Nordische Kombination Frenzels Debüt-Saison endet ohne Sieg

Düsseldorf · Johannes Rydzek holt im letzten Rennen des Winters Rang vier. Erstmals seit 25 Jahren bleiben die DSV-Kombinierer ohne Saisonieg. In unserem Telegramm halten wir Sie über alles Wichtige zur Nordischen Kombination auf dem Laufenden.

Kombinierer Johannes Rydzek beim Springen.

Kombinierer Johannes Rydzek beim Springen.

Foto: dpa/Geir Olsen

Johannes Rydzek kämpfte um jeden Zentimeter, doch am Ende blieb wieder nur Blech: Trotz eines furiosen Zielsprints hat der Routinier der deutschen Kombinierer im letzten Wettkampf des Jahres als Vierter sein erstes Podest seit zwei Jahren denkbar knapp verpasst. Die Bilanz der Debütsaison von Cheftrainer Eric Frenzel fällt damit ernüchternd aus, erstmals seit 25 Jahren blieb das DSV-Team ohne einen Sieg.

Nordische Kombination - Weltcup 2023/24: Der deutsche Kader - Geiger, Schmid, Rydzek
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Der Kader der deutschen Nordischen Kombinierer

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Foto: dpa/Helmut Fohringer

„Ich habe gepokert bis zum Ende, habe das Herz in die Hand genommen. Mit dem Gegenwind auf der Zielgeraden wird die aber einfach lang. Ich wäre gerne auf das Podium gelaufen“, sagte Rydzek (32) nach seinem schon vierten vierten Platz des Winters im ZDF. Johannes Lamparter und Stefan Rettenegger bescherten Österreich einen Doppelsieg, mit deutlichem Rückstand gewann der Este Kristjan Ilves das Duell mit Rydzek um Rang drei um 0,2 Sekunden.

„Ich freue mich sehr für Johannes, dass er wieder so am Podest gekratzt hat. Ich hätte es ihm sehr gegönnt. Die Attacke war richtig stark“, sagte Frenzel. Zweitbester Deutscher in Abwesenheit des verletzten Dominators Jarl Magnus Riiber war der WM-Zweite Julian Schmid als Neunter.

Ohne Sieg waren die deutschen Kombinierer zuletzt 1998/99 geblieben, damals hatte es sogar nur zu einem Podestplatz gereicht. Zumindest diese Bilanz übertraf das Team von Frenzel, der vor einem Jahr Erfolgstrainer Hermann Weinbuch abgelöst hatte, dank der insgesamt drei dritten Plätze durch Manuel Faißt (2) und David Mach (1) aber.

„Wir haben oft dran gekratzt, standen auch auf dem Podest“, sagte Frenzel: „Aber es ist klar, dass das nicht ganz unser Anspruch ist. Wir haben dennoch nicht das Gefühl, dass Welten dazwischen liegen. Wir haben noch Reserven, die wir nicht ganz rausgekitzelt haben.“

Domierend sind aber längst die Norweger und Österreicher, in den 21 Einzel-Wettkämpfen des Winters gingen 55 der 63 Podestplätze an die beiden führenden Nationen. Daneben schafften es nur Estland durch Ilves (5) und Deutschland (3) auf das Podium.

+++16. März+++

Deutsches Mixed bei Kombinierern auf Rang drei

Das deutsche Team hat beim Mixed in der Nordischen Kombination Platz drei belegt. In der Besetzung Jenny Nowak, Manuel Faißt, Johannes Rydzek und Nathalie Armbruster musste sich das Quartett am Samstag in Trondheim den siegreichen Gastgebern aus Norwegen sowie Österreich geschlagen geben. Gesprungen wurde in dem WM-Ort von 2025 von der Normalschanze. Im Anschluss absolvierten die Frauen eine Strecke über je 2,5 Kilometer, die Männer eine Strecke über je fünf Kilometer.

Norwegen belegte zwar nach dem Springen nur Rang drei, war in der Besetzung Ida Marie Hagen, Jens Luuras Oftebro, Jörgen Graabak und Gyda Westvold Hansen in der Loipe aber nicht zu stoppen. Bei Deutschland haderte Armbruster mit ihrem durchwachsenen Versuch von der Schanze. „Ich war einfach nur unfassbar sauer auf mich selbst. Es ist etwas anderes, wenn das im Einzel passiert. Deswegen tut es mir leid, dass es bei mir nicht so geklappt hat“, sagte die 18-Jährige im ZDF.

Am Sonntag finden die letzten Einzelrennen dieses Winters statt. Der Norweger Jarl Magnus Riiber und seine Landsfrau Hagen standen bereits vor dem finalen Weltcup-Wochenende als Gesamtsieger fest.

+++10. März+++

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Das sind die Disziplinen in der Nordischen Kombination

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Foto: dpa/Daniel Karmann

73. Einzel-Sieg – Riiber bleibt 2024 ohne Makel

Jarl Magnus Riiber hat seine beeindruckende Erfolgsserie im Weltcup der Nordischen Kombinierer ausgebaut und ist 2024 noch unbesiegt. Der 26 Jahre alte Norweger hat nach dem Erfolg am Sonntag in Oslo zwölf Einzelsiege in diesem Jahr eingefahren und steht längst als Gesamtgewinner im Weltcup fest. Am vergangenen Wochenende gab es in Österreichs Johannes Lamparter zwar mal einen anderen Sieger. Das lag aber daran, dass Riiber auf das Wettkampf-Wochenende verzichtet hatte.

Nach einem Großschanzensprung und dem folgenden Zehn-Kilometer-Lauf landete Riiber diesmal 1:10 Minuten vor Verfolger Lamparter. Es war für den Rekordhalter der bereits 73. Einzelerfolg im Weltcup. Das Podium komplettierte Kristjan Ilves aus Estland. Der beste Deutsche war Manuel Faißt auf Rang sieben, er hatte fast drei Minuten Rückstand. Das Saisonfinale steht am nächsten Wochenende in Trondheim, dem WM-Ort von 2025, an.

Bereits am Samstag hatte Ida Marie Hagen am Ende eines ungewöhnlichen XXL-Wettkampfs, der von Donnerstag bis Samstag dauerte, einen Einzelerfolg sowie den Sieg im Gesamtweltcup der Nordischen Kombiniererinnen eingefahren. Die 23 Jahre alte Norwegerin gewann vor ihren Landsfrauen Mari Leinan Lund und Gyda Westvold Hansen. Nach dem Erfolg ist Hagen das Gelbe Trikot der Gesamtführenden bei einem verbleibenden Rennen nicht mehr zu nehmen.

+++11. Februar+++

Mach stürmt aufs Podest - Riiber zieht mit Frenzel gleich

Kombinierer David Mach ist beim Weltcup im estnischen Otepääe überraschend zum ersten Mal in seiner Karriere auf das Podest gestürmt. Bei der erneuten Rekord-Gala des Norwegers Jarl Magnus Riiber wurde der 23 Jahre alte Allgäuer Dritter - es war erst das dritte Podium für das deutsche Team in diesem Winter.

Norwegens Topstar Riiber setzte sich überlegen mit 39,8 Sekunden Vorsprung auf den Österreicher Stefan Rettenegger durch, sicherte sich vorzeitig zum fünften Mal den Gesamtweltcup und stellte damit die Bestmarke von Eric Frenzel ein. Der 26-Jährige feierte am Sonntag seinen zehnten Sieg in Serie und hat die große Kristallkugel bei noch vier ausstehenden Rennen bereits sicher.

Mach (+52,1), der bislang Platz neun als bestes Karriere-Ergebnis vorzuweisen hatte, setzte sich im Kampf um Platz drei mit einer ganz starken und abgeklärten Leistung gegen den Esten Kristjan Ilves durch. Ilves war am Freitag und Samstag nur von Riiber geschlagen worden.

Hinter Mach, der erst seit dieser Saison zum deutschen Stammpersonal im Weltcup gehört, war Pyeongchang-Olympiasieger Johannes Rydzek als Sechster zweitbester Deutscher. Manuel Faißt (Baiersbronn) kam auf Platz zehn. Faißt hatte für die beiden zuvor einzigen deutschen Podestplätze in diesem Winter gesorgt.

Bei den Frauen feierte die Norwegerin Ida Marie Hagen ihren siebten Saisonsieg und steht dicht vor dem erstmaligen Gewinn des Gesamtweltcups. Zweite wurde Mari Leinan Lund vor Weltcup-Titelverteidigerin Gyda Westvold Hansen, es war im 13. Saisonrennen der siebte norwegische Dreifachsieg. Als beste Deutsche kam Jenny Nowak (Sohland) auf Platz fünf.

+++11. Februar+++

Riiber feiert 70. Weltcup-Sieg

Der norwegische Nordische Kombinierer Jarl Magnus Riiber hat auch das zweite von drei Rennen im estnischen Otepää gewonnen. Der 26-Jährige feierte damit am Samstag seinen 70 Weltcup-Sieg. Nach einem Sprung auf 98 Meter war er mit 10 Sekunden Rückstand auf den Lokalmatadoren Kristjan Ilves (97 Meter) als Dritter in die Loipe gegangen. Im Zielsprint setzte sich Riiber mit 0,4 Sekunden Vorsprung vor dem Esten durch. Dritter wurde der Österreicher Johannes Lamparter (+3,2 Sekunden) vor dessen Landsmann Stefan Rettenegger (+6,8 Sekunden), der mit 102,5 Metern einen Schanzenrekord aufgestellt hatte.

Johannes Rydzek zeigte im Langlauf über 10 Kilometer eine starken Aufholjagd und lief auf Platz fünf mit 27,9 Sekunden Rückstand. Er war nach einem Sprung auf 94 Meter als Achter mit 34 Sekunden Rückstand in die Loipe gegangen. Manuel Faißt lief auf Rang zehn.

Auch bei den Frauen triumphierte eine Norwegerin. Die Gesamtweltcupführende Ida Marie Hagen hatte nach dem Lauf über 5 Kilometer 20,9 Sekunden Vorsprung auf die Japanerin Haruka Kasai, die nach einem Sprung auf 96 Meter noch in Führung lag. Dritte wurde die Norwegerin Gyda Westvold Hansen. Jenny Nowak kam als beste Deutsche direkt hinter ihr auf Platz vier (+35,8 Sekunden), Nathalie Armbruster wurde Siebte. Die ehemalige Spezialspringerin Svenja Würth, die nach einem Sprung auf 95 Meter noch auf Platz zwei lag, verlor in der Loipe und kam vor Teamkollegin Maria Gerboth (10.) als Neunte ins Ziel.

+++2. Februar+++

David Mach fliegt ohne Schneidezahn auf Rang sieben

David Mach ist mit einem starken Sprung und großer Zahnlücke in den Saisonhöhepunkt der Nordischen Kombinierer gestartet. Der 23-Jährige flog zum Auftakt des dreitägigen Seefeld-Triples auf 111,0 m, damit geht er als bester Deutscher 58 Sekunden nach dem führenden Norweger Jarl Magnus Riiber auf Rang sieben in den Skilanglauf über nur 7,5 Kilometer (15.10 Uhr/ARD und Eurosport).

Kurios: Mach zeigte beim Lächeln nach dem Sprung eine enorme Zahnlücke. „Ich hatte leider eine Entzündung im vorderen Schneidezahn, der tat weh musste schnell raus. Aber es geht schon wieder“, sagte Mach und fügte mit einem Augenzwinkern an: „Der Zahnarzt meinte: 20 Gramm weniger, das sollte doch für eine Topform reichen.“

Riiber flog mit weniger Anlauf auf 110,5 m und steht vor seinem 66. Weltcupsieg, sein Vorsprung auf den Japaner Ryota Yamamoto beträgt 38 Sekunden. Gut im Rennen liegt auch der WM-Zweite Julian Schmid, der als Achter 1:18 Minuten nach Riiber startet. Routinier Johannes Rydzek (+1:30/beide Oberstdorf) ist Zwölfter.

Beim Triple steigert sich die Langlauf-Länge von Tag zu Tag, am Sonntag stehen sogar 12,5 Kilometer an - dann erhoffen sich auch die laufstarken DSV-Männer gute Chancen. In Seefeld am Start sind auch die Frauen, allerdings nur mit zwei Weltcup-Wettkämpfen.

+++14. Januar+++

Riiber und Frauen-Trio dominieren in Oberstdorf

Das deutsche Team der Nordischen Kombination hat sich beim Heimspiel in Oberstdorf der starken Konkurrenz aus Norwegen geschlagen geben müssen. Die norwegischen Frauen holten im Allgäu zwei Dreifacherfolge, bei den Männern setzte sich in beiden Rennen der Gesamtführende Jarl Magnus Riiber durch. Am Sonntag gewann Riiber nach einem Sprung von der Normalschanze und dem folgenden Lauf über 7,5 Kilometer vor dem Österreicher Stefan Rettenegger und dem Deutschen Manuel Faißt. Riiber baute damit auch seine Führung im Kampf um das Gelbe Trikot aus.

Hinter Schmid schafften es aus dem Team von Trainer Eric Frenzel auch Johannes Rydzek (5.) und Terence Weber (7.) unter die besten Zehn. Österreichs Weltklasse-Athlet Johannes Lamparter verzichtete am Sonntag auf einen Start in der Loipe, nachdem er sich nach dem Rennen am Samstag nicht gut gefühlt hatte.

Bei den Frauen siegte Ida Marie Hagen vor Gyda Westvold Hansen und Mari Leinan Lund. Westvold Hansen, die sonst die Disziplin dominiert, musste sich damit im Allgäu gleich zweimal geschlagen geben. Die beste deutsche Athletin war erneut Nathalie Armbruster. Die 18-Jährige ist besonders laufstark und verbesserte sich in der Loipe diesmal von Rang 15 bis auf den fünften Platz. Maria Gerboth schaffte es als Zehnte ebenfalls in die erweiterte Weltspitze.

+++13. Januar+++

Kombinierer Riiber gewinnt in Oberstdorf

Norwegens Kombinierer Jarl Magnus Riiber hat sich zum Jahresstart den nächsten Weltcup-Einzelsieg gesichert. Der 26-Jährige gewann am Samstag in Oberstdorf nach einem Sprung von der Normalschanze und dem folgenden Zehn-Kilometer-Lauf. Riiber distanzierte im Schlussspurt die beiden Österreicher Johannes Lamparter und Stefan Rettenegger. Lamparter als Tageszweiter und Rettenegger als Dritter waren im sonnigen Allgäu zuvor auf Riiber aufgelaufen, konnten dem Gesamtführenden auf der Zielgeraden aber nicht folgen.

Das deutsche Team war mannschaftlich zwar ordentlich dabei, hatte nach schwachen Leistungen auf der Schanze aber keine Chance auf das Podium. Vinzenz Geiger (6.), Manuel Faißt (8.) und Julian Schmid (10.) schafften es noch unter die besten Zehn. „Natürlich würden wir uns wünschen, dass die Geschlossenheit noch etwas weiter vorne wäre. Man kann schon zufrieden sein, aber natürlich ist der Anspruch da, noch etwas weiter vorne einzuschlagen“, sagte Trainer Eric Frenzel im ZDF.

+++16. Dezember+++

Kombiniererin Westvold Hansen wird erstmals seit 21 Monaten besiegt

Gyda Westvold Hansen hat sich in der Nordischen Kombination nach über 21 Monaten Dominanz erstmals wieder geschlagen geben müssen. Die 21 Jahre alte Norwegerin belegte am Samstag in Ramsau am Dachstein nach einem Sprung und dem folgenden Fünf-Kilometer-Lauf Rang zwei hinter ihrer Landsfrau Ida Marie Hagen, die in der Loipe noch vorbeizog. Platz drei ging an die Österreicherin Lisa Hirner.

Letztmals geschlagen wurde Westvold Hansen zuvor am 12. März 2022 in Schonach. Damals stürzte sie allerdings beim Skispringen und konnte den folgenden Lauf nicht beenden. In der Gesamtwertung der Kombiniererinnen führt Westvold Hansen weiter mit deutlichem Vorsprung.

Das deutsche Team ist von der absoluten Weltspitze ein Stück entfernt. Die 17 Jahre alte Nathalie Armbruster belegte in dem Kompakt-Format Rang sechs. „Hart ist als Wort nicht ausreichend. Es war extrem, extrem anstrengend. Ich habe in meiner Karriere selten ein Rennen gemacht, bei dem ich im Ziel liege und mir kotzübel ist“, sagte Armbruster im ZDF. Am Vortag hatte die Vize-Weltmeisterin Rang vier belegt. Dahinter landeten Jenny Nowak und Svenja Würth auf den Plätzen neun und 16.

Rydzek erkämpft Platz vier - Lamparter schlägt Riiber

Die deutschen Kombinierer haben im letzten Rennen des Jahres das Podest verpasst. Zum Abschluss des Weltcups in Ramsau am Dachstein kam Pyeongchang-Olympiasieger Johannes Rydzek (Oberstdorf) beim erneuten Heimsieg des Österreichers Johannes Lamparter auf den vierten Platz. Manuel Faißt (Baiersbronn), der am Freitag für die erste Top-3-Platzierung unter dem neuen Cheftrainer Eric Frenzel gesorgt hatte, wurde Achter.

Nach einem Sprung und 7,5 km in der Loipe setzte sich Lamparter mit 1,6 Sekunden Vorsprung auf Weltcup-Rekordsieger Jarl Magnus Riiber durch, Dritter wurde Stefan Rettenegger (Österreich/+1,9 Sekunden). Der derzeit immens laufstarke Rydzek arbeitete sich noch von Platz 14 nach dem Springen nach vorne und gewann mit 29,6 Sekunden Rückstand auf Lamparter den Sprint der Verfolgergruppe.

Terence Weber (Geyer) kam auf Platz zwölf, Wendelin Thannheimer feierte als 13. sein mit Abstand bestes Weltcup-Ergebnis. Peking-Olympiasieger Vinzenz Geiger nach schwachem Springen als 26. und Vizeweltmeister Julian Schmid als 17. blieben hingegen hinter ihren Möglichkeiten zurück.

Der „Compact“-Wettbewerb wird in dieser Saison erstmals im Weltcup ausgetragen, seine Premiere hatte er beim ersten Saisonrennen in Kuusamo. Anders als bei der gewohnten Gundersen-Methode werden die Sprung-Punkte nicht in Sekunden-Abstände umgerechnet. Stattdessen gehen die Athleten entsprechend der Sprung-Platzierungen mit fixen und vorher festgelegten Abständen ins Rennen. Auch ein überlegener Sprungsieger hat damit nur sechs Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten.

+++03. Dezember+++

Wieder kein Podest – Schmid bei Riiber-Show Sechster

Kombinierer Julian Schmid hat auch im fünften Versuch das erste deutsche Podest unter dem neuen Cheftrainer Eric Frenzel verpasst. Der Vizeweltmeister musste sich im eiskalten Lillehammer als bester Deutscher mit Rang sechs begnügen, nicht zu schlagen war erneut Lokalmatador Jarl Magnus Riiber. Der Norweger holte in überlegener Manier seinen vierten Sieg in Folge.

Schmid war nach einem Sprung auf 130,0 m als Achter auf Tuchfühlung zum Podest in den Langlauf gegangen. Bei Temperaturen von 19 Grad unter Null kämpfte er sich nach vorne, hatte auf der letzten Runde das Treppchen im Visier, dann fehlten jedoch die Kräfte. Ohne Podest in den ersten fünf Wettkämpfen des Winters war das DSV-Team zuletzt 1998/99 geblieben.

„Es waren fünf harte, sehr kalte Wettkämpfe. Das hat viel Energie gekostet“, sagte Frenzel, der nur einen Monat nach seinem Karrierende die Nachfolge von Hermann Weinbuch angetreten hatte: „Julian hat ein sehr engagiertes, sehr starkes Rennen gemacht. Es war heute durch die Bank ein sehr hohes Niveau.“

Lokalmatador Riiber stand wie schon am Samstag nach dem Springen quasi als Sieger fest. Der Vierfach-Weltmeister segelte auf die Tagesbestweite von 141,0 m und startete fast eine Minute vor dem Rest des Feldes, Ex-Weltmeister Johannes Lamparter (Österreich) und Jörgen Graabak (Norwegen) blieben nur die Ränge zwei und drei. Für Dominator Riiber war es der 61. Sieg seiner Karriere.

Johannes Rydzek (Oberstdorf), am Samstag knapp hinter Schmid Fünfter, kam als Zwölfter ins Ziel, Manuel Faißt (Baiersbronn) belegte den 13. Rang. Olympiasieger Vinzenz Geiger (Oberstdorf) musste sich mit dem 20. Platz begnügen.

Riiber führt klar - Schmid in Lauerstellung

Kombinierer Julian Schmid hat sich mit einem starken Sprung gute Chancen auf das erste deutsche Podest des Weltcup-Winters erarbeitet. Der laufstarke WM-Zweite flog in Lillehammer auf 130,0 m und geht mit einem Rückstand von 1:37 Minuten auf den klar führenden Norweger Jarl Magnus Riiber als Achter in den Skilanglauf über 10 km (11.30 Uhr/ZDF und Eurosport). Der Rückstand zu Rang drei beträgt nur 37 Sekunden.

Noch vor Schmid startet Terence Weber (Geyer/+1:19) als Sechster, Schmid ist in der Loipe aber deutlich stärker. Auf Manuel Faißt (Baiersbronn/+2:36) und Johannes Rydzek (Oberstdorf/+2:38) wartet von den Positionen 19 und 20 dagegen eine Aufholjagd.

Lokalmatador Riiber segelte mit weniger Anlauf auf 141,0 m, sein Vorsprung auf Ex-Weltmeister Johannes Lamparter (Österreich) beträgt stolze 55 Sekunden. Damit dürfte Riiber der 61. Sieg seiner Karriere und der vierte des Winters nicht mehr zu nehmen sein.

+++02. Dezember+++

Norwegen zu stark – Deutschland wartet auf erstes Podest

Julian Schmid kämpfte um jeden Zentimeter, doch mit dem ersten Podest des Winters wollte es wieder nicht klappen: Bei einer erneuten Machtdemonstration von Jarl Magnus Riiber haben der WM-Zweite Schmid als Vierter und Johannes Rydzek als Fünfter in Lillehammer zwar ihre Topform unter Beweis gestellt. Gastgeber Norwegen feierte aber wie schon eine Stunde zuvor bei den Frauen einen Dreifachsieg.

„Wir nähern uns Wettkampf für Wettkampf ein Quäntchen näher an. Es fehlt noch ein bisschen was auf der Schanze“, sagte der neue Cheftrainer Eric Frenzel im ZDF: „Wenn die Jungs da schon vorne wären, könnten sie sich die Kräfte besser einteilen.“

Während Riiber nach einem Traumflug einen Start-Ziel-Sieg feierte, entwickelte sich in der Loipe ein enger Kampf um Rang zwei. Der WM-Zweite Schmid und Routinier Rydzek (beide Oberstdorf) mischten nach einer starken Aufholjagd lange mit, auf den letzten Metern fehlten aber die Kräfte für ganz vorne. Jens Luraas Oftebro und Jörgen Graabak sorgten für den zweiten norwegischen Dreifachsieg der Saison, Schmid fehlten 2,7 Sekunden zum Treppchen.

Lokalmatador Riiber stand schon nach dem Springen quasi als Sieger fest. Der Vierfach-Weltmeister von Planica segelte mit weniger Anlauf auf die Tagesbestweite von 102,0 m und startete fast eine Minute vor dem Rest des Feldes. Für den Dominator war es der 60. Sieg seiner Karriere und der dritte im vierten Wettkampf des Winters.

Ähnlich verlief zuvor das Rennen der Frauen: Die WM-Zweite Nathalie Armbruster hatte in des Eiseskälte lange Zeit Rang drei im Blick, im Ziel fehlten ihr aber 15,2 Sekunden zum Treppchen. Wie schon am Freitag war Gastgeber Norwegen, angeführt von Weltmeisterin Gyda Westvold Hansen, eine Klasse für sich.

„Ich musste es versuchen, ich habe es versucht und dann vielleicht ein paar Körner zu viel liegen gelassen“, sagte die 17 Jahre alte Armbruster: „Am Ende ging es einfach nicht mehr. Und Gyda ist sowieso in einer anderen Liga.“ Armbruster hatte in der vergangenen Saison in sieben der zehn Wettkämpfe auf dem Podest gestanden und als Krönung zweimal Silber bei der WM geholt.

Nicht zu stoppen war Westvold Hansen, die im vergangenen Winter alle zehn Weltcup-Wettbewerbe gewonnen und als Krönung auch zweimal WM-Gold geholt hatte. Dahinter folgten wie schon am Freitag Ida Marie Hagen und Mari Leinan Lund.

+++01. Dezember+++

Natalie Armbruster beim Saisonstart Siebte

Die WM-Zweite war nach einem ordentlichen Sprung auf 91,5 m als Zehnte in die Loipe gegangen und machte dort noch Boden gut. Angeführt von Weltmeisterin Gyda Westvold Hansen feierte Gastgeber Norwegen einen Dreifachsieg.

„Ich habe mich im Springen nicht so sicher gefühlt, weil es in den letzten Wochen nicht so überragend ging. Daher bin ich total zufrieden“, sagte Armbruster im ZDF. Die 17-Jährige hatte vergangene Saison in sieben der zehn Wettkämpfe auf dem Podest gestanden und als Krönung zweimal Silber bei der WM geholt.

Als zweitbeste Deutsche stellte Svenja Würth auf Rang neun das beste Ergebnis ihrer Karriere ein. Die 30-Jährige, die 2017 noch als Skispringerin mit Markus Eisenbichler und Andreas Wellinger WM-Gold im Mixed gewonnen hatte, landete einen Platz vor Jenny Nowak (Sohland).

Würth lag nach dem Springen auf Rang drei, fiel im Langlauf über 5 Kilometer aber noch etwas zurück. Erst 2020 war sie zur Kombination gewechselt.

Nicht zu stoppen war Westvold Hansen, die im vergangenen Winter alle zehn Weltcup-Wettbewerbe gewonnen und als Krönung auch zweimal WM-Gold geholt hatte - jeweils vor Armbruster. Dahinter folgten Ida Marie Hagen (+16,5 Sekunden) und Mari Leinan Lund (+32,2).

Da nur 25 Starterinnen das Ziel erreichten, erhielten auch Maria Gerboth (Schmiedefeld) als 14. und Magdalena Burger (Partenkirchen) als 23. Weltcup-Punkte.

Rießle gibt in Lillehammer sein Weltcup-Comeback

Der dreimalige Team-Weltmeister Fabian Rießle steht vor seinem Comeback im Weltcup der Nordischen Kombinierer. Das gab der Deutsche Skiverband (DSV) am Donnerstag bekannt.

Der 32-Jährige rückt In Lillehammer/Norwegen für David Mach und Tristan Sommerfeldt, die mit Erkältungsinfekten ausfallen, in den deutschen Kader. Zum Auftakt im finnischen Ruka am vergangenen Wochenende hatte Rießle gefehlt.

+++26. November+++

Kein Podestplatz bei Frenzel-Debüt

Die deutschen Kombinierer sind am Debüt-Wochenende des neuen Cheftrainers Eric Frenzel ohne Podestplatz geblieben. Der WM-Zweite Julian Schmid (Oberstdorf) und Manuel Faißt (Baiersbronn) sorgten am Sonntag im finnischen Ruka auf den Plätzen sechs und sieben für die besten DSV-Ergebnisse. Ein Auftaktwochenende ohne deutsches Podium hatte es im Weltcup zuletzt 1998/99 gegeben.

Nicht zu stoppen war trotz Eiseskälte und Schulterproblemen Dominator Jarl Magnus Riiber. Der Norweger feierte am Sonntag auch dank eines Traumflugs auf 153,5 m seinen zweiten Saisonsieg und den 59. seiner Karriere. Zum Vergleich: Bei den Spezialspringern liegt der Schanzenrekord in Ruka bei 150,5 m. Am Donnerstag hatte Riiber sich nach der Landung zum wiederholten Mal die Schulter ausgekugelt, am Siegen hinderte ihn das aber nicht.

Olympiasieger Vinzenz Geiger lag am Sonntag nach einem starken Skilanglauf sogar vor Riiber in Führung, fiel durch einen schwachen Sprung auf 117,5 m aber noch auf den 16. Rang zurück. Drittbester Deutscher war somit David Mach, der als Neunter sein bestes Karriereergebnis einstellte. Anders als gewohnt wird beim Massenstart erst gelaufen und dann gesprungen.

Frenzel durfte nach seinem ersten Wochenende als Chefcoach aber auch ohne Podest zufrieden sein, in allen drei Wettkämpfen war das Treppchen zumindest in Reichweite: Johannes Rydzek hatte am Freitag Rang vier belegt, Schmid wurde am Samstag Fünfter.

+++25. November+++

Riiber dominiert im Schneegestöber von Ruka

Der Norweger Jarl Magnus Riiber hat seine sportliche Dominanz in der Nordischen Kombination unter Beweis gestellt und einen klaren Sieg gefeiert. Nach einem Sprung und dem folgenden Zehn-Kilometer-Lauf setzte sich Riiber am Samstag in Ruka klar vor Österreichs Johannes Lamparter und Norwegens Jörgen Graabak durch und holte sich damit das Gelbe Trikot. Im dichten Schneegestöber war Riiber bereits mit deutlichem Vorsprung in die Loipe gegangen und zog dort einsam seine Kreise. Ins Ziel kam er 53,8 Sekunden vor Verfolger Lamparter.

Bester Deutscher war Julian Schmid auf Rang fünf. Auch Terence Weber (7.) und Johannes Rydzek (8.) mussten sich deutlich geschlagen geben. Die Abstände waren riesig. Am Vortag war Rydzek als Vierter bester Deutscher hinter den drei Norwegern Jens Luuras Oftebro, Riiber und Graabak geworden. Schon früh in diesem Winter zeichnet sich ab, dass die deutschen Probleme hauptsächlich auf der Schanze liegen.

Für das Team ist es die erste Saison nach dem Abgang von Bundestrainer Hermann Weinbuch, der die Sparte jahrzehntelang geprägt hatte. Zum Trainerteam zählt nun auch Olympiasieger Eric Frenzel, der erst im März dieses Jahres seine aktive Karriere beendet hatte. Neben Frenzel sind auch die erfahrenen Kai Bracht und Heinz Kuttin Teil des Teams, das Weinbuch beerben soll. Für Sonntag ist in der Winteridylle Finnlands ein Massenstart angesetzt. Erst danach folgt das Springen von der Großschanze.

+++24. November+++

Rydzek bei Frenzel-Debüt auf Rang vier

Kombinierer Johannes Rydzek hat beim Debüt des neuen Cheftrainers Eric Frenzel einen Podestplatz knapp verpasst. Der Olympiasieger von 2018 musste sich beim Weltcup-Auftakt im finnischen Kuusamo als Vierter nur einer norwegischen Übermacht um Sieger Jens Luraas Oftebro geschlagen geben. Manuel Faißt rundete als Siebter das gute DSV-Ergebnis beim erstmals ausgetragenen „Compact Race“ ab.

Frenzel, bis vor wenigen Monaten noch selbst aktiv, sah in seiner neuen Rolle bei zweistelligen Minusgraden ein packendes Rennen. Routinier Rydzek (Oberstdorf) arbeitete sich in der Loipe vom zwölften Rang nach vorne, zum Treppchen fehlten dem 31-Jährigen nur zwei Sekunden. „Johannes ist aktuell in einer sehr guten Verfassung. Läuferisch ist er stark, so wie man ihn kennt“, hatte Frenzel schon vor dem Start gesagt.

Nicht zu stoppen war aber das Team Norge. Oftebro holte den fünften Sieg seiner Karriere knapp vor Topstar Jarl-Magnus Riiber. Der Rekordweltmeister hatte sich am Donnerstag im Training nach der Landung die Schulter ausgekugelt, ging aber dennoch an den Start. Jörgen Graabak komplettierte als Dritter das starke Ergebnis der Norweger.

Vizeweltmeister Julian Schmid (Oberstdorf), der im Vorjahr den Saisonstart an gleicher Stelle gewonnen hatte, musste sich nach einem verpatzten Sprung mit Rang elf begnügen und lag nur einen Rang vor David Mach (Buchenberg), der das beste Ergebnis seiner Karriere erzielte. Auch Olympiasieger Vinzenz Geiger (Oberstdorf) haderte mit seinem Sprung und kam letztlich als 16. ins Ziel.

Weil beim neuen „Compact Race“-Format die Abstände zu Beginn des Langlaufs geringer sind, rückte das Feld enger zusammen. Mit spürbaren Folgen: Ex-Weltmeister Johannes Lamparter (Österreich), nach dem Springen noch in Führung, kam nur als Sechster ins Ziel. Der zunächst beste Deutsche Terence Weber (Geyer) fiel vom siebten auf den 14. Rang zurück.

(sid/dpa)
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