Skispringen Das sind die Favoriten für die Vierschanzentournee 2020/21
Markus Eisenbichler ist Deutschlands Hoffnung auf dem Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee. Wenn der Oberstdorfer Karl Geiger nach seiner Corona-Infektion starten darf, gehört auch er zum Favoritenkreis. Norwegen hat mit Halvor Egner Granerud aber wohl das heißeste Eisen im Feuer bei der Tournee 2020/21. Österreich hofft auf den genesenen Stefan Kraft und die Polen haben gleich mehrere Top-Springer. Wir stellen die Favoriten vor.
Karl Geiger (27/Oberstdorf)
Der frisch gekürte Skiflug-Weltmeister war zum Saisonstart in Topform. Nach dem WM-Titel wurde seine Tochter geboren, doch dann war sein Corona-Test positiv. Einen Tag vor der Qualifikatio in Oberstdorf wurde er aus der Quarantäne entlassen. Nun muss sich zeigen, wie weit ihn die Zwangspause zurückgeworfen hat. Kann er an seine Leistung bei der Skiflug-WM anknüpfen, ist alles drin.
Halvor Egner Granerud (24/Norwegen)
Der Norweger kommt als Weltcupführender zur Vierschanzentournee. Er hat die letzten fünf Weltcupspringen gewonnen. Bei der Skiflug-WM musster er sich mit nur 0,5 Punkten Rückstand Karl Geiger geschlagen geben. Schon eine Woche später war das aber verdaut. Granerud springt derzeit wie aus einem Guss und scheint keinen Leistungsdruck zu kennen. Damit ist er der Top-Favorit für die Tournee.
Stefan Kraft (27/Österreich)
Der Österreicher wollte wieder ganz vorne mitspringen. Doch dann erwischte ihn kuzr nach dem Saisonstart das Coronavirus. Anders als Karl Geiger zeigte er auch Symptome, die ihm an Fitness gekostet haben dürften. Eigentlich sollte er bei der Skiflug-WM wieder dabei sein, musste wegen Rückenbeschwerden aber wieder abreisen. Für die Vierschanzentournee ist er nun zuversichtlich, wieder in guter Form zu sein.
Markus Eisenbichler (29/Siegsdorf)
Der Bayer hat die ersten beiden Weltcups gewonnen und ist in einer hervorragenden Form. Nach einer schwächeren vergangenen Saison springt „Eisei“ in diesem Winter wieder unverkrampft. Das macht ihn besonders stark. Wenn er bei den Heimspringen genaus unbekümmert springt, hat er gute Chancen auf den ersten deutschen Vierschanzentournee-Sieg seit Sven Hannawald 2002.
Yukiya Sato (25/Japan)
Die japanische Flagge hält nicht wie gewohnt der frühere Dominator Ryoyu Kobayashi (24) hoch, sondern sein etwas älterer Teamkollege Yukiya Sato. An die ganz großen Erfolge von Kobayashi kommt der nur 1,61 m große Sato zwar nicht heran, mit vier Top-8-Platzierungen hatte der 25-Jährige allerdings einen vielversprechenden Start in den Weltcup-Winter.
Kamil Stoch (33/Polen)
König Kamil muss niemandem mehr etwas beweisen. Er ist Olympiasieger, Gesamtweltcupsieger und gewann wie Sven Hannawald und Ryoyu Kobayashi die Vierschanzentournee mit einem Grand-Slam-Triumph. In dieser Saison lief es zunäscht durchwachsen. In Engelberg meldete er sich aber in den Top Ten zurück. Ein Sieg in dieser Saison wäre sein dritter Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee.
Dawid Kubacki (30/Polen)
Der Weltmeister triumphierte bei der Vierschanzentournee im vergangenen Jahr. Längst ist er aus dem Schatten von Landsmann Kamil Stoch getreten. In Ruka landete er dieses Jahr bei beiden Springen auf dem Podest. Vom Sieg ist er aktuell noch ein Stück entfernt. Die Titelverteidigung ist aber möglich.
Ryoyu Kobayashi (24/Japan)
Der Superflieger der Saison 2018/19 von der Insel Honshu ist bisher völlig von der Rolle und springt hinterher. Sollte er die kleinen Fehler im Flugsystem bis zur Tournee in den Griff bekommen, kann er aber wieder um Siege mitspringen. Diesmal hat er aber eher Außenseiterchancen.
Robert Johansson (30/Norwegen)
Seit Jahren gehört er zur Weltspitze im Skispringen. Der ganz große Einzeltitel ist ihm bisher verwehrt geblieben. In diesem Winter dominiert sein Landsmann Granrud in der norwegischen Heimat die Schlagzeilen, doch Johansson ist nicht zu unterschätzen. Sollte er eine perfekte Woche erwischen oder einer der anderen Favoriten schwächeln, kann er den Gesamtsieg holen.
Piotr Zyla (33/Polen)
Wenn es einen Geheimfavoriten gibt, dann heißt er Piotr Zyla. Aus dem starken polnischen Team ist der 33-Jährige in diesem Winter der konstanteste Springer, das unterstreichen fünf Top-5-Platzierungen bei den Weltcups. Und Konstanz ist bekanntlich eine der wichtigsten Eigenschaften bei der Tournee. Vor vier Jahren war Zyla als Zweiter hinter Stoch bereits knapp an der großen Sensation dran.
Anze Lanisek (24/Slowenien)
Wenn es nach dem Form-Barometer geht, dann ist Anze Lanisek ein heißer Kandidat für überraschende Spitzenplätze. Die Plätze 3 und 4 in Engelberg kurz vor Weihnachten werden dem Slowenen eine gehörige Portion Selbstvertrauen gegeben haben.
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