Biathlon in Hochfilzen Erster Podestplatz — Frauenstaffel auf Rang zwei

Hochfilzen · Laura Dahlmeier reckte beim Überqueren der Ziellinie entkräftet die Arme in die Luft, dann schlossen ihre Teamkolleginnen sie freudestrahlend in die Arme: Die deutschen Biathletinnen haben im ersten Staffelrennen des Olympia-Winters als starke Zweite den ersehnten ersten Podestplatz der Saison gefeiert.

 Jubel bei den deutschen Biathletinnen.

Jubel bei den deutschen Biathletinnen.

Foto: afp, SAMUEL KUBANI

Das Quartett des Deutschen Skiverbandes (DSV) mit Franziska Preuß (Haag/3 Nachlader), Andrea Henkel (Großbreitenbach/1), Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld/1 Strafrunde) und der fehlerfreien Dahlmeier (Partenkirchen) musste sich beim Weltcup im österreichischen Hochfilzen nur der Ukraine geschlagen geben. Rang drei ging an Frankreich.

"Das macht so viel Spaß, es motiviert, wenn man gemeinsam auf die Schlussrunde geht. Vielleicht liegt mir die Position als Schlussläuferin einfach", sagte Dahlmeier in der ARD: "Super cool, dass es so geklappt hat."

Vor allem die "Küken" Dahlmeier (20) und Preuß (19), die zum ersten mal überhaupt bei einem Weltcup in der Staffel lief, überzeugten - und konnten sogar eine Strafrunde von Hildebrand ausbügeln. "Ich schaffe es nicht, mit drei Nachladern eine Scheibe zu treffen, das ist sehr, sehr bitter", sagte Hildebrand, die nach einer fehlerfreien Vorstellung im ersten Schießen beim zweiten Anlauf in die 150 Meter lange Extrarunde abbiegen musste. "Mir haben die Beine gezittert, dann wurde es einfach immer schwerer."

Die 27-Jährige gab im Zielraum schon etwas genickt Interviews, als die dreimalige Junioren-Weltmeisterin Dahlmeier von Platz vier aus zur furiosen Aufholjagd ansetzte und mit zwei fehlerfreien Schießeinlagen auf Rang zwei stürmte. Diesen ließ sich die glänzend aufgelegte Bayerin, die sich am Freitag mit Platz 15 im Sprint ihr Olympiaticket gesichert hatte, auf der Schlussrunde auch nicht mehr nehmen. Das überraschte durchaus, denn sie konnte sich gegen die starken Läuferinnen Anais Bescond (Frankreich) und Olga Saizewa (Russland) durchsetzen und das Duo auf Abstand halten.

Die Vorstellung in Tirol macht Hoffnung auf mehr, und vielleicht sogar auf eine erneute Staffel-Medaille bei den Olympischen Spielen. Bereits in der Vorsaison konnte das erfolgsverwöhnte DSV-Team bei der Olympia-Generalprobe in Sotschi gewinnen - auch da war Dahlmeier Schlussläuferinnen. Bis zu den Winterspielen in Russland (7. bis 23. Februar) stehen in Ruhpolding und Antholz/Italien im Januar nur noch zwei weitere Staffeln auf dem Programm.

Dann werden die Skijägerinnen vielleicht auch schon wieder in Bestbesetzung antreten können, denn die zweimalige Staffel-Weltmeisterin Miriam Gössner (Garmisch) hatte auf einen Start in Österreich verzichtet und verfolgte das Rennen nur vor dem Fernseher. Nach ihrer schweren Rückenverletzung mit mehreren Wirbelbrüchen dosiert die 23-Jährige momentan ihre Wettkampfeinsätze und wird am Sonntag (11.30 Uhr/ARD) in der Verfolgung wieder zum Einsatz kommen.

(sid)
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