Nordische Kombination "Vinzenz ist eine Waffe"

Trondheim · Team-Olympiasieger Vinzenz Geiger hat den DSV-Athleten mit Platz zwei beim Weltcup in Trondheim am Sonntag die Bilanz gerettet. Dafür gibt es viel Lob.

 Vinzenz Geiger auf dem Siegertreppchen.

Vinzenz Geiger auf dem Siegertreppchen.

Foto: dpa/Andrea Solero

Auf den famosen Youngster Vinzenz Geiger bleibt Verlass, die großen Drei der deutschen Kombinierer leiden hingegen weiter an der "Schanzenkrankheit": Team-Olympiasieger Geiger hat den erfolgsverwöhnten DSV-Athleten mit Platz zwei beim Weltcup in Trondheim am Sonntag die Bilanz gerettet. Die Platzhirsche Johannes Rydzek, Fabian Rießle und Eric Frenzel bereiten hingegen rund drei Wochen vor der WM weiter Sorgen.

"Der zweite Platz ist perfekt. Im Springen wird es von Woche zu Woche besser, im Laufen habe ich eh schon seit ein paar Wochen gute Form, deshalb bin ich ich richtig happy", sagte der 21 Jahre alte Geiger im ZDF.

Der Allgäuer, der zwei Wochen zuvor in Val di Fiemme seinen ersten Weltcupsieg gefeiert hatte, lieferte Norwegens Dominator Jarl Magnus Riiber einen knüppelharten Kampf um den Tagessieg und musste sich im Zielsprint um nur 1,2 Sekunden geschlagen geben. "Der letzte Anstieg war doch ein wenig zu lang, da habe ich mich bei meiner Attacke vielleicht ein wenig übernommen", sagte Geiger, der Riibers ausgebufften Landsmann Jörgen Graabak auf Platz drei verwies.

Geiger war schon im ersten Rennen am Samstag als Fünfter bester Deutscher gewesen, auch da hatte Riiber die Konkurrenz beherrscht. Der Norweger steht schon bei acht Saisonsiegen und ist großer Favorit für die WM in Seefeld ab dem 19. Februar.

"Riiber ist unheimlich stark. Von einem Jahr auf das andere läuft er fast zwei Minuten schneller. Unglaublich, was der für einem Leistungssprung gemacht hat", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch, der seinem Musterschüler Geiger ein starkes Zeugnis ausstellte: "Er hat gezeigt, dass er ein Top-Finish hat. Vinzenz ist hintenraus eine Waffe."

Mit dem Rest seiner Schützlinge konnte Weinbuch nur bedingt zufrieden sein. Läuferisch stimmt alles, doch die Rydzeks, Rießles und Frenzels bekommen weiterhin nicht ihre Sprungprobleme in den Griff, schon zur Halbzeit beider Wettkämpfe war für sie der Zug nach vorne abgefahren.

"Wir hatten am Samstag beim Springen Pech mit dem Wind, daran lag es aber nicht nur", sagte Weinbuch. Während der leicht erkältete Frenzel an beiden Tagen nicht mehr zum Langlauf antrat, legten seine "Co-Olympiasieger" Rießle und Rydzek bemerkenswerte Aufholjagden hin.

Rießle lief am Samstag noch von Platz 33 auf 13 vor, am Sonntag machte Rydzek mit der schnellsten Laufzeit noch aus dem 21. den neunten Rang. Bei einer Hypothek von jeweils deutlich mehr als zweieinhalb Minuten nach dem Springen reicht dies für die "einstigen" Dominierer angesichts der neuen Laufstärke von Riiber und Co. derzeit nicht, um ganz vorne mitzukämpfen.

(sef/sid)
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