Ski-Alpin-WM 2023 Dreßen bangt wegen Magen-Darm-Infekt um WM-Start
Düsseldorf · Für Skirennfahrer Thomas Dreßen beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Er ist erkrankt - am Sonntag steht bei der WM die Abfahrt an. In unserem Ski-Alpin-Telegramm verpassen Sie nichts.
Abfahrer Thomas Dreßen ist an einem „leichten Magen-Darm-Infekt“ erkrankt und bangt um seinen Start bei der alpinen Ski-Weltmeisterschaft in Frankreich. Wie Mannschaftsarzt Manuel Köhne am Dienstagabend mitteilte, klagt der 29 Jahre alte fünfmalige Weltcupsieger seit Montag über Symptome. „Wir haben ihn sofort vom restlichen Team isoliert. Man will bei einem Großereignis ja nichts riskieren“, berichtete Köhne weiter.
Vor jeder Abfahrt ist mindestens ein Training Pflicht. Der erste von drei Testläufen steht für die Herren-Riege in Courchevel am Mittwoch an. „Er hat sich stabilisiert. Es ist sicherlich nichts Schlimmes“, sagte der Teamdoktor. Deutlich pessimistischer äußerte sich Bundestrainer Christian Schwaiger: „Ich weiß, dass er körperlich sehr geschwächt ist. Ein normales Training wird sicherlich nicht möglich sein.“ Am Freitag und Samstag stehen für die Abfahrer die weiteren Trainings an, bevor es am Sonntag um Medaillen geht.
Vor der Erkrankung hatte ein Trainingsunfall in der Vorwoche Dreßen bereits an einer optimalen WM-Vorbereitung gehindert. Wie der Deutsche Skiverband am Dienstag ebenfalls mitteilte, war Dreßen in im Training gestürzt. „Tom hatte über Schmerzen im (vorgeschädigten) rechten Knie und der (vorgeschädigten) linken Schulter geklagt. Es kam glücklicherweise nichts Schlimmes raus“, berichtete Köhne und sprach von jeweils „einer Prellung“.
Trotz seiner langen Verletzungspause, die Dreßen die gesamte Vorsaison gekostet hatte, gilt der 29-Jährige als Zugpferd des deutschen Speed-Teams.

Das ist der DSV-Kader im Ski Alpin der Herren
+++ 2. Februar +++
Straßer Sechster in WM-Generalprobe
Straßer hat seine ordentliche Form bei der WM-Generalprobe bestätigt, das erhoffte Podium aber recht klar verpasst. Der Münchner belegte beim Weltcup-Slalom im französischen Chamonix den guten sechsten Platz. Vom „Stockerl“ trennten den 30-Jährigen 0,41 Sekunden.

Ski-Alpin-Termine der Damen
„Cooles Rennen, schönes Wetter, Wahnsinnspiste, schöner Skitag“, sagte Straßer in der ARD: „Ich bin voll dabei und freue mich auf die WM.“ Der Saisonhöhepunkt im nur zwei Autostunden entfernten Meribel/Courchevel beginnt am Montag mit der Kombination der Frauen, der Slalom der Männer steht traditionell am Schlusstag (19. Februar) an.
Ramon Zenhäusern (Schweiz) feierte in Chamonix seinen fünften Weltcup-Sieg überlegen vor dem Sensationszweiten AJ Ginnis aus Griechenland (1,02 Sekunden zurück), der im zweiten Lauf von Rang 23 nach vorne raste. Dritter wurde Daniel Yule (Schweiz/1,06). Olympiasieger Clement Noel, der nach dem ersten Durchgang in Führung gelegen hatte, schied im Finale aus.
Alexander Schmid hatte die Top 10 und damit sein bestes Weltcup-Ergebnis im Slalom vor Augen, stürzte aber am viertletzten Tor. „Ich bin ganz kurz auf die Ferse gekommen, dann fährt der Ski geradeaus, und ich konnte nicht mehr reagieren“, sagte er. David Ketterer holte als 22. erstmals seit 13 Monaten Punkte im Weltcup.

Das sind die Disziplinen im Ski Alpin
+++29. Januar 2023+++
Dürr feiert ersten Weltcupsieg und verhindert Shiffrins Rekord
Dürr fuhr beim zweiten Torlauf in Spindlermühle/Tschechien 0,06 Sekunden schneller als die US-Amerikanerin und verwehrte dieser den 86. Triumph.
Im letzten Rennen vor der WM in Meribel und Courchevel (5. bis 19. Februar) ging Dürr als Zweite des ersten Laufs ins Finale und entriss der führenden Shiffrin noch Rang eins. Es war ihr zweiter Weltcup-Sieg nach der Premiere beim City Event in Moskau 2013. Dritte wurde die junge Kroatien Zrinka Ljutic (0,49 Sekunden zurück).

Ski-Alpin-Termine der Herren
Tags zuvor hatte Dürr hinter Shiffrin an selber Stelle noch Platz zwei belegt. Die Seriensiegerin peilt die 34 Jahre alte Weltcup-Bestmarke des großen Schweden Ingemar Stenmark an, der 1989 seinen 86. und letzten Erfolge gefeiert hatte.
Emma Aicher, Jessica Hilzinger und Andrea Filser belegten die Plätze 14, 21 und 29.
+++28. Januar 2023+++
Skirennfahrerin Dürr als Zweite in WM-Form
Skirennfahrerin Lena Dürr hat rund eine Woche vor Beginn der Weltmeisterschaften ihr nächstes Slalom-Podest erreicht. Beim 85. Weltcupsieg der amerikanischen Ausnahmeathletin Mikaela Shiffrin belegte die Oberbayerin am Samstag Platz zwei und bekräftigte einmal mehr ihre Medaillenambitionen für den am 6. Februar beginnenden Saisonhöhepunkt in Frankreich. Der Rückstand auf Shiffrin betrug 0,60 Sekunden. Dritte wurde die Schweizerin Wendy Holdener (+1,31).
An jenem Ort, an dem Shiffrin vor zwölf Jahren ihr Weltcupdebüt gefeiert hatte, bejubelte die 27-Jährige bereits ihren elften Saisonerfolg. Der Allrounderin fehlt somit nur noch ein Erfolg, um Ingemar Stenmarks Allzeit-Rekord für die meisten Weltcupsiege einzustellen. Gewinnt Shiffrin auch den zweiten Slalom, kann sie schon am Sonntag mit der schwedischen Alpin-Legende gleichziehen.
Für Dürr reichte es zwar wieder nicht zum ersten Slalomsieg der Karriere, die 31-Jährige bestätigte aber erneut ihre herausragende Form. Teenagerin Emma Aicher fuhr als 28. ebenfalls in die Punkteränge. Jessica Hilzinger und Andrea Filser konnten sich nicht für den Finaldurchgang der besten 30 qualifizieren.
Odermatt siegt vor Kilde – die Deutschen enttäuschen
Der Schweizer Ski-Superstar Marco Odermatt hat nach einer kurzen Wettkampfpause seine Dominanz im alpinen Weltcup eindrucksvoll vorgesetzt. Beim ersten von zwei Super-G-Rennen in Cortina d'Ampezzo fuhr der Gesamtweltcupsieger zu seinem siebten Saisonsieg. Odermatt gewann deutlich vor Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen (+0,35) und Mattia Casse aus Italien (+0,49).
Die deutschen Starter enttäuschten gut eine Woche vor Beginn der WM in Courchevel und Meribel/Frankreich (5. bis 19. Februar). Andreas Sander wurde 22. (+1,50), Dominik Schwaiger mit der hohen Nummer 60 immerhin 30. (+1,84). Josef Ferstl kam als 37. nicht in die Punkteränge (+2,46). Vizeweltmeister Romed Baumann schied bereits nach zehn Fahrsekunden aus. Simon Jocher kam bei seinem Comeback nach achtwöchiger Verletzungspause ebenfalls nicht ins Ziel.
Odermatt hatte nach einem Beinahe-Sturz bei der ersten Abfahrt in Kitzbühel acht Tage zuvor wegen Kniebeschwerden auf zwei mögliche Starts verzichtet. Durch seinen 18. Sieg im Weltcup baute er seine Führung in der Gesamtwertung aus. Er führt mit mehr als 200 Punkten Vorsprung vor Kilde. Odermatt und Kilde haben nun von den vergangenen 13 Super-G-Rennen jeweils sechs gewonnen. Nur Weltmeister Vincent Kriechmayr aus Österreich gelang zwischendurch ein Sieg.
+++27. Januar+++
Langläuferin Carl meldet sich mit siebtem Rang zurück
Die 27-Jährige Carl, die seit der Tour de Ski wegen einer leichten Knieverletzung pausiert hatte, erzielte im französischen Les Rousses über zehn Kilometer ihr drittbestes Ergebnis des WM-Winters. Ihren zweiten Saisonsieg holte die Schwedin Ebba Andersson.
Carl lag nach 24:54,6 Minuten im Kampf gegen die Uhr 45,8 Sekunden hinter Andersson und 25,3 Sekunden hinter dem Podest. Pia Fink (Bremelau) folgte auf Rang 19, die ebenfalls lange pausierende Katherine Sauerbrey (Steinbach-Hallenberg) konnte im Kampf um das WM-Ticket als 29. der nur 38 Läuferinnen nicht überzeugen.
Katharina Hennig, die am 7. Januar für den ersten Weltcupsieg einer deutschen Langläuferin seit 2009 gesorgt hatte, wird erst am kommenden Wochenende in Toblach in den Weltcup zurückkehren.
+++26. Januar+++
Forster holt drittes Gold bei Para-Ski-WM
Viertes Rennen, drittes Gold: Monoskifahrerin Anna-Lena Forster hat bei den Weltmeisterschaften im katalanischen Espot auch im Riesenslalom triumphiert. Deutschlands Para-Sportlerin des Jahres gewann klar vor der Amerikanerin Laurie Stevens. Zuvor hatte sich Forster schon die Titel im Super-G und in der Super-Kombination geholt, zudem Silber in der Abfahrt.
„Ich freue mich, dass ich auch mal im Riesenslalom Gold geholt habe. Es war ein krasser Lauf“, sagte eine glückliche Forster.
Auch Anna-Maria Rieder blieb in der Medaillenspur. Die 22-Jährige gewann in der stehenden Klasse im Riesenslalom Silber, ihre Teamkollegin Andrea Rothfuss holte zudem Bronze für den Deutschen Behindertensportverband (DBS). Rieder hatte bereits in der Abfahrt triumphiert und war in der Super-Kombination Zweite geworden. Für Rothfuss war es bereits die 30. WM-Medaille ihrer Karriere.
„Es war nicht optimal, mir ist die Kraft ein bisschen ausgegangen, aber ich bin doch ganz zufrieden“, sagte Rieder. Rothfuss (33) freute sich über die Medaille „in meiner Paradedisziplin. Das fühlt sich cool an. Es ist ein versöhnliches Ergebnis.“
+++25. Januar+++
Solider Schmid wieder unter den ersten Zehn
Skirennläufer Alexander Schmid hat bei der WM-Generalprobe im Riesenslalom erneut eine Platzierung unter den ersten Zehn erreicht. Beim Nachtrennen auf der Planai in Schladming belegte der solide Allgäuer diesmal Rang neun. Zuvor war der Olympiazweite mit der Mannschaft bei seinen vier Starts in seiner Paradedisziplin mindestens Achter geworden. „Bei all den Vorgeschichten, die ich jetzt hatte, bin ich auf jeden Fall zufrieden, und ich weiß, dass ich auf jeden Fall mithalten kann“, sagte er.
Schmid ist einer der deutschen Hoffnungsträger für die WM in Courchevel und Meribel (5. bis 19. Februar). Die Platzierung in Schladming ist bemerkenswert, weil er in den vergangenen Wochen zunächst mit einem Hexenschuss und danach mit einem Magen-Darm-Virus zu kämpfen hatte. Im zweiten Lauf auf der eisigen Piste ging ihm deshalb ein bisschen die Puste aus, er fiel von Rang sieben zurück.
84. Sieg - Shiffrin-Show am Kronplatz geht weiter
Ski-Superstar Mikaela Shiffrin fehlen nur noch zwei Siege zum Allzeit-Rekord der schwedischen Alpin-Legende Ingemar Stenmark. Die 27 Jahre alte Amerikanerin gewann am Mittwoch auch den zweiten Riesenslalom am Kronplatz und feierte ihren 84. Weltcupsieg. Die Ausnahmeathletin setzte sich mit 0,82 Sekunden Vorsprung auf die Norwegerin Ragnhild Mowinckel durch. Dritte wurde Sara Hector aus Schweden (+1,19).
Mit ihrem 83. Weltcuptitel hatte die Athletin aus Colorado am Dienstag ihre frühere Teamkollegin Lindsey Vonn überholt und war zur alleinigen Rekordhalterin bei den Damen aufgestiegen. „Ich war mental so müde nach dem Sieg gestern. Und dann war ich aufgeregt, weil ich gemerkt habe, dass ich müde bin“, sagte Shiffrin im ORF.
Schon am Wochenende kann die Allrounderin die Bestmarke von Stenmark erreichen. Dann stehen in Tschechien zwei Rennen in ihrer Paradedisziplin Slalom an. „Klar, es ist möglich. Aber ich muss mich erst mal erholen und dann sehen, wie viel Energie ich aufbringen kann“, sagte die Alpin-Überfliegerin.

Das ist der DSV-Kader im Ski Alpin der Damen
Für die deutschen Fahrerinnen war im Riesenslalom erneut nichts zu holen. Jessica Hilzinger verpasste als 40. die Punkteränge klar. Seit dem Rücktritt von Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg im Sommer 2020 spielen die DSV-Athletinnen im Riesenslalom nur noch eine Nebenrolle.
+++ 24. Januar +++
Straßer scheitert am zweiten Tor – Noel feiert Sieg in Schladming
Linus Straßer griff sich entsetzt an den Helm, fuhr an den Rand der Planai, stützte sich dort auf die Stöcke und senkte den Kopf. Welch ein Kontrast! Vor einem Jahr war der Münchner beim prestigeträchtigen Nachtslalom in Schladming noch zu einem spektakulären Sieg gefahren, diesmal ereilte ihn die Höchststrafe für einen Skirennläufer: Straßer, mit Karacho oben aus dem Starthaus gekommen, fädelte im ersten Lauf schon am zweiten Tor ein.
„Das muss ich, das werde ich abhaken. Das ist mir noch nie passiert, und ich habe vor, dass es ein einmaliges Erlebnis bleibt“, sagte Straßer, der nach seinem kurzen Nachdenken am Pistenrand im Dunkeln zu Tal fuhr, im BR. Nein, ergänzte er dort, „das ist kein schönes Erlebnis, da schaust du ziemlich ungläubig danach.“ Schnell aber betonte er auch: „Ich lasse mich nicht betrüben von dem Ausfall und freue mich auf die Weltmeisterschaften.“
Vor 40.000 Fans fuhr Clement Noel aus Frankreich von Platz sechs zum Sieg. Er gewann vor Ramon Zenhäusern aus der Schweiz (+0,07 Sekunden) und Lucas Braathen aus Norwegen (+0,38). Henrik Kristoffersen aus Norwegen fiel im zweiten Lauf vom ersten auf den elften Platz zurück. Als einziger Deutscher im Finale erkämpfte sich Sebastian Holzmann einen respektablen 18. Rang, er verbesserte sich um zehn Plätze und egalisierte damit seine beste Saisonleistung.
Die WM in Courchevel und Meribel/Frankreich beginnt am 6. Februar, der Slalom der Männer bildet am 19. Februar den Abschluss der Medaillenvergabe. Straßer kann sich bis dahin noch beim Weltcup-Slalom am 4. Februar in Chamonix Selbstvertrauen zurückholen - obwohl dies angesichts der bisherigen Saisonresultate nicht nötig sein dürfte. Zwar schied er auch beim Slalom in Garmisch-Partenkirchen am 4. Januar aus, fährt ansonsten aber eine starke Saison.
Zwei dritte und zwei vierte Plätze hat Straßer bereits eingesammelt in diesem Winter und sich damit in die Rolle eines Medaillenanwärters gedrängt. Diese „guten Ergebnisse kann mir keiner mehr nehmen“, sagte er mit doch erkennbarem und hörbarem Frust, auch wenn er selbstredend anmerkte: „So ein Einfädler gehört dazu.“ Und doch war es ein zweiter Wirkungstreffer nach dem Rennen in Kitzbühel zwei Tage zuvor, als er um eine Hundertstel Rang drei verpasste.
Shiffrin schreibt Geschichte
Mikaela Shiffrin hat abermals Ski-Geschichte geschrieben und ihrer außergewöhnlichen Karriere eine weitere Bestmarke hinzugefügt. Die 27 Jahre alte US-Amerikanerin raste beim Riesenslalom am Kronplatz zu ihrem 83. Weltcup-Sieg und ist nun alleinige Rekordhalterin.
Shiffrin übertraf die einstige Speed Queen Lindsey Vonn (USA), die bis zu ihrem Rücktritt 2019 82 Siege eingefahren hatte. Ihr nächstes Ziel sind die 86 Erfolge des großen Schweden Ingemar Stenmark.
„Ich hatte ein bisschen Angst vor diesem Tag, weil ich fürchtete, dass meine Gefühle verrückt spielen würden“, sagte Shiffrin beim Siegerinnen-Interview. Ihre Emotionen verbarg sie hinter einer dicken, goldfarbenen Sonnenbrille. „Ich bin echt sprachlos“, sagte die einstige Riesenslalom-Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg am Eurosport-Mikrofon: 83 Siege, „das ist eine wahnsinnige Zahl“.
In den Dolomiten legte Shiffrin schon im ersten Lauf die Bestzeit vor und fuhr auch im Finale am schnellsten. Ihr Vorsprung auf die Schweizer Olympia-Dritte Lara Gut-Behrami betrug letztlich 0,45 Sekunden. Die Zweite der Peking-Spiele, Federica Brignone aus Italien, wurde Dritte (+1,16).
Die beiden deutschen Starterinnen, Jessica Hilzinger und Andrea Filser, verpassten das Finale der besten 30 klar. Besser machen können sie es bereits am Mittwoch, wenn am Kronplatz der nächste Riesenslalom ansteht.
+++ 22. Januar +++
Skirennfahrer Straßer Vierter in Kitzbühel
Der deutsche Skirennfahrer Linus Straßer hat seinen ersten Podiumsplatz auf dem Kitzbüheler Ganslernhang um Haaresbreite verpasst, seine starke Form zwei Wochen vor WM-Beginn aber bestätigt. Der 30 Jahre alte Münchner fiel am Sonntag von Platz drei auf vier zurück und hatte am Ende lediglich eine Hundertstelsekunde Rückstand auf den norwegischen Drittplatzierten Lucas Braathen. Zwei Hundertstel waren es auf den Zweiten Dave Ryding aus Großbritannien. Den Sieg holte sich der Schweizer Daniel Yule.
„Mir hat ein vierter Platz noch nie so wehgetan wie heute. Ich habe mich noch nie so auf das Rennen hier gefreut, weil ich einfach verdammt gut drauf bin“, sagte Straßer im ZDF.
Nach vielen ernüchternden Resultaten am Ganslernhang schloss Straßer trotz erster Enttäuschung zumindest etwas Frieden mit der anspruchsvollen Piste. Als Kind hatte der Technikspezialist an gleicher Stelle einst das Skifahren gelernt, doch mehr als zwei 14. Plätze waren in Kitzbühel bis zum Sonntag nie drin gewesen. „Ich hab's bewiesen, dass es darunter auch kann“, sagte der Oberbayer.
Aus dem deutschen Quintett schaffte es neben Straßer lediglich Sebastian Holzmann in den zweiten Durchgang und belegte Rang 18. David Ketterer, Fabian Himmelsbach und Adrian Meisen konnten sich nicht qualifizieren.
+++21. Januar+++
Kilde siegt auf der Streif – Dreßen stürzt, Baumann Achter
Abfahrer Thomas Dreßen kam bei einem Sturz glimpflich davon, seine deutschen Teamkollegen aber sorgten auf der Streif für respektable Ergebnisse: Beim zweiten Weltcup-Rennen in der Königsdisziplin in Kitzbühel konnte Dreßen nach seinem Patzer in der „Alten Schneise“ nicht an Platz 13 am Vortag anknüpfen. Dafür zeigten Romed Baumann als Achter und Josef Ferstl auf Rang elf bei teils dichtem Schneefall und schwieriger Sicht ordentliche Leistungen.
Nicht zu schlagen war am Samstag Topfavorit Aleksander Aamodt Kilde. Der mit einem Handbruch startende Norweger zeigte einen Tag nach seinem Beinahesturz am Vortag einen hervorragenden Lauf und feierte seinen fünften Saisonsieg in der Abfahrt. Zweiter wurde der 42 Jahre alte Franzose Johan Clarey (+0,67 Sekunden) vor dem Amerikaner Travis Ganong, Beat Feuz (Schweiz/+0,95) kam in seinem letzten Rennen auf Rang 16.
„Es ist natürlich schade, dass es nicht aufgegangen ist, aber abhaken und weitermachen“, sagte Dreßen im ZDF und kritisierte die Entscheidung, die Strecke nicht zu verkürzen. „Der Schnee stockt viel mehr, es ist um einiges herausfordernder als gestern. Es rumpelt“, klagte Baumann. „Der Schnee war so kräftig, dass die Spur verschneit war. Es ist ein bisserl Pech, aber ich kann mir nix vorwerfen“, meinte Ferstl: „Es ist natürlich nicht ganz fair, der Schnee wird wieder schneller.“ Andreas Sander und Dominik Schwaiger verpassten die Top 15.
Schon über Nacht hatte es stark geschneit, das führte zu Schwerstarbeit. Ab Mitternacht wurde die Piste immer wieder wegen des Neuschnees geräumt. Zwischenzeitlich wurde in Erwägung gezogen, die Strecke zu verkürzen, der Start erfolgt dann aber doch von ganz oben.
Weidle hat Pech mit dem Wind
Die deutsche Skirennfahrerin Kira Weidle hat in der zweiten Abfahrt von Cortina d'Ampezzo ihre starke Form vom Vortag nicht bestätigen können. Nach ihrem dritten Rang am Freitag belegte die 26 Jahre alte Starnbergerin auf einer verkürzten Strecke einen enttäuschenden 15. Platz. Der Sieg ging am Samstag an die Slowenin Ilka Stuhec, die erstmals seit 2018 wieder einen Erfolg im Weltcup feierte. Zweite wurde die Norwegerin Kajsa Vickhoff Lie vor Elena Curtoni aus Italien.
Wegen starker Windböen war der Start in den italienischen Bergen nach unten verlegt worden. Weidle, die in Cortina mit WM-Silber vor zwei Jahren den größten Erfolg ihrer Karriere gefeiert hatte, kam mit dem extremen Gegenwind überhaupt nicht zurecht. Sie habe versucht, sich so klein wie möglich zu machen, sagte Weidle im ZDF: „Hat leider nicht viel geholfen. So ist Freiluftsport.“
Die italienische Top-Favoritin Sofia Goggia stürzte und blieb ohne Punkte, US-Superstar Mikaela Shiffrin wurde Siebte und muss weiter auf ihren 83. Weltcup-Sieg warten. Deutschlands zweite Starterin Katrin Hirtl-Stanggaßinger schied nach einem Fahrfehler aus.
Zum Abschluss des Speed-Wochenendes steht für die Damen am Sonntag in Cortina ein Super-G an.
+++ 20. Januar +++
Odermatt lässt zweite Kitzbühel-Abfahrt aus
Ski-Star Marco Odermatt aus der Schweiz wird nach seinem Beinahe-Sturz in der ersten Abfahrt am Freitag in Kitzbühel auf das zweite Rennen am Samstag verzichten. Bei seiner spektakulären Rettungsaktion an der Ausfahrt des Steilhangs erlitt der Gesamtweltcupsieger nach Angaben seines Verbandes „einen Schlag im linken Knie“.
„Ich bin froh, dass ich nicht im Netz gelandet bin. Jetzt muss ich aber zuerst mein Knie etwas schonen und schaue Tag für Tag weiter“, sagte Odermatt, der auch in diesem Winter der dominierende Läufer im Weltcup ist. Der Schweizer Verband Swiss Ski kündigte „weitere Untersuchungen“ des Knies an.
Ernsthafte Folgen hatte das Rennen für den Norweger Henrik Röa. Der 27-Jährige war wenige Meter vor dem Ziel schwer gestürzt und musste mit dem Helikopter abtransportiert werden. Er erlitt nach Angaben des norwegischen Skiverbandes einen Wadenbeinbruch.
Viele Überraschungen auf der Streif
Die deutschen Abfahrer Thomas Dreßen und Andreas Sander haben beim umjubelten Heimsieg von Vincent Kriechmayr in Kitzbühel aufsteigende Form gezeigt. Das Duo belegte beim ersten von zwei Rennen in der Königsdisziplin auf der Streif die Ränge 13 und 15. Bessere Platzierungen verhinderte in einem ungleichen Wettkampf das Wetter, das Fahrer mit hohen Startnummern begünstigte.
„Eine coole Fahrt, war geil“, sagte Dreßen im ZDF: „Das war nicht nur ein kleiner Schritt, sondern fast schon ein großer, aber mit wenig Aufwand, und das ist mit das Schönste.“ Sein Zimmerkollege Romed Baumann, der die Top 30 verpasste, sprach von einem „Bombenresultat. Ich gönne es ihm von Herzen.“ Sander fand Dreßen „sensationell. Auf der schwersten Strecke zeigt er, dass er noch da ist.“ Von sich selbst war er positiv „überrascht“.
Weltmeister Kriechmayr, 2021 Super-G-Sieger in „Kitz“, musste am Ende nochmal zittern: Florian Schieder (Italien), zuvor nie besser als 13. im Weltcup, kam mit der Startnummer 43 bis auf 0,23 Sekunden an ihn heran. Dritter wurde der Schweizer Niels Hintermann.
Topfavorit Aleksander Aamodt Kilde patzte in der Traverse schwer und wurde 16. Danach sprach er von einer „Nahtoderfahrung“. Auch sein Schweizer Dauerrivale Marco Odermatt vermied mit Mühe einen Sturz und kam wie Josef Ferstl und Dominik Schwaiger nicht in die Punkte. Der Norweger Henrik Röa stürzte im Ziel und wurde per Helikopter geborgen.
Weidle Dritte in Cortina
Skirennläuferin Kira Weidle ist bei der ersten von zwei Weltcup-Abfahrten in Cortina d'Ampezzo zum zweiten Mal in diesem Winter aufs Podest gefahren. Auf der Piste ihres Silber-Coups bei der WM 2021 raste die 26-Jährige auf den guten dritten Platz. Sie lag 0,36 Sekunden hinter Speed Queen Sofia Goggia (Italien), die ihren vierten Saisonsieg vor der früheren Weltmeisterin Ilka Stuhec aus Slowenien feierte.
Weidle, die bereits Mitte Dezember in St. Moritz Dritte geworden war, war mit ihrer Fahrt nicht vollauf zufrieden. Sie sei - auf ihrem Silberski von vor zwei Jahren - „nicht 100 Prozent sauber gefahren“, sagte sie im ZDF und habe sich „ein, zwei Rutscher zu viel“ erlaubt. Es sei wegen der „diffusen“ Sicht aber auch „schwer“ gewesen auf der Tofana.
Einige der Läuferinnen, die nach Weidle ins Rennen gingen, hatten bessere Bedingungen. Doch Olympiasiegerin Corinne Suter (Schweiz) etwa stürzte. Rekordjägerin Mikaela Shiffrin (USA), zwischenzeitlich klar in Führung, patzte im unteren Abschnitt und wurde Vierte.
+++ 15. Januar +++
Straßer schrammt am Podium vorbei
Skirennläufer Linus Straßer hat seine nächste Podestplatzierung im Weltcup nur knapp verpasst. Der 30-jährige Münchner fuhr beim spektakulären Slalom-Klassiker in Wengen bei widrigsten Bedingungen auf Platz vier. Zum „Stockerl“, das er in diesem Winter schon zweimal erreicht hat, fehlte ihm genau eine Sekunde.
Der Norweger Henrik Kristoffersen feierte seinen 30. Weltcup-Sieg, den dritten am Männlichen im Berner Oberland. Straßer lag 1,49 Sekunden hinter dem Sieger, Sebastian Holzmann (+4,27) kam auf Platz 18.
„Nennen wir es clever“, sagte Straßer über seine dosierte Fahrt im Finale. Währenddessen habe er gedacht: „Verdammt, das kann man wirklich schneller fahren.“ Er habe sich „wirklich nicht gut gefühlt. Deshalb die Freude im Ziel.“ Dort zeigte er nach Zwischenführung die rechte Faust und schrie ein langes „Yeees“ ins Schneetreiben.
Die Athleten litten unter den extremen Bedingungen. Im ersten Lauf waren nicht nur die Pistenverhältnisse, sondern auch die Kurssetzung grenzwertig. TV-Experte Felix Neureuther sprach von „Gewürge“. Straßer, der seine günstige Startnummer 2 gut genutzt hatte, meinte: „Es ist schade, es sollte für jeden halbwegs fair sein.“
Zum zweiten Durchgang fielen die Temperaturen stark ab, es begann zu schneien. „Es ist nicht ganz einfach“, sagte Straßer über die Sicht, „aber wir sind es gewohnt.“
Kira Weidle sucht im Super-G weiter die Konstanz
Skirennläuferin Kira Weidle sucht im Super-G weiter die Konstanz. Einen Tag nach ihrem guten siebten Platz in St. Anton musste sich die Starnbergerin im zweiten Rennen am Arlberg mit Rang 18 begnügen.
„Ich kann's besser“, sagte sie in der ARD, am Samstag habe sie ja „gesehen, dass es funktioniert.“ In der Tat: Besser als Siebte war Weidle in ihrer Zweitdisziplin neben der Abfahrt im Weltcup noch nie.
„Yes“, rief sie im Ziel und küsste ihren linken Ski. „Mit dem Ergebnis bin ich glücklich, da kommt niemand perfekt runter“, meinte Weidle nach dem „brutal harten Rennen“ auf der technisch anspruchsvollen, leicht verkürzten Strecke. 0,97 Sekunden fehlten ihr zur Besten, Federica Brignone aus Italien.
Beim zweiten Versuch, diesmal über die volle Distanz, hatte Weidle 2,12 Sekunden Rückstand auf Olympiasiegerin Lara Gut-Behrami (Schweiz), die mit ihrem 36. Erfolg mit Katja Seizinger gleichzog. „Da waren überall kleine Fehler drin“, sagte Weidle und schüttelte den Kopf. Sie sei „ein bisschen überrascht“ gewesen von der aufgeweichten Piste und hatte Pech mit der schlechten Sicht, aber „das sollte keine Ausrede sein für die Fahrweise“, meinte sie.
Emma Aicher schied in beiden Rennen aus. Mitfavoritin Sofia Goggia stürzte im ersten Rennen und verzichtete auf das zweite - eine „Vorsichtsmaßnahme“, wie der italienische Verband mitteilte.
+++ 14. Januar +++
Emotionale Dreßen-Rückkehr bei nächstem Kilde-Sieg
Skirennläufer Thomas Dreßen hat bei der nächsten Ausnahmevorstellung von Aleksander Aamodt Kilde ein emotionales Comeback gefeiert. Der beste deutsche Abfahrer kam beim sechsten Saisonsieg des Norwegers im Lauberhorn-Klassiker vom Wengen zwar nur auf Platz 23, doch das Ergebnis war für ihn nebensächlich.
„Für mich ist es einfach so schön, dass ich jetzt wieder da sein kann“, sagte Dreßen sichtlich bewegt in der ARD. Schon am Start seien ihm „die Tränen gekommen, jetzt auch, das ist ziemlich emotional für mich“.
Bester deutscher Starter war Romed Baumann an seinem 37. Geburtstag auf Platz 16 mit einem Rückstand von zwei Sekunden. Hinter Dreßen (+2,22) fuhr Josef Ferstl (+2,30) auf Rang 24. Andreas Sander und Dominik Schwaiger verpassten die Punkte. Kilde distanzierte seinen Dauerrivalen Marco Odermatt (Schweiz) auf Rang zwei auf der wegen Windes verkürzten Strecke um stolze 0,88 Sekunden.
„Bassd scho“, sagte Dreßen im Ziel, den 25.000 jubelnden Fans warf er Kusshändchen zu. Für den 29-Jährigen war es das erste Rennen im Berner Oberland seit 2020. Zu Saisonbeginn war er nach fast zweijähriger verletzungsbedingter Weltcup-Pause zurückgekehrt, zuletzt musste er wegen einer Oberschenkelblessur erneut pausieren.
„Ich bin mega happy“, sagte er: „Für mich stand an erster Stelle, dass ich wieder Spaß habe.“ Der sei ihm nach dem „super Start“ in Lake Louise abhanden gekommen, weil er „zu sehr fokussiert aufs Ergebnis“ gewesen sei.
Kilde feierte nach seinem Erfolg im Super-G das Wengen-Double. Sein Erfolgsgeheimnis? „Ein cooles Paket, das funktioniert“, sagte er mit einem Schmunzeln, dazu ein Schuss Risiko, „dann geht's einfach schnell.“
Skifahrerin Brignone siegt in St. Anton - Weidle überraschend stark
Skirennläuferin Kira Weidle hat rund drei Wochen vor der WM auch im lange ungeliebten Super-G aufsteigende Form gezeigt. Die 26-Jährige egalisierte im ersten von zwei Rennen in St. Anton als Siebte ihr bestes Weltcup-Ergebnis in ihrer Zweitdisziplin. Der Tagessieg ging an Federica Brignone aus Italien.
„Yes“, rief Weidle im Ziel und küsste ihren linken Ski. „Es war ein brutal hartes Rennen. Ich war mir nicht sicher, ob das sehr langsam ist oder schnell“, sagte sie in der ARD.
Erst ein Blick auf die Zeitentafel gab ihr Sicherheit: Ihre taktisch kluge Fahrt über die verkürzte, aber dennoch knifflige und technisch anspruchsvolle Strecke reichte bis auf 0,31 Sekunden ans Podium heran. Von Brignone, die ihren 21. Sieg holte, trennten Weidle 0,97 Sekunden.
„Mit dem Ergebnis bin ich glücklich, da kommt niemand perfekt runter“, sagte Weidle lächelnd. Wegen der Absage der Abfahrt, für die ein zweiter Super-G angesetzt worden war, habe es geheißen: „Das ist nicht dein Wochenende. Umso schöner ist es zu beweisen, dass man es auch im Super-G kann und es geht.“
Brignone setzte sich vor Joana Hählen (+0,54 Sekunden) und Olympiasiegerin Lara Gut-Behrami (0,66/beide Schweiz) durch. Emma Aicher schied nach 13 Fahrsekunden aus und stürzte im Auslauf. Auch Mitfavoritin Sofia Goggia kam mit überlegener zweiter Zwischenbestzeit von der Strecke ab und fiel auf die rechte Schulter.
+++13. Januar+++
Fünfter Saisonsieg für Kilde – DSV-Fahrer abgeschlagen
Skirennläufer Aleksander Aamodt Kilde hat seine Ausnahmestellung in den Speeddisziplinen auch im neuen Jahr unter Beweis gestellt. Während die deutschen Top-Abfahrer beim Super-G in Wengen/Schweiz die Spitzenränge geschlossen verpassten, fuhr der Norweger im ersten „schnellen“ Rennen 2023 zu seinem fünften Saisonsieg.
Kilde verhinderte beim längsten Super-G im Weltcup (2950 m) einen Schweizer Doppelsieg. Stefan Rogentin lag 0,27 Sekunden hinter dem 30-Jährigen, dessen Dauerrivale Marco Odermatt sogar 0,66. Andreas Sander (+2,30) und Josef Ferstl (3,05) kamen nicht unter die Top 20. Romed Baumann schied aus, Thomas Dreßen schonte sich für sein Comeback in der Abfahrt an selber Stelle am Samstag.
„Man muss einfach Gas geben bis zum Ende, das habe ich probiert - und es hat geklappt“, sagte Kilde in der ARD.
Baumann fand sein Aus einen Tag vor seinem 37. Geburtstag „ärgerlich“. Bei einer Welle nach dem Haneggschuss hatte es ihm den Außenski weggezogen, nur mit Mühe verhinderte er einen Sturz. „Da hat man gute 140 km/h drauf“, sagte er, „ich bin froh, dass ich gesund im Ziel stehe.“
Vizeweltmeister Sander wollte das Rennen „schnell abhaken“. Dass er im oberen Streckenabschnitt Probleme hatte, sei nichts Neues gewesen, der große Rückstand unten machte ihn aber „etwas ratlos, da muss irgendwas ganz daneben gegangen sein“. Vermutlich habe er sich beim Material vergriffen.
+++12. Januar+++
Kilde schlägt Alarm – Klimawandel als Gefahr für Athleten
Skirennläufer Aleksander Aamodt Kilde sieht den Klimawandel als Gefahr für die Gesundheit der Athleten und hat die FIS zum Handeln aufgefordert. Er hoffe, dass der Internationale Ski- und Snowboardverband „die Notwendigkeit für Änderungen im Rennkalender erkennt“, sagte der Norweger der Zeitung Verdens Gang. Es gebe da viel zu tun, „aber es zählt immer nur das Geld“, betonte er.
„Extremwetter wird häufiger, das macht auch etwas mit den Pistenverhältnissen“, erläuterte der Gesamtweltcupsieger von 2020. Das ein oder andere Rennen wie die Slaloms in Garmisch-Partenkirchen oder Zagreb seien „auf Biegen und Brechen durchgezogen“ worden, „sodass die Sicherheit der Fahrer gefährdet war“. Überhaupt komme es immer wieder vor, „dass die Veranstalter zu weit gehen, weil sie die Rennen aus kommerziellem Interesse durchziehen müssen“.
Der 30-Jährige sieht seinen Sport „absolut“ bedroht, milde Temperaturen im Winter wie aktuell in Mitteleuropa und grenzwertige Pistenverhältnisse „haben wir immer öfter. Das ist definitiv eine große Herausforderung, gegen die sehr wenig getan wird.“
Weiße Kunstschneebänder inmitten grüner Berglandschaft in der Hochsaison zu sehen sei „verrückt“, meinte Kilde und forderte: „Wir müssen an jene Orte auf der Welt, an denen wir das ordentlich machen können.“
Schladming übernimmt abgesagten Garmischer Riesenslalom
Nach der Absage des Weltcup-Rennens der alpinen Skirennfahrer in Garmisch-Partenkirchen wird der Riesenslalom der Männer in Schladming ausgetragen. Wie der Weltverband Fis am Donnerstag mitteilte, wurden die beiden Durchgänge (17.45 Uhr/20.45 Uhr) für den 25. Januar neu angesetzt. Tags zuvor findet der Nachtslalom auf der Schladminger Planai in Österreich statt.
Aufgrund der ungünstigen Wettervorhersage und Schneeverhältnisse wurden in Garmisch die Abfahrt und der Riesenslalom der Herren abgesagt. Sie waren für den 28. und 29. Januar auf der legendären Kandahar geplant gewesen.
+++10. Januar+++
Vlhova schnappt Shiffrin 83. Weltcup-Sieg weg - Dürr wird Dritte
Skirennfahrerin Petra Vlhova hat Mikaela Shiffrin den nächsten historischen Triumph weggeschnappt, Lena Dürr ist zum zweiten Mal in diesem Weltcup-Winter auf das Podest gerast. Die Slowakin Vlhova gewann den Nachtslalom im österreichischen Flachau am Dienstag mit 0,43 Sekunden Vorsprung auf die zweitplatzierte US-Amerikanerin Shiffrin und feierte ihren ersten Saisonsieg.
Die Münchnerin Dürr erreichte als starke Dritte genau wie ihre Teamkolleginnen Jessica Hilzinger als Achte und Emma Aicher als Neunte die Top Ten. Hilzinger erfüllte zudem den zweiten Teil der nationalen WM-Norm. Die vierte deutsche Starterin, Andrea Filser, schied im zweiten Durchgang aus. „Drei Deutsche unter den besten Zehn ist brutal. Ich bin stolz auf die Mädels“, sagte Dürr dem Bayerischen Rundfunk. „Wir haben echt gekämpft die letzten Jahre, immer weiter gemacht - und das ist dann das, was die Belohnung ist am Schluss.“
Skistar Shiffrin hatte am vergangenen Sonntag den Riesenslalom im slowenischen Kranjska Gora gewonnen und durch ihren insgesamt 82. Weltcup-Sieg mit ihrer 2019 zurückgetretenen Landsfrau Lindsey Vonn an der Spitze der ewigen Bestenliste der Damen gleichgezogen. Mit einem weiteren Erfolg in Flachau hätte sie bereits zur alleinigen Rekordhalterin aufsteigen können. Der 27-Jährigen bieten sich diesen Winter aber noch einige weitere Chancen dazu.
Auch der Rekord für die meisten alpinen Weltcup-Siege überhaupt rückt für Shiffrin, die diese Saison bereits acht Rennen gewonnen hat, immer näher. Einzig der frühere schwedische Technik-Spezialist Ingemar Stenmark liegt mit 86 Erfolgen noch vor ihr.
Weltcup-Rennen in Garmisch-Partenkirchen gestrichen
Der Ski- und Snowboard-Weltverband FIS hat Garmisch-Partenkirchen die Ausrichtung der alpinen Weltcup-Rennen Ende Januar entzogen. Grund seien die „ungünstige Wettervorhersagen“ sowie die „aktuellen Schneeverhältnisse“, hieß es in einer entsprechenden Mitteilung am Dienstag. Die obligatorische Schneekontrolle in der kommenden Woche hätten die Veranstalter aufgrund der Bedingungen nicht überstanden. Die FIS will einen Ersatzort finden.
Auf der Kandahar hätten am 28. und 29. Januar die letzte Abfahrt und der letzte Riesenslalom vor der WM in Courchevel/Meribel (5. bis 19. Februar) stattfinden sollen. Vorher wären zwei Trainingstage auf der Abfahrtsstrecke nötig gewesen. Aufgrund des Schneemangels und der ungünstigen Temperaturen hatten die Organisatoren in „GAP“ bereits den Slalom auf dem Gudiberg am 4. Januar nur unter größten Mühen gewährleisten können.
+++ 9. Januar +++
Straßer fährt auf das Podest – und erinnert an Mittermaier
Skirennfahrer Linus Straßer hat bei seinem Lieblingsslalom in Adelboden erneut das Podest erreicht und einen Monat vor der WM in Frankreich seine gute Form bestätigt. Der 30-Jährige, der nach einer Grippe angeschlagen an den Chuenisbärgli gereist war, belegte am Sonntag mit 0,92 Sekunden Rückstand auf den norwegischen Sieger Lucas Braathen Platz drei. Zweiter wurde Braathens Landsmann Atle Lie Mcgrath (+0,71).
„Es ist das beste Rennen im Weltcup-Kalender“, schwärmte Straßer, der schon zweimal in seiner Laufbahn auf dem Treppchen in Adelboden stand. „Jeder, der einen tollen Weltcup sehen will, muss hier gewesen sein.“
Für den Athleten vom TSV 1860 München war es der siebte Slalom-Podestplatz in seiner Karriere, der zweite in diesem Winter. Straßer startete nach dem Tod von Alpin-Ikone Rosi Mittermaier mit einem Trauerflor. „Die Rosi hat einen Grundstein für das gelegt, wo wir heute sind. Den Ski-Boom, den sie damals ausgelöst hat, den können wir uns alle gar nicht vorstellen. Sie ist einfach eine ganz tolle Frau gewesen“, sagte Straßer im ZDF.
Die Mutter von Felix Neureuther, die seit ihren zwei Siegen bei den Olympischen Spielen 1976 „Gold-Rosi“ genannt wurde, war am Mittwoch nach schwerer Krankheit im Alter von 72 Jahren gestorben.
Anton Tremmel komplettierte das gute deutsche Ergebnis in Adelboden und erreichte mit Platz 13 sein bestes Weltcup-Resultat in einem Einzelrennen. „Der Steilhang ist mir zweimal gut gelungen. Ich habe heute probiert, unkompliziert zu fahren“, kommentierte Tremmel die besten Fahrten seiner Karriere. Sebastian Holzmann, David Ketterer, Adrian Meisen und Fabian Himmelsbach hatten den Finaldurchgang der besten 30 klar verpasst.
Shiffrin schreibt Geschichte
Mit Weltcup-Sieg Nummer 82 krönt sich Mikaela Shiffrin zur besten Skirennfahrerin. Selbstzweifel und familiäre Rückschläge prägen ihre Karriere. Neue Kraft gibt ihr auch die Liebe.
+++ 7. Januar 2023 +++
Odermatt feiert Heimsieg
Der Schweizer Skirennfahrer Marco Odermatt hat seine Topform erneut bestätigt und beim Heimrennen in Adelboden bereits den sechsten Saisonerfolg gefeiert. Der Gesamtweltcupsieger des vergangenen und bislang beste Fahrer des aktuellen Winters gewann den Riesenslalom am Samstag vor dem Norweger Henrik Kristoffersen und seinem Teamkollegen Loic Meillard. Tausende Fans im Zielraum schwenkten begeistert ihre Fähnchen und feierten den 25-Jährigen mit lauten „Odi“-Sprechchören.
Die deutschen Starter Stefan Luitz und Anton Grammel belegten die Plätze 20 und 25. „Heute war extrem wichtig für mich. Ich habe eine schwere Zeit hinter mir mit Verletzungen“, sagte Luitz im ZDF. „Ich habe zum ersten Mal wieder so ein bisschen den alten Stefan gespürt, bin mit Mut die Schwünge gefahren. Das versuche ich mitzunehmen.“
Julian Rauchfuss (35.) und Fabian Gratz (37.) hatten den zweiten Durchgang verpasst. Der größte deutsche Hoffnungsträger Alexander Schmid fiel kurzfristig aus. Der 28-Jährige sei beim Einfahren gestürzt, teilte der Deutsche Skiverband (DSV) mit. Es liege jedoch keine strukturelle Verletzung vor. Schmid, der in den vorangegangenen vier Riesentorläufen der Saison stets in die Top Ten gefahren war, habe muskuläre Probleme im Rücken und sich auf den Weg nach München begeben, um sich dort behandeln zu lassen.
Im zweiten Lauf war das Rennen nach einem heftigen Sturz des Franzosen Victor Muffat-Jeandet für mehrere Minuten unterbrochen worden.
Shiffrin verpasst historischen 82.Weltcup.Sieg
Skirennfahrerin Mikaela Shiffrin hat beim Riesenslalom in Kranjska Gora einen historischen Triumph verpasst. Die US-Amerikanerin teilte sich bei dem Weltcup in Slowenien am Samstag Rang sechs mit der zeitgleichen Französin Coralie Frasse Sombet. Die Kanadierin Valerie Grenier feierte überraschend ihren ersten Sieg. Zweite wurde die Italienerin Marta Bassino vor Petra Vlhova aus der Slowakei. Die einzigen beiden deutschen Starterinnen, Jessica Hilzinger und Lena Dürr, hatten den zweiten Durchgang verpasst.
Mit einem Sieg hätte Shiffrin den Rekord ihrer 2019 zurückgetretenen Landsfrau Lindsey Vonn eingestellt. Diese liegt in der ewigen Bestenliste der alpinen Damen mit 82 Weltcup-Siegen an der Spitze, Shiffrin mit 81 Erfolgen direkt dahinter. Am Sonntag, wenn in Kranjska Gora ein weiterer Riesenslalom ansteht, hat die 27-Jährige aus Colorado die nächste Chance, mit Vonn gleichzuziehen. Die Bestmarke bei den Herren hält nach wie vor der schwedische Ex-Skistar Ingemar Stenmark mit 86 Weltcup-Siegen.
„Es war trotzdem ein großartiges Rennen“, sagte Shiffrin im ZDF. Sie habe keine großen Fehler gemacht, ihre Konkurrentinnen seien aber eben auch gut gefahren. An den möglichen Rekord habe sie kaum gedacht. „Ich konzentriere mich auf mein Skifahren“, so Shiffrin.
+++ 5. Januar +++
Zweiter Damen-Slalom in Zagreb wetterbedingt abgesagt
Der für Donnerstag geplante zweite Slalom der Skirennfahrerinnen im kroatischen Zagreb ist wetterbedingt abgesagt worden. Grund seien die hohen Temperaturen und starker Wind, teilte der Weltverband Fis mit. Bereits beim Rennen am Mittwoch hatte die Piste am Bärenberg stark gelitten. Die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin hatte ihren 81. Weltcup-Sieg gefeiert, die deutsche Hoffnungsträgerin Lena Dürr den zweiten Durchgang überraschend verpasst.
+++ 4. Januar +++
Strasser stürzt, Kristoffersen jubelt
Skirennläufer Linus Straßer hat beim Weltcup-Slalom in Garmisch-Partenkirchen die große Chance auf eine Podestplatzierung verpasst. Bei extrem schwierigen Pistenverhältnissen auf dem Gudiberg schied der zunächst zweitplatzierte Münchner im Finale nach hervorragender Zwischenzeit aus. Den Sieg holte sich Henrik Kristoffersen aus Norwegen mit gewaltigem Vorsprung vor Manuel Feller aus Österreich (+1,22 Sekunden) und Clement Noel aus Frankreich (1,46).
„Ich wollte um den Sieg mitfahren. Genauso bin ich gefahren. Wenn man sich so am Limit bewegt, dann passieren Fehler. Leider ist es mit dem Ausscheiden geendet“, sagte Straßer in der ARD.
Die Läufer hatten mit extrem schwierigen Bedingungen zu kämpfen. Durch die hohen Temperaturen in den vergangenen Tagen war die Piste stark aufgeweicht, noch am Morgen hatte das Rennen auf der Kippe gestanden. Der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier sagte dennoch, man müsse die Organisatoren „loben“ für ihre Arbeit, die Alternative wäre gewesen, „gar nicht zu fahren“.
Shiffrin feiert 81. Weltcup-Sieg in Zagreb
Skirennläuferin Lena Dürr ist der Start ins neue Jahr völlig missglückt. Beim Weltcup-Slalom auf dem Bärenberg bei Zagreb verfehlte die 31-Jährige nach einem schweren Fahrfehler nach gut 35 Sekunden den zweiten Lauf der besten 30.
Emma Aicher dagegen belegte im Finale als beste Deutsche Rang elf. Die Olympiazweite mit der Mannschaft erfüllte mit ihrem bislang besten Weltcupergebnis zugleich die verbandsinterne Norm für die WM im Februar in den französischen Wintersportorten Courchevel/Meribel.
Mikaela Shiffrin setzte unterdessen ihre eindrucksvolle Serie fort. Mit dem fünften Sieg nacheinander holte sich die Amerikanerin den in Zagreb vergebenen Titel der „Schneekönigin“. Zugleich rückte sie mit ihrem 81. Erfolg im Weltcup dicht an Rekordhalterin Lindsey Vonn (USA/82) heran. Beim zweiten Slalom nahe der kroatischen Hauptstadt am Donnerstag (15.00 und 18.00 Uhr/ARD und Eurosport) kann sie mit ihrer ehemaligen Teamkollegin gleichziehen.
Shiffrin siegte überlegen vor Olympiasiegerin Petra Vlhova (Slowakei/+0,76 Sekunden) und Anna Swenn Larsson (Schweden/+1,21). Jessica Hilzinger erreichte als 15. ebenfalls ihr bestes Weltcupresultat und erfüllte die WM-Norm damit zur Hälfte. Andrea Filser belegte Rang 22.
Dürr scheitert im ersten Durchgang
Lena Dürr ist der Start ins neue Jahr völlig missglückt. Die Rennläuferin des Deutschen Skiverbandes (DSV) verfehlte beim Weltcup-Slalom in Zagreb nach einem schweren Fahrfehler den zweiten Durchgang der besten 30. Die 31-Jährige hatte am Bärenberg bei schwierigen Bedingungen 9,13 Sekunden Rückstand auf die erneut Führende Mikaela Shiffrin.
Dabei war Dürr mit viel Selbstvertrauen angereist: Sie hatte zuletzt beim Slalom von Semmering als Dritte ihre erste Podestplatzierung des Winters geholt.
Ihre Ausnahmeposition untermauerte dagegen Shiffrin. Die 27 Jahre alte Amerikanerin nimmt Kurs auf ihren 81. Weltcupsieg, den fünften in Folge. Shiffrin liegt vor dem zweiten Lauf (16.30 Uhr) vor der Schwedin Anna Swenn Larsson (+0,23) und Petra Vlhova (+0,55).
Am Donnerstag (15.00 und 18.00 Uhr/ARD und Eurosport) hat Dürr die Chance auf Wiedergutmachung: Dann findet in Zagreb ein zweiter Slalom statt.
+++29. Dezember+++
Shiffrin gewinnt 80. Weltcup – Dürr auf dem Podest
Skirennläuferin Lena Dürr hat beim 80. Weltcupsieg der unwiderstehlichen Mikaela Shiffrin ihre erste Podestplatzierung in diesem Winter erreicht. Zum Jahresausklang fuhr die 30-Jährige auf dem Zauberberg im österreichischen Semmering dank eines beherzten zweiten Durchgangs auf Rang drei im Slalom. Vor ihr lag neben der souveränen Shiffrin nur deren US-Teamkollegin Paula Moltzan.
Shiffrin verließ den Zauberberg südlich von Wien nach ihren Siegen in den beiden Riesenslaloms in den zwei Tagen zuvor mit einem Hattrick. Sie hat nun vier Rennen in Serie gewonnen, schon sechs in diesem Winter, sieben in Semmering - und 50 im Slalom. Darüber hinaus ist sie in der ewigen Bestenliste ihrer ehemaligen Teamkollegin Lindsey Vonn (82 Siege im Weltcup) und dem legendären Schweden Ingemar Stenmark (Schweden/86) erneut einen Schritt näher gekommen.
Neben Dürr hatten sich drei weitere deutsche Starterinnen für das Finale qualifiziert. Emma Aicher verbesserte sich dort auf Rang 18, Jessica Hilzinger und Andrea Filser fielen dagegen zurück und erreichten die Plätze 21 und 24.
Odermatt deklassiert die Konkurrenz – Deutsche fahren hinterher
Marco Odermatt bleibt im alpinen Ski-Weltcup eine Klasse für sich. Beim schwierigen Super-G auf der eisigen Piste Stelvio im italienischen Bormio deklassierte der Überflieger aus der Schweiz die Konkurrenz. Weltmeister Vincent Kriechmayr aus Österreich, am Vortag Sieger der Abfahrt, lag im letzten Rennen des Jahres 0,64 Sekunden hinter dem Gesamtweltcupsieger und Riesenslalom-Olympiasieger zurück, der Überraschungsdritte Loic Meillard aus der Schweiz bereits 1,22 Sekunden.
Der in der Abfahrt schwer gestürzte Josef Ferstl war auf Rang 16 der Beste der erneut abgeschlagenen deutschen Starter. Der durch eine Erkrankung geschwächte Andreas Sander folgte auf Rang 20, Vizeweltmeister Romed Baumann fiel als 31. sogar aus den Punkterängen. Dominik Schwaiger schied wie am Vortag aus.
Odermatt feierte seinen fünften Saisonsieg, seine Führung im Gesamtweltcup baute der 25 Jahre alte Titelverteidiger damit weiter aus. In das neue Jahr, das für die Alpinen am 4. Januar mit dem Flutlicht-Slalom in Garmisch-Partenkirchen beginnt, geht er mit einem Vorsprung von bereits 341 Punkten auf Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen.
+++ 28. Dezember +++
Kriechmayr gewinnt die Abfahrt in Bormio
Weltmeister Vincent Kriechmayr aus Österreich hat im italienischen Bormio die letzte Weltcup-Abfahrt des Jahres gewonnen. Auf der extrem eisigen Piste Stelvio siegte er mit 0,40 Sekunden Vorsprung vor dem Kanadier James Crawford, Rang drei belegte Top-Favorit Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen (+0,68).
Bester Deutscher war Romed Baumann auf Rang 18. Er hatte 3,22 Sekunden Rückstand auf Kriechmayr. Nachwuchsfahrer Christopher Brence wurde bei seinem Weltcup-Debüt 42., Dominik Schwaiger und Josef Ferstl schieden aus. Schwaiger verlor nach einer halbe Minute Fahrzeit seinen linken Ski, Ferstl klagte nach einem Sturz nach wenigen Sekunden über Knieschmerzen.
Die deutsche Mannschaft trat dezimiert zum Klassiker auf der herausfordernden Piste an. Neben den verletzten Thomas Dreßen und Simon Jocher fehlte bei der Abfahrt auch der erkrankte Vizeweltmeister Andreas Sander. Am Donnerstag wird in Bormio noch ein Super-G ausgetragen.
Shiffrin gewinnt 79. Weltcuptitel - Deutsche ohne Punkte
Skirennfahrerin Mikaela Shiffrin hat auch den zweiten Riesenslalom in Semmering gewonnen und ihren insgesamt 79. Weltcuperfolg gefeiert. Die 27 Jahre alte Ausnahmeathletin siegte am Mittwoch vor der Schweizerin Lara Gut-Behrami sowie Marta Bassino aus Italien und könnte mit einem Slalom-Triumph am Donnerstag das österreichische Triple perfekt machen. Schon 2016 gewann die Amerikanerin alle drei Rennen in Semmering.
Drei Titel fehlen Shiffrin in ihrer Karriere noch, um mit Speed-Legende Lindsey Vonn gleichzuziehen. Vonn führt die Bestenliste bei den Frauen mit insgesamt 82 Erfolgen im Weltcup an. Bei den Männern hält der ehemalige schwedische Technik-Spezialist Ingemar Stenmark mit 86 Siegen den Rekord.
Für die deutschen Starterinnen verlief das Rennen wie schon am Vortag ernüchternd. Jessica Hilzinger und Andrea Filser konnten sich nicht für den Finallauf der besten 30 qualifizieren. Im Slalom am Donnerstag sind die DSV-Aussichten mit Top-Fahrerin Lena Dürr deutlich besser.
+++27. Dezember+++
US-Skistar Shiffrin fährt am Semmering zum nächsten Sieg
Weihnachten verbrachte Mikaela Shiffrin gemeinsam mit ihrem Freund Aleksander Aamodt Kilde, im ersten Rennen nach den Feiertagen machte sie dann genauso weiter, wie sie zuvor aufgehört hatte. Während der Norweger Kilde im italienischen Bormio den zweiten Trainingslauf für die Abfahrt am Mittwoch dominierte, fuhr die amerikanische Ausnahmeläuferin im ersten von zwei Riesenslaloms auf dem Zauberberg im österreichischen Semmering zu ihrem 78. Sieg im Weltcup.
Shiffrin behielt von einem üppigen Polster von mehr als sieben Zehntelsekunden aus dem ersten Lauf 0,13 Sekunden Vorsprung auf Slalom-Olympiasiegerin Petra Vlhova aus der Slowakei. Dritte wurde Team-Weltmeisterin Marta Bassino aus Italien (+0,31 Sekunden). „Ich habe mich wirklich sehr gut gefühlt heute“, sagte Shiffrin lächelnd. Nur Lindsey Vonn (USA/82) und der legendäre Ingemar Stenmark (Schweden/86) haben mehr Weltcup-Siege.
Am Wochenende vor Heiligabend hatte Shiffrin den Super-G im Schweizer St. Moritz gewonnen, nun feierte sie ihren vierten Saisonsieg - und ihren fünften am Zauberberg. Ihre Führung im Gesamtweltcup baute die Titelverteidigerin damit weiter aus. Die beiden deutschen Starterinnen spielten keine Rolle: Andrea Filser verpasste das Finale, Jessica Hilzinger schied im ersten Lauf aus. Am Mittwoch folgt in Semmering noch ein zweiter Riesenslalom, am Donnerstag ein Nachtslalom.
Den Grundstein für ihren Erfolg hatte Shiffrin bereits im ersten Lauf gelegt, danach betonte sie jedoch angesichts der Pistenverhältnisse: „Ich hatte Glück mit der Startnummer eins heute, das ist einer dieser Tage, wo die Startnummer einen Unterschied ausmachen kann. Der zweite Durchgang wird sehr schwierig.“ In der Tat verlor die 27-Jährige, erreichte nur die fünftbeste Laufzeit - doch das Polster war groß genug.
+++ 22. Dezember +++
Strasser fährt aufs Podest
Der frischgebackene Papa Linus Straßer ist beim Nachtslalom im italienischen Madonna di Campiglio aufs Podest gerast und hat sich kurz vor den Festtagen das nächste Weihnachtsgeschenk beschert. Auf der traditionsreichen Miramonti-Piste musste sich der 30 Jahre alte Skirennläufer aus München nach zwei Läufen als Dritter nur hauchdünn dem Schweizer Daniel Yule und Norwegens Topstar Henrik Kristoffersen geschlagen geben.
Beim 40. Weltcup-Rennen in Madonna lag Straßer 18 Hundertstel hinter Yule zurück, der bereits zum dritten Mal den vorweihnachtlichen Klassiker gewann. Kristoffersen hatte acht Hundertstel Rückstand. Der nach dem ersten Durchgang führende Lucas Braathen, Sieger des ersten Saison-Slaloms im Val d'Isere, fiel auf Platz vier (+0,27 Sekunden) zurück.
Von der Aufregung der vergangenen Tage hatte sich Straßer zunächst unbeeindruckt gezeigt und im ersten Durchgang mit fünf Zehnteln Rückstand auf Braathen Platz drei erreicht. In Durchgang zwei verlor Straßer zunächst zwei Plätze und ärgerte sich. Doch der folgende Franzose Loic Meillard schied aus, Braathen verspielte seinen Vorsprung.
Straßer hatte im Januar in Schladming den zuvor letzten Flutlicht-Slalom gewonnen und seinen dritten Weltcupsieg gefeiert. Beim ersten Saison-Slalom hatte er Mitte Dezember nur Rang 14 belegt.
In der vergangenen Woche war Straßer erstmals Vater einer Tochter geworden. „Dem Kind geht es sehr, sehr gut“, sagte er der Süddeutschen Zeitung. Die vergangenen Wochen seien aber „nicht so leicht“ gewesen, da er „immer auf Abruf für die Geburt“ war, „in der Zeit war es nicht leicht, den vollen Fokus aufs Skifahren zu richten.“
In Madonna holten auch Sebastian Holzmann als 20. und Anton Tremmel als 23. Weltcup-Punkte.
+++21. Dezember 2022+++
Beat Feuz tritt nach Kitzbühel-Abfahrten zurück
Nach 16 Jahren im Weltcup-Zirkus macht der Schweizer Skirennläufer Beat Feuz Schluss. Standesgemäß geht der Speed-Spezialist, Olympiasieger und viermalige Gewinner der Abfahrtskugel, letztmals am 21. Januar auf der Streif in Kitzbühel an den Start.
„Grenzen auszureizen und Risiko zu nehmen, waren jahrelang meine Leidenschaft im Skirennsport. Mein Gefühl war oft der Schlüssel zum Erfolg“, sagte der 35-jährige: „Nun sagt mir mein Gefühl aber, dass die körperlichen Grenzen erreicht sind.“ Er freue sich auf seine „Lieblingsrennen in Wengen und Kitzbühel“.
Feuz feierte seinen größten Erfolg im Frühjahr mit dem Olympiasieg in der Abfahrt von Peking. Insgesamt holte der Berner jeweils drei Medaillen bei Winterspielen und Weltmeisterschaften. Sein Weltcup-Debüt hatte er im Dezember 2006 gegeben.
+++ 19. Dezember +++
Odermatt siegt in Alta Badia – Schmid starker Fünfter
Skirennfahrer Alexander Schmid hat im letzten Riesenslalom des Jahres einen Podestplatz erneut verpasst, seine gute Form aber bestätigt. Beim Sieg des Schweizer Überfliegers Marco Odermatt musste sich der Allgäuer am Montag in Alta Badia mit Rang fünf zufriedengeben. Der Rückstand auf Odermatt betrug 1,38 Sekunden. Zweiter wurde Henrik Kristoffersen aus Norwegen (+0,20) gefolgt vom Slowenen Zan Kranjec (+0,92).
Im Vorjahr hatte Schmid auf der anspruchsvollen Gran Risa als Dritter seinen bislang einzigen Podestplatz in seiner Paradedisziplin gefeiert. „Ich bin sehr, sehr happy. Es war eine coole, engagierte Fahrt. Die Gran Risa zu fahren, ist ein Highlight der Saison“, sagte Schmid im BR.
Anton Grammel (22.) und Fabian Gratz (25.) sammelten ihre ersten Weltcuppunkte im Riesenslalom in diesem Winter. Julian Rauchfuß und Stefan Luitz verpassten den Finaldurchgang der besten 30. Für die Techniker steht zum Jahresabschluss am Donnerstag noch ein Slalom in Madonna di Campiglio an.
Ski-Ass Weidle ohne Punkte im Super-G – Shiffrin jagt Allzeit-Rekord
Skirennfahrerin Kira Weidle hat einen Tag nach ihrem dritten Rang in der Abfahrt die nächste Top-Platzierung in St. Moritz erwartungsgemäß verpasst. In ihrer schwächeren Speed-Disziplin fuhr die Starnbergerin im Super-G am Sonntag kurz vor dem Ziel an einem Tor vorbei und schied aus.
Zu diesem Zeitpunkt hatte die 26-Jährige bereits über eine Sekunde Rückstand auf Siegerin Mikaela Shiffrin aus den USA. Die Italienerin Elena Curtoni, die die erste Abfahrt am Freitag gewonnen hatte, belegte Rang zwei vor Romane Miradoli aus Frankreich.
Für Shiffrin war es nach dem Slalom-Doppelerfolg in Levi bereits der dritte Sieg in diesem Winter. Die Ausnahmeathletin kommt mit ihrem 77. Weltcup-Triumph dem Allzeit-Rekord von Speed-Legende Lindsey Vonn immer näher. Fünf Siege fehlen der 27-Jährigen noch, um in der ewigen Bestenliste mit ihrer Landsfrau gleichzuziehen. Bei den Männern liegt der frühere schwedische Technikspezialist Ingemar Stenmark mit 86 Weltcup-Siegen vorne.
Emma Aicher verpasste als 33. die Punkteränge knapp, Katrin Hirtl-Stanggaßinger verfehlte wie Weidle ein Tor und ging leer aus. Für die Frauen geht es in den Speed-Disziplinen Mitte Januar im österreichischen St. Anton weiter. Die Weltmeisterschaften beginnen am 6. Februar in Frankreich.
Skirennfahrer Schmid verpasst Podest in Alta Badia – Braathen gewinnt
Skirennfahrer Alexander Schmid hat erneut eine gute Ausgangsposition nicht nutzen können und einen Podestplatz im Riesenslalom verpasst. Der 28 Jahre alte Allgäuer leistete sich am Sonntag in Alta Badia zu viele kleine Fehler im zweiten Durchgang und fiel von Platz vier auf acht zurück. Der Sieg ging an den Norweger Lucas Braathen, der 0,02 Sekunden vor Landsmann Henrik Kristoffersen ins Ziel kam. Dritter wurde der Schweizer Marco Odermatt (+0,10), der seine Führung im Gesamtweltcup ausbaute.
Für Schmid war es eineinhalb Monate vor der WM in Frankreich die dritte Top-8-Platzierung in dieser Saison, zufrieden war er trotzdem nicht. „Ich habe mittlerweile ein bisschen andere Erwartungen an mich selber. Ich habe eine sehr gute Ausgangsposition nach dem ersten Durchgang gehabt, aber bin im zweiten Durchgang nicht ganz so sauber reingekommen“, sagte Schmid in der ARD. Im Vorjahr hatte der Techniker in Alta Badia als Dritter seinen bislang einzigen Podestplatz im Riesenslalom gefeiert.
Teamkollege Stefan Luitz fiel nach einem Fahrfehler im zweiten Lauf um zehn Ränge auf Platz 28 zurück, sammelte aber seine ersten Weltcuppunkte in diesem Winter. Fabian Gratz, Anton Grammel und Julian Rauchfuß qualifizierten sich nicht für den Finaldurchgang der besten 30.
+++17. Dezember+++
Weidle Dritte in St. Moritz – Männer in Gröden schwach
Auf der zweiten Abfahrt des alpinen Weltcups in Gröden haben die deutschen Skirennläufer die Top 10 deutlich verpasst. Romed Baumann (+1,52 Sekunden) war beim Sieg des Norwegers Aleksander Aamodt Kilde als 17. der Beste im Team des Deutschen Ski-Verbandes (DSV). Andreas Sander (22./+1,74) und Josef Ferstl (28./+1,89), der am Donnerstag als Sechster brilliert hatte, fuhren ebenfalls in die Punkte.
Nicht für die besten 30 reichte es für Dominik Schwaiger und Luis Vogt. Der frühere Kitzbühel-Sieger Thomas Dreßen hatte sich auf der ersten Abfahrt im Grödnertal am rechten Oberschenkel verletzt und fällt bis Januar aus. Hinter Kilde fuhren der Franzose Johan Clarey (+0,35) und der Italiener Mattia Casse (+0,42) aufs Podest.
„Ich sehe es positiv“, sagte Baumann, den ein Fehler Zeit gekostet hatte: „Heute hatte ich den Trieb, der mir am Donnerstag komplett gefehlt hatte. Ich weiß, dass ich weiter vorne stehen kann, wenn ich fehlerfrei runterkomme.“ Ferstl sagte: „Die Fahrt war engagiert, das stimmt mich positiv für die nächsten Rennen.“
Weiter geht es für die Speed-Spezialisten in Bormio/Italien (28./29.), Dreßen steigt frühestens in Wengen (13./14. Januar) wieder ein. Auf der Lauberhorn-Strecke sind ein Super-G und eine Abfahrt vorgesehen. Bereits am Sonntag wartet ein Riesenslalom (10.00/13.00 Uhr) in Alta Badia/Italien.
Weidle fährt aufs Podest
Skirennläuferin Kira Weidle (26) hat dem deutschen Alpin-Team den ersten Podestplatz der Saison beschert. Die WM-Zweite von 2021 raste bei der zweiten Abfahrt in St. Moritz auf den dritten Rang. Geschlagen wurde Weidle bei perfekten Bedingungen auf der Strecke Corviglia nur von Speed-Queen Sofia Goggia (Italien) und Ilka Stuhec (Slowenien). Auf Goggia fehlten Weidle 0,52 Sekunden.
Besser war Weidle nur einmal im Weltcup platziert gewesen: Zu Beginn des Jahres 2022 kam sie in Zauchensee/Österreich auf Platz zwei. Zum vierten Mal nach Lake Louise/Kanada 2018, Garmisch-Partenkirchen 2019 und Val di Fassa/Italien 2021 wurde sie Dritte.
Am Freitag hatte sie bei der Sprint-Abfahrt als 24. enttäuscht und von einem „nicht akzeptablen“ Ergebnis gesprochen. Mit Wut im Bauch und der Linie der Freitagssiegerin Elena Curtoni (Italien) im Kopf ging sie an den Start. Sie habe nicht mehr viel an ihren ersten Lauf gedacht, „sondern ich wollte zeigen, was ich kann“, sagte Weidle in der ARD: „Das ist mir weitgehend geglückt.“
Goggia triumphierte trotz einer gebrochenen Hand überlegen und feierte ihren 20. Weltcupsieg. „Unglaublich, das kann nur sie, weil sie so abgezockt ist und den Kopf ausschalten kann“, lobte Weidle: „Das muss man neidlos anerkennen, das ist eine grandiose Leistung.“
+++ 15. Dezember +++
Dreßen fällt bis Januar aus
Für Thomas Dreßen ist das alpine Skijahr 2022 vorzeitig beendet. Der frühere Kitzbühel-Sieger zog sich beim Abfahrtsklassiker in Gröden eine Muskelverletzung im rechten Oberschenkel zu und fällt für die weiteren Rennen in Südtirol aus. Das gab der Deutsche Skiverband (DSV) am Donnerstagabend bekannt.
„Das Gute ist, dass Knie und Hüfte heil sind“, sagte Dreßen, der als 45. die Punkteränge deutlich verpasst hatte: „Jetzt werde ich die Verletzung in Ruhe auskurieren mit dem Ziel, im Januar wieder fit am Start zu stehen.“
Dreßen war nach mehreren schweren Verletzungen und zweieinhalb Jahren Weltcup-Pause erst in dieser Saison wieder in den alpinen Skizirkus zurückgekehrt. Der 29-Jährige wird nun zumindest den Super-G am Freitag (11.45 Uhr) und die zweite Abfahrt am Samstag (11.45 Uhr) in Gröden verpassen. Auch in Bormio (28./29. Dezember) fehlt er.
Ferstl Sechster bei Abfahrt in Gröden - Sorge um Dreßen
Josef Ferstl verfolgte mit Spannung auf der Großleinwand die Rennen seiner Konkurrenten, am Ende stand die Gewissheit seines besten Saisonresultats. Beim Abfahrts-Weltcup im italienischen Gröden raste der 33-Jährige am Donnerstag auf Platz sechs und knackte damit die WM-Norm. Er sei gut Ski gefahren und habe Spaß gehabt, sagte Ferstl. „Sechster Platz, super Platzierung. Die WM-Quali ist abgehakt“, befand er.
Auf der anspruchsvollen Saslong mit ihren gefürchteten Bodenwellen und Sprüngen von bis zu 80 Metern hatte der Traunsteiner am Donnerstag nur 0,28 Sekunden Rückstand auf den österreichischen Sieger Vincent Kriechmayr. Zweiter wurde der Schweizer Gesamtweltcup-Führende Marco Odermatt vor Matthias Mayer aus Österreich. Norwegens Aleksander Aamodt Kilde, der die ersten zwei Schussfahrten der Saison gewonnen hatte, musste sich mit Rang fünf zufriedengeben.
Thomas Dreßen verpasste bei dem zusätzlich ins Programm genommenen Rennen nach einem Fahrfehler die Punkteränge, griff sich noch im Zielraum an den rechten Oberschenkel und humpelte nach der Fahrt durch den Schnee. Dem Oberschenkel gehe es nicht so besonders, berichtete der Mittenwalder. „Ich hoffe, dass es bloß eine Zerrung ist. Das wird sich der Physio dann schon anschauen.“ Er wollte nicht darüber spekulieren, ob er auch am Samstag bei der regulär geplanten Abfahrt an den Start gehen wird.
Andreas Sander fuhr bei dem für das am 2. Dezember in Beaver Creek (USA) ausgefallene Nachholrennen als zweitbester Deutscher auf Rang 14. „Das war von mir ein gutes Rennen. Sonst kritisiere ich immer viel bei meinen Fahrten, heute gibt es nichts zu kritisieren“, urteilte der 33-Jährige nach seiner besten Abfahrtsplatzierung in dieser Saison. „Ich merke, dass es bergauf geht, dass der Speed da ist und jetzt heißt es, dran bleiben“, sagte Sander. Die beiden bisherigen Abfahrtsrennen in Lake Louise (Kanada) und Beaver Creek hatte er als 31. und 19. beendet.
Luis Vogt (32.), Romed Baumann (33.) und Dominik Schwaiger, der früh stürzte, gingen leer aus. Freitag steht in Gröden ein Super-G an, Samstag folgt die zweite Abfahrt.
+++ 11. Dezember +++
Slalom-Dämpfer für Dürr und Strasser – Holdener gewinnt erneut
Skirennfahrerin Lena Dürr hat auch im vierten Slalom-Weltcup des Winters eine gute Ausgangsposition nicht nutzen können und den erhofften Podestplatz klar verpasst. Nach Rang vier im ersten Durchgang rutschte die Münchnerin am Sonntag in Sestriere auf Platz acht und erlebte den nächsten Dämpfer der Saison. Der Sieg ging wie schon in Killington an die Schweizerin Wendy Holdener. Zweite wurde US-Superstar Mikaela Shiffrin mit einem Rückstand von 0,47 Sekunden. Petra Vlhova (+0,70) aus der Slowakei belegte Rang drei.
Wie schon bei den ersten drei Torläufen der Saison verließ Dürr im zweiten Durchgang der Mut. Vor allem im unteren Streckenteil kurve die Olympia-Vierte viel zu vorsichtig um die Stangen. Der anvisierte erste Weltcup-Sieg lässt auch zwei Monate vor Beginn der Weltmeisterschaft in Frankreich weiter auf sich warten.
Andrea Filser fuhr mit Platz 15 als zweite Deutsche in die Punkteränge und knackte die nationale WM-Norm. Marlene Schmotz verpasste den Finaldurchgang der besten 30. Emma Aicher verzichtete in Folge eines Infekts auf ihren Start in Italien, Jessica Hilzinger fehlte nach ihrem Sturz am Vortag im Riesenslalom verletzungsbedingt.
Strasser nur auf Platz 14 in Frankreich
Skirennfahrer Linus Straßer hat den erhofften Podestplatz beim Slalom-Auftakt in Val d'Isere klar verpasst. Der 30 Jahre alte Ski-„Löwe“ vom TSV 1860 München belegte in den französischen Alpen am Sonntag Rang 14 und fluchte zunächst über seine Leistung. Der Sieg ging an den Norweger Lucas Braathen, der 0,84 Sekunden vor dem Österreicher Manuel Feller ins Ziel kam. Dritter wurde Loic Meillard (+0,98) aus der schweiz.
„Sicher nicht perfekt. Aber wenn man das Verhältnis berücksichtigt, in dem ich zu dem Hang stehe, bin ich zufrieden“, sagte Straßer mit ein wenig Abstand zum Wettkampf. Es war der neunte Weltcup-Auftritt des Deutschen in Val d'Isere. Siebenmal blieb er bislang ohne Punkte. „Es ging mir ein bisschen darum, mit diesem Hang Frieden zu schließen“, erklärte der Techniker.
Straßer verspielte bereits im ersten Durchgang seine Chance auf ein Spitzenresultat - ihm fehlten 1,51 Sekunden zur Bestzeit. Spätestens seit seinem Sieg im Januar in Schladming gehört der Münchner zu den Mitfavoriten im Slalom. Was dem 30-Jährigen fehlt, ist die Konstanz.
Anton Tremmel belegte als zweitbester Deutscher Rang 21. Sebastian Holzmann kurvte bei seinem Weltcup-Comeback in die Punkteränge auf Platz 25. Alexander Schmid, der am Vortag im Riesenslalom als Sechster überzeugt hatte, schied in seiner schwächeren Technik-Disziplin ebenso nach einem Fahrfehler aus wie Fabian Himmelsbach und David Ketterer. Auch Adrian Meisen verpasste als 44. die Punkteränge.