Skispringen DSV-Adler mit Freund und Freitag in neue Höhen?

Klingenthal · Severin Freund vorweg, Richard Freitag und Andreas Wellinger im Windschatten: Die DSV-Skispringer gehen frohen Mutes in die Saison. Doch die Konkurrenz ist groß.

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Weltmeister Severin Freund als Vorflieger, Richard Freitag und Andreas Wellinger im Windschatten: Beflügelt von einem Traum-Winter, wollen die deutschen Skispringer auch in der neuen Saison für Furore sorgen - und sogar noch höher hinaus. "Wir sind noch nicht am Zenit", sagt Bundestrainer Werner Schuster vor dem Saisonstart am Wochenende in Klingenthal.

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Alle Augen sind dabei auf Freund gerichtet. Der Niederbayer geht als Weltmeister und Gesamtweltcup-Gewinner an den Start, nicht nur die Dauerrivalen aus Österreich blasen bereits zur Jagd auf den DSV-Adler. "Ich will Nummer eins werden und die Nummer eins bleiben", sagt etwa Superstar Gregor Schlierenzauer, der zuletzt ein wenig den Anschluss verloren hatte.

Freund stört das wenig. Zu gut war auch im Sommer seine Form, zu konstant sein jahrelanger Aufstieg zum besten Skispringer der Welt. "Meine Motivation ist ungebrochen", sagt der 27-Jährige, der vergangene Saison zeitweise wie im Rausch sprang und dieses Gefühl nun wieder erleben will: "Je öfter man in dem Flow war, desto einfacher findet man zurück." Am besten schon in Klingenthal, folgen doch Vierschanzentournee und Skiflug-WM (ab 15. Januar) Schlag auf Schlag.

Freund mit neun Saisonsiegen

Stolze neun Saisonsiege feierte Freund vergangene Saison, hinzu kam Freitags Tournee-Triumph in Innsbruck. Ein beeindruckende Bilanz, die noch nicht das Ende der Fahnenstange sein soll. "Wir haben es in den letzten Jahren immer geschafft, die Latte noch ein Stückchen höher zu legen. Und wir sind immer drübergekommen", sagt Trainer Schuster, weiß aber auch: "Nach der letzten Saison wird das diesmal knifflig."

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Neben Freund ruhen die deutschen Hoffnungen dabei vor allem auf Freitag, auch wenn der Sachse in den vergangenen Wochen mit Knieproblemen haderte. "Ich bin springerisch auf einem guten Level, daher greife ich an", verspricht der 24-Jährige vor seinem Heimspiel im Vogtland.

Und dann ist da noch das Toptalent Wellinger. Der 20-Jährige verpasste nach einem Horrorsturz den Großteil der vergangenen Saison, nun will er wieder angreifen. "Seine Unbeschwertheit ist weg, oder zumindest reduziert. Wir müssen schauen, wie weit er ans Limit geht", sagt Schuster, der noch eine zweite Sorge hat: Sowohl Freitag als auch Wellinger waren in den vergangenen Wochen ein gutes Stück von Freund entfernt.

Komplettiert wird die deutsche Mannschaft von den Team-Olympiasiegern Andreas Wank und Marinus Kraus sowie Stephan Leyhe. Nicht den Sprung ins Weltcup-Team geschafft hat dagegen Routinier Michael Neumayer. "Zur Tournee bin ich wieder da", versprach der 36-Jährige, der noch nicht an ein Karriere-Ende denken will.

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Dann will auch Freund endlich zuschlagen. "Es wäre wahnsinnig schön, die Tournee zu gewinnen, und ich werde alles dafür tun. Aber ich werde mein Glück nicht davon abhängig machen", sagt der Überflieger, der bei der Traditions-Veranstaltung bislang stets schwächelte. Als härteste Konkurrenten erwartet Freund die "üblichen Verdächtigen". Heißt: Der Slowene Peter Prevc, der Österreicher Stefan Kraft und der Norweger Rune Velta. Und natürlich Schlierenzauer.

Die Form stimmt jedenfalls, das hat Freund auch im Sommer bewiesen. "Eine Garantie ist das aber für gar nichts", sagt der überragende Akteur des vergangenen Winters: "Klingenthal wird wie jedes Jahr eine Überraschung. Und wirklich genau weiß man es ohnehin erst nach den ersten Weltcups."

(areh/sid)
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