Skispringen Die Favoriten für die Vierschanzentournee 2022/23

Karl Geiger ist erneut Deutschlands Hoffnung auf den Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee. Norwegen hat mit Halvor Egner Granerud ebenfalls einen Springer im Kreis der Topfavoriten bei der Tournee 2022/23. Österreich hofft auf Altmeister Stefan Kraft und Anze Lanisek weckt mit seinen Weltcupergebnissen bei den Slowenen Hoffnungen auf den Gesamtsieg. Der Topfavorit ist aber Polens Dawid Kubacki. Wir stellen die Favoriten vor.

Karl Geiger (29 Jahre/Oberstdorf)
Der deutsche Überflieger der vergangenen Jahre war zum Saisonstart nicht in Topform. Nach und nach wurden seine Sprünge aber wieder stabiler. Bei den letzten beiden Weltcups vor Weihnachten konnte er wieder um Podestplätze kämpfen. Bei der Generalprobe in Engelberg verhinderte ein Sturz eine bessere Platzierung. Verletzt hat sich der Oberstdorfer dabei nicht. Geht er nach den Feiertagen gesund in sein Heimspringen, kann er wieder um den so lange ersehnten deutschen Gesamtsieg springen.

Halvor Egner Granerud (26 Jahre/Norwegen)
Der Norweger fährt erneut als einer das Favoriten zur Vierschanzentournee. Granerud gehört auch in dieser Saison zur Welttspitze und springt konstant um die Topplatzierungen. Im Gesamtweltcup liegt er vor der Tournee auf Rang vier. Ein paar Meter fehlten zuletzt oft, um ganz vorne zu landen. Bei der Vierschanzentournee hat er 2020/21 bereits gezeigt, dass ihm die Schanzen in Oberstdorf und Garmisch liegen. Kann er sich noch etwas steigern, ist der Gesamtsieg drin.

Stefan Kraft (29/Österreich)
Der Österreicher kann auch in diesem Winter wieder ganz vorne mitspringen. Im Weltcup kann er mit seinem stabilen Sprungstil und all seiner Erfahrung auf fast jeder Schanze um den Sieg springen. In die Saison ist er mit tollen Sprüngen gestartet, die ihn bisher auf Rang drei in der Gesamtwertung geführt haben. Bei der Vierschanzentournee liegen die Hoffnungen der Österreicher ganz klar auf Kraft, der den nächsten Prestigesieg für das Land holen soll. Wie man die Tournee gewinnt, weiß Kraft. In der Saison 2014/15 triumphierte er und gewann den Goldenen Adler.

Ryoyu Kobayashi (26/Japan)
„Roy“ ist der Titelverteidiger, und bei ihm ist die Sache denkbar einfach: Kommt er ins Fliegen, ist Kobayashi kaum zu schlagen. Zweimal dominierte er eine Tournee bereits fast nach Belieben. 2018/19 schaffte er als Dritter nach Sven Hannawald und Kamil Stoch den „Grand Slam“ mit vier Tagessiegen, im vergangenen Winter verpasste er beim zweiten Gesamtsieg den nächsten Komplett-Triumph nach drei Siegen mit Platz fünf in Bischofshofen. Allerdings: Mit nur einem einstelligen Ergebnis quälte sich Kobayashi höchst mühsam durch die bisherige Saison. Seine Form wirft große Fragen auf. Findet er aber das Problem und kann es abstellen, ist er wieder ein Kandidat für Siege.

Kamil Stoch (36/Polen)
König Kamil muss niemandem mehr etwas beweisen. Der Pole ist Olympiasieger, Gesamtweltcupsieger und gewann wie Sven Hannawald und Ryoyu Kobayashi die Vierschanzentournee mit einem Grand-Slam-Triumph. In dieser Saison lief es bisher ganz gut für ihn, auch wenn das Siegerpodest meist ein Stück weg war. Bei der Tournee muss man mit dem Altmeister aber immer rechnen. Ein Sieg in dieser Saison wäre sein vierter Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee.

Piotr Zyla (35/Polen)
Der amtierende Weltmeister von der Normalschanze gehört zu den Routiniers im Weltcupzirkus. Mit leichten Schwankungen gehört er seit Jahren zur Weltklasse, auch wenn er nie die ganze große Dominanz wie zum Beispiel Kamil Stoch, Stefan Kraft oder auch Dawid Kubacki hatte. In diesem Winter wirkt er wieder deutlich konstanter als im Vorjahr. Bei der Tournee gehört er zu den Mitfavoriten.

Manuel Fettner (37/Österreich)
Der Team-Olympiasieger hat sich nach vielen schwierigen Jahren wieder zum Topspringer gekämpft. Der Wiener galt Anfang der 2000er Jahre als eine der größten Hoffnungen im österreichischen Skispringen. 2001 wurde er beim Tourneespringen in Bischofshofen als 16-Jähriger bereits Fünfter. Die ganz großen Erfolge blieben aber in den folgenden Jahren aus. Gregor Schlierenzauer, Andreas Kofler und Stefan Kraft überflügelten das Talent. Nun, mit 37 Jahren ist Fettner wieder eine der Hoffnungen des ÖSV. Bei der Vierschanzentournee 2022/23 könnte ihm nach Olympia 2022 der nächste große Erfolg doch noch gelingen.

Marius Lindvik (24/Norwegen)
Der Olympiasieger auf der Großschanze ist mit guten Leistungen in die Saison gestartet, wenngleich er nicht so konstant wirkt, wie zum Ende der vergangenen Saison. Bei der Vierschanzentournee wird sich Lindvik sicher noch mal verbessern wollen. Das Potenzial dazu hat er. 2019/20 verpasste der junge Norweger als Shootingstar den Triumph bei der Vierschanzentournee knapp.

Anze Lanisek (26/Slowenien)
Spitzenplätze und auch Siege des Slowenen sind inzwischen keine Überraschung mehr. 2020/21 wer er noch ein Geheimtipp, vergangene Saison hat er sich in der Weltspitze etabliert, in diesem Winter gehört er bisher zu den Topleuten und konnte in Titisee-Neustadt und Engelberg gewinnen. Bei der Tournee muss er mit dem besonderen Druck umgehen, dann wiederum, kann er vor allem Dawid Kubacki unter Druck setzen.
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