Die deutschen Skispringer wollen in der Weltcup-Saison 2022/23 an die Erfolge der vergangenen Jahre anknüpfen und vor allem bei der Nordischen Ski-WM in Slowenien glänzen. Bei der Vierschanzentournee soll der nächste Versuch unternommen werden, endlich mal wieder einen deutschen Gesamtsieger zu stellen.

Der Österreicher Stefan Horngacher führt das Herren-Team als Bundestrainer durch die Saison. Sein viertes Jahr als Chefcoach wird auch von den großen Erwartungen an seine Mannschaft geprägt sein. Nach zahlreichen Weltmeistertiteln und Medaillen in den ersten Jahren enttäuschten die deutschen Skispringer bei den Olympischen Winterspielen 2022 leicht. Karl Geiger verpasste im Saisonendspurt 2022/23 den Sieg im Gesamtweltcup. In der neuen Saison gilt es nun für Geiger, Markus Eisenbichler aber auch Constantin Schmid oder Stephan Leyhe erneut um Siege zu springen und vor allem für die Saisonhöhepunkte fit zu sein. Immerhin gilt es bei der WM vom 21. Februar bis 5. März 2023 die Titel im Team zu verteidigen und möglichst weitere Medaillen zu holen.

Katharina Althaus will bei den Frauen wieder an alte Erfolge anknüpfen. Doch auch die anderen Nationen kämpfen mit ihren Top-Springern um den Gesamtweltcup und Medaillen. Das müssen Sie sonst noch zur neuen Weltcup-Saison wissen:

Die Skispringer starten in diesem Winter ungewohnt früh in die Saison, um zu vielen Terminkollisionen mit der Fußball-WM in Katar aus dem Weg zu gehen. Am Wochenende vom 4. bis 6. November 2022 beginnt der Skisprung-Weltcup 2022/23 im polnischen Wisla - dann wohl auf Matten statt auf Schnee. Weiter geht es mit dem Weltcup dann erst am 26. November im finnischen Kuusamo, bevor zwei Wochen später dann der erste Weltcup in Deutschland ansteht - vom 9. bis 11. Dezember in Titisee-Neustadt. Die Vierschanzentournee findet wieder vom 29. Dezember 2022 bis 6. Januar 2023 statt. In Willingen im Sauerland wird dann vom 3. bis 5. Februar gesprungen. Darunter auch ein Mixed-Weltcup mit den Frauen.

Die starten ebenfalls am 5. November in Wisla in ihre Weltcup-Saison und treffen am 9. Dezember in Titisee-Neustadt erstmals in dieser Saisondie männlichen Kollegen zum Mixed-Wettbewerb. Mit Hinterzarten (28. und 29. Januar 2023) und Willingen (3. bis 5. Februar 2023) stehen zwei weitere Frauen-Weltcups in Deutschland an. Ein Highlight für die Frauen ist das Silverster-Turnier, das zum zweiten Mal stattfindet. Diesmal mit Springen in Villach (Österreich) am 28. und 29. Dezember 2022 und wieder in Ljubno (Slowenien) am 31. Dezember 2022 und 1. Januar 2023.

Einen genauen Überblick über die Termine finden Sie hier.

Die Weltcup-Saison der Skispringer endet traditionell mit dem Skifliegen in Planica in Slowenien. In dieser Saison geht es dann zum zweiten Mal dorthin, da auch die WM in Planica stattfindet, dann allerdings nur auf der Normal- und Großschanze. Zum Saisonfinale geht es für die Skispringer wieder auf die berühmte Letalnica, wie die Skiflugschanze in Planica heißt. Vom 31. März bis 2. April 2023 messen sich die Skispringer dann letztmalig in der Saison. Bestenfalls geht es dort dann noch um die Siege in Gesamtweltcup und in den Diziplinen-Weltcups.

Das Saisonfinale im Weltcup der Frauen steigt bereits einen Monat früher, am 24. März in finnischen Lahti.

In unserem Skisprung-Telegramm halten wir Sie die Saison über auf dem Laufenden.

In der Weltcup-Saison 2022/23 sollen bei den Herren 39 Weltcup-Wettbewerbe ausgetragen werden. 32 Weltcup-Skispringen finden als Einzelwettbewerbe statt, davon sind sechs Skifliegen und es gibt ein Springen von der Normalschanze in Rasnov. Alle anderen Einzelwettbewerbe finden von der Großschanze statt. Dreimal finden in dieser Saison klassische Team-Weltcups statt, einer davon beim Skifliegen in Planica. Zudem gibt es in Titisee-Neustadt und Willingen ujeweils einen Mixed-Weltcup mit Teams aus je zwei Frauen und Männern. Hinzu kommen zwei Wettkämpfe im neuen Super-Team in Lake Placid und Rasnov. Dort treten je zwei Skispringer als Team an.

Die Skispringen werden an insgesamt 19 verschiedenen Weltcup-Stationen ausgetragen – vier davon in Deutschland. Hinzu kommen die Nordischen Ski-Weltmeisterschaften im Februar und März in Planica.

Hier finden Sie die Termine der Skispringer 2022/23.

Die Frauen treten insgesamt zu 29 Weltcupspringen an, hinzu kommen die Premiere im Skifliegen in Vikersund und die WM. Davon sind zwei die Mixed-Wettbewerbe in Titisee-Neustadt und Willingen, außerdem gibt es in Zao in Japan am 14. Januar 2023 den neuen Wettbewerb im Super-Team, bei dem zwei Skispringerinnen antreten.

Zum zweiten Mal wird es für die Frauen ein Silvester-Turnier geben (28. Dezember 2022 bis 1. Januar 2023). Diesmal mit zwei Stationen: in Villach und in Ljubno.Anfang März bilden dann die Springen in Lillehammer und Oslo die Raw-Air-Wertung.

Hier finden Sie die Termine der Skispringerinnen 2022/23.

In der Weltcup-Saison 2022/23 besteht das Team fast ausschließlich aus Kandidaten für die Top 15. Über die vergangenen Jahre hat sich gleich eine ganze Handvoll deutscher Skispringer Star-Status ersprungen. Markus Eisenbichler und Karl Geiger sind die zuletzt erfolgreichsten Stars im deutschen Team und haben in den vergangenen Jahren nicht nur die Herzen der deutschen Wintersportfans erobert. Karl Geiger, der in der vergangenen Saison nur knapp den Sieg im Gesamtweltcup verpasste, ist mehrfach für seine Leistungen ausgezeichnet worden und wird von den Fans lautstark gefeiert. Gleiches gilt für Eisenbichler, der durch seinen zweiten Platz bei der Vierschanzentournee 2018/19 und den WM-Titel 2019 sowie als Teamweltmeister 2021 zum Fan-Liebling geworden ist.

Beide gehören auch in der neuen Saison zu den Favoriten im Weltcup. Gleichzeitig erhoffen sich die Fans von ihnen endlich wieder einen deutschen Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee,

Siege will auch der Willinger Stephan Leyhe diese Saison wieder in Angriff nehmen. Wie seine beiden Kollegen ist er bei den Fans sehr beliebt. In der Saison 2021/22 kehrte er von seiner schweren Knieverletzung zurück, war noch nicht konstant, konnte aber durchaus schon wieder zeigen, wie gut er sein kann.

Mit Severin Freund und Richard Freitag sind zwei deutsche Skispringer mit großen Erfolge nach der vergangenen Saison zurückgetreten. Vor allem die Lücke, die Freund als Führungsfigur hinterlässt, gilt es zu schließen.

Hier stellen wir Ihnen den Kader der deutschen Skispringer vor.

Bei den Skispringerinnen ist Katharina Althau das bekanntesten Gesicht im deutschen Team. Carina Vogt ist zurückgetreten. Im Sommer-Grand-Prix zeigte Selina Freitag starke Leistungen. die 21-Jährige sprang beim Heimspiel in Klingenthal als Dritte auf das Podest und könnte sich auch im Winter vorne etablieren.

Hier stellen wir Ihnen den Kader der deutschen Skispringerinnen vor.

Neben den Favoriten aus dem deutschen Team zählen Vorjahres-Gesamtweltcupsieger Ryoyu Kobayashi aus Japan sowie die Norweger Marius Lindvik und Halvor Egner Granerud zu den Favoriten. Der Pole Dawid Kubacki war im Sommer in guter Form und auch Polens Skisprunglegende Kamil Stoch gehört nicht nur zu den Stars im Skispringen, sondern will in dieser Saison wieder unter die Top-Skispringer. Auch Österreichs Weltmeister Stefan Kraft hat 2022/23 wieder gute Chancen auf Siege. Auch den Prevec-Brüdern aus Slowenien sind in der neuen Saison wieder Höhenflüge zu zu trauen.

Bei den Frauen kommen die Top-Favoritinnen in dieser Saison wieder aus Slowenien: Nika Kriznar und ihre Teamkollegin Ema Klinec müssen erst mal geschlagen werden.

Die prestigeträchtige und traditionsreiche Vierschanzentournee gehört in jeder Saison zu den Höhepunkten im Skispringen. In der Weltcup-Saison 2022/23 ist sie eines von zwei Highlights.

Die Vierschanzentournee wird vom 29. Dezember 2022 bis 6. Januar 2023 ausgetragen. Gesprungen wird wie jedes Jahr bei dem Zwei-Länder-Turnier in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen (beides Deutschland), Innsbruck und Bischofshofen (beides Österreich). Vom 21. Februar bis 5. März 2023 wird dann noch die Weltmeisterschaft im slowenischen Planica ausgetragen. Für die Skispringer geht es dann um Titel von der Normal- und Großschanze sowie im Team und Mixed-Team.

Vor allem für die Skisprung-Fans in Deutschland ist neben der Tournee das Weltcup-Springen in Willingen im Sauerland vom 3. bis 5. Februar ein Highlight. Außerdem steht dort auch ein Mixed-Wettbewerb mit den Frauen an.

Für die Frauen ist neben der WM vor allem die Raw Air ein Highlight. Die wird zusammen mit der Raw Air der Herren in Lillehammer und Oslo ausgetragen. Die Skispringerinnen bekommen dort das gleiche Preisgeld wie die Skispringer. Die Blue Bird die früher in Russland stattfand, gibt es diesmal nicht, da Russland wegen den Angriffskriegs in der Ukraine keine Weltcups austragen darf.

Aber für die Skispringerinnen gibt es in diesem Jahr vier statt zwei Springen beim neuen Silvester-Turnier, das 2021/22 erstmals stattfand. Nun beginnt es im Villach, bevor es an Silvester nach Ljubno in Slowenien geht.

Die Männer springen außer bei der Vierschanzentournee noch Anfang Dezember in Titisee-Neustadt und Anfang Februar in Willingen im Sauerland. An beiden Stationen sind auch die Skispringerinnen dabei, die außerdem noch in Hinterzarten einen Weltcup austragen.

Bisher planen die meisten Veranstalter ohne besondere Corona-Regeln.

Beim Skispringen wird von verschiedenen Schanzen gesprungen. Vor allem bei den Frauen, gelegentlich auch bei den Frauen, wird von der kleineren Normalschanze gesprungen, die Weiten von um die 100 Meter zulässt. Regelmäßig finden bei den Herren auch Skifliegen statt. Der Österreicher Stefan Kraft hält mit 253,5 Metern den Weltrekord - aufgestellt im Jahr 2017 in Vikersund.

Neben den Einzelspringen, die in zwei Durchgängen stattfinden, gibt es auch Team-Springen. Bei denen treten je vier Skispringer pro Nation an. Gelegentlich werden in der Saison und bei Weltmeisterschaften auch Mixed-Wettbewerbe ausgetragen, bei denen je zwei Frauen und Männer pro Nation als Team antreten.

Ab der kommenden Saison gibt es zudem das Super-Team, bei dem in drei Durchgängen je zwei Springer oder Springerinnen pro Nation als Team um den Sieg springen.

Hier finden Sie ausführliche Infos zu den verschiedenen Disziplinen und Wettbewerben im Skispringen.

ARD und das ZDF wechseln sich auch 2022/23 bei der Übertragung von Weltcup-Wochenende zu Weltcup-Wochenende ab. Auch Eurosport überträgt die Skisprung-Weltcups live im TV.

Wegen Terminüberschneidungen können nicht alle Weltcup-Skispringen live im TV gezeigt werden - vor allem nicht die der Frauen. Die gute Nachricht für alle Skisprung-Fans: ARD und ZDF übertragen die Weltcup-Skispringen auch im Live-Stream in ihren Mediatheken. Sie stellen zudem Live-Ticker zur Verfügung.

Wird es 2022/23 wieder einen Dominator im Skisprung-Weltcup geben oder wird es ein enger Kampf zwischen gleich mehreren Athleten wie im Vorjahr? Wer gewinnt seinen ersten Weltcup überhaupt und wie viele Siege fahren die deutschen Skispringer ein? Gibt es bei den Frauen eine neue Siegerin?

Hier finden Sie alle Ergebnisse der Einzel- und Teamspringen sowie den Stand in den Weltcup-Wertungen der einzelnen Disziplinen und im Gesamtweltcup 2022/23:

Aktuelle Weltcup-Ergebnisse im Skispringen.

Die Gesamtweltcup-Stände im Skispringen.

Der Österreicher Gregor Schlierenzauer hat die meisten Weltcupsiege in der Geschichte des Skispringens eingefahren. Der noch aktive Skispringer gewann bisher 53 Einzel-Weltcups. Seinen ersten Sieg feierte er in der Saison 2006/2007. Schlierenzauer liegt deutlich vor dem Finnen Matti Nykänen, der das Skispringen in den 1980er Jahren dominierte. Polens Skisprung-Legenden Adam Małysz und Kamil Stoch liegen auf Platz drei des Rankings der meisten Weltcupsiege mit 39 Siegen. Der beste deutsche Skispringer liegt auf Platz fünf: Jens Weißflog mit 33 Weltcup-Siegen.

Bei den Skispringerinnen führt die Japanerin Sara Takanashi mit 63 Weltcupsiegen die Bestenliste an. Gefolgt von der Norwegerin Maren Lundby mit 30 Einzel-Siegen und der Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz mit 16 Weltcup-Siegen.

Alle Entwicklungen in der laufenden Saison finden Sie hier in unserem Telegramm zum Skispringen.