Dauerbrenner Kasai Alter: 43 Tournee-Teilnahmen: 25

Garmisch-Partenkirchen · Im vergangenen Jahr haben einige große Sportler ihre Karriere beendet. Die Britin Paula Radcliffe (42) etwa, die Weltrekordlerin im Marathonlauf. Jean-Michel Saive (46), der scheinbar ewige Tischtennisspieler aus Lüttich. Oder Totilas, der 15-jährige Holländer.

Für den Japaner Noriaki Kasai spielt das Alter keine Rolle. Mit 43 Jahren springt er noch immer.

Für den Japaner Noriaki Kasai spielt das Alter keine Rolle. Mit 43 Jahren springt er noch immer.

Foto: ap

Ein anderer Großer des Weltsports denkt überhaupt nicht daran, seine Karriere zu beenden. Dabei liegen seine Konkurrenten vom Alter her zumeist deutlich näher an Totilas als an ihm. Noriaki Kasai gehört zur Unterhaltung in der Weihnachtszeit wie "Diner for one" oder "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel". 43 Jahre ist der Skispringer aus Japan alt. 1992 war er bereits Skiflugweltmeister. Vor zwei Jahren in Sotschi holte er Silber. Und im Klassement der laufenden Tournee, seiner 25., belegt er Platz acht.

Die Olympischen Spiele in zwei Jahren in Südkorea hat er sich vorgenommen. Vor den Augen seiner Familie will er Gold holen, sagt er in untypisch japanischer Unbescheidenheit. Dann und wann spricht er sogar von Olympia 2022 in Peking. Warum sollte er etwas drangeben, was er liebt, kann und was ihn gut ernährt? Er springt für die Werksportgruppe eines Wohnungsbauunternehmens. Noch in diesem Winter wird er seinen 500. Weltcup-Wettbewerb bestreiten.

Jeder, der sich ein bisschen fürs Skispringen interessiert, kennt ihn. Dabei hat er noch nie viel geredet. Für Eskapaden war er nie bekannt. Nur für sein Lächeln und seinen Flugstil mit extremer Vorlage und weit ausgebreiteten Fingern. Nächste Woche fliegt er in Willingen. Da hat er dreimal gewonnen. Auch schon vor der Jahrtausendwende.

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