Weltcup-Auftakt in Sölden Viktoria Rebensburg will ihren Jägerinnen einen Schritt voraus sein

Sölden · Viktoria Rebensburg war die beste Riesenslalom-Fahrerin im vergangenen Winter. Das will sie bleiben - und dann von Jahr zu Jahr spontan entscheiden, wie lange es weitergeht.

Viktoria Rebensburg – Olympiasiegerin und Vize-Weltmeisterin
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Das ist Viktoria Rebensburg

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Für Viktoria Rebensburg beginnt die neue Saison mit einem Blick zurück auf die alte. Genau genommen: auf das erste Rennen, das wichtigste Rennen und das letzte Rennen im vergangenen Winter. Das erste Rennen in Sölden gewann sie, im wichtigsten in Pyeongchang erlebte sie eine große Enttäuschung, und nach dem letzten hielt sie eine kleine Kristallkugel in der Hand. Eine Trophäe, die bewies: Viktoria Rebensburg aus Kreuth nahe dem Tegernsee ist die beste Riesenslalom-Fahrerin der Welt.

Wenn da nur nicht dieses wichtigste Rennen gewesen wäre. Bei den Olympischen Spielen ging für Rebensburg, acht Jahre zuvor überraschend Goldmedaillengewinnerin in Vancouver, so ziemlich alles schief. Nach bis dahin drei Siegen als große Favoritin angereist, stürzte sie erst mal schwer im Training, dann übersah sie beim Riesenslalom im ersten Lauf eine kaum zu übersehende Welle - und wurde Vierte. Im Super-G bog sie kurz vor dem Ziel falsch ab und fuhr an einer greifbar nahen Medaille vorbei.

"Ja, so lustig war es nicht", sagt Rebensburg vor der neuen Saison, der WM-Saison, die wie üblich auf dem Gletscher hoch über dem österreichischen Sölden beginnt - für sie am Samstag (10.00/13.00 Uhr/ZDF und Eurosport). Dieser vierte Platz sei "enttäuschend" gewesen, "mich hat das beschäftigt", gesteht sie, "speziell, als das letzte Rennen vorbei war, weil man da weiß: Jetzt ist es wirklich vorbei." Stand heute ist besagter Super-G ihr letztes olympisches Rennen gewesen.

Also kein Start mehr in Peking 2022? Momentan "kann ich es mir nicht vorstellen", sagt Rebensburg - was automatisch die Frage aufwirft: Wie lange fährt sie noch? Ganz einfach, sagt die 29 Jahre alte WM-Zweite von 2015: Ausschlaggebend sei, "dass ich erfolgreich bin, dass es mir Spaß macht - und dass ich gesund bin". Grundsätzlich, versichert sie, "habe ich die nächsten Jahre schon noch im Kopf", was bedeutet: Die WM im Februar 2019 in Are/Schweden wird eher nicht Endstation sein.

Rebensburg sagt, sie habe in diesem Sommer zumindest alles getan, damit der Fortsetzung der Karriere nichts im Wege steht. Ihr Grundgerüst sei "ähnlich wie im vergangenen Jahr", doch es gebe einen "schönen kleinen Unterschied": Sie sei jetzt "wieder die Nummer eins im Riesenslalom". Heißt: "Jeder versucht, mich zu jagen." Heißt auch: "Jeder im Team hat sich die Frage gestellt: Was können wir machen, um den kleinen Schritt voraus zu bleiben, wo kann man noch was rausholen?"

Vor allem auf die Regeneration legt Rebensburg nun viel Wert, sie ist deswegen auch nicht zum Training nach Chile geflogen, sondern auf den Gletscher nach Saas-Fee/Schweiz gefahren. Zum ersten Mal seit Jahren, versichert sie, hat alles "von vorne bis hinten gut funktioniert".

Gesund ist sie jedenfalls, und wie das mit dem Spaß und dem Erfolg und damit der weiteren Karriere ist, hängt nicht zuletzt vom ersten, vom wichtigsten und vom letzten Rennen dieser Saison ab.

(rent/sid)
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