Vierschanzentournee in Oberstdorf Altmeister Schmitt feiert starkes Comeback

oberstdorf · Die Fans riefen seinen Namen, die Reporter standen Schlange und die Teamkollegen verneigten sich: Als Martin Schmitt zum Auftakt der 61. Vierschanzentournee in Oberstdorf nach fast einem Jahr sein ersehntes Comeback im Skisprung-Weltcup feierte, schien es beinahe, als wäre der 34-Jährige nie weg gewesen. "Es ist einfach schön, wieder vor so einer Kulisse zu springen. Klar habe ich das vermisst", sagte der Altmeister: "Ich hatte schon den Ehrgeiz, es noch einmal zu schaffen."

Vierschanzentournee 12/13: das 1. Springen
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Platz 16 auf der Schattenberg-Schanze - noch vor wenigen Wochen hätte das wohl auch Schmitt kaum für möglich gehalten. Erst über die Ochsentour Continentalcup qualifizierte sich der viermalige Weltmeister aus Furtwangen für die Tournee, dort holte er gleich beim Start die ersten Weltcup-Punkte seit mehr als einem Jahr. Zuletzt hatte er mit Platz 29 am 9. Dezember 2011 in Harrachov/Tschechien gepunktet. "Ich bin froh, dass es rechtzeitig zur Tournee geklappt hat", sagte Schmitt.

"Ich habe in den vergangenen Wochen gut trainiert und die wenigen Wettkämpfe genutzt, um Stück für Stück weiterzukommen. Es geht peu a peu aufwärts", sagte Schmitt, der auch von seinem Trainer Werner Schuster ein Lob erhielt: "Martin ist sehr vorbildlich den Weg mitgegangen, den wir ihm vorgegeben haben. Er hat schon vor Weihnachten angedeutet, dass er auf dem aufsteigenden Ast ist."

Froh über Schmitts Comeback waren auch seine Teamkollegen. Nicht zuletzt, weil der Team-Olympiasieger von 2002 "fast die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zieht", wie es Michael Neumayer ausdrückte. Aber eben auch, weil er noch immer beliebt ist. "Ich habe mich riesig für ihn gefreut. Ich gönne es ihm unwahrscheinlich", sagte Richard Freitag.

Auch Severin Freund zog seinen Hut vor dem Routinier, der nach seinem Continentalcup-Sieg in Engelberg noch in der Nacht auf Samstag nach Oberstdorf gereist war. "Das war ein straffes Programm. So muss man das erstmal hinbekommen", sagte der Niederbayer, der längst die Rolle des deutschen Vorfliegers von Schmitt übernommen hat.

Der so gefeierte Schmitt atmete nach seinem Blitz-Comeback erst einmal tief durch. "Ich wollte noch einmal alles aus mir rausholen. Ich kann noch gut Skispringen, und das gibt mir ein gutes Gefühl", sagte der Oldie. Und wer weiß, vielleicht übersteht er am 1. Januar sogar den Cut und darf als einer von sechs deutschen Springern mit nach Österreich reisen. Im vergangenen Jahr war ihm genau das verwehrt geblieben. "Darüber mache ich mir keine Gedanken. Wir haben eine starke Mannschaft, wir werden sehen, ob ich dabei bin", sagte Schmitt. In Oberstdorf war er fünftbester Deutscher.

(sid/spol/seeg)
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