Biathlon un Ruhpolding Gössner siegt im Sprint - Henkel Vierte

Ruhpolding · Nach ihrer neuerlichen Galavorstellung stützte sich Miriam Gössner nur ganz kurz auf ihre Skistöcke, holte einmal tief Luft und ließ sich dann auch schon von den begeisterten Fans in der Chiemgau Arena feiern. Die 22-Jährige aus Garmisch sicherte sich mit einer Glanzleistung in der Loipe beim Biathlon-Heimspiel in Ruhpolding trotz eines Schießfehlers über 7,5 km den dritten Weltcupsieg ihrer Karriere und weckte erneut Erinnerungen an die zurückgetretene Rekordweltmeisterin Magdalena Neuner.

Biathlon 12/13: Gössner feiert ersten Sieg im Weltcup
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"Ich versuche einfach nur, mein Bestes zu geben und schnell zu laufen. Ich habe nach meinen Fehler nicht erwartet, dass ich das Rennen noch gewinne. Umso glücklicher bin ich jetzt, dass es wieder zum Sieg gereicht hat", sagte Gössner, die sich vier Wochen vor der WM im tschechischen Nove Mesto mit dem zweiten Triumph innerhalb einer Woche endgültig in die Favoritenrolle über 7,5 km katapultierte: "Von mir aus darf es gern so weitergehen."

Die frühere Langläuferin startete sechs Tage nach ihren Sprintsieg in Oberhof perfekt in das Rennen. In der Loipe zeigte die Staffelweltmeisterin vor 11.500 Fans wie gewohnt keine Schwäche und flog förmlich über die WM-Strecken des vergangenen Jahres. "Die Bedingungen waren super, aber die Strecke war ein bisschen schwierig. Das war aber für alle gleich, deswegen war es kein Problem", betonte Gössner.

"Solange sie umfallen, bin ich zufrieden"

Nachdem sie sich im Verfolgungsrennen in Oberhof zehn Fehler geleistet hatte, war Gössner vor allem über ihre Vorstellung am Schießstand glücklich. "Solange sie umfallen, bin ich zufrieden. Sie hätten ein bisschen schöner fallen können, aber darum geht es nicht", sagte Gössner, die sich im Liegendschießen keinen Patzer leistete. Erst im stehenden Anschlag verfehlte die Bayerin eine Scheibe und musste in die Strafrunde. Dank ihrer Sprintstärke konnte Gössner ("Ich versuche in der letzten Runde immer nochmal zuzulegen") das jedoch noch wettmachen.

Doppel-Olympiasiegerin Andrea Henkel präsentierte sich etwas mehr als eine Woche nach ihrer Grippeerkrankung ebenfalls in glänzender Form und verpasste das Podium als Vierte um nur 8,3 Sekunden. Die 34 Jahre alte Thüringerin brachte alle ihre zehn Schüsse im Ziel unter und zeigte auch auf der Strecke keine Schwäche. Im Ziel hatte die achtmalige Weltmeisterin 25,8 Sekunden Rückstand auf Gössner.

"Ich freue mich, dass ich diese Geschwindigkeit laufen konnte. Vielleicht kommt jetzt auch wieder die Tempohärte dazu", sagte Henkel: "Ich hoffe, dass es so weitergeht. Ich wollte es besser machen als in der Staffel."

Lang kehrt nach Babypause zurück

Nach 13 Monaten Babypause feierte Kathrin Lang, geborene Hitzer, ihr Weltcup-Comeback. Nur sechs Monate nach der Geburt ihrer ersten Tochter Lenia Maria musste die 26-Jährige aus Gosheim zweimal in die Strafrunde und beendete das Rennen auf Rang 67. "Es war super schön, vor dem vielen Fans zu laufen. Das hat wirklich Spaß gemacht", sagte die zweimalige Weltcupsiegerin.

Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld) zeigte als 21. eine ordentliche Vorstellung und blieb in den bayerischen Alpen ohne Schießfehler. Die frühere Einzel-Vizeweltmeisterin Tina Bachmann (Schmiedeberg/1 Fehler) enttäuschte auf Rang 38, Nadine Horchler (Willingen/1) ordnete sich auf Platz 35 ein.

Fortgesetzt wird der Weltcup in Bayern am Samstag (18.15 Uhr/ARD) mit dem Sprintrennen der Männer. Am Sonntag stehen zum Abschluss zwei Massenstarts auf dem Programm.

(sid/can/sap)
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