Beim Teamwettkampf in Hinterzarten Skispringerin Würth stürzt schwer

Hinterzarten · Ein schwerer Sturz von Skispringerin Svenja Würth hat das erste Teamspringen der Weltcup-Geschichte überschattet. Die Mixed-Weltmeisterin verlor bei der Landung die Kontrolle. Bei der 24-Jährigen besteht der Verdacht auf einen Kreuzbandriss und Meniskusschaden.

 Die gestürzte Svenja Würth wird ärztlich versorgt.

Die gestürzte Svenja Würth wird ärztlich versorgt.

Foto: dpa, soe

Svenja Würth lag regungslos im Schnee, bei ihren Teamkolleginnen flossen die Tränen: Ein schwerer Sturz der Mixed-Weltmeisterin hat das Weltcup-Wochenende der Skispringerinnen in Hinterzarten überschattet. Würth verlor im ersten Frauen-Teamwettkampf der Geschichte, auf den sich das DSV-Team seit Wochen gefreut hatte, bei der Landung die Kontrolle, krachte in den Schnee und anschließend auch in die Bande.

"Da wird der Wettkampf zur Nebensache. Natürlich machen wir uns große Gedanken", sagte Olympiasiegerin Carina Vogt, die den Sturz von der Schanze aus miterlebte: "Ich hoffe einfach, dass sie bald wieder dabei sein kann. Gerade mit ihrer Vorgeschichte macht mich das traurig." Würth war im Januar 2014 bei einem Sturz im russischen Tschaikowski nur knapp einer Querschnittslähmung entgangen.

Verdacht auf Kreuzbandriss und Meniskusschaden

Der Crash im Schwarzwald dürfte ebenfalls enorme Folgen haben. Würth wurde nach bangen Minuten aus dem Stadion getragen und nach Freiburg ins Krankenhaus gebracht, bei ihr besteht der Verdacht auf einen Kreuzbandriss und einen Meniskusschaden. Für die 24-Jährige aus Baiersbronn, die zuletzt stets in Reichweite zu den Podestplätzen gelandet war, wäre dies das Ende der Olympiasaison.

Bundestrainer Andreas Bauer kritisierte nach dem Sturz die Jury, die trotz der schwierigen Verhältnisse mit viel Neuschnee den Anlauf nicht verkürzt hatte. "Da kann ich wenig Verständnis für aufbringen", sagte Bauer. Im deutschen Team flossen angesichts der Bilder einige Tränen. Olympiasiegerin Vogt, Weltcup-Spitzenreiterin Katharina Althaus und Juliane Seyfarth traten dennoch zum zweiten Durchgang an. Die sieben gewerteten Sprünge reichten zu 836,5 Punkten und Rang vier. Der Sieg ging an Japan (956,0) vor Russland (863,7) und Frankreich (846,4).

Dabei sollte der Samstag eigentlich ein Festtag des Frauen-Skispringens werden. Das Springen war der erste Teamwettkampf seit der Einführung des Weltcups im Dezember 2011. "Endlich dürfen wir uns auch als Viererteam präsentieren, dafür haben die Athletinnen vieler Nationen lange gekämpft", hatte Bundestrainer Bauer vor dem Wochenende gesagt. 2019 in Seefeld wird der Teamwettkampf erstmals auch zum WM-Programm gehören, eine Aufnahme in das olympische Programm ist derzeit nicht geplant.

Am Ende wurde das Ergebnis aber zur Nebensache. "Das Resultat heute ist absolut zweitrangig", sagte Olympiasiegerin Vogt: "Jetzt drücken wir alle einfach nur Svenja die Daumen und hoffen, dass sie bald wieder da ist."

(ems)
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