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Alpine Saison geht wieder los Wie der Weltcup-Auftakt in Sölden dem Skifahren nützt

Sölden · Am Wochenende beginnt in Sölden der alpine Skiweltcup mit der Olympia-Saison. Für Kritiker kommt der Start zu früh, doch die Szene freut sich drauf. Anders sieht es mit der Vorfreude auf die Olympischen Spiele selbst aus.

 In Sölden beginnt an diesem Wochenende traditionell die neue Ski-Weltcup-Saison.

In Sölden beginnt an diesem Wochenende traditionell die neue Ski-Weltcup-Saison.

Foto: dpa/Gian Ehrenzeller

Es dürfte in den vergangenen Tagen eines der meistgeposteten Motive in den sozialen Netzwerken gewesen sein: Vor einem strahlend blauen Himmel erstreckt sich der Rettenbachgletscher oberhalb vom österreichischen Skiort Sölden und eine perfekt präparierte Piste zieht sich den Hang hinunter. Nahezu jeder, der auch nur im Entferntesten mit dem alpinen Skiweltcup zu tun hat, stellte dieses Bild ins Netz. Die Botschaft: endlich geht es wieder los.

An diesem Wochenende beginnt der Skiweltcup seine Olympia-Saison wie jedes Jahr mit den im Kalender vorgelagerten Riesenslalom-Rennen der Männer und Frauen in Sölden. Seit Jahrzehnten findet hier Ende Oktober die erste Standortbestimmung statt, bevor es nach einem Jahr Corona-bedingter Pause wieder nach Nordamerika geht, um im November so richtig in den Winter zu starten. „Der Weltcup-Start in Sölden ist für uns als Team vor allem eine erste internationale Orientierung“, sagte DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier im Gespräch mit dieser Redaktion.

Nachdem seine Schützlinge um den deutschen Topfahrer Stefan Luitz in den vergangenen Wochen auf den europäischen Gletschern – vor allem in der Schweiz – die Grundlagen für eine lange und wichtige Saison gelegt haben, müssen sie nun zeigen, wie gut sie trainiert haben. Schließlich gibt es im Februar den absoluten Höhepunkt mit den Olympischen Winterspielen in Peking. Bis dahin muss die Form stimmen – und nicht schon am Wochenende in Sölden. Das wissen auch die Verantwortlichen beim Deutschen Skiverband. „Sportlich dürfen wir das erste Rennen nicht überbewerten“, sagt Wolfgang Maier. „Wer in Sölden vorn ist, wird es nicht automatisch auch während der Saison sein. Auf der anderen Seite nehmen wir Erfolge natürlich gern mit.“

Vor allem nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Thomas Dreßen und Josef Ferstl, die noch mehrere Wochen pausieren müssen. „Immer, wenn wir in den vergangenen Jahren wichtige Fahrer wegen Verletzungen oder Rücktritten ersetzen mussten, ist uns das sehr gut gelungen“, sagt Maier selbstbewusst und hofft auf gute Auftritte von Luitz und Co.

Bei den Frauen sieht es hingegen etwas anders aus. Auch im zweiten Jahr nach dem Rücktritt von Viktoria Rebensburg sind Podestfahrerinnen kaum in Sicht. „Wir arbeiten daran, dass das Frauen-Team wieder konkurrenzfähig wird. Wir haben einen Plan, aber die Umsetzung funktioniert nicht von heute auf morgen“, weiß Maier. Deshalb sind in Sölden mit Andrea Filser und Marlene Schmotz auch nur zwei Fahrerinnen am Start. „Skifahren ist eine Risiko-Sportart und das haben wir in den letzten Jahren zu wenig sensibel betrachtet. Wir haben Fahrerinnen zu früh in den Weltcup geschickt. Das machen wir inzwischen anders. Die Talente, die wir haben, hegen und pflegen wir, machen ihnen keinen Druck“, sagt Maier.

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Foto: dpa/Jean-Christophe Bott

Druck ist aber eine Sache, die der gesamte Skisport vor allem zum Auftakt immer wieder verspürt. Jährlich gibt es kritische Stimmen, die über Sinn und Unsinn dieses frühen Saisonstarts diskutieren. Erst kürzlich sagte Ex-Profi Felix Neureuther in einem „Welt“-Interview: „Man weiß doch aus der Erfahrung der vergangenen 20 Jahre, dass dieses Datum Ende Oktober auf einem Gletscher zäh umzusetzen ist", sagte er. Ohnehin müssen die Gletscher in Zeiten des Klimawandels geschont werden.

Maier kann solche Aussagen nur schwer nachvollziehen. „Man kann darüber diskutieren, ob ein Skirennen so früh im Jahr sinnvoll ist“, sagte er zwar. „Aber die Gletscher in Österreich öffnen ohnehin im Oktober und für die gesamte Ski-Szene ist es gut, sich mit dem Rennsport präsentieren zu können. Abgesehen davon wird weltweit viel dafür getan, die Gletscher zu schonen. Skifahren wird weitaus ökonomischer betrieben, als Kritiker das gern sehen wollen“, erklärte Maier und verwies unter anderem auf ressourcenschonende Schneeproduktion.

Dieses Mal ist es ohnehin etwas anders. Schon Ende Oktober ergibt sich ein traumhaftes Wintersport-Panorama, wo in manchen Jahren kaum Schnee lag und nur ein Teppich aus Kunstschnee für die Profis hergerichtet wurde. „Das Rennen soll die Vorfreude auf die Saison vermitteln und speziell in diesem Jahr sind die Bedingungen sehr gut“, sagte Maier.

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Im alpinen Skizirkus werden sie darauf hoffen, dass es im gesamten Jahr solche Meldungen geben wird und Wetterkapriolen ausbleiben – und dann steht da ja ohnehin der große Höhepunkt an: die Olympischen Winterspiele. Wobei, ganz so groß ist die Vorfreude zumindest nicht bei allen. „Ich persönlich habe kein gutes Gefühl bei Olympischen Spielen in China. Natürlich wollen wir uns sportlich mit anderen Nationen messen und erfolgreich sein. Ich freue mich jedoch aktuell nicht darauf, nach China zu fahren“, sagt Maier. Er stelle sich das Sportfest anders vor.

Die Kritik ist seit Jahren groß: China habe keine Wintersport-Tradition, will die Spiele aus Propaganda-Zwecken austragen. Das Internationale Olympische Komitee habe sich vor allem aus finanziellen Gründen für Peking entschieden. Die Rufe nach einem Boykott werden immer lauter. Für Maier wäre der aber nicht zielführend. „Der geht nur zulasten der Sportler, die sehr, sehr viel investieren, um sich bei diesem Ereignis messen zu können.“

Und den Anfang dafür machen sie nun an diesem Wochenende in Sölden.

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