Alpine Ski-Weltmeisterschaften Ohne Höfl-Riesch, aber mit Selbstvertrauen

Vail/Beaver Creek · Am kommenden Montag beginnen die alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Vail/Beaver Creek. Die deutschen wollen drei Medaillen holen - das ist auch ohne Maria Höfl-Riesch nicht abwegig.

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Foto: AP/Giovanni Auletta

Viktoria Rebensburg hat sich gleich am Donnerstag auf ihre Skier gestellt. In Copper Mountain, nur ein paar Ausfahrten entfernt vor Vail und Beaver Creek am Rande des Highway I-70, der sich von Denver aus hinein und hinauf in die Rocky Mountains schlängelt. Das Wetter war bestens, der Schnee ausreichend vorhanden. Rebensburg steht unter Druck. Zeitdruck. Ihre neuen Riesenslalom-Skier hat sie erst am Montag, also zwei Tage vor dem Ablug zur Ski-WM (2. bis 15. Februar) bekommen.

Rebensburg hat ohnehin eine schwierige Aufgabe vor sich. "Drei Podestplatzierungen", sagt Alpindirektor Wolfgang Maier, sollen die zwölf deutschen Ski-Rennläufer aus Vail und Beaver Creek mit nach Hause bringen, "dieses Ziel", ergänzt er, "betrachten wir auf Basis der bisherigen Saisonleistungen als realistisch und erreichbar." Das stimmt, und dennoch hat die Sache einen Haken. Maier hofft auf eine Medaille im Team-Wettbewerb, auf eine bei den Männern um Felix Neureuther - und auf eine bei den Frauen.

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In den vergangenen Jahren war das ziemlich einfach. Da war auf Maria Höfl-Riesch stets Verlass: Zwei Medaillen bei der WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen (zweimal Bronze), zwei Medaillen bei der WM 2013 (Gold, Bronze sowie Bronze im Team-Wettbewerb), zwei bei den Olympischen Spielen (Gold, Silber). Aber nun muss es Viktoria Rebensburg richten. Ihre drei Mannschaftskolleginnen, die für die WM nominiert wurden, ohne die Norm erfüllt zu haben, besitzen keine realistische Chance.

Rebensburg hat 2010 Gold und 2014 Bronze bei Olympia gewonnen, sie weiß also, wie es geht. Allerdings: Das war im Riesenslalom. Und gerade in ihrer Spezialdisziplin lief es in dieser Saison nicht nach Wunsch. Materialprobleme. Deswegen die neuen Modelle. Deswegen die Eile. Der Riesenslalom findet erst in der zweiten Woche der WM statt, aber bis dahin bleibt Rebensburg so gut wie keine Zeit zum Testen. Am kommenden Dienstag ist das erste Rennen, Super-G. Dann folgt die Abfahrt.

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Kurioserweise hat Rebensburg in Super-G und Abfahrt gute bis sehr gute Aussichten, die angestrebte Medaille zu holen. "Gerade in den Speed-Disziplinen konnte sie in der bisherigen Saison mit sehr guten Leistungen überzeugen", betont Maier anerkennend. In der alpinen Königsdisziplin ist Rebensburg sogar Dritte in der Weltcup-Wertung. Und der Riesenslalom? "Bei Großereignissen hat man immer die Möglichkeit, so ein Rennen isoliert zu sehen", sagt Rebensburg. Heißt: Eine WM hat ihre eigenen Gesetze.

Bei der WM 2013 in Schladming holte der Deutsche Skiverband vier Medaillen, neben Gold und Bronze für Höfl-Riesch gab es außerdem Bronze im Team-Wettbewerb und Silber durch Neureuther im Slalom. Wieder besteht das Aufgebot des DSV aus zwölf Läufern, doch im Vergleich zu damals haben sich die Vorzeichen geändert: Die Männer sind in der Überzahl (acht statt sechs 2013), und in den Disziplinen Riesenslalom und Slalom sind sogar mehr Medaillen möglich als nur die erwartete eine.

Auch die deutschen Hoffnungsträger Neureuther und Fritz Dopfer sind seit Freitag in den USA. Sie bereiten sich in Park City/Utah auf die WM vor.

(sid)
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