Biathlon in Hochfilzen Laura Dahlmeier — von null auf hundert in zwei Rennen

Hochfilzen · Laura Dahlmeier stand schneller als erwartet auf dem obersten Treppchen des Siegerpodiums. Auch deshalb will sie eventuell ihre Saisonplanung überdenken.

Laura Dahlmeier feiert dritten Weltcup-Sieg in Hochfilzen
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Dahlmeier feiert dritten Weltcup-Sieg in Hochfilzen

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Foto: dpa, gi sam

Nach der triumphalen Rückkehr auf die Weltcup-Bühne überdachte Spätzünderin Laura Dahlmeier für einen kurzen Augenblick sogar ihre Saisonplanung. "Vielleicht sollte ich Östersund ja immer direkt auslassen", sagte die 22-Jährige nach dem Sieg in der Verfolgung von Hochfilzen scherzhaft: "Aber mal im Ernst: Mein Ziel ist es, das gesamte Jahr gesund und verletzungsfrei zu bleiben."

Ein bisschen schmunzeln musste Dahlmeier allerdings dennoch, als sie wie im Vorjahr gleich bei den ersten Rennen des Winters beeindruckte. 2014 - wegen einer Knöchelverletzung hatte sie erst in Pokljuka Ende Dezember die ersten Wettkämpfe bestritten - standen "nur" drei Top-Ten-Resultate zu Buche. Nun aber, nach mehreren grippalen Infekten, eroberte sie nach Platz sechs im Sprint in Windeseile das oberste Treppchen des Siegerpodiums.

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Foto: dpa/Michael Kappeler

"Vor drei, vier Wochen hätte ich gesagt, dass ich gar nicht weiß, ob es Sinn macht, in diesem Jahr nochmal zu starten", sagte die Staffel-Weltmeisterin. "Ganz weit weg" habe sie sich damals nämlich gefühlt. "Aber das ist eben der Sport: Da ist man an einem Tag am Boden und am nächsten Tag schaut die Welt schon wieder anders aus."

Am Samstag hätte Dahlmeiers Kosmos nicht heller funkeln können. Über dem malerischen Pillerseetal schien die Sonne, schwarz-rot-goldene Fahnen eskortierten die Staffel-Weltmeisterin auf der Zielgeraden, und Teamkollegin Maren Hammerschmidt machte den Doppelsieg perfekt. "Das ist ein Traum, ein perfekter Tag", schwärmte Dahlmeier.

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Der Bayerin, die im vergangenen Winter trotz des verspäteten Einstiegs noch den achten Platz der Weltcup-Gesamtwertung errungen hatte, ist in dieser Saison sogar der ganz große Wurf zuzutrauen. Rekordweltmeisterin Magdalena Neuner hatte 2012 als bislang letzte Deutsche die große Kristallkugel gewonnen. Ob Dahlmeier in "Gold-Lenas" Fußstapfen treten wird? "Wenn alles passt, kann ich wieder angreifen", sagt sie jedenfalls.

Eine echte Waffe im Kampf mit den Rivalinnen dürfte Dahlmeiers Konstanz sein. 17 Rennen absolvierte sie im Vorjahr, nur zweimal landete sie außerhalb der Top Ten. "Ich kann mich einfach ganz gut auf die Rennen fokussieren", nennt sie als Erfolgsrezept, "und ich hoffe, dass es jetzt so weiter geht."

In der kommenden Woche steht vor der besinnlichen Weihnachtszeit erst einmal der Weltcup im slowenischen Pokljuka an. Und daran hat Dahlmeier ja nicht die schlechtesten Erinnerungen.

(sid)
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