Ski-Langlauf Behle und Ullrich zoffen sich wegen "desolater" Ergebnisse

Der frühere Bundestrainer Jochen Behle hat die schwachen Leistungen der deutschen Langläufer im Weltcup mit deutlichen Worten kritisiert.

 Jochen Behle lässt kein gutes Haar an den deutschen Langläufern.

Jochen Behle lässt kein gutes Haar an den deutschen Langläufern.

Foto: AP, AP

"Man kann sich das nicht so richtig erklären, denn diese Ergebnisse sind desolat", sagte der 54-Jährige bei Sky Sport News HD: "Wir haben schon die Hälfte des Weltcups um und liegen nicht einmal unter den ersten 80 in der Gesamtwertung. Das ist eine Katastrophe."

Knapp sechs Wochen vor den Weltmeisterschaften in Falun (17. Februar bis 1. März) hat bislang kein DSV-Athlet die WM-Norm geschafft. Es scheint durchaus möglich, dass bei den Weltmeisterschaften im Februar erstmals seit 1950 kein deutscher Starter vertreten ist.

"Jetzt merkt man, dass arrivierte Leute wie Tobias Angerer und Axel Teichmann vorneweg fehlen, hinter denen sich die Jüngeren noch verstecken konnten. Die sind jetzt aber in die Verantwortung gekommen und können das nicht umsetzen", sagte Behle.

Bundestrainer Frank Ullrich äußerte derweil wenig Verständnis für Behles Kritik. "Ich weiß, dass er manchmal über das Ziel hinausschießt und gerne Spitzen verteilt, die nicht hilfreich sind", sagte der 56-Jährige dem SID: "Ich kann so etwas nicht nachvollziehen." Angesichts der Rücktritte stehe der deutsche Langlaufsport nun einmal vor einem "harten und steinigen Weg. Es wird dauern, bis man wieder eine gewisse Leistungskonstanz bei den Männern hat."

"Ich bin weiterhin optimistisch, dass unsere Männer die WM-Norm noch knacken", sagte Ullrich, für langfristige Top-Ergebnisse, wie sie etwa Teichmann geliefert hat, fehle allerdings die Grundlage: "Wir sind definitiv keine Langlauf-Nation, dazu fehlt uns eine Breite, wie sie die Skandinavier haben. Das muss man einfach nüchterner betrachten."

(sid)
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