einem Muskelfaserriss, der ihn beim Start stark behindert. „Ich bin extrem vorsichtig, will die WM nicht gefährden“, sagte Friedrich.
Bei der WM wird Deutschland mit vier Schlitten am Start sein, nachdem sich bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Winterberg am Samstag die Thüringer Adam Ammour und Benedikt Hertel den Titel und damit das persönliche Startrecht gesichert hatten. Gleiches trifft auch auf den Monobob zu, wo Maureen Zimmer aus Oberbärenburg Weltmeisterin wurde.
Zuvor hatte Laura Nolte den Sieg beim Monobob-Weltcup im zweiten Durchgang aus der Hand gegeben. Die Winterbergerin musste sich trotz eines Bahnrekords (58,80 Sekunden) im ersten Lauf der amerikanischen Olympiasiegerin Kaillie Humphries geschlagen geben. Nolte hatte am Ende 0,55 Sekunden Rückstand. Rang drei sicherte sich Cynthia Appiah aus Kanada. Lisa Buckwitz kam auf Rang vier, Kim Kalicki wurde im Feld der zehn Schlitten Siebte.
„Ich hab` den Sieg mit dieser fehlerhaften Fahrt weggeschmissen“, sagte Nolte nach ihrem zweiten Platz. Im Monobob würden bereits die kleinsten Fehler schwer bestraft. Dennoch sieht sich Nolte mit Blick auf die Weltmeisterschaften in St. Moritz gut positioniert. „Zwei Siege, jetzt Platz zwei hinter Kaillie - wir sind auf dem richtigen Weg“, sagte die 24-Jährige.
+++13. Januar+++
Hermann gewinnt Skeleton-Weltcup in Altenberg
Tina Hermann hat den Skeleton-Weltcup in Altenberg gewonnen und damit ihren 15. Weltcup-Erfolg insgesamt eingefahren. Die 30-Jährige vom Königssee kam am Freitag mit zwei Laufbestzeiten in 1:56,23 Minuten zum Sieg. Sie verwies Susanne Kreher auf Platz zwei. Die Lokalmatadorin aus Oberbärenburg, die ihre erste Weltcup-Saison bestreitet, war 1,04 Sekunden langsamer als die Siegerin. Rang drei mit 1,22 Sekunden Rückstand ging an Kimberley Boss aus den Niederlanden. Die dritte deutsche Starterin, Jacqueline Lölling, wurde Sechste.
Bei den Männern mussten sich die beiden Deutschen Christopher Grotheer und Axel Jungk dem Briten Matt Weston beugen. Dem Sieger war ein fantastischer zweiter Lauf gelungen, mit dem er sich von Platz fünf noch ganz nach vorn schob. Der Olympiasieger Grotheer hatte 0,14 Sekunden Rückstand, der Olympia-Zweite Jungk eine halbe Sekunde. Felix Keisinger belegte Rang acht.
„Mit den Fehlern, die ich im zweiten Durchgang gemacht habe, kann man nicht gewinnen. Schon der erste Lauf war nicht ganz sauber“, sagte Grotheer. Für die nächste Woche an gleicher Stelle stattfindende Europameisterschaft kündigte er noch ein paar Veränderungen am Material an.
„Altenberg gehört definitiv zu meinen Lieblingsbahnen. Hier macht es immer riesig Spaß“, kommentierte Hermann ihren Erfolg. Auf der Bahn im Osterzgebirge, wo sie 2020 und 2021 Weltmeisterin geworden war, machen sich ihre Startprobleme nicht so gravierend bemerkbar. Vielmehr kommen die fahrerischen Fähigkeiten der Athletinnen zum Tragen.
Olympiasiegerin Hannah Neise war in Altenberg nicht dabei. Die 22-Jährige holte sich zur gleichen Zeit auf ihrer Heimbahn in Winterberg den Junioren-Weltmeistertitel und sorgte so dafür, dass bei den Weltmeisterschaften in St. Moritz vier deutsche Skeleton-Frauen an den Start gehen können. Junioren-Weltmeister wurde der Berchtesgadener Cedric Renner, der sich damit auch das WM-Ticket holte.
+++ 8. Januar +++
Hennig beendet Tour de Ski auf Platz fünf
Katharina Hennig hat einen Tag nach ihrem ersten Weltcupsieg beim Finale der Tour de Ski entkräftet an Boden verloren. Die Olympiasiegerin belegte zum Abschluss beim steilen „Final Climb“ auf die Alpe Cermis den 19. Platz. In der Gesamtwertung der Tour rutschte die 26-Jährige auf Rang fünf ab, dies ist dennoch das beste Ergebnis einer deutschen Langläuferin bei dem mehrtägigen Klassiker.
„Das war ein toller Abschluss mit dem fünften Gesamtplatz, den sie über die Ziellinie gerettet hat. Das ist das beste Tour-Ergebnis einer deutschen Frau und damit ein weiterer Höhepunkt. Katha musste heute kämpfen“, sagte Bundestrainer Peter Schlickenrieder im ZDF.
Hennig quälte sich die 400 Höhenmeter mit einer Steigung von bis zu 28 Prozent hinauf, fiel dabei aber immer weiter zurück. Der Tagessieg ging nach 36:35,4 Minuten an die Französin Delphine Claudel, ihre Führung in der Gesamtwertung verteidigte die Schwedin Frida Karlsson als 15. des Tages.
Hennig hatte am Samstag für den ersten Weltcupsieg einer deutschen Skilangläuferin seit 2009 gesorgt. Die Sächsin gewann ihr „Lieblingsrennen“ über 15 Kilometer im klassischen Stil vor der Schwedin Frida Karlsson. Zuletzt hatte Claudia Nystad am 20. März 2009 über 2,5 Kilometer in Falun einen deutschen Einzelsieg geholt.
Friedrich siegt trotz Verletzung im Vierer
Der angeschlagene Bob-Dominator Francesco Friedrich ist beim Weltcup in Winterberg trotz seiner Verletzung wieder zum Sieg im Viererbob gefahren. Seine Anschieber Candy Bauer, Thorsten Margis und Alexander Schüller kompensierten Friedrichs verletzungsbedingte Schwäche, das Team setzte sich mit 0,18 Sekunden Vorsprung auf den Briten Brad Hall und Teamkollege Johannes Lochner (Stuttgart) durch. Christoph Hafer (Bad Feilnbach) wurde Vierter.
Nach Friedrichs sechstem Platz im Zweierbob am Samstag hatte Bundestrainer Rene Spies von Friedrichs „Muskelfaserriss im Adduktorenbereich“ berichtet, er hoffe, sagte Spies, „dass es gut geht in Richtung WM“. Bei der letzten Weltcup-Station in Lake Placid/USA war Doppel-Olympiasieger Friedrich in beiden Schlitten Zweiter geworden.
Der Rekordweltmeister lobte nach seinem Triumph sein „super Team, das hinter einem steht und einem den Rücken freihält“. Seine Genesungschancen vor der WM in gut drei Wochen stünden „ganz gut, heute habe ich nichts gemerkt. Wir denken, dass wir jeden Tag ein Schrittchen weiterkommen.“
In der kommenden Woche fahren Friedrich und Co. zur nächsten Weltcup-Station nach Altenberg, vom 28. Januar bis 4. Februar findet bei der Weltmeisterschaft in St. Moritz der Saisonhöhepunkt statt.
Moch starker Fünfter im Tour-de-Ski-Finale
Langläufer Friedrich Moch hat beim Finale der Tour de Ski mit Rang fünf für ein weiteres Glanzlicht gesorgt. Der 22-Jährige aus Isny verpasste beim steilen Anstieg auf die Alpe Cermis den zweiten Podestplatz seiner Karriere nur um 13,9 Sekunden. Den Tagessieg holte sich der Norweger Simen Hegstad Krüger, der Gesamtsieg ging zum dritten Mal an dessen Teamkollegen Johannes Hösflot Kläbo.
Moch hatte beim „Final Climb“ im Vorjahr als Dritter erstmals in seiner Karriere auf dem Treppchen gestanden, nun gelang ihm erneut ein Coup. In der Gesamtwertung verbesserte er sich vom elften auf den achten Platz. Damit sorgte er für das beste deutsche Ergebnis seit 2009/10, als Rene Sommerfeldt und Axel Teichmann die Plätze sechs und sieben belegt hatten.
Kläbo verpasste derweil einen Durchmarsch - nach sechs Siegen in Folge wurde er auf der letzten Etappe erstmals geschlagen, am Ende kam er gar „nur“ als Sechster in Ziel. Für den dritten Titel nach 2018/19 und 2021/22 reicht es dennoch.
Dreifacherfolg für Bob-Frauen
Olympiasiegerin Laura Nolte hat bei ihrem Heimspiel in Winterberg den zweiten Sieg eingefahren und damit ein perfektes Wochenende hingelegt. Nach ihrem Erfolg im Monobob am Samstag war die 24-Jährige auch im Zweierbob nicht zu stoppen und führte bei einer dominanten Vorstellung der BSD-Fahrerinnen das deutsche Podium mit 0,35 Sekunden Vorsprung auf Lisa Buckwitz (Oberhof) und Kim Kalicki (Wiesbaden, +0,46) an.
Die Winterbergerin Nolte feierte im vierten Rennen den ersten Weltcupsieg der Saison in ihrer Paradedisziplin. Die ersten beiden Rennen hatte Kalicki für sich entschieden, zuletzt hatte in Lake Placid/USA die Gesamtweltcup-Führende Kaillie Humphries (USA) triumphiert.
Im Zweier-Weltcup führt mit nun 850 Punkten nach wie vor Kalicki, Nolte konnte durch ihren Doppelsieg im Sauerland jedoch in beiden Wertungen (Gesamt- und Zweierbob-Weltcup) Punkte aufholen.
Der nächste Wettbewerb steht für die Fahrerinnen kommende Woche in Altenberg auf dem Programm, vom 28. Januar bis 4. Februar findet mit der Weltmeisterschaft in St. Moritz der Saisonhöhepunkt statt.
Langenhan und Eitberger stark
Rennrodlerin Dajana Eitberger hat die Führung im Gesamtweltcup übernommen, Max Langenhan sich eindrucksvoll im Weltcup zurückgemeldet. Der frühere Juniorenweltmeister schaffte es bei seiner Rückkehr nach Verletzungspause am Sonntag im Eiskanal von Sigulda/Lettland im Einsitzer als Zweiter auf Anhieb auf das Podest.
„Das waren richtige Katastrophenstarts. Aber mit mehr Training wird das auch noch besser“, sagte der 23-Jährige. Nur Lokalmatador Kristers Aparjods war schneller als der Rennrodler aus Friedrichroda. Vierter hinter dem Italiener Dominik Fischnaller wurde der dreimalige Olympiasieger Felix Loch aus Berchtesgaden.
Gut drei Wochen nach ihrem Sieg in Park City gewann Dajana Eitberger am Samstag auch das Einsitzer-Rennen. Die Olympia-Zweite von Pyeongchang setzte sich an ihrem 32. Geburtstag vor Lokalmatadorin Elina Vitola durch. Dritte bei Sonnenschein und minus zwölf Grad wurde die Oberwiesenthalerin Julia Taubitz. Rang vier ging an die Berchtesgadenerin Anna Berreiter.
„Das Geburtstagsgeschenk habe ich mir hier nicht nur selbst gemacht, klar, fahren muss ich alleine. Aber das Geschenk kommt diesmal von ganz vielen Leuten“, sagte Eitberger, die im ersten Durchgang sogar den Bahnrekord verbessert hatte. In der Gesamtwertung liegt sie nun einen Zähler vor Taubitz.
Im Damen-Doppelsitzer belegten Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal (Altenberg/Winterberg) den dritten Platz. Bei den Männern verpassten die Olympiasieger Tobias Wendl (Berchtesgaden) und Tobias Arlt (Königssee) den Sieg nur knapp. Die Weltcup-Gesamtführenden Toni Eggert (Ilsenburg) und Sascha Benecken (Suhl) wurden Vierte. In der abschließenden Teamstaffel gab es Platz zwei hinter den Gastgebern. Der Weltcup-Tross bleibt in Sigulda, wo am kommenden Wochenende auch EM-Medaillen vergeben werden.
+++ 7. Januar +++
Lochner fährt zum Sieg in Winterberg
Johannes Lochner hat den zweiten Sieg hintereinander im Zweierbob-Weltcup geholt. Mit Anschieber Georg Fleischhauer setzte sich der für Stuttgart startende Berchtesgadener am Samstag in Winterberg mit 0,14 Sekunden Vorsprung gegen den Schweizer Michael Vogt durch. „So macht mir das Bobfahren Spaß, so kenne ich das von früher, dass man am Start vorne dabei ist, die Fahrten gut runtergehen und das man im Ziel vorne ist und mit den Fans jubeln kann“, sagte der Olympia-Zweite Lochner. „Das habe ich die letzten Jahre ein bissl vermisst.“ Mit Blick auf die WM Ende Januar in St. Moritz erklärte er: „Silber habe ich im kleinen Schlitten genug, ich will endlich Weltmeister werden“.
Christoph Hafer vom BC Bad Feilnbach/Eintracht Frankfurt kam mit Matthias Sommer auf Platz vier hinter dem Briten Brad Hall ins Ziel. Der zweimalige Doppel-Olympiasieger Francesco Friedrich, der aufgrund eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel nicht mit voller Kraft anschieben konnte, landete mit Thorsten Margis auf Rang sechs. Damit verpasste der Rekordweltmeister vom BSC Sachsen Oberbärenburg erstmal seit Januar 2022 in Sigulda wieder das Podest im kleinen Schlitten.
Auf der Bahn im Hochsauerland verfehlte Friedrich im Zweierbob zuletzt 2014 als Fünfter das Siegertreppchen. „Ich habe mich vor neun Tagen verletzt, jetzt kommt es auf jeden Tag an. Ich muss mich erholen, die Physios tun alles, was sie können. Mit Blick auf die WM gehen wir kein Risiko“, sagte der 32-Jährige.
Kombinierer Schmid Vierter bei Lamparter-Sieg
Österreichs Weltmeister Johannes Lamparter hat die krankheitsbedingte Pause von Dominierer Jarl Magnus Riiber bestens genutzt und in der Nordischen Kombination einen Weltcup-Sieg eingefahren. Lamparter sprang am Samstag im estnischen Otepää 99,5 Meter, nachdem er zuvor im Langlauf-Massenstart über zehn Kilometer bereits den dritten Rang belegt hatte. Das Podest hinter dem österreichischen Sieger komplettierten der Finne Ilkka Herola sowie Thomas Rettenegger (ebenfalls Österreich). Bester Deutscher wurde Julian Schmid als Vierter, gefolgt von Manuel Faißt auf Rang fünf.
Beim Norweger Riiber ist nicht klar, wann er in den Weltcup zurückkehren kann. Der Gesamtweltcup-Sieger der vergangenen Jahre hat körperlich große Probleme. „Ich stehe hier mit großen Fragen, was meine Form angeht“, sagte Riiber vor dem Wochenende in Otepää. Die beiden Olympiasieger Vinzenz Geiger und Johannes Rydzek fehlen ebenfalls aus gesundheitlichen Gründen.
Nolte gewinnt Heim-Weltcup
Zweier-Olympiasiegerin Laura Nolte hat bei ihrem Heimspiel im Monobob-Weltcup dank einer Steigerung und Fehlern der Konkurrenz im zweiten Lauf den Sieg eingefahren. In Winterberg gewann die 24-Jährige mit 0,18 Sekunden Vorsprung auf Olympiasiegerin Kaillie Humphries (USA). Kim Kalicki (Wiesbaden) profitierte ebenfalls von den strauchelnden Konkurrentinnen und wurde überraschend Dritte.
„Der zweite Weltcupsieg hintereinander und dann noch zu Hause, das ist einfach super. Der erste Lauf war nicht wie erhofft. Dann hatte ich vor dem zweiten Lauf noch einige Problemchen verletzungsbedingt, daher bin ich umso glücklicher, dass es geklappt hat“, sagte Nolte.
In einem erweiterten Teilnehmerinnenfeld, das nicht wie bei den ersten beiden Weltcup-Stationen in Nordamerika neun, sondern 15 Starterinnen umfasste, sorgten die drei deutschen Starterinnen erneut für ein starkes Ergebnis. Lisa Buckwitz (Oberhof) wurde Vierte. Sie lag nach dem ersten Lauf auf Rang zwei, verpasste durch mehrere Fehler im finalen Durchgang jedoch noch das Podium. Dem deutschen Trio kam vor allem ein schwacher Schlusslauf der Führenden Melanie Hasler (Schweiz) zu Gute.
Nach vier Rennen und damit zur Saisonhalbzeit führt noch immer Favoritin Humphries den Monobob-Weltcup an, Nolte liegt als Zweite dicht dahinter. Am Sonntag starten die Frauen in Winterberg noch im Zweierschlitten (10.00 Uhr), der nächste Monobob-Wettbewerb steht bereits am 14. Januar in Altenberg auf dem Programm.
Wendl/Arlt verpassen Sieg in Sigulda knapp
Die Rennrodler Tobias Wendl (Berchtesgaden) und Tobias Arlt (Königssee) haben den Weltcup-Sieg im lettischen Sigulda knapp verpasst. Das deutsche Doppelsitzer-Duo musste sich nach einer furiosen Fahrt im zweiten Durchgang um 0,156 Sekunden dem Heim-Duo Martins Bots/Robert Plume geschlagen geben. Die Letten, die nach zwei Läufen 1:22,642 Minuten auf der Uhr stehen hatten, verbesserten im zweiten Lauf den kurz zuvor von Wendl/Arlt aufgestellten Bahnrekord um 0,054 Sekunden.
Die Weltcup-Gesamtführenden Toni Eggert (Ilsenburg) und Sascha Benecken (Suhl) wurden Vierte (+0,501). Das dritte deutsche Team mit Hannes Orlamünder und Paul Gubitz (beide RRC Zella-Mehlis) landete auf Platz sechs (+0.817).
Kläbo mit dem sechsten Streich - Moch Zwölfter
Langlauf-Star Johannes Hösflot Kläbo steht bei der Tour de Ski vor einem Durchmarsch. Der Titelverteidiger aus Norwegen gewann in Val di Fiemme auch die sechste Etappe über 15 Kilometer und baute seine Führung in der Gesamtwertung aus. Sollte Kläbo auch beim Finale am Sonntag ganz vorne landen, wäre er der erste Läufer der Tour-Geschichte mit Siegen auf allen Etappen.
Ein starkes Rennen zeigte erneut Friedrich Moch. Der 22-Jährige aus Isny hielt sich bis zum Schluss in der Spitzengruppe, im Ziel lag er als Zwölfter nur 6,8 Sekunden hinter Kläbo. Hinter dem Norweger landeten nach 39:59,2 Minuten dessen Teamkollege Paal Golberg und Francesco de Fabiani (Italien) auf dem Podest.
Moch liegt vor dem abschließenden Berglauf am Sonntag, bei dem er 2022 völlig überraschend Dritter geworden war, in der Gesamtwertung auf Rang elf und darf auf eine Top-Ten-Platzierung hoffen. Als bisher letzten deutschen Läufern war dies Rene Sommerfeldt und Axel Teichmann im Winter 2009/10 mit den Plätzen sechs und sieben gelungen.
Hennig holt ersten deutschen Weltcupsieg seit 2009
Olympiasiegerin Katharina Hennig hat für den ersten Weltcupsieg einer deutschen Skilangläuferin seit 2009 gesorgt. Die 26-Jährige gewann auf der vorletzten Etappe der Tour de Ski ihr „Lieblingsrennen“ über 15 Kilometer im klassischen Stil vor der Schwedin Frida Karlsson. Zuletzt hatte Claudia Nystad am 20. März 2009 über 2,5 Kilometer in Falun einen deutschen Einzelsieg geholt.
Hennig lag im Ziel nach 44:26,7 Minuten 0,7 Sekunden vor der in der Gesamtwertung führenden Karlsson und der Olympia-Zweiten Kerttu Niskanen (Finnland).
In der Gesamtwertung kletterte Hennig vor dem finalen Berganstieg zur Alpe Cermis am Sonntag auf den vierten Platz. In der Geschichte der Tour hat bislang noch keine deutsche Läuferin ein Top-Fünf-Ergebnis in der Endabrechnung erreicht. Hier gibt es einen ausführlichen Bericht.
Rodlerin Eitberger triumphiert auch in Sigulda
Dajana Eitberger hat den deutschen Rodlerinnen den nächsten Sieg beschert. Drei Wochen nach ihrem Erfolg in Park City gewann die Olympia-Zweite von 2018 auch im lettischen Sigulda, wo in der kommenden Woche die Europameisterschaften stattfinden, im Einsitzer. Im ersten Lauf verbesserte Eitberger den Streckenrekord.
Die 32-Jährige aus Ilmenau, die zur kommenden Saison in den Doppelsitzer wechseln wird, setzte sich mit 94 Tausendstelsekunden Vorsprung auf Lokalmatadorin Elina Vitola durch, dahinter folgten Weltmeisterin Julia Taubitz (Oberwiesenthal/+0,144) und Anna Berreiter (Berchtesgaden/+0,154).
Saisonhöhepunkt der Rodler ist die WM in Oberhof Ende Januar.
+++ 6. Januar +++
Hennig glänzt bei Tour de Ski als Vierte im Sprint - Zwillinge vorn
Langlauf-Olympiasiegerin Katharina Hennig hat mit dem besten Sprint-Ergebnis ihrer Karriere ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt. Die 26-Jährige glänzte auf der fünften Etappe der Tour de Ski als Vierte, zu ihrem dritten Podestplatz des WM-Winters fehlten der Sächsin in Val di Fiemme nur 0,16 Sekunden.
Die eher auf langen Strecken starke Hennig zog zunächst überraschend locker in das zweite Sprint-Halbfinale ihrer Karriere ein, behielt auch dort die Nerven und erreichte das Finale der besten sechs Läuferinnen. Dort gewann aber Lotta Udnes Weng vor ihrer Zwillingsschwester Tiril Udnes Weng, Dritte wurde in Mathilde Myhrvold eine weitere Norwegerin.
Letzte Deutsche mit einem Podestplatz im Sprint bleibt somit Sandra Ringwald, die im Februar 2019 in Cogne Zweite geworden war. Laura Gimmler (Oberstdorf) und Pia Fink (Bremelau) rundeten am Freitag auf den Rängen 13 und 26 das gute DSV-Ergebnis ab.
Bei den Männern scheiterte Friedrich Moch, der beim Tour-Start in Val Müstair erstmals ein Sprint-Viertelfinale erreicht hatte, als 50. bereits in der Qualifikation und verlor damit auch in der Gesamtwertung an Boden. Auch der zweite deutsche Starter Jonas Dobler (64.) schaffte es nicht unter die besten 30.
Den fünften Sieg im fünften Rennen holte Titelverteidiger Johannes Hösflot Kläbo. Fünf Siege zum Tour-Start hatte zuvor nur der Russe Sergej Ustjugow 2016/17 geschafft. Der Norweger Kläbo, dem der dritte Gesamtsieg kaum noch zu nehmen ist, kann nun am Samstag mit einem Sieg über 15 km eine alleinige Bestmarke aufstellen.
Deutscher Skeleton-Doppelsieg beim Heim-Weltcup
Skeleton-Olympiasieger Christopher Grotheer (Oberhof) und der Olympia-Zweite Axel Jungk (Oberbärenburg) haben in Winterberg für einen deutschen Doppelsieg gesorgt. Weltmeister Grotheer lag nach dem zweiten Durchgang 0,39 Sekunden vor seinem Teamkollegen und übernahm mit dem ersten deutschen Weltcup-Sieg im Sauerland seit 14 Jahren die Führung in der Gesamtwertung. Dritter wurde der Brite Matt Weston - nur 0,01 Sekunden hinter Jungk.
Nach dem ersten Lauf hatten Grotheer, Jungk sowie der Chinese Yan Wengang noch zeitgleich auf Platz zwei gelegen, sechs Hundertstel hinter dem bisherigen Gesamtführenden Seunggi Jung. Bei ungünstigen Bedingungen mit Regen und Temperaturen oberhalb des Gefrierpunktes hatten jedoch im zweiten Durchgang alle Top-Athleten mit Speed-Problemen zu kämpfen.
Besonders hart traf das den zunächst an der Spitze liegenden Südkoreaner, der bis auf Platz 13 durchgereicht wurde. Auch Felix Keisinger (Königssee), der nach dem Vorlauf noch Fünfter gewesen war, verlor zwei Plätze. Dennoch erreichten im vierten Weltcup-Rennen erneut alle drei deutschen Piloten die Top 10.
Am Nachmittag starten auch die Frauen um Olympiasiegerin und Lokalmatadorin Hannah Neise (22/Winterberg) in das neue Jahr. Die NRW-Sportlerin des Jahres belegt aktuell den zweiten Platz in der Gesamtwertung - hinter Teamkollegin Tina Herrmann (30/Königssee).
Bevor der Bob- und Skeleton-Tross am 26. Januar für die WM nach St. Moritz reist, stehen noch zwei Weltcups in Altenberg am 13. und 20. Januar an. Bei der WM-Generalprobe im Erzgebirge werden außerdem die EM-Titel vergeben.
+++ 5. Januar +++
Olympiasiegerin Carl steigt aus der Tour de Ski aus
Langlauf-Olympiasiegerin Victoria Carl ist aus der Tour de Ski ausgestiegen. Nach ihrem Strauchler beim Verfolgungsrennen am Mittwoch ergaben sich laut dem Deutschen Skiverband (DSV) zwar keine schwerwiegenden Verletzungen am Kniegelenk, dennoch wird die 27-Jährige die Tour vorzeitig beenden.
„Das linke Knie ist gereizt und überdehnt, schwerwiegende Verletzungen des Meniskus oder der Bänder konnten mittels MRT ausgeschlossen werden“, teilte DSV-Mannschaftsarzt Tom Kastner am Donnerstag mit. Die Verletzung werde laut Verband physiotherapeutisch behandelt. Carl, die nach vier von sieben Rennen auf Rang 39 lag, könne nach einer kurzen Trainingspause aller Voraussicht nach bereits in einigen Tagen wieder in das Training einsteigen.
+++4. Januar+++
Langläuferin Hennig in Oberstdorf wieder unter den ersten Zehn
Katharina Hennig hat auf der vierten Etappe der Tour de Ski etwas an Boden verloren. Die Langlauf-Olympiasiegerin landete bei ihrem Heimspiel in Oberstdorf über 20 Kilometer auf Rang neun und fiel in der Gesamtwertung vom fünften auf den siebten Platz zurück. Ganz vorne liegt weiter die Schwedin Frida Karlsson, die ihren vierten Saisonsieg holte.
„Der Freistil-Verfolger ist doch eine Wackelpartie für mich“, sagte Hennig nach dem Wettkampf in dem von ihr eher ungeliebten Stil: „Es war ein spannendes Rennen. Ich freue mich, dass am Ende ein Top-Ten-Ergebnis rausgekommen ist.“
In der Gesamtwertung hat Hennig vor den drei abschließenden Etappen in Val di Fiemme einen Rückstand von 2:31 Minuten auf Karlsson. Die 26-Jährige war bei den vergangenen drei Ausgaben als zweimal Achte und einmal Neunte immer beste Deutsche gewesen. Sofie Krehl und Katherine Sauerbrey mussten am Mittwoch gesundheitlich angeschlagen auf einen Start verzichten.
Bei den Männern hatte zuvor Friedrich Moch mit der besten Laufzeit des Tages ein Ausrufezeichen gesetzt. Der 22-Jährige aus Isny war mit einem Rückstand von 1:17 Minuten auf Dominator Johannes Hösflot Kläbo in den Verfolger gegangen, schloss schnell zur Spitzengruppe auf und lag bei der Zwischenzeit nach 11,2 Kilometern sogar in Führung.
Am Ende kam Moch als 15. mit einem Rückstand von nur 6,7 Sekunden ins Ziel. „Ich bin sehr zufrieden. Wir haben von Anfang an richtig viel Druck gemacht“, sagte Moch, der in der Gesamtwertung auf Rang elf kletterte. Nicht zu stoppen war erneut der norwegische Titelverteidiger Kläbo, der auf der vierten Etappe seinen vierten Sieg holte.
Klaebo jagt Rekord bei Tour de Ski
Der norwegische Langlauf-Star Johannes Klaebo jagt den Etappensiegrekord des Russen Sergej Ustjugow bei der Tour de Ski. Am Mittwoch gewann Klaebo auch die vierte Etappe der 17. Tour. Bei einem 20-Kilometer-Verfolgungsrennen im freien Stil kam der 26-Jährige in Oberstdorf nach 41:35,8 Minuten zu seinem vierten Tagessieg und ist nun nur noch einen Erfolg von Ustjugow entfernt, der 2016/2017 fünf Siege feierte.
Hinter Klaebo, der die Gesamtwertung anführt und vor seinem insgesamt dritten Tour-Sieg steht, kamen sein Landsmann Sindre Björnestad Skar und der Italiener Federico Pellegrino auf die weiteren Podestplätze.
Bester Deutscher wurde nach dem gesundheitsbedingten Ausscheiden von Albert Kuchler wieder Friedrich Moch. Der Läufer aus Isny kämpfte sich mit der besten Laufzeit (40:25,5 Minuten) in die Spitzengruppe, führte diese zeitweise an und belegte mit 6,7 Sekunden Rückstand auf Klaebo Platz 15. Damit verbesserte er sich im Gesamtklassement auf Rang zehn. Die anderen deutschen Läufer kamen nicht unter die besten 30.
Die fünfte Etappe wird am Freitag im italienischen Val die Fiemme ausgetragen.
Albert Kuchler steigt vorzeitig aus Tour de Ski aus
Die deutschen Langläufer müssen bei der Tour de Ski den zweiten Ausfall verkraften. Nach Janosch Brugger, der während der zweiten Etappe am Neujahrstag ausgestiegen war, tritt am (heutigen) Mittwoch auch Albert Kuchler nicht zur vierten Etappe an, einem 20 Kilometer-Verfolgungsrennen im freien Stil in Oberstdorf.
„Albert Kuchler fühlt sich nicht ganz fit und steigt frühzeitig aus der Tour de Ski aus. Die Entscheidung ist eine Vorsichtsmaßnahme, um die weitere Saison nicht zu gefährden“, sagte Teamarzt Alexander Disch in einer Mitteilung des Deutschen Skiverbandes (DSV).
Kuchler war am Dienstag in einem 10-Kilometer-Klassikrennen als 28. bester Deutscher geworden. Im Gesamtklassement belegte der 24-Jährige aus Lam nach drei Tagesabschnitten Rang 26.
++++3. Januar+++
Hennig überzeugt als Sechste in Oberstdorf - Kläbo dominiert
Katharina Hennig hat bei der Tour de Ski mit Rang sechs in Oberstdorf ihre Topform bestätigt, das erhoffte erste deutsche Podest in einem Heimrennen seit 2013 aber knapp verpasst. Beim Sieg der Schwedin Frida Karlsson über zehn Kilometer fehlten der Langlauf-Olympiasiegerin nach großem Kampf 23,1 Sekunden zum Treppchen.
Hennig begann die dritte von sieben Etappen im Dauerregen verhalten, holte auf den letzten Kilometern im Kampf gegen Uhr aber Sekunde um Sekunde auf. Nach knapp 25 Minuten lag die Sächsin, die in dieser Saison schon zweimal auf dem Podium stand, 41,2 Sekunden hinter Karlsson, die ihren dritten Saisonsieg holte und die Führung in der Gesamtwertung übernahm.
Letzte Deutsche mit einem Podestplatz in einem Heimrennen bleibt somit die heutige Biathletin Denise Herrmann, die am 29. Dezember 2013 in Oberhof Sprint-Zweite geworden war. Hennig hat am Mittwoch im Verfolger über 20 Kilometer an gleicher Stelle eine weitere Chance.
In der Gesamtwertung kletterte Hennig vom sechsten auf den fünften Rang. Die 26-Jährige war bei den vergangenen drei Tour-Ausgaben als zweimal Achte und einmal Neunte immer beste Deutsche gewesen, nun will sie ihr Ergebnis noch einmal toppen. Für das bislang beste Resultat einer DSV-Läuferin hatten Claudia Nystad (2007/08) und Katrin Zeller (2011/12) als jeweils Sechste gesorgt.
Bei den Männern hatte zuvor Johannes Hösflot Kläbo dominiert. Der Titelverteidiger aus Norwegen gewann auch die dritte Etappe und baute seine Führung in der Gesamtwertung aus. Einen „Hattrick“ zum Tour-Start hatte zuvor nur der Russe Sergej Ustjugow geschafft, der 2016/17 sogar die ersten fünf Teilstücke für sich entschieden hatte.
Bester Deutscher war Albert Kuchler (Lam/+1:09,0) auf Rang 28. Der stark in die Tour gestartete Friedrich Moch (Isny) hatte mit der hohen Startnummer 70 dagegen 1:16,7 Minuten Rückstand auf Kläbo und musste sich mit dem 33. Rang begnügen. Damit verlor Moch auch in der Gesamtwertung an Boden, bleibt aber auf Rang 15.