Zweite hinter Fenninger Höfl-Riesch verpasst Heimsieg knapp

Garmisch-partenkirchen · Nur sechs Minuten lang durfte Maria Höfl-Riesch vom ersehnten Jubiläumssieg vor heimischen Publikum träumen. Dann kam Anna Fenninger aus Österreich im letzten von drei Rennen in Garmisch-Partenkirchen mit Bestzeit ins Ziel der Kandahar - und die Hoffnung der Lokalmatadorin auf den 25. Sieg im Weltcup war wieder mal dahin.

Das ist Maria Höfl-Riesch
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Foto: dpa, nic

"Ein zweiter Platz ist immer super", betonte Höfl-Riesch (+0,20 Sekunden), "aber wenn man als Führende unten steht, hofft man auch, dass es klappt mit dem 25. Sieg, der ja schon so lange auf sich warten lässt." Die 25 roten Rosen, die die Veranstalter bereitgelegt hatten, "will ich trotzdem", ergänzte sie.

Mit ihrem Wochenende im Garmisch-Partenkirchen, das von einer Morddrohung gegen die alles überragende Tina Maze aus Slowenien am Ende ein wenig überschattet wurde, war Höfl-Riesch "sehr, sehr glücklich". Nach Rang elf im Super-G am Freitag hatte sie erst Rang drei in der Abfahrt hinter Maze und Laurenne Ross (USA) belegt, zum Abschluss fuhr sie im zweiten Super-G zum fünften Mal in diesem Winter aufs Podium.

"Da kann man schon stolz sein"

"Da kann man schon stolz sein", sagte die 28 Jahre alte Partenkirchnerin, "ich habe selbst schon dran gezweifelt, dass ich im Super-G noch aufs Podest fahren kann." Das war ihr zuletzt im Januar 2012 als Zweite in Cortina d'Ampezzo gelungen.

Begeistert war am Sonntag auch Veronique Hronek (Unterwössen), die Rang fünf und damit ihr bestes Weltcup-Resultat erreichte. "Es ist ein Wahnsinn", sagte sie glückselig, dagegen stapfte Viktoria Rebensburg (Kreuth) eher missmutig über Rang zehn von dannen. "Es ist okay, aber es ist nicht da, wo ich hin will."

Theoretisch hätte Rebensburg mit Top-Platzierungen in den Super-G-Rennen am Freitag und Sonntag noch um den Gesamtsieg mitfahren können, doch auch diese Kristallkugel wird am Saisonende wohl an Maze gehen. Sie liegt 55 Punkte vor der am Sonntag drittplatzierten Julia Mancuso (USA). Den Gesamt- und Riesenslalom-Weltcup hat Maze schon sicher.

Die 29-Jährige knackte mit ihrem neunten Saisonsieg am Samstag außerdem den Punkterekord im Gesamtweltcup. Sieben Rennen vor dem Saisonende überbot sie Hermann Maiers Marke von 2000 Punkten aus dem Jahr 2000, nach dem vierten Platz am Sonntag steht sie nun bei 2074 Punkten - 1050 vor der zweitplatzierten Höfl-Riesch.

Maze im Mittelpunkt

"Es ist eine unglaubliche Saison für mich", sagte Maze, die sogar als erste Läuferin alle Weltcup-Wertungen in einer Saison gewinnen kann. Seit Samstag ist sie die dritte Läuferin nach Petra Kronberger aus Österreich (1990/91) und Janica Kostelic aus Kroatien (2005/06), die in einer Saison in allen fünf Disziplinen gewann.

"Eine Wahnsinns-Saison. Da kann man nur den Hut vor ziehen", betonte Höfl-Riesch, die beim Saisonfinale auf der Lenzerheide in der Schweiz (ab 13. März) die einzige Läuferin ist, die den Erfolg von Maze im Abfahrtsweltcup noch verhindern kann. Allerdings liegt sie 67 Punkte zurück. "Da braucht es ein kleines Wunder", sagte die Partenkirchnerin. Maze will sich auf den Endspurt drei Tage lang in "GAP" vorbereiten - trotz der anonymen Morddrohung gegen sie, die am Samstag per E-Mail bei den Organisatoren eingegangen war.

Der Ski-Club Garmisch schaltete die Polizei ein, Maze wurde von zwei Zivilbeamten geschützt. Sie versuchte, den Vorfall locker zu nehmen. "So sicher wie hier habe ich mich noch nie gefühlt", sagte sie am Sonntag, zugleich räumte sie aber ein: "Es ist nicht einfach, wenn du das Gefühl hast, dass etwas passieren kann."

(sid/are/can)
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