Biathlon Magdalena Neuner will sich die Kugel geben

Kontiolahti (RPO). "Rotkäppchen" Kati Wilhelm will einen schönen Ausklang ihrer glanzvollen Karriere, "Gold-Lena" Neuner hat die große Kristallkugel im Visier: Die deutschen Biathletinnen haben auch vor dem Finale des erfolgreichen Olympia-Winters noch große Ziele.

Das ist Magdalena Neuner
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Foto: dapd, Matthias Schrader

Nachdem sie daheim in Wallgau Berge von Wäsche gewaschen und die Fanpost aus dem Flur geräumt hat, möchte Magdalena Neuner ab Freitag beim Weltcup im finnischen Kontiolahti das Gelbe Trikot erfolgreich verteidigen. "Ich bin motiviert und will den großen Pokal holen. Ich habe beste Chancen, dass ich das schaffe", sagt Neuner. Die 23-Jährige hatte den Gesamt-Weltcup 2008 als bislang jüngste Biathletin überhaupt gewonnen.

Eigentlich hatte sie den Gesamt-Weltcup nach dem Verzicht auf die Stationen zum Saisonauftakt in Östersund und später in Oberhof überhaupt nicht auf der Rechnung. Aber Doppel-Gold und Silber bei Olympia haben sie an die Spitze katapultiert. Zwei Punkte hat sie Vorsprung auf Helena Jonsson. Trotz eines eher unkonventionellen Trainings in den vergangenen Tagen hat sie keine Angst vor der Schwedin.

Wegen all der Termine - vom Empfang vor 3000 Fans in Wallgau, über den Auftritt im ZDF-Sportstudio bis hin zum Flirt mit dem FC Bayern München nach dem Jobangebot von Uli Hoeneß - konnte sie erst in den vergangenen Tagen daheim trainieren. "Geschossen habe ich gar nicht, aber manchmal ist das ja sogar gut", sagt Neuner grinsend.

Die 33 Jahre alte Kati Wilhelm nutzte die freie Zeit seit Olympia, um ihren Rücktritt zu verkünden. Vor dem Abschied will sie bei den letzten drei Weltcups am Wochenende in Finnland, nächste Woche in Oslo und am letzten März-Wochenende im russischen Chantij-Mansijsk nochmal glänzen.

"Da möchte ich nochmal richtig genießen. Es wäre toll, wenn es mit dem Sprung aufs Treppchen klappen würde", sagt Wilhelm. Mit 81 Punkten Rückstand auf Magdalena Neuner ist die Staffel-Olympiadritte von Vancouver im Gesamt-Weltcup ebenfalls chancenreich. Danach werde es aber Zeit, die Biathlon-Strecke jüngeren Leuten zu überlassen, sagt Wilhelm.

Beim letzten Saisonrennen am 29. März in Russland könnte sie sich mit der Mixedstaffel als Weltmeisterin verabschieden - dann vielleicht gemeinsam mit der zehn Jahre jüngeren Neuner.

(SID/chk)
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