Biathlon-Weltmeisterin Dahlmeier rechtzeitig fit für Weltcup in Oberhof

Oberhof · Im Vorjahr ließ Laura Dahlmeier freiwillig zwei Rennen in Oberhof aus. Jetzt ist Deutschlands Sportlerin des Jahres fit für den ersten Biathlon-Weltcup des Olympia-Jahres. Neben der Konkurrenz müssen die Skijägerinnen aber auch dem widrigen Wetter trotzen.

Laura Dahlmeier – Biathlon-Olympiasiegerin und passionierte Wanderin
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Das ist Laura Dahlmeier

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Foto: dpa/Michael Kappeler

Laura Dahlmeier zog sich beim Einsetzen des Schnee- und Graupelsturms im Oberhofer Biathlon-Stadion schnell ihre warme Jacke an und verschwand Richtung Unterkunft. Schon nach einer knappen Stunde beendeten die deutschen Skijägerinnen am Mittwochmittag das Training: Bei widrigen Umständen mit teils starken Windböen und schlechter Sicht war gezieltes Schießen auch kaum noch möglich.

Dahlmeier, die wegen einer Erkältung kurz vor dem Jahreswechsel die Team Challenge auf Schalke ausließ, geht mit Blick auf ihre Gesundheit und die Olympischen Spiele kein Risiko ein. Aber knapp sechs Wochen vor dem Saisonhöhepunkt zählt jeder Wettkampfkilometer.
"Laura tritt hier nicht an, um dabei zu sein, sondern um erfolgreich zu sein", sagte Damen-Bundestrainer Gerald Hönig. Er warnte aber gleichzeitig davor, beim Sprint am Donnerstag (12.30 Uhr/ARD und Eurosport) Wunderdinge von seiner Nummer eins zu erwarten.

"Bei der Vorgeschichte kann man nicht davon ausgehen, dass sie wie Ende Dezember annähernd bei 100 Prozent ist", sagte er. Beim vorigen Weltcup in Le Grand Bornand gewann sie die Verfolgung und war Zweite im Sprint sowie Dritte im Massenstart. Die Partenkirchnerin, die wegen einer Erkältung den Saisonstart in Östersund verpasste, hatte Vorjahr die ersten beiden Oberhof-Rennen aus Belastungsgründen ausgelassen, im Massenstart lief sie dann auf Platz zwei.

Auch Maren Hammerschmidt und Vanessa Hinz hatten sich vor Weihnachten leichte Infekte zugezogen und mussten eine ungeplante Trainingspause einlegen. "Wir sind trotzdem gut aufgestellt und wollen an die Dezember-Ergebnisse anknüpfen, da hat sich die Mannschaft sehr gut verkauft", sagte Hönig. Neben Dahlmeier, Hinz und Hammerschmidt komplettieren Denise Herrmann, Franziska Hildebrand und Franziska Preuß das Team. Am Samstag steht die Verfolgung an und am Sonntag die Staffel.

Vor allem die zweimalige Saisonsiegerin Denise Herrmann könnte wieder vorne mitmischen. "Wenn Denise ins Rennen geht, können wir bei fairen Bedingungen immer mit einer Top-Platzierung von ihr rechnen", sagte Hönig. Die ehemalige Langläuferin hat sich in kurzer Zeit fest im Weltcup-Team etabliert. Hönig ist immer wieder von der Entwicklung der 28-Jährigen begeistert. "Es ist phänomenal, wie schnell sie den ganzen Prozess erlernt hat und sich diese schweren Bedingungen mittlerweile reinfuchst", sagte er. Herrmann hatte Anfang Dezember den Sprint und die Verfolgung von Östersund gewonnen.

Dennoch müsse man Herrmann auch Rückschläge zugestehen - vor allem bei Bedingungen, wo Erfahrung und Routine eine Rolle spielen. Und die werden wohl am Donnerstag gefragt sein. Denn fast schon traditionell setzte zum Weltcupstart im Thüringer Wald das berühmt berüchtigte Oberhofer Wetter ein. Die Prognosen für die kommenden Tage sind eher schlecht, mit Wind und teils Regen. "Es herrschen eventuell Windverhältnisse, wo Glück und Pech entscheiden können. Ich hoffe, dass es halbwegs fair wird", sagte Hönig.

Am Mittwochmorgen regnete es bis bei leichten Plusgraden der Schneesturm einsetzte. Damit kommt auf die Organisatoren viel Arbeit bei der Streckenpräparation zu. Aber die Oberhofer sind gut gerüstet. Die Schneedepots sind gefüllt.

(dpa)
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