Begeisterung ungebremst Biathlon garantiert Top-Quoten im TV

Hochfilzen · Laura Dahlmeier und Co. bescheren den Fernsehsendern auch bei der laufenden WM in Hochfilzen hohe Marktanteile. Millionen Zuschauer fiebern in ganz Deutschland im Wohnzimmer mit, wenn es um die Medaillen geht.

Biathlon-WM 2017: Laura Dahlmeier wird Weltmeisterin in der Verfolgung
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Dahlmeier wird erneut Weltmeisterin in der Verfolgung

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Foto: dpa, msc nic

Wenn Laura Dahlmeier am Mittwoch im WM-Einzel von Hochfilzen auf die Jagd nach ihrer vierten Medaille geht, fiebern Millionen Zuschauer in Deutschland in ihren Wohnzimmern mit. Woche für Woche bescheren die Biathlon-Rennen ARD, ZDF und Eurosport traumhafte Einschaltquoten, beim Saison-Höhepunkt in Österreich sind die Zahlen besonders stark. Dafür betreiben die Sender unter teils schwierigen Bedingungen enormen Aufwand.

"Biathlon ist eine faszinierende Sportart. Die Dynamik, Schnellkraft, Athletik und dazu das Mentale, sich auf etwas zu konzentrieren, das fasziniert die Leute. Deshalb hat Biathlon einen hohen Standard, was die Einschaltquoten angeht", sagte ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann: "Die Quoten waren an den einzelnen Wochentagen ausgesprochen gut."

Fast jeder dritte TV-Zuschauer war am Sonntag dabei

Den Verfolgungs-Sieg von Laura Dahlmeier (Partenkirchen) am Sonntag sahen im Schnitt 4,46 Millionen Zuschauer, was einem herausragenden Marktanteil von 31,2 Prozent entsprach - fast jeder dritte TV-Zuschauer sah am Sonntagmittag den Gold-Coup. Das Jagdrennen der Männer verfolgten später sogar 5,64 Millionen Fans (28,1 Prozent). Bereits zum WM-Auftakt am Donnerstag erreichte das ZDF mit seiner Übertragung der Mixedstaffel an einem Donnerstagnachmittag einen Anteil von 29,4 Prozent (4,18 Millionen).

"Nationale Vorbilder, die als Identifikationsfiguren funktionieren, helfen jeder Sportart", sagt Fuhrmann angesichts der beachtlichen Quoten: "Man kann Biathlon vor dem Fernseher gut verfolgen, weil es so viele verschiedene Perspektiven gibt."

Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ist Biathlon seit Jahren die erfolgreichste Disziplin. In der vergangenen Saison verfolgten in der ARD im Durchschnitt 4,05 Millionen Zuschauer die Rennen, das bedeutete einen Marktanteil von 24,5 Prozent. Die Zahlen im ZDF sind ähnlich hoch, und für viele andere Disziplinen, abgesehen vom Fußball, unerreichbar.

Deswegen ist die Zukunft längst gesichert. Im Mai 2016 wurde zwischen dem Biathlon-Weltverband IBU und der Europäischen Rundfunkunion EBU, zu der ARD und ZDF gehören, ein millionenschwerer neuer TV-Vertrag unterzeichnet. Die Übertragungen aller internationaler Wettkämpfe bis zur Saison 2021/2022 ist garantiert. Nicht eingeschlossen sind allerdings die Olympischen Winterspiele, die 2018 und 2022 exklusiv von Eurosport übertragen werden.

Die Weltcup- und WM-Rennen der Skijäger werden trotzdem weiterhin in gewohntem Umfang gezeigt, dabei stehen die Olympiasieger Kati Wilhelm (ARD) und Sven Fischer (ZDF) als Experten vor der Kamera, für Eurosport ist in Hochfilzen Dreifach-Olympiasieger Michael Greis dabei.

Dahlmeier auch bei den Quoten auf Neuners Spuren

Um die 50 Mitarbeiter reisen für die Sender zu den neun Weltcuporten und der jeweiligen Weltmeisterschaft. ARD und ZDF berichten immer im Wechsel, das technische Equipment mit modernster Fernsehtechnik in HD und diversen Spezialkameras ist ähnlich. Gearbeitet wird teilweise in der Kälte bei bis zu minus 20 Grad, der teuren Technik bereitet das jedoch keine Probleme.

Zu besten Zeiten, als Rekordweltmeisterin Magdalena Neuner von Sieg zu Sieg eilte, schalteten phasenweise deutlich mehr als sechs Millionen Zuschauer ein, die Marktanteile lagen bei weit über 30 Prozent. Sollte Dahlmeier ihren Siegeszug fortsetzen, könnten diese Werte bis Ende der WM am Sonntag erneut erreicht werden.

(sid)
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