Ski Alpin Riesch-Schwestern kritisieren Weltverband

München (RPO). Die deutschen Olympia-Medaillenkandidatinnen Maria und Susanne Riesch haben wenige Tage vor Beginn der Winterspiele in Vancouver die FIS und die mangelnde Sicherheit auf den Pisten kritisiert.

Das ist Maria Höfl-Riesch
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Foto: dpa, nic

"Der Skiweltverband sagt, das Material der Läuferinnen sei zu aggressiv, deshalb steige die Sturzgefahr. Das ist so nicht ganz richtig", sagte Slalom-Weltmeisterin Maria Riesch dem Nachrichtenmagazin "Focus." Die Pisten seien vielmehr das Problem, ergänzte Susanne Riesch: "Das Schlimmste ist, wenn eine Piste unterschiedlich präpariert ist - oben griffig und unten eisig zum Beispiel. Die Serviceleute wissen dann nicht mehr, wie sie die Skier herrichten sollen."

Beide sprachen sich aber grundsätzlich für Schnelligkeit und Rasanz aus. "Die Rennen sind zwar noch dynamischer geworden, aber jede von uns hat auch ihre Technik dafür entwickelt. Es macht einfach mehr Spaß, die Schwünge von Anfang bis Ende auf der Kante fahren zu können. Ich möchte Änderungen. Aber keine radikalen", erklärte Maria Riesch, die sich aber einen reduzierten Wettkampfkalender wünscht.

"Vor allem für die Allrounder war das Programm im Dezember, Januar ein Wahnsinn. Wir sind aus den USA zurückgekommen, direkt weiter nach Schweden, dann unmittelbar weiter nach Val d Isere. Nach brutaler Reiserei gings oft gleich auf die Abfahrt. Das Risiko wird durch diesen Stress, der keine wirkliche Regeneration ermöglicht, natürlich nicht verringert", so Maria Riesch weiter.

Maria Riesch lobte ihre Freundin und Konkurrentin Lindsey Vonn für ihre Cleverness bei der Materialwahl. Vonn fährt einen Herren-Ski. "Es war ein kluger Zug von ihr, die Skier heimlich auszuprobieren, es ist aber eine unnötige Diskussion über das Material entbrannt", so Maria Riesch, "unser Cheftrainer Mathias Berthold hat gesagt, dass ihm der Herren-Ski zu gefährlich sei. Lindsey hat gekontert, unsere Chefs seien eben sauer, weil sie nicht die Idee hatten, solch einen Ski zu testen."

Maria Riesch wiederholte, in Vancouver nichts ändern zu wollen: "Für mich ist das Thema seit meinem Abfahrtssieg von St. Moritz durch. Ich stand auf meinen üblichen Skiern und möchte mich nicht mehr umstellen."

(SID/can)
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