Nordische Kombination Rydzek feiert seinen ersten Saisonsieg Rießle

Johannes Rydzek jubelte ausgelassen und brüllte vor Freude, als seine lange Durststrecke endlich beendet war: Mit dem ersten Saisonsieg hat sich der Weltmeister der nordischen Kombination eindrucksvoll auf der großen Bühne zurückgemeldet. "Ich bin glücklich und dankbar. Heute war ein ganz besonderer Tag", sagte Rydzek nach seinem Coup in Kuopio.

Johannes Rydzek: Vom Kronprinzen zum Olympiasieger der Kombinierer
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Das ist Johannes Rydzek

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Foto: afp, CS

Rydzek war zuvor im gesamten Winter nicht einmal ein Podestplatz gelungen, nun platzte bei dem WM-Champion von Falun endlich der Knoten. Der 24-Jährige aus Oberstdorf hatte im Ziel 6,2 Sekunden Vorsprung auf den "ewigen Zweiten" Akito Watabe aus Japan, der fast verzweifelte: "Ein Deutscher ist immer in der Nähe. Eric hatte heute keinen guten Sprung, aber jetzt war es eben ein anderer."

Diesmal war es Rydzek, der im 15. Einzelwettkampf des Winters mit einem Kraftakt für den elften deutschen Erfolg sorgte. "Als ich Akito eingeholt hatte, war ich am Limit. Auf den letzten Metern habe ich dann alles reingelegt, was ich hatte", sagte der Mann des Tages nach dem sechsten Weltcupsieg seiner Karriere und dem ersten seit November 2014 in Kuusamo. Dritter wurde der Österreicher Wilhelm Denifl.

Fabian Rießle (Breitnau) wurde zwei Tage nach seinem Sieg in Lahti Fünfter. Olympiasieger Eric Frenzel (Oberwiesenthal) musste sich mit Rang sieben begnügen, bleibt aber im Gesamtweltcup mit 1127 Punkten klar vor Watabe (984) und Rießle (834) in Führung. Rydzek liegt mit 581 Zählern weiter auf Rang fünf.

Rydzek hatte zuletzt immer wieder Probleme auf der Schanze, in Kuopio flog er jedoch auf starke 127,0 m und ging als Fünfter in die Loipe. "Der Sprung hat gepasst. Ich hatte das Quäntchen Glück und war in einer richtig guten Ausgangsposition", sagte der Kletter-Freak.

Die 34 Sekunden Rückstand auf Watabe hatte Rydzek nach sechs der zehn Kilometer aufgeholt, am letzten Anstieg setzte er schließlich die entscheidende Attacke. Watabe muss somit weiter auf seinen ersten Sieg des Winters warten. "Gegen einen so guten Sprinter hatte ich keine Chance", sagte Watabe, der zum achten Mal Zweiter wurde, zum siebten Mal hinter einem Deutschen.

Manuel Faißt (Baiersbronn), nach dem Springen noch starker Dritter, kam als 17. in Ziel, Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt) folgte auf dem 28. Rang. Tino Edelmann (Zella-Mehlis) verzichtete angesichts seines Rückstands von 2:20 Minuten auf den Langlauf. Weiter geht es am Samstag im italienischen Val di Fiemme.

(sid)
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