Vierschanzentournee Hayböck gewinnt Quali, Prevc lässt aus, Freund Sechster

Innsbruck · Severin Freund schwächelte ein wenig, sein Rivale Peter Prevc gönnte sich diesmal eine Auszeit: In der Qualifikation zum dritten Springen der 64. Vierschanzentournee haben sich die beiden großen Rivalen um den Gesamtsieg kein erneutes Duell geliefert. Beim Tagessieg des Österreichers Michael Hayböck kam Freund (27), zur Tournee-Halbzeit 8,6 Punkte hinter Prevc Zweiter, nicht über Platz sechs hinaus.

Peter Prevc reichten zwei gute Trainingssprünge in Innsbruck.

Peter Prevc reichten zwei gute Trainingssprünge in Innsbruck.

Foto: dpa, dka nic

"Mir ging es mehr um die Landung als um den Sprung selbst. Das ist ja hier mit dem Gegenhang ein wenig schwierig. Von daher ist es okay", sagte Freund, der auf 126,5 m (123,3 Punkte) kam und damit dem erneuten K.o.-Duell mit dem ebenfalls bereits vorqualifizierten Prevc im ersten Durchgang am Sonntag (14 Uhr/Live-Ticker) aus dem Weg ging: "Ich nehme die Sprünge aus dem Training mit, die waren stärker. Vielleicht klappt es ja auch hier mit meinem ersten Podest - wie in Garmisch."

Oberstdorf-Sieger Freund, der vor seinem dritten Platz an Neujahr in Garmisch noch auf einen Qualifikationsstart verzichtet hatte, zeigte am Samstagnachmittag vor rund 10.000 Zuschauern, darunter gut ein Viertel deutsche Fans, einen durchwachsenen Sprung auf der von ihm nicht allzu geliebten Schanze. Auf der Olympia-Anlage von 1976 ist Freund noch nie auf das Podest gesprungen.

In Garmisch waren Freund und Prevc im ersten Durchgang aufeinander getroffen, der spätere Tagessieger Prevc hatte knapp die Nase vorne vor dem späteren Dritten Freund, der sicher als "Lucky Loser" ins Finale einzog.

Hayböck, der beim Heimspiel bei schlechteren Bedingungen als Freund 127,0 m (128,1 Punkte) sprang, wird nun im K.o.-Duell gegen Prevc antreten. Dessen kleiner Bruder Domen war in der Qualifikation mit 126,0 m (127,1) Zweiter. Der Norweger Kenneth Gangnes, hinter Peter Prevc und Freund Tournee-Dritter, kam nur auf Platz 13 (116,2).

Neben Freund sind am Sonntag auch sämtliche sechs weiteren deutschen Starter im Wettkampf vertreten. Der wie Freund vorqualifizierte Richard Freitag (Aue), der im Vorjahr in Innsbruck gesiegt hatte, kam auf 123,5 m und mit 122,8 Punkten auf Platz sieben. "Die Trainingssprünge haben gepasst, der in der Quali nicht so. Mit der Brechstange geht das hier eben nicht", sagte der Sachse.

Stephan Leyhe (Willingen) zeigte erneut einen starken Qualifikationssprung und wurde mit 127,5 m (120,2 Punkte) Achter. "Es ist geil, in diesen Kessel hier zu springen", sagte der Sauerländer. Andreas Wank (Hinterzarten) kam auf Platz 19. (115,3), Andreas Wellinger (Ruhpolding) landete auf dem 20. Rang (114,6). Die beiden Oberstdorfer Karl Geiger auf Platz 28 (110,8) und Michael Neumayer auf Rang 46 (98,3) sind am Sonntag ebenfalls dabei.

Der 36 Jahre alte Neumayer und Geiger waren nach den ersten beiden Tournee-Springen aus der "nationalen Gruppe" ins Weltcup-Team aufgestiegen. Dafür war der formschwache Team-Olympiasieger Marinus Kraus (Oberaudorf) zur Halbzeit aus dem Tournee-Aufgebot gestrichen worden.

Österreichs früherer Tournee-Sieger Andres Kofler, der für die ersten beiden Springen nicht nominiert worden war, schied derweil als 59. der Qualifikation aus.

(areh/sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort