LIVE Biathlon-Weltcup Rösch glaubt an Kirchner-Nachfolger

Düsseldorf · Die deutschen Biathlon-Herren sind nach Ansicht von Staffel-Olympiasieger Michael Rösch (39) auf der Position des Bundestrainers mit Uros Velepec und Jens Filbrich als Nachfolger von Mark Kirchner gut aufgestellt. In unserem Biathlon-Telegramm verpassen Sie nichts.

Staffel-Olympiasieger Michael Rösch.

Staffel-Olympiasieger Michael Rösch.

Foto: dpa/Matthias Bein

Die deutschen Biathlon-Herren sind nach Ansicht von Staffel-Olympiasieger Michael Rösch (39) auf der Position des Bundestrainers mit Uros Velepec und Jens Filbrich als Nachfolger von Mark Kirchner gut aufgestellt. „Uros ist mit seiner Art im Team sehr gut angekommen. Er ist ein cooler Typ, spricht relativ gut deutsch und hat schon viele Trainerstationen durchlaufen. Außerdem ist Uros sehr fortschrittlich und hat viele neue Trainingsmethoden reingebracht“, sagte Rösch in einem Interview von Eurosport (Dienstag) über Kirchners bisherigen Assistenten. „Von Jens Filbrich habe ich sehr viel Positives gehört. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich die beiden gut ergänzen - das sollte funktionieren.“

Kirchner hatte seinen Rücktritt am vergangenen Sonntag nach dem Saisonfinale in Oslo verkündet. „Ich glaube, er spürt, dass es jetzt einen frischen Wind im Trainerteam braucht“, sagte Rösch. „Ich finde, es ist eine gute und faire Entscheidung. Er war jetzt eine lange Zeit im Amt und vielleicht ist bei ihm der Gedanke gereift, dass er die Mannschaft nicht mehr so erreicht wie früher.“

Herrmann-Wick beendet Karriere auf Platz sechs

Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick hat das letzte Rennen ihrer Biathlon-Karriere auf Platz sechs beendet. Im Nebel von Oslo schoss die Sprint-Weltmeisterin am Sonntag im Massenstart drei Fehler und konnte dadurch einen Tag nach ihrem Sprinterfolg nicht in den Kampf um das Podest eingreifen. Nach dem Zieleinlauf fiel sie weinend ihrem Mann Thomas Wick in die Arme.

Am Ende fehlten der 34-Jährigen 57,1 Sekunden auf die siegreiche Hanna Öberg. Die Schwedin verwies nach einer Strafrunde Marte Olsbu Röiseland (1) mit 22,6 Sekunden auf Rang zwei. Die Norwegerin beendet ebenfalls ihre Karriere wie die drittplatzierte Anais Chevalier-Bouchet (3/+ 43,7 Sekunden). Die Französin setzte sich im Schlussspurt gegen Hanna Kebinger (1) durch. Der 25-Jährigen fehlten als Vierte nur 2,8 Sekunden zu ihrem ersten Weltcup-Podium. Es war ihr bisher bestes Karrierreergebnis.

Biathlon WM 2023 in Oberhof - Zeitplan, Kalender & Termine - Dann sind die Wettkämpfe
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Das ist der Zeitplan der Biathlon-WM 2023 in Oberhof

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Foto: dpa/Martin Schutt

Vanessa Voigt (3) wurde 14. direkt gefolgt von Janina Hettich-Walz (3). Damit beenden die deutschen Biathletinnen die Saison mit drei Siegen, zwei zweiten Plätzen und vier dritten Rängen. Alle fünf Einzelpodestplätze holte Herrmann-Wick, die noch WM-Gold im Sprint und WM-Silber in der Verfolgung sowie Silber mit der Staffel holte.

Männer-Bundestrainer Kirchner tritt zurück

Männer-Bundestrainer Mark Kirchner verlässt das Weltcup-Team der deutschen Biathleten. Nach dem abschließenden Massenstart der Männer beim Saisonfinale in Oslo gab der 52-Jährige seinen Rücktritt bekannt. Die Nachfolge des dreimaligen Olympiasiegers werden der bisherige Co-Trainer Uros Velepec und der ehemalige Ski-Langläufer Jens Filbrich als Duo antreten.

„Jetzt ist für mich der Zeitpunkt gekommen, um den Weg für neue Impulse freizumachen“, sagte Kirchner und sprach von „33 intensiven Jahren mit ganz vielen emotionalen Highlights, wertvollen Erfahrungen für das Leben, einer Menge interessanter Menschen, aber auch einigen Enttäuschungen“. In seiner aktiven Zeit hatte er neben dreimal Olympia-Gold und einmal Silber insgesamt sieben WM-Titel gewonnen.

Die Heim-WM in Oberhof sei trotz des enttäuschenden Abschneidens der Männer ein passender Abschluss gewesen. „Auch wenn wir in diesen zwei Wochen leider nicht alle unsere Ziele erreichen konnten, haben wir in der zurückliegenden Saison definitiv wieder einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht“, sagte Kirchner.

Der zweimalige Olympia-Medaillengewinner Filbrich ist bereits seit Mai 2022 Teil des Trainerteams für den zweitklassigen IBU-Cup. Kirchner soll dem Deutschen Skiverband (DSV) als übergreifender Nachwuchstrainer erhalten bleiben und sich künftig um „die strategische Athletenentwicklung“ kümmern. Als Leitender Disziplintrainer der Männer stand er seit 13 Jahren in der Verantwortung.

Biathlon-WM 2023 Oberhof - Das ist das deutsche Team der Biathletinnen &  Biathleten
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Das ist das deutsche Team für die Biathlon-WM 2023

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Foto: dpa/Sven Hoppe

Nach Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick verliert der Verband damit im Weltcupteam eine weitere prägende Persönlichkeit der vergangenen Jahre. Die 34-jährige Herrmann-Wick hatte am Dienstag bekannt gegeben, dass der Massenstart von Oslo ihr letztes Rennen sein werde.

Deutsche Biathleten zum Saisonabschluss im Massenstart chancenlos

Die deutschen Biathlon-Männer sind zum Saisonabschluss am Holmenkollen hinter den Erwartungen geblieben. Im Massenstart belegte der fehlerfreie Roman Rees am Sonntag in Norwegens Hauptstadt Oslo den 13. Platz. Der 30-Jährige konnte im letzten Rennen des Winters trotz einer perfekten Schießleistung nicht mit der Spitze mithalten und hatte nach 15 Kilometern mehr als eineinhalb Minuten Rückstand.

Biathlon-WM 2023 Oberhof: Übersicht der Favoriten auf Medaillen & Titel
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Biathlon-WM 2023: die Favoriten auf Medaillen

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Foto: dpa/Manzoni

Seinen 19. Saisonerfolg sicherte sich derweil der Norweger Johannes Thingnes Bö und baute damit seinen Siegrekord aus. Der Gesamtweltcupsieger leistete sich zwei Schießfehler und landete bei seinem Heimspiel im Nebel 26,2 Sekunden vor dem Schweizer Niklas Hartweg, der ebenso wie der Drittplatzierte Vetle Sjaastad Christiansen aus Norwegen fehlerfrei blieb.

Biathlon-WM 2023 Oberhof - Der Medaillenspiegel im Überblick
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Biathlon-WM 2023: Medaillenspiegel

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Foto: dpa/Joel Marklund

Benedikt Doll, der am Samstag Vierter in der Verfolgung geworden war, ging nach dem ersten Schießen in Führung, konnte diese Position in der Loipe aber nicht verteidigen und fiel weit zurück. Der Schwarzwälder (5 Fehler) kam nur als 24. ins Ziel. David Zobel (1) belegte Rang 17 und Philipp Nawrath (3) wurde 20.

Der Winter endete für die deutschen Männer mit einem Sieg durch Doll in der Vorwoche im schwedischen Östersund, sowie insgesamt zwei zweiten und sieben dritten Plätzen. Bei der zurückliegenden Heim-Weltmeisterschaft in Oberhof waren die Herren das erste Mal seit 1976 in WM-Rennen ohne Medaille geblieben.

+++18. März 2023+++

Biathlon-Disziplinen im Weltcup 2019/20: Alle Infos im Überblick
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So funktionieren die Biathlon-Disziplinen

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Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Herrmann-Wick gewinnt Sprint-Weltcup in Oslo

Weltmeisterin Denise Herrmann-Wick hat sich mit einem Sieg im vorletzten Rennen ihrer Biathlon-Karriere die kleine Kristallkugel im Sprint-Weltcup gesichert. Die 34-Jährige sprintete am Samstag ohne Schießfehler am Holmenkollen in Oslo zum elften Weltcuperfolg ihrer Laufbahn. Hinter der Sächsin landete die Schwedin Hanna Öberg (0 Fehler) mit 3,5 Sekunden Rückstand auf dem zweiten Platz. Herrmann-Wick triumphierte bereits zum zweiten Mal nach 2019/2020 in der Disziplin-Wertung im Sprint.

Vier Tage nach ihrer Rücktritts-Ankündigung zum Saisonende zeigte Herrmann-Wick einen herausragenden Auftritt an der Wiege des nordischen Skisports. Die Olympiasiegerin traf alle zehn Schüsse und war auch in der Loipe bei warmen Bedingungen und Sonnenschein nicht aufzuhalten.

Wegen dichten Nebels hatte das Rennen am Freitag nicht stattfinden können und wurde um einen Tag verschoben. Dafür wurde der ursprünglich für Samstag geplante Verfolger aus dem Programm gestrichen. Zum Abschluss der Saison steht am Sonntag (15.10 Uhr/ARD und Eurosport) der Massenstart auf dem Programm. Für Herrmann-Wick wird es der letzte Auftritt, bevor sie zurücktritt.

Doll verpasst Podestplatz in der Verfolgung

Ex-Weltmeister Benedikt Doll hat im vorletzten Rennen der Biathlon-Saison eine weitere Podestplatzierung knapp verpasst. Der 32-Jährige lief in der Verfolgung über 12,5 km beim Weltcup-Finale in Oslo nach zwei Fehlern am Schießstand auf Rang vier. Den Sieg sicherte sich abermals Johannes Thingnes Bö.

Doll blieb 1:22,8 Minuten hinter dem Gesamtweltcupsieger aus Norwegen (1 Fehler), der sich die kleine Kristallkugel in der Verfolgung schon vor dem abschließenden Rennen gesichert hatte. Dominator Bö holte sich in seinem 18. Saisonrennen den 15. Sieg.

„Ich habe gesagt: Ich zieh mein Ding durch. Ich schieße offensiv und lasse mich nicht ablenken“, sagte Doll in der ARD. Sein Rückstand auf Bös Landsmann Sturla Holm Lägreid (1/+1:05,06) auf Rang drei betrug 17 Sekunden. Rang zwei ging an den fehlerfreien Olympiasieger Quentin Fillon Maillet aus Frankreich (+58,2 Sekunden).

Johannes Kühn (+5:21,6) schaffte es nach neun Schießfehlern nur auf Rang 48, Philipp Nawrath (2/+2:33,9) landete auf dem 14. Platz. Roman Rees (2/2:49,0) wurde 20., Justus Strelow hatte in der Nacht eine Blockierung der Halswirbelsäule erlitten und musste seinen Start absagen.

Mit dem Massenstart am Sonntag (12.50 Uhr/ARD und Eurosport) über 15 km endet die Weltcupsaison. Favorisiert sind die Norweger, die vor dem vierten Rennen in dieser Disziplin acht von neun Podestplätzen unter sich ausgemacht haben.

Strelow verpasst Verfolgungsrennen

Biathlet Justus Strelow verpasst das Verfolgungsrennen beim Saisonfinale am Holmenkollen in Oslo. Der Sachse habe in der Nacht „eine Blockierung der Halswirbelsäule erlitten“, sagte der deutsche Mannschaftsarzt Jan Wüstenfeld am Samstag kurz vor dem Start in Norwegen: „Das medizinische Team arbeitet intensiv an seiner Wiederherstellung.“ Ob der 26-jährige Strelow im abschließenden Massenstart am Sonntag wieder dabei sein kann, war zunächst nicht klar.

+++17. März+++

Frauen-Sprint wegen Nebel vertagt

Biathlon-Weltcup 2023/24: Kader der deutschen Frauen - Fotos Biathletinnen
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Der Kader der deutschen Biathletinnen

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Foto: dpa/Christian Einecke

Biathlon-Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick muss sich vor dem letzten Sprint ihrer Karriere in Geduld üben. Das für Freitagnachmittag angesetzte Weltcuprennen in Oslo wurde wegen Nebels verschoben. Stattdessen findet der Sprint nun am Samstag statt, das letzte Verfolgungsrennen der Saison wird dafür gestrichen.

Wegen der Witterung rund um die Strecke am berühmten Holmenkollen war der Start zunächst um eine halbe Stunde verschoben worden. Da keine Besserung eintrat, erfolgte der Beschluss, das Rennen zu vertagen.

Biathlon-Kalender 2022/23: Die Weltcup-Termine - Übersicht und WM
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Das sind die Weltcup-Termine der Biathleten 2022/23

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Foto: dpa/Terje Bendiksby

Damit kämpft Herrmann-Wick, die beim Massenstart am Sonntag ihre erfolgreiche Karriere beenden wird, mit einem Tag Verzögerung um die kleine Kristallkugel für den Sprint-Weltcup. Dort liegt die 34-Jährige mit 310 Punkten derzeit vor Dorothea Wierer (Italien/296) und Elvira Öberg aus Schweden (263). Zugleich steht durch die Streichung des Verfolgers die Gesamtweltcupführende Julia Simon (Frankreich) vorzeitig als Siegerin dieser Disziplinwertung fest.

„Es geht in erster Linie um die Sicht am Schießstand. Da wären keine gleichen Bedingungen gegeben gewesen“, sagte DSV-Sportdirektor Felix Bitterling: „Es war mehr als grenzwertig und wäre ein Glücksspiel gewesen.“ Frauen-Trainer Kristian Mehringer sprach in der ARD mit Blick auf die Situation am Schießstand von einem „Rätselraten“ und ergänzte: „Ein faires Rennen wäre aus seiner Sicht unmöglich gewesen. Deshalb war es die richtige Entscheidung. Die Jury hat einen guten Job gemacht.“

Neben Herrmann-Wick gehen sechs weitere deutsche Frauen im Sprint an den Start. Die viermalige Junioren-Weltmeisterin Selina Grotian und Einzel-Europameisterin Lisa Maria Spark werden ihr Weltcup-Debüt geben.

+++16. März+++

Frauen-Sprint beim Saisonfinale in Oslo verzögert sich

Der für 15.20 Uhr geplante Start des Frauen-Sprints beim Weltcup-Finale der Biathletinnen und Biathleten in Oslo verzögert sich aufgrund der schwierigen Wetterbedingungen. Wie der Weltverband IBU am Freitag bei Twitter mitteilte, soll der Wettkampf am Holmenkollen nun erst mit 30-minütiger Verzögerung um 15.50 Uhr starten. Das hat die Wettkampfjury entschieden. In der norwegischen Hauptstadt hatte es am Freitag unter anderem stark geschneit.

Doll sprintet in Oslo auf Rang drei - Siegrekord für Bö

Ex-Weltmeister Benedikt Doll hat beim Biathlon-Saisonfinale in Oslo seinen dritten Podestplatz des Winters eingefahren. Eine Woche nach seinem Weltcup-Sieg im Einzel in Schweden blieb der 32-Jährige erneut fehlerfrei und wurde am Donnerstag im Sprint starker Dritter. Seinen 17. Saisonerfolg sicherte sich nach seiner coronabedingten Zwangspause Norwegens Superstar Johannes Thingnes Bö und stellte damit einen neuen Siegrekord auf. Die alte Bestmarke des 29-Jährigen stammte aus der Saison 2018/2019, als er 16 Mal ganz oben stand. Zudem ist der fünfmalige Oberhof-Weltmeister der erste Skijäger, der alle Sprintrennen einer Saison für sich entschied.

Trotz einer Strafrunde verwies der bereits als Gesamtweltcupsieger feststehende Bö, der zuvor wegen der Infektion zwei Einzelrennen verpasste, mit 23,9 Sekunden den fehlerfreien Schweden Martin Ponsiluoma auf Rang zwei. Doll hatte nach zehn Kilometern 28,9 Sekunden Rückstand. Damit geht er aussichtsreich in die Verfolgung am Samstag (12.45 Uhr/ARD und Eurosport).

„Ich habe mich heute echt gut gefühlt. Vor allem das Schießen ist echt verrückt, dass es jetzt so gut klappt“, sagte Doll in der ARD. Allein der Rückstand von fast 49 Sekunden als Zweitschnellster auf Überflieger Bö gab ihm Rätsel auf.

Biathlon 2022/23: DSV-Kader der deutschen Herren
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Der Kader der deutschen Biathleten

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Foto: dpa/Antti Aimo-Koivisto

+++15. März+++

Auch Olympiasiegerin Eckhoff beendet Biathlon-Karriere

In Tiril Eckhoff hat die dritte Biathlon-Olympiasiegerin innerhalb von nur zwei Tagen ihr Karriereende verkündet. Einen Tag nach ihrer norwegischen Landsfrau Marte Olsbu Röiseland und der Sächsin Denise Herrmann-Wick erklärte die 32-Jährige am Mittwoch, nach ihrer einjährigen Zwangspause in Folge einer Corona-Infektion nicht mehr in den Weltcup zurückzukehren.

„Es ist ein bisschen traurig, jetzt aufzuhören, aber gleichzeitig finde ich auch, dass es die richtige Entscheidung ist“, schrieb Eckhoff am Mittwoch bei Instagram: „Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe und werde immer mit einem Lächeln auf die Jahre im Biathlon zurückblicken.“

Doppel-Olympiasiegerin Eckhoff bringt es auf insgesamt acht Medaillen bei Winterspielen, die zehnmalige Weltmeisterin sammelte zudem 15 WM-Medaillen und gehörte fast zehn Jahre lang zur Weltspitze. Die Norwegerinnen verlieren in Eckhoff und Röiseland nun ihre wichtigsten Leistungsträgerinnen und stehen vor einem schwierigen Neuanfang.

Eckhoff hatte beim Saisonfinale des vergangenen Winters im heimischen Oslo noch den Sprint und die Verfolgung gewonnen. Bei der folgenden Saison-Abschlussparty infizierte sie sich - wie zahlreiche andere Skijäger - mit Corona. Und anschließend war nichts mehr wie zuvor. Sie leide bis heute unter anderem unter extremen Schlafproblemen, die „ich meinem schlimmsten Feind nicht wünsche“, hatte die Gesamtweltcupsiegerin von 2021 zuletzt gesagt. Eckhoff befindet sich weiter in ärztlicher Betreuung, an Leistungssport sei trotz einer Besserung ihres Zustands weiterhin nicht zu denken.

„Nach vielen Krankheiten und einem harten Jahr spüre ich, dass die Motivation einfach fehlt. Ich habe so viel erlebt und spüre, dass ich nicht den nötigen Funken finde, um mir neue Ziele zu setzen“, sagte Eckhoff vor dem Saisonfinale ab Donnerstag am heimischen Holmenkollen in einer Mitteilung des norwegischen Verbandes.

+++14. März+++

Rekordweltmeisterin Röiseland beendet ihre Karriere

Die norwegische Biathlon-Rekordweltmeisterin Marte Olsbu Röiseland beendet nach dem Saisonende an diesem Sonntag ihre sportliche Karriere. Das gab die 32-Jährige am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Oslo bekannt. Der Heim-Weltcup am Holmenkollen an diesem Wochenende werde ihr letzter sein.

„Biathlon wird immer in meinem Herzen sein“, sagte Röiseland. Ihr Karriereende anzukündigen, sei seltsam und traurig, fühle sich aber auch unglaublich richtig an. „Ich bin stolz darauf, was ich erreicht habe. Ich habe mehr erreicht, als ich mir hätte erträumen können“, sagte sie sichtlich gerührt.

Am Holmenkollen, der Wiege des nordischen Skisports, hatte Röiseland im vergangenen Jahr die goldene Kristallkugel für den Gesamtweltcupsieg in Empfang genommen, sich bei der anschließenden Saisonabschlussparty aber mit dem Coronavirus infiziert. Viele Monate machten ihr die Folgen der Infektion große Probleme. Erst mit langer Verspätung konnte sie in die Saison einsteigen. Rechtzeitig zur Weltmeisterschaft war sie jedoch fit und gewann in Oberhof zweimal Gold und einmal Bronze.

Die dreimalige Peking-Olympiasiegerin ist die erfolgreichste Skijägerin der jüngeren Vergangenheit und löste bei den Titelkämpfen in Thüringen zuletzt Magdalena Neuner als Frau mit den meisten Goldmedaillen ab. Neuner hatte insgesamt zwölfmal Gold gewonnen. Insgesamt bringt es Röiseland auf sieben Olympia- und 17 WM-Medaillen. Verheiratet ist die Ausnahmeathletin mit Sverre Olsbu Röiseland, der seit dem vergangenen Sommer das deutsche Frauenteam als Co-Trainer betreut.

+++12. März+++

Doll im Massenstart Achter - Norweger Christiansen siegt

Die deutschen Biathleten haben im letzten Rennen des Weltcups im schwedischen Östersund einen Podestplatz verpasst. Als Bester landete Benedikt Doll am Sonntag im Massenstart auf Rang acht. Der Schwarzwälder, der im Einzel gewonnen und die Staffel auf Rang drei geführt hatte, konnte trotz nur einer Strafrunde diesmal nicht in den Kampf ums Podium eingreifen. Der 32-Jährige hatte nach 15 Kilometern 38,4 Sekunden Rückstand auf den fehlerfreien Vetle Sjastad Christiansen. Der Norweger verwies seinen Teamkollegen Johannes Dale (1 Fehler) und Eric Perrot (1) aus Frankreich auf die Plätze.

Nicht dabei waren coronabedingt Weltcupgesamtsieger Johannes Thingnes Bö und sein Bruder Tarjei sowie Oberhof-Weltmeister Sebastian Samuelsson aus Schweden.

Roman Rees (1) wurde Zehnter. Johannes Kühn kam als Zwölfter ins Ziel, nachdem er beim letzten Schießen noch die Chance auf das Podest hatte, dann aber zwei Fehler schoss. David Zobel (3) wurde 15., Justus Strelow (3) 17. und Philipp Nawrath (5) beendete das Rennen auf Rang 22.

Herrmann-Wick nach Schießdebakel nur 23. im Massenstart

Sprint-Weltmeisterin Denise Herrmann-Wick hat beim Biathlon-Weltcup im schwedischen Östersund einen herben Rückschlag im Kampf um eine Topplatzierung im Gesamtweltcup hinnehmen müssen. Nach insgesamt fünf Schießfehlern, vier davon beim zweiten Liegendschießen, musste sich die 34-Jährige am Sonntag mit dem enttäuschenden 23. Platz zufriedengeben. Es war ihre schlechteste Weltcup-Platzierung in diesem Winter. Nur bei der Heim-WM in Oberhof war Herrmann-Wick im Massenstart nach fünf Fehlern als 24. schlechter gewesen.

Bei der vorletzten Saison-Station hatte die Einzel-Olympiasiegerin bereits am Samstag mit fünf Nachladern bei Rang drei in der Staffel den möglichen Erfolg und den Sieg in der Disziplin-Gesamtwertung aus der Hand gegeben und war danach sehr enttäuscht gewesen.

Beim Sieg der fehlerfreien Italienerin Dorothea Wierer war die ebenfalls ohne Strafrunde gebliebene Vanessa Voigt als Siebte (+ 48,4 Sekunden) beste Deutsche. Rang zwei ging an Lou Jeanmonnot (0) vor ihrer französischen Teamkollegin und Weltcup-Gesamtführenden Julia Simon (1). Hanna Kebinger (3) wurde 14., Anna Weidel (1) kam als 17. ins Ziel.

Herrmann-Wick hatte die Rennen in Mittelschweden mit Rang drei im Einzel sehr erfolgreich begonnen. In der Staffel konnte die Sächsin als Schlussläuferin den Erwartungen aber nicht gerecht werden. Im Massenstart begann sie fehlerfrei, ehe sie beim zweiten Anschlag ihre ersten vier Schüsse daneben setzte und so zwischenzeitlich auf dem vorletzten Rang lag.

+++11. März+++

Deutsche Staffeln in Östersund beide auf Rang drei

Die deutschen Biathleten haben nach der WM-Enttäuschung in der Staffel für etwas Wiedergutmachung gesorgt. Roman Rees, Johannes Kühn, Philipp Nawrath und Benedikt Doll kamen nach 4x7,5 Kilometer auf Rang drei, nach einer Strafrunde und zehn Nachladern zog Doll auf der Schlussrunde noch an Schweden vorbei. Bei der Heim-WM waren die deutschen Männer in einer Windlotterie mit fünf Strafrunden und Rang fünf hinter den Erwartungen geblieben.

Rees legte in Östersund für das DSV-Quartett einen Traumstart ohne Fehlschuss hin. Doch Kühn leistete sich neben sechs Nachladern gar eine Strafrunde und ließ eine Lücke von über einer Minute zur Spitze reißen. „Ich war selber schuld. Es war nicht gut von mir - einfach ärgerlich“, sagte Kühn im ZDF. Nawrath kam trotz zwei Nachladern dank überragender Laufleistung etwas heran, Doll nutzte dann die Fehler der Vorderleute zum späten Comeback.

Norwegen gewann auch ohne zahlreiche Topstars vor Frankreich. Gegenüber der WM-Enttäuschung ersetzte beim deutschen Team der formstarke Nawrath den zuletzt etwas müde wirkenden Justus Strelow. Im Weltcup waren die Männer mit zwei zweiten sowie zwei dritten Plätzen bereits vor dem heimischen Saison-Höhepunkt immer auf dem Podest gelandet. Hinter den Norwegern reichte es deshalb in der Staffel-Wertung zu Platz zwei.

Am Sonntag (16 Uhr/ZDF und Eurosport) steht zum Abschluss der Wettkämpfe in Schweden der Massenstart über 15 Kilometer an, dabei kehren einige der mit Corona infizierten Topstars wie Sturla Holm Lägreid zurück. Die Bö-Brüder um Dominator Johannes Thingnes treten erst ab Donnerstag beim Weltcupfinale in Oslo zu den drei Abschlussrennen wieder an.

Auch Frauen-Staffel auf Rang drei

Die deutschen Biathletinnen haben trotz eines weiteren Podestplatzes den Triumph im Staffelweltcup verpasst. Das lange in Führung liegende Quartett mit Janina Hettich-Walz, Hanna Kebinger, Vanessa Voigt und Denise Herrmann-Wick landete nach 4x6 Kilometern auf Rang drei, auf die siegreichen Norwegerinnen fehlten nach sieben Nachladern 27,2 Sekunden. Im Staffelweltcup reichte es damit ebenfalls zu Platz drei, die kleine Kristallkugel ging knapp an die in Östersund zweitplatzierten Französinnen.

Startläuferin Hettich-Walz leistete sich nach perfektem Liegendschießen stehend zwei Nachlader, übergab in der ersten Verfolgergruppe mit 13 Sekunden Rückstand. Die fehlerfreie Kebinger übernahm hauchdünn die Führung. Auch Voigt blieb ohne Makel am Schießstand und schickte Herrmann-Wick ins direkte Duell mit der Norwegerin Marte Olsbu Röiseland. Die deutsche Schlussläuferin leistete sich fünf Nachlader, sodass auch Frankreich noch vorbeiziehen konnte.

Die beim Silber-Coup bei der Heim-WM in Oberhof stark auftrumpfende Sophia Schneider fehlte wegen einer Infektion der oberen Atemwege, für sie war Hettich-Walz ins Team gerückt. Die deutsche Staffel hatte im Weltcup zuvor mit zwei zweiten und einem dritten Platz ebenfalls konstant überzeugt, lediglich in Hochfilzen reichte es als Vierter knapp nicht fürs Podest.

Am Sonntag (13 Uhr/ZDF und Eurosport) steht zum Abschluss der Wettkämpfe von Östersund der Massenstart über 12,5 Kilometer an. Ab Freitag greifen die Frauen dann beim Weltcupfinale am Holmenkollen mit drei Abschlussrennen an.

+++9. März+++

Erster deutscher Saisonsieg - Doll gewinnt Einzel in Östersund

Ex-Weltmeister Benedikt Doll hat als erster deutscher Biathlet in dieser Saison ein Rennen gewonnen. Der fehlerfreie Schwarzwälder triumphierte in Abwesenheit einiger Stars souverän im Einzel von Östersund und holte nach 20 Kilometern seinen insgesamt vierten Weltcup-Erfolg. Für den bislang letzten deutschen Sieg hatte Erik Lesser am 19. März 2022 gesorgt, Doll hatte rund zwei Monate zuvor letztmals auf dem obersten Treppchen gestanden.

„Mein absolutes Highlight ist viermal null. Mein letztes Mal war im Deutschlandpokal und das liegt viele Jahre zurück“, sagte Doll im ZDF: „Es war ein bisschen wie ein Trainingslauf. Ich war sehr viel allein auf der Strecke, auch am Schießstand. Ich habe kaum gewackelt und konnte ganz ruhig meine Schüsse abgeben.“

Im von ihm eigentlich ungeliebten Einzel schaffte er gleich bei der Podest-Premiere den Sprung auf die oberste Stufe. Letztlich lag der 32-Jährige 1:09,1 Minute vor dem Italiener Tommaso Giacomel (1 Strafminute). Dritter wurde der Norweger Vetle Sjaastad Christiansen (1/+1:11,5 Minute), der damit die kleine Kristallkugel im Einzel gewann.

Sein bestes Karriereergebnis erreichte dank Laufbestzeit Philipp Nawrath (2/+1:51,4) mit Rang vier. Direkt dahinter rundete Roman Rees (1/+2:02,1) das auch mannschaftlich mit Abstand beste deutsche Saisonergebnis als Fünfter ab.

Dominator Johannes Thingnes Bö hatte sich trotz eigenen Fehlens wegen einer Corona-Infektion bereits vor dem fünftletzten Individualrennen der Saison den Gesamtweltcup gesichert, da der einzig verbliebene Konkurrent Sturla Holm Lägreid am Donnerstag ebenfalls wegen COVID passen musste. Auch Tarjei Bö, der schwedische Massenstart-Weltmeister Sebastian Samuelsson sowie der französische Staffel-Weltmeister Quentin Fillon Maillet konnten aus gleichem Grund in Östersund nur zuschauen.

Für die Männer steht am Samstag (16.30 Uhr) die letzte Staffel des Winters an, ehe am Sonntag (16.00 Uhr/beides ZDF und Eurosport) in Schweden noch ein Massenstart über 15 Kilometer geplant ist. In der kommenden Woche geht es ab Donnerstag zum Weltcupfinale am Holmenkollen.

Herrmann-Wick Dritte im Einzel von Östersund

Weltmeisterin Denise Herrmann-Wick hat den deutschen Biathletinnen beim Weltcup in Östersund einen Start nach Maß beschert. Die 34-Jährige kam im Einzel über 15 Kilometer mit einer Strafminute auf Rang drei, auf die überlegen siegreiche Italienerin Dorothea Wierer fehlte letztlich 1:38,8 Minute. Für Herrmann-Wick war es der vierte Podestplatz des Weltcupwinters, dazu hatte sie bei der Heim-WM in Oberhof mit einmal Gold und zweimal Silber überzeugt.

Wierer siegte dank einer makellosen Vorstellung in 41:19,6 Minuten vor ihrer ebenfalls fehlerfreien Landsfrau Lisa Vittozzi, die sich mit 25,5 Sekunden Rückstand souverän die kleine Kristallkugel im Einzel sicherte. Vanessa Voigt (1 Strafminute/+2:19,2 Minuten) mit Rang sechs und Hanna Kebinger (2/+2:54,5) konnten im Saisonendspurt ebenfalls überzeugen. Janina Hettich-Walz (2/+3:43,4) und Anna Weidel (2/+5:15,0) lagen deutlicher zurück.

Die bei der Weltmeisterschaft überraschend stark auftrumpfende Sophia Schneider musste wegen eines Infekts der oberen Atemwege kurzfristig passen. Ob die 25-Jährige bereits am Samstag (14.00) in der Staffel oder am Sonntag (13.00 Uhr/jeweils ZDF und Eurosport) im Massenstart in den Wettkampfbetrieb zurückkehren kann, ist derzeit offen. In der kommenden Woche steht für die Frauen ab freitags das Weltcupfinale in Oslo an.

Schneider fehlt beim Auftakt in Östersund

Biathletin Sophia Schneider fehlt zum Auftakt des vorletzten Saison-Weltcups im schwedischen Östersund. Die 25-Jährige startet aufgrund eines Infektes der oberen Atemwege nicht im Einzel über 15 Kilometer an diesem Donnerstag (13.15 Uhr/ZDF und Eurosport) und setzt auch mit dem Training aus. „Anhand des weiteren Verlaufs der Symptomatik wird entschieden, wann eine Belastung wieder möglich sein wird“, sagte Mannschaftsarzt Jan Wüstenfeld am Donnerstag.

Schneider, die bei der Heim-WM in Oberhof mit der Staffel Silber gewonnen hatte, musste bereits in der Vorwoche im tschechischen Nove Mesto in der Verfolgung sowie in der Mixed-Staffel aussetzen. Da war von anhaltenden muskulären Problemen im Schulter- und Halswirbelbereich die Rede gewesen.

+++8. März+++

Lagreid krank, Bö vorzeitig Gesamtweltcupsieger

Dominator Johannes Thingnes Bö hat vorzeitig zum vierten Mal den Gesamtweltcup der Biathleten gewonnen. Nach der krankheitsbedingten Absage des Zweitplatzierten Sturla Holm Lägreid für das Einzel in Östersund am Donnerstag (16.20 Uhr/ZDF und Eurosport) ist der fünfmalige Weltmeister von Oberhof nicht mehr von Platz eins zu verdrängen. Der ebenfalls wegen einer Corona-Infektion pausierende Bö hat einen Vorsprung von 399 Punkten bei nach dem Einzel noch 360 zu vergebenden Zählern.

Der Norweger hatte von 2019 bis 2021 bereits dreimal in Serie die große Kristallkugel gewonnen, ehe der Franzose Quentin Fillon Maillet seine Dominanz im Jahr 2022 kurz durchbrechen konnte. In dieser Saison holte der jüngere der Bö-Brüder im Weltcup 13 Siege bei 16 Einzelstarts, nur im ersten Rennen des Winters hatte er das Podest verpasst. Neben dem Gesamtweltcup hat er auch bereits die kleinen Kristallkugeln im Sprint und der Verfolgung sicher.

Bö (29) und sein drei Jahre jüngerer Landsmann Lägreid wollen nach ihren positiven Coronatests von Nove Mesto frühestens zum Abschluss der Rennen in Schweden am Sonntag in den Massenstarts zurückkehren. In der Folgewoche steht ab Donnerstag das Weltcupfinale am Holmenkollen mit drei abschließenden Einzelrennen an.

+++ 6. März +++

Verband bestätigt positive Corona-Tests der Bö-Brüder

Norwegens Biathlon-Superstar Johannes Thingnes Bö wird aufgrund einer Infektion mit dem Coronavirus bei der Jagd nach dem Siegrekord mindestens ein Rennen verpassen. Der fünfmalige Oberhof-Weltmeister und sein Bruder Tarjei wurden sowohl am Samstag als auch am Sonntag positiv auf das Virus getestet, wie der norwegische Verband am Sonntagabend bestätigte.

Die beiden Bös hatten am Samstag nach ihrem zweiten Doppelsieg in Tschechien bekannt gegeben, dass sie trotz eines positiven Tests gestartet waren. Der 29 Jahre alte Johannes Thingnes Bö hatte die Verfolgung und zuvor auch den Sprint jeweils vor Tarjei gewonnen und damit seinen Rekord von 16 Saisonsiegen eingestellt.

Nach Absprache mit dem Trainer- und Ärzteteam wurde entschieden, dass beide nach Norwegen zurückkehren und den Start des vorletzten Weltcups am Donnerstag im schwedischen Östersund verpassen. „Frühestens am Sonntag werden sie wieder auf Skiern stehen“, sagte Nationalmannschaftsmanager Per Arne Botnan. Da findet in Schweden ein Massenstart statt. Das Saisonfinale steigt vom 16. bis 19. März in Norwegens Hauptstadt Oslo, wo drei Einzelrennen auf dem Programm stehen.

Vor den Bös war bereits ihr Teamkollege Sturla Holm Laegreid wegen Corona aus Nove Mesto abgereist, der Franzose Quentin Fillon Maillet trat deswegen nicht zum Verfolger an. Am Sonntag machte auch der Ukrainer Dmytro Pidrutschnji einen positiven Test öffentlich.

+++5. März+++

Deutsche Mixed-Staffeln verpassen Podest in Nove Mesto

Die deutsche Mixed-Staffel ist beim Biathlon-Weltcup im tschechischen Nove Mesto auf Rang vier gelaufen. Janina Hettich-Walz, Vanessa Voigt, Philipp Nawrath und Benedikt Doll gerieten auch wegen einer Strafrunde ins Hintertreffen, insgesamt leisteten sie sich am Sonntag 13 Nachlader. „Ich habe gesehen, dass die anderen auch ein wenig straucheln beim Schießen. Davon konnte ich mich nicht abkapseln. Es ist mir leider nicht ganz so gut gelungen“, sagte Nawrath der ARD über seine Probleme. Den Sieg sicherten sich die Franzosen vor Schweden. Der Rückstand des DSV-Quartetts auf die drittplatzierten Norweger betrug nach 4 x 6 Kilometern fast eine halbe Minute.

Biathlon-Quartett Vierter in der Mixed-Staffel

Die deutsche Mixed-Staffel ist beim Biathlon-Weltcup im tschechischen Nove Mesto auf Rang vier gelaufen. Janina Hettich-Walz, Vanessa Voigt, Philipp Nawrath und Benedikt Doll gerieten auch wegen einer Strafrunde ins Hintertreffen, insgesamt leisteten sie sich am Sonntag 13 Nachlader. „Ich habe gesehen, dass die anderen auch ein wenig straucheln beim Schießen. Davon konnte ich mich nicht abkapseln. Es ist mir leider nicht ganz so gut gelungen“, sagte Nawrath der ARD über seine Probleme. Den Sieg sicherten sich die Franzosen vor Schweden. Der Rückstand des DSV-Quartetts auf die drittplatzierten Norweger betrug nach 4 x 6 Kilometern fast eine halbe Minute.

Kebinger holt bestes Karriere-Resultat

Biathletin Hanna Kebinger hat beim Weltcup in Nove Mesto das beste Ergebnis ihrer Karriere erreicht. Die 25-Jährige belegte beim Verfolger über 10 km einen starken siebten Rang. Beste Deutsche war Sprint-Weltmeisterin Denise Herrmann-Wick, die in einem engen und spannenden Rennen wie am Vortag Sechste wurde. Kebinger setzte die beiden letzten Schüsse daneben und verpasste somit einen Podestplatz.

Der Sieg ging wie im Sprint an die Norwegerin Marte Olsbu Röiseland (1) vor ihrer Teamkollegin Ingrid Landmark Tandrevold (1/+2,2) und der Französin Anais Chevalier-Bouchet (0/+15,3). Herrmann-Wick leistete sich drei Schießfehler und lag 1:09,6 Minuten hinter Röiseland. Kebinger hatte 1:10,3 Minuten Rückstand. Vanessa Voigt (2/+2:03,4) rundete als Zwölfte das gute Ergebnis der deutschen Mannschaft ab.

Sophia Schneider fehlte beim Verfolger und wird auch am Sonntag in den Staffeln nicht zum Einsatz kommen. Die 25-Jährige habe „anhaltende muskuläre Probleme im Schulter- und Halswirbelbereich“, teilte DSV-Teamarzt Sebastian Torka mit. Die Entscheidung sei auch mit Blick auf die beiden verbleibenden Weltcups in Östersund und Oslo gefallen. Schneider, die bei der Heim-WM in Oberhof überzeugt hatte, war am Freitag im Sprint nur 46. geworden.

Doll verpasst Podest hauchdünn - Bö erneut nicht zu schlagen

Bei einer erneuten Show von Superstar Johannes Thingnes Bö wurde der 32-Jährige im Verfolgungsrennen über 12,5 km starker Vierter. Auf Rang drei fehlten nur 3,5 Sekunden. Roman Rees als Neunter und Philipp Nawrath als Elfter rundeten das gute Ergebnis für den Deutschen Skiverband (DSV) ab.

„Ich bin sehr, sehr zufrieden. Ich habe mir vorgenommen, anzugreifen und offensiv zu sein. Beim letzten Schießen hatte ich etwas zu viel Bewegung drauf“, sagte Doll in der ARD und fügte mit einem Schmunzeln an: „Ich habe gestern noch die ersten zehn Seiten des Bö-Buches gelesen. Das war Inspiration genug.“

Bö siegte nach zwei Schießfehlern wie schon im Sprint vor seinem Bruder Tarjei Bö (1/+34,6) und dem Schweden Martin Ponsiluoma (5/+1:11,0). Doll, Zwölfter im Sprint, hatte nach zwei Schießfehlern 1:14,5 Minuten Rückstand auf den Dominator.

Für Bö war es bereits der 13. Einzel-Weltcup-Sieg in diesem Winter, dazu kommen vier Erfolge mit der Staffel - neuer Saison-Rekord. Der Gesamtweltcup ist dem Dominator kaum mehr zu nehmen. Nach der Sprint-Wertung sicherte er sich zudem die kleine Kugel für die Verfolgung.

Um 15.45 Uhr (ARD und Eurosport) findet noch der Verfolger über 10 km der Frauen statt. Vanessa Voigt und Denise Herrmann-Wick haben sich als Sprint-Fünfte und -Sechste eine sehr gute Ausgangsposition verschafft. Der Weltcup in Nove Mesto wird am Sonntag mit der Mixed- und Single-Mixed-Staffel (11.30 und 15.15 Uhr) abgeschlossen.

+++4. März 2023+++

Schneider in Nove Mesto nicht mehr am Start

Biathletin Sophia Schneider wird beim Weltcup in Nove Mesto nicht mehr an den Start gehen. Die 25-Jährige habe „anhaltende muskuläre Probleme im Schulter- und Halswirbelbereich“, teilte DSV-Teamarzt Sebastian Torka mit. Die Entscheidung sei auch mit Blick auf die beiden verbleibenden Weltcups in Östersund und Oslo gefallen.

Schneider, die bei der Heim-WM in Oberhof überzeugt hatte, war am Freitag im Sprint nur 46. geworden. Am Samstag findet in Nove Mesto der Verfolger statt. Für Sonntag sind Mixed- und Single-Mixed-Staffel geplant.

+++3. März 2023+++
Herrmann-Wick verpasst bei Röiseland-Sieg das Podium - Voigt Fünfte

Biathletin Denise Herrmann-Wick hat im ersten Rennen nach der furiosen Heim-WM das Podest verpasst. Die Weltmeisterin belegte im Sprint beim Weltcup in Nove Mesto einen ordentlichen sechsten Rang. Noch stärker im engen Rennen über 7,5 km war überraschend Vanessa Voigt, die beim Sieg von Marte Olsbu Röiseland Fünfte wurde.

Die Norwegerin, die wegen einer Erkrankung spät in den Winter eingestiegen war, holte nach fehlerfreier Schießleistung mit 20,5 Sekunden Vorsprung ihren ersten Saisonerfolg vor ihrer Teamkollegin Ingrid Landmark Tandrevold (1). Dritte wurde die Französin Anais Chevalier-Bouchet (1/+29,3).

Voigt, die bei der WM in den Einzelrennen enttäuscht hatte, blieb ohne Schießfehler. Zu Platz drei fehlten 7,4 Sekunden. Herrmann-Wick (+38,5) leistete sich einen Fehler. Hanna Kebinger (1/+48,5) rundete als Zwölfte das gute Ergebnis für den Deutschen Skiverband (DSV) ab.

Voigt und Olympiasiegerin Herrmann-Wick, in Oberhof mit Gold und zweimal Silber dekoriert, sicherten sich für den Verfolger über 10 km am Samstag (15.45 Uhr/ARD und Eurosport) eine glänzende Ausgangsposition. Die bei der WM überzeugende Sophia Schneider verfehlte nach drei Schießfehlern die Top 30 deutlich.

+++2. März+++

Rees bei nächster Bö-Show als bester deutscher Biathlet Achter

Nach der medaillenlosen Heim-Weltmeisterschaft in Oberhof haben die deutschen Biathlon-Herren auch zum Auftakt des Weltcups im tschechischen Nove Mesto einen Podestplatz verpasst. Beim 15. Saisonsieg von Norwegens Dominator Johannes Thingnes Bö belegte Roman Rees am Donnerstag als bester Athlet des Deutschen Skiverbandes (DSV) den achten Platz im Sprint über zehn Kilometer. Bei Rees blieb im Liegendanschlag eine Scheibe stehen. Er kam mit einem Rückstand von 1:27,4 Minuten auf den Gesamtweltcup-Führenden ins Ziel.

Bö, der durch seinen Erfolg die Weltcup-Sprintwertung vorzeitig für sich entschied, ließ der Konkurrenz mit der schnellsten Laufzeit keine Chance und leistete sich am Schießstand keinen Fehler. Zweiter wurde sein ebenfalls fehlerfreier Bruder Tarjei Bö mit 30 Sekunden Rückstand. Das Treppchen komplettierte mit Vetle Sjastad Christiansen (1 Fehler/+1:15,2 Minuten) ein weiterer Norweger.

Der frühere Weltmeister Benedikt Doll musste zweimal in die Strafrunde. Er belegte auch dank der siebtschnellsten Laufzeit am Ende noch den zwölften Platz (+1:45,0 Minuten). Justus Strelow (+1:55,8 Minuten) wurde mit einem Schießfehler 16., Johannes Kühn, verfehlte beim zweiten Schießen zweimal da Ziel. Dadurch fiel er auf Rang 20 zurück (+2:16,6 Minuten). Auch Philipp Nawrath als 30. (3 Schießfehler/+2:32,6 Minuten) und David Zobel als 38. (3/+2:46,1) spielten bei der Entscheidung um die vorderen Platzierungen keine Rolle.

+++22. Februar+++

Weltmeister Jacquelin beendet seine Saison vorzeitig

Emilien Jacquelin wird bei den letzten drei Weltcups in Nove Mesto, Östersund und Oslo nicht mehr starten. „Der Tank ist leer. Traurig, aber beruhigt, verkünde ich, dass ich meine Saison beende“, schrieb der 27 Jahre alte Franzose am Mittwoch auf Instagram. „Die letzten Monate und Jahre waren sehr heftig. Ich habe mir nie wirklich Zeit genommen, um abzuschalten und auf mich zu hören.“ Bereits zuvor hatte Jacquelin, der eine schwierige Saison mit vielen Misserfolgen durchlebte, mentale Probleme offenbart.

2020 hatte er bei der WM in Antholz vier Medaillen geholt, darunter Gold im Verfolgungsrennen und mit der Staffel. Ein Jahr später gewann er auf der Pokljuka ebenfalls WM-Gold im Jagdrennen.

Doch in diesem Winter lief es nicht wie erhofft. Jacquelin holte zwar zu Beginn drei Podestplätze, doch konstant gute Leistungen blieben aus. Bei der WM am Rennsteig war er nur 36. im Sprint, 37. im Einzel und 20. im Massenstart geworden. Neben Staffel-Gold gab es aber auch noch Bronze mit der Mixed-Staffel.

+++20. Februar 2023+++

ARD und ZDF mit starken Einschaltquoten

Biathlon bleibt im Fernsehen die klare Nummer eins der deutschen Wintersport-Fans. Die Übertragungen von der WM in Oberhof bescherten ARD und ZDF durchgängig starke Einschaltquoten. Die umfangreiche TV-Berichterstattung der fast zweiwöchigen Titelkämpfe kam mehrfach über die Vier-Millionen-Grenze und auf einen durchschnittlichen Marktanteil von deutlich mehr als 20 Prozent.

Auch am letzten WM-Wochenende waren die Biathlon-Übertragungen die mit Abstand erfolgreichsten Sportsendungen im Fernsehen. Das abschließende Massenstart-Rennen der Frauen kam am Sonntag auf einen Topwert von durchschnittlich 4,91 Millionen TV-Zuschauern im Ersten. Das entspricht nach Angaben der AGF Videoforschung einem Marktanteil von 31,5 Prozent.

Die Übertragungen der alpinen Ski-WM konnten mit diesen Zahlen nicht mithalten und lagen deutlich hinter den Biathlon-Werten. Den Slalom der Männer zum Abschluss der Titelkämpfe in den französischen Alpen sahen immerhin 2,53 Millionen, das ergab einen Marktanteil von 21,1 Prozent. Erfolgreicher sind fast immer Disziplinen, die direkt vor oder nach Biathlon gezeigt werden. So schauten 3,39 Millionen Menschen beim Bob-Weltcup den Zweier der Männer (23,7 Prozent) unmittelbar vor dem WM-Abschluss in Oberhof zu.

Biathletinnen machen bei Heim-WM Lust auf mehr

Den gewünschten großen Biathlon-Boom haben sie vielleicht in Oberhof nicht ausgelöst. Aber die Leistungen und die Art der jungen Athletinnen Sophia Schneider, Hanna Kebinger und Vanessa Voigt begeistern die Fans und lassen auf künftige Erfolge hoffen.

+++19. Februar+++

Herrmann-Wick bei Öberg-Sieg abgeschlagen

Die entkräftet wirkende Herrmann-Wick belegte am Sonntag nach fünf Schießfehlern den 24. Platz und lag im Ziel 2:54,2 Minuten hinter der neuen Weltmeisterin Hanna Öberg aus Schweden (2 Fehler).

Gold für Samuelsson im Massenstart – DSV-Männer enttäuschen erneut

Die deutschen Biathlon-Männer erleben bei der Heim-WM eine historische Enttäuschung, auch im Massenstart gibt es keine Medaille. Johannes Thingnes Bö verpasst sein sechstes Gold, Sebastian Samuelsson triumphiert.

Bö holt als erster Biathlon-Mann sieben Medaillen bei einer WM

Norwegens Biathlon-Superstar Johannes Thingnes Bö hat als erster männlicher Biathlet sieben Medaillen bei einer Weltmeisterschaft gewonnen. Zum Abschluss holte der 29-Jährige am Sonntag im Massenstart Bronze, verpasste aber mit einem Fehler beim letzten Schuss sein sechstes Gold in Thüringen. Zuvor hatte der Ausnahmekönner bereits fünfmal Gold sowie einmal Silber eingesammelt und stand damit in allen sieben Starts auf dem Podest. Bös Landsfrau Marte Olsbu Röiseland hatte 2020 in Antholz als bisher Einzige in allen sieben Rennen eine WM-Medaille geholt, fünf Titel waren dabei.

Den Golden Slam mit sieben Titeln in allen sieben WM-Rennen hatte Bö bereits durch Staffel-Silber am Samstag verpasst. Der fünfmalige Olympiasieger hat nun insgesamt 17. WM-Erfolge auf dem Konto. Rekordweltmeister ist die norwegische Biathlon-Ikone Ole Einar Björndalen (49) mit 20 Goldmedaillen.

Bö hatte zudem bereits vor dem Finale einen Rekord an Siegen in Serie aufgestellt: Der Ausnahmekönner blieb neun Einzel-Wettbewerbe ungeschlagen, das schaffte vor ihm weder eine Frau noch ein Mann. Vor der WM war er in sechs Rennen nacheinander ungeschlagen geblieben, bei der WM kamen mit Sprint, Verfolgung und Einzel drei weitere dazu. Die Bestmarke hatte vor Bö die Schwedin Magdalena Forsberg inne, die in der Saison 2000/2001 achtmal in Folge nicht zu bezwingen war.

+++18. Februar+++

Deutsche Frauen laufen zu Staffel-Silber – Gold für Italien

Die deutschen Biathletinnen haben bei der Heim-WM in Oberhof Silber mit der Staffel gewonnen. Vanessa Voigt, Hanna Kebinger, Sophia Schneider und Denise Herrmann-Wick mussten sich am Samstag bei schwierigen Bedingungen mit viel Wind und Regen nur den Italienerinnen geschlagen geben. Dritter wurden die Schwedinnen. Nach Gold im Sprint und Silber in der Verfolgung für Denise Herrmann-Wick war es in Thüringen die dritte Medaille für den Deutschen Skiverband.

Letztmals hatte eine deutsche Frauen-Staffel vor sechs Jahren im österreichischen Hochfilzen den WM-Titel gewonnen, bei der vergangenen WM auf der Pokljuka hatte es 2021 ebenfalls Silber gegeben. Zuvor hatten die deutschen Frauen in diesem Winter schon in drei von vier Staffel-Wettbewerben auf dem Podest gestanden.

Lange war unklar, ob das Rennen über 4x6 Kilometer überhaupt stattfinden konnte. Eine Sturmwarnung mit angekündigten starken Böen und Windgeschwindigkeit von bis zu 85 Kilometern pro Stunde hatten bereits am Freitagabend zu einer Krisensitzung mit den lokalen Organisatoren und dem Weltverband IBU geführt. Erst am Samstagmorgen wurde entschieden, dass vor ausverkauftem Haus von 23 500 Zuschauern gestartet werden kann. Zuvor hatte die deutsche Männerstaffel beim Sieg Frankreichs Platz fünf belegt.

Franzosen holen Staffel-Gold – Deutsche Staffel im Wind-Pech

Die deutschen Biathleten sind bei der Heim-WM in Oberhof mit der Staffel ohne die angepeilte Medaille geblieben. Justus Strelow, Johannes Kühn, Roman Rees und Benedikt Doll belegten am Samstag bei teilweise kaum zu beherrschenden Bedingungen mit viel Wind nur den fünften Platz. Drei Strafrunden von Kühn, zwei von Doll und insgesamt acht Nachlader machten ein besseres Ergebnis in einem wilden Rennen mit vielen Wendungen unmöglich. Gold sicherte sich Frankreich vor Norwegen und Schweden. Im Ziel lagen die Deutschen 3:51,8 Minuten hinter den Franzosen.

Letztmals hatte eine deutsche Männer-Staffel vor acht Jahren im finnischen Kontiolahti den WM-Titel gewonnen, die zuvor letzte Medaille gab es 2020 mit Bronze in Antholz. Nach den medaillenlosen Enttäuschungen bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking und bei der WM 2021 in Pokljuka ging das Quartett beim dritten Großereignis nacheinander leer aus. Zuvor hatten die deutschen Männer in diesem Winter in allen vier Wettbewerben auf dem Podest gestanden.

Lange war unklar, ob das Rennen über 4 x 7,5 Kilometer überhaupt stattfinden konnte. Eine Sturmwarnung mit angekündigten starken Böen und Windgeschwindigkeit von bis zu 85 Kilometern pro Stunde hatten bereits am Freitagabend zu einer Krisensitzung mit den lokalen Organisatoren und dem Weltverband IBU geführt. Erst am Samstagmorgen wurde entschieden, dass vor ausverkauftem Haus von 23 500 Zuschauern gestartet werden kann.

Staffeln können stattfinden

Die Staffelrennen der Männer und Frauen bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Oberhof sollen nun am Samstag doch stattfinden. Das haben der Weltverband IBU und das Organisationskomitee nach intensiver Rücksprache mit dem Deutschen Wetterdienst und dem Thüringen Forst am Samstagmorgen entschieden.

Man sei weiter mit allen Zuständigen in Kontakt, sollte sich die Wettersituation verschlechtern, werde man rechtzeitig informieren, hieß es vom Organisationskomitee weiter. Um 10.45 Uhr findet zudem das reguläre Jury-Meeting statt, bei dem entschieden wird, ob die Rennen „aus sporttechnischer Sicht planmäßig über die Bühne gehen können“, hieß es. Die Männer sollen um 11.45 Uhr und die Frauen um 15.00 Uhr (ARD und Eurosport) starten.

Wegen einer amtlichen Warnung standen die Rennen auf der Kippe. Hintergrund waren die Wetterprognose mit Sturmböen von bis zu 85 Kilometern pro Stunde, die zu Gefahren an der Wettkampfstrecke führen könnten. Bereits am Freitag hatte es eine amtliche Wetterwarnung gegeben. Da hatte sich die IBU am Abend aber noch gegen eine Absage entschieden und gehofft, dass die Wetterprognosen am Samstag doch noch etwas besser werden.

Staffelrennen auf der Kippe

Die Austragung der Staffelrennen bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Oberhof ist aufgrund der schwierigen Wettersituation mit Regen, viel Wind und zu hohen Temperaturen in Gefahr. Wie die Veranstalter am Freitagabend informierten, wird erst am Samstagmorgen bei einer Sitzung ab 7.30 Uhr entschieden, ob die Wettbewerbe der Frauen (11.45 Uhr) und Männer (15.00 Uhr) am Rennsteig wie geplant stattfinden können.

Hintergrund ist die aktuelle Wetterprognose mit Sturmböen von bis zu 85 Kilometern pro Stunde, die zu Gefahren an der Wettkampfstrecke führen könnten. „Die Sicherheit aller Athletinnen und Athleten sowie unserer Fans steht an oberster Stelle, sowohl bei der Anreise als auch bei den Wettkämpfen“, sagte OK-Chef Thomas Grellmann.

Am Freitag hatte es in Oberhof bei starkem Wind und Temperaturen von bis zu acht Grad lange und intensiv geregnet. Schon beim Training am Tag vor den Teamwettbewerben waren die Bedingungen schwierig, und die Strecke litt unter den äußeren Einflüssen.

Bundestrainer Kirchner gibt Staffel-Medaillen als Ziel aus

Zum Abschluss der Heim-WM in Oberhof peilen die deutschen Biathleten Medaillen in den Staffelrennen und Massenstarts an. „Es ist keine Frage, dass wir in den Staffeln auf alle Fälle um die Medaillen kämpfen wollen. Das haben wir dieses Jahr in den Weltcup-Rennen meistens geschafft“, sagte Bundestrainer Mark Kirchner. Die Männer hatten es in diesem Winter in vier Staffeln immer auf das Podest geschafft, die Frauen verpassten die ersten drei Plätze lediglich einmal.

Am Samstag sind ab 11.45 Uhr zunächst die Männer im Quartett gefordert, um 15 Uhr folgen am Rennsteig die Frauen vor dann wohl ausverkauftem Haus mit 27.500 Zuschauern. Noch ist nicht klar, wer Deutschland vertreten wird. „Das besprechen wir am Freitag mit den Athletinnen und Athleten“, sagte Kirchner, der als Aktiver selbst dreimal Olympiasieger war.

Bislang hatte Denise Herrmann-Wick mit Gold im Sprint und Silber in der Verfolgung die beiden einzigen Medaillen für den Deutschen Skiverband in Thüringen gewonnen. Kirchner zeigte sich optimistisch, dass auch am Sonntag in den abschließenden Massenstarts weiteres Edelmetall folgen könnte. Sein Team hätte „berechtigte Hoffnungen, ganz nach vorne Richtung Podium zu schauen“, sagte der 52 Jahre alte Kirchner und verwies auf bislang gute WM-Auftritte von Herrmann-Wick sowie Benedikt Doll und Johannes Kühn bei den Männern, die beide das Podest bislang allerdings verpassten. „Da ist durchaus noch einiges möglich“, sagte Kirchner.

Wieder einsatzbereit ist derweil Johannes Kühn, der angeschlagen auf das Einzel am Dienstag verzichten musste. Der Bayer habe bereits wieder am Training teilgenommen und zuvor regeneriert. „Er sollte für das Wochenende gerüstet sein“, sagte Kirchner.

Acht Deutsche in abschließenden Massenstarts dabei

Insgesamt acht deutsche Biathletinnen und Biathleten sind bei der Heim-Weltmeisterschaft in Oberhof für die abschließenden Massenstarts am Sonntag qualifiziert. Sprint-Weltmeisterin Denise Herrmann-Wick, die auch noch Silber in der Verfolgung gewonnen hatte, gehört wieder zu den Medaillenfavoritinnen. Gleich bei ihrer ersten WM haben auch die Debütantinnen Sophia Schneider und Hanna Kebinger den Sprung ins 30er-Feld geschafft, Vanessa Voigt komplettiert das DSV-Quartett (15.15 Uhr/ARD und Eurosport).

Bei den Männern (12.30 Uhr/ARD und Eurosport) wollen Benedikt Doll, Roman Rees, Johannes Kühn und WM-Debütant Justus Strelow Norwegens Superstar Johannes Thingnes Bö herausfordern. Der 29-Jährige hat bereits fünfmal Gold in fünf Rennen geholt.

Regen und Wärme machen WM-Strecken in Oberhof zu schaffen

Dauerregen und Temperaturen von bis zu acht Grad erschweren den Organisatoren der Biathlon-WM in Oberhof die Vorbereitungen auf das Abschluss-Wochenende. „Bisher konnten wir den Sportlerinnen und Sportlern sehr gute Bedingungen bieten. Wir werden in enger Absprache mit der IBU um Renndirektor Borut Nunar sowie dem Organisationskomitee alles dafür tun, diese Voraussetzungen auch an den letzten beiden Wettkampftagen vorhalten zu können“, sagte Hartmut Schubert, Vorsitzender des Zweckverbandes Thüringer Wintersportzentrum, am Freitag.

Beim Training vor den Staffelrennen am Samstag (11.45 Uhr/ARD und Eurosport) regnete es am Freitagmittag in der Rennsteig-Arena teilweise stark. Das belastet auch die Strecke. Allerdings wurden Stellen, die Niederschlägen und Wind größere Angriffsflächen bieten, vorausschauend höher mit Schnee belegt. „Bei der Strecke selbst sehen wir gegenwärtig keinen Schwachpunkt, sind da aber auch im stetigen Austausch mit der IBU und passen uns den Bedingungen an“, sagte Streckenchef Detlef Kotlinsky in einer Mitteilung: „Am Schießstand werden wir definitiv nacharbeiten, da dieser Sektor wesentlich sensibler ist.“

Damit die sensible Strecke nicht noch mehr leidet, wurde ein „nicht wettkampfbedingtes Begehen und Befahren“ minimiert. Nach den Staffeln finden am Sonntag noch zwei Massenstarts im Thüringer Wald statt.

Biathlon-Ikone kritisiert deutsche Staffel-Aufstellung: „C-Team“

Norwegens Biathlon-Ikone Ole Einar Björndalen hat deutliche Kritik an der WM-Aufstellung der Deutschen in der Single-Mixed-Staffel geübt. „Es ist eine Heim-Weltmeisterschaft, es gibt eine Goldmedaille zu gewinnen und Deutschland hat ein C-Team aufgestellt. Hätten sie das beste Team aufgestellt, wäre ihnen eine Medaille so gut wie sicher gewesen“, sagte der 49 Jahre alte Rekord-Weltmeister, der in Oberhof als Experte für den norwegischen Sender TV2 arbeitet.

Das deutsche Team war ohne Sprint-Weltmeisterin Denise Herrmann-Wick und Ex-Weltmeister Benedikt Doll angetreten, für die WM-Debütantin Sophia Schneider und Philipp Nawrath hatte es nur zu Platz sechs gereicht. Norwegen hingegen hatte mit seinen Topstars Johannes Thingnes Bö und der neuen Rekord-Weltmeisterin Marte Olsbu Röiseland seine Besten aufgestellt, wie andere Top-Nationen auch.

Wenn Deutschland als einer der größten Motoren im internationalen Biathlon-Zirkus so eine Aufstellung aufbiete, hätte man den Wettbewerb gar nicht erst austragen sollen, meinte der achtmalige Olympiasieger: „Dann muss Deutschland einfach sagen, dass wir diese Disziplin nicht mehr haben wollen, dass es eine Veranstaltung zu viel ist. Dann müssen sie sich darüber im Klaren sein.“

Bundestrainer Mark Kirchner hatte nach dem Rennen gesagt: „Man muss ja auch die Athleten fragen - und wenn Athleten auch nicht zu hundert Prozent bereit dazu sind, dann macht es auch keinen Sinn, sie aufzustellen.“ Nach Gold und Silber wollte Herrmann-Wick eine Pause, um am Wochenende fit für Staffel und Massenstart zu sein.

Björndalen sieht Grund für Bös Überlegenheit in der Lauftechnik

Biathlon-Rekordweltmeister Ole Einar Björndalen sieht den Grund für die Überlegenheit von Landsmann Johannes Thingnes Bö vor allem in der Lauftechnik. „Kaum ein Athlet setzt den Skating-Schritt so eng wie er und kann dennoch weiter Druck auf den Ski und Dynamik nach vorn ausüben“, erklärte der 49-Jährige, der in Oberhof für das norwegische Fernsehen als Experte arbeitet. Bö müsse „nur Training riechen, um stark zu werden“.

Auch der frühere deutsche Olympiasieger Sven Fischer schwärmt von der Technik des norwegischen Dominators. „Er setzt seine Körperkonstitution und die ihm zu Verfügung stehenden Hebel und Winkel hervorragend ein“, sagte der 51-Jährige in einem Interview des Organisationskomitees. Selbst wenn ein anderer es probieren würde, sei dieser Stil nicht so leicht zu adaptieren.

Bö hatte in den ersten WM-Rennen auf der Strecke teilweise bis zu zwei Minuten Vorsprung auf die Konkurrenz herausgelaufen.

Neuner gönnt Biathletin Röiseland Titel der Rekordweltmeisterin

Deutschlands Biathlon-Ikone Magdalena Neuner gönnt der Norwegerin Marte Olsbu Röiseland den Titel der alleinigen Rekordweltmeisterin. „Es ist kein Problem für mich, dass Marte mich abgelöst hat. Die Zeit bleibt nicht stehen und ich freue mich für sie. Sie ist eine großartige Athletin und hat sich den Titel verdient“, sagte Neuner der Deutschen Presse-Agentur.

Die 32-jährige Röiseland hatte am Donnerstag bei der Weltmeisterschaft in Oberhof mit ihrem Landsmann Johannes Thingnes Bö die Single-Mixed-Staffel gewonnen und damit nun 13 WM-Goldmedaillen auf ihrem Konto. Neuner (35), mittlerweile dreifache Mutter, hatte seit ihrem Rücktritt 2012 die Bestmarke bei den Frauen mit zwölf Titeln inne.

„Ich habe das vorher gar nicht so richtig gewusst. Ich habe es nach dem Rennen in der Mixed-Zone gehört. Magdalena war eine fantastische Biathletin und sie zu überholen, ist toll“, hatte Röiseland nach dem Rennen gesagt. Am Rennsteig hatte die Ehefrau des deutschen Damen-Co-Trainers Sverre Olsbu Röiseland bereits in der Mixed-Staffel Gold gewonnen.

+++ 16. Februar +++

Bös Siegesserie geht auch in Single-Mixed-Staffel weiter

Historische Rekorde für Marte Olsbu Röiseland und Johannes Thingnes Bö, keine Medaille für das deutsche Biathlon-Team: Sophia Schneider und Philipp Nawrath haben bei der Heim-WM in Oberhof in der Single-Mixed-Staffel das Podest klar verpasst und nur einen enttäuschenden sechsten Rang belegt. Weltmeister wurde Norwegen mit Röiseland und Überflieger Bö.

Das Duo lag nach acht Schießeinlagen trotz einer Strafrunde und sechs Nachladern 13,8 Sekunden vor den überraschend starken Österreichern (0+6) mit Lisa Hauser und David Komatz sowie vor Italien (+51,0/2+9) mit Lisa Vittozzi und Tommaso Giacomel.

Das DSV-Duo leistete sich im Rennen über 4x3 + 1,5 km eine Strafrunde und 12 Nachlader und hatte 1:30,7 Minuten Rückstand. Denise Herrmann-Wick hatte wegen der hohen Belastung mit Blick auf die Staffel am Samstag und den Massenstart am Sonntag auf einen Start verzichtet. Die bisher einzige deutsche Medaille im Single Mixed hatten bislang Franziska Preuß und Erik Lesser 2020 in Antholz mit Silber geholt.

Für Röiseland war es der 13. WM-Titel. Sie übernahm damit den Rekord von Magdalena Neuner. Bö fuhr als erster Mann bei einer WM seinen fünften Sieg ein. Bei den Frauen halten Laura Dahlmeier (2017) und Röiseland (2020) mit eben jenen fünfmal Gold die Bestmarken. Viermal Gold bei einer WM hatten Ole Einar Björndalen (2005) und Martin Fourcade (2016) gewonnen.

Röiseland ist Rekordweltmeisterin

Die Norwegerin Marte Olsbu Röiseland hat Deutschlands Biathlon-Ikone Magdalena Neuner überholt und ist ab sofort alleinige Rekordweltmeisterin. Die 32-Jährige gewann am Donnerstag bei der Weltmeisterschaft in Oberhof nach dem Titel mit der Mixed-Staffel auch Gold im Single-Mixed mit ihrem Landsmann Johannes Thingnes Bö und hat damit 13 WM-Goldmedaillen auf ihrem Konto. Neuner (35), mittlerweile dreifache Mutter, hatte seit ihrem Rücktritt 2012 die Bestmarke bei den Frauen mit zwölf Titeln inne.

Für Röiseland, die Frau des deutschen Damen-Co-Trainers Sverre Olsbu Röiseland, laufen die Titelkämpfe am Rennsteig nach einer gesundheitsbedingt schwierigen Saison weiter hervorragend. In der Verfolgung hatte sie zudem schon Bronze gewonnen und damit nun drei Medaillen gesammelt. Die dreimalige Peking-Olympiasiegerin hatte sich im vergangenen März mit dem Coronavirus infiziert und klagte anschließend immer wieder über verschiedene Beschwerden, ehe sie während der Vorbereitung im September auch noch an einer Gürtelrose erkrankte. Mehrere Monate konnte sie keine Wettkämpfe bestreiten.

Den Rekord bei den Männern hält ihr Landsmann Ole Einar Björndalen mit 20 WM-Titeln. Dahinter folgt Röiselands Teamkollege Johannes Thingnes Bö, der nach seinem fünften Gold in Oberhof nun bei insgesamt 17 Titeln steht.

Schneider und Nawarath starten in Single-Mixed-Staffel

Weltmeisterin Denise Herrmann-Wick erhält im Single Mixed der Biathlon-WM in Oberhof eine Pause. Stattdessen treten Shootingstar Sophia Schneider und Philipp Nawrath am Donnerstag (15.10 Uhr/ARD und Eurosport) für den Deutschen Skiverband (DSV) an. Herrmann-Wick hatte am Rennsteig bislang alle vier Rennen bestritten und dabei neben Sprint-Gold auch Silber in der Verfolgung gewonnen.

Bereits vor der finalen Entscheidung der Trainer hatte sie sich offen für etwas Ruhe gezeigt. „Es ist ein WM-Rennen“, sagte die 34-Jährige: „Aber das Programm ist schon ziemlich heftig und die Bedingungen verlangen alles ab. Da muss man schon sehen, weil die Highlights am Wochenende sind.“ Bei den bisherigen drei Auflagen des jüngsten WM-Wettbewerbs gewann Deutschland eine Medaille. Erik Lesser und Franziska Preuß holten 2020 in Antholz Silber.

Ein Lichtblick nach bitterer Enttäuschung für Vanessa Voigt

Beim WM-Sieg der Schwedin Hanna Öberg feiert die Deutsche im Einzel einen persönlichen Erfolg. Die schlechten Ergebnisse in der ersten WM-Woche waren für die 25-jährige Lokalmatadorin eine neue Situation. Nun hat sie sich wieder aus dem Loch gekämpft.

Herrmann-Wick verpasst Einzel-Medaille - Öberg holt Titel

Nach zwei Medaillen läuft es für Denise Herrmann-Wick im WM-Einzel nicht. Die Olympiasiegerin leistet sich zu viele Schießfehler. Der Titel in Oberhof geht an eine Schwedin.

Strelow springt ein und liefert ab

Biathlet Justus Strelow sollte bei der WM im schweren Einzel eigentlich geschont werden. Dann musste der 26-Jährige doch an den Start. Weltmeister Johannes Thingnes Bö kann er auf der Strecke nur hinterher schauen, trotzdem liefert er ein Top-Ergebnis ab.

Doll bei viertem Bö-Triumph Fünfter

Dominator Johannes Thingnes Bö ist bei der WM in Oberhof auch im Einzel nicht zu schlagen. Benedikt Doll gelingt mit Rang fünf ein Achtungserfolg.

Kühn fehlt krankheitsbedingt im Einzel – Strelow springt ein

Biathlet Johannes Kühn muss bei der Heim-WM in Oberhof kurzfristig auf einen Einsatz im Einzelrennen verzichten. Wie der Deutsche Skiverband am Dienstag wenige Stunden vor dem Rennen über 20 Kilometer (14.30 Uhr/ZDF und Eurosport) mitteilte, wird der 31-Jährige aus Bayern von Justus Strelow ersetzt. Der Sachse sollte eigentlich eine Pause bekommen, wird nun aber doch eingesetzt. „Hannes ist gesundheitlich etwas angeschlagen und soll deshalb mit Blick auf die verbleibenden Wettkämpfe geschont werden“, sagte der deutsche Mannschaftsarzt Jan Wüstenfeld. Kühn war als Achter im Sprint und Sechster in der Verfolgung bislang der beste deutsche Mann bei der WM.

„Der Zug hat keine Bremse“ - warum ein Ballermann-Hit in Oberhof begeistert

Auf Mallorca und in den Partyzelten gehört der „Zug hat keine Bremse“ längst zum Pflichtprogramm. Doch die Biathlon-WM in Oberhof verhilft dem Ballermann-Hit der Kölner Gruppe „Malle Anja“ zu internationaler Bekanntheit. Wie es zum dem Lied kam und warum es die deutschen Biathleten so begeistert, hat Christina Rentmeister aufgeschrieben.

Biathlet Doll trifft endlich – und will Durchblick behalten

Seine beiden verpatzten Auftritte bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Oberhof hat Benedikt Doll endgültig abgehakt. „Erfolge feiern ist immer recht einfach, Niederlagen zu verarbeiten, ist die Kunst. Und ich glaube, das habe ich in der Verfolgung ganz gut hinbekommen. Das war sehr gut für die Seele“, sagte der 32-Jährige nach Rang 15 im Jagdrennen.

Am Sonntag hatte Doll nur zweimal daneben geschossen, nachdem er im Sprint gleich fünfmal in die Strafrunde musste. Auch in der Mixed-Staffel hatte er mit seinem schwachen Schießen die Medaillenchance aus der Hand gegeben.

Die Leistung im Jagdrennen soll ihm für die zweite Oberhof-Woche Selbstvertrauen geben. „Es ist gut für mich zu wissen, dass ich es hinbekomme. Vor allem für die bevorstehenden Rennen: Einzel, Staffel, Massenstart, dass ich mir da wieder Sicherheit geholt habe“, sagte der Schwarzwälder, bevor es am Dienstag mit dem Einzel über 20 Kilometer weitergeht (14.30 Uhr/ZDF und Eurosport).

Nach seinem verpatzten Sprint hatte er sich bei der Siegerehrung am Samstagabend für Sprint-Weltmeisterin Denise Herrmann-Wick etwas abgelenkt, danach Kicker und Darts gespielt.

Der Ruhetag vor dem schweren Einzel über 20 Kilometer komme für ihn und seine Teamkollegen gerade recht. Den Biathlon-Klassiker will er dann „offensiv“ angehen. „Aber die Kunst im Einzel ist es, das perfekte Tempo zu treffen. Nicht zu schnell und nicht zu langsam zu sein, denn 20 Kilometer auf der Runde werden richtig hart“, sagte Doll. Die richtige Renneinteilung sei das A und O: „Man kann jetzt nicht sagen, ich gebe Vollgas, man muss kontrolliert dosieren.“

Steigende Temperaturen bei Biathlon-WM in Oberhof kein Problem

Steigende Temperaturen bereiten den Machern der Biathlon-WM vor dem Start der zweiten Wettkampfwoche keine großen Sorgen. „Es gibt da keinen Schmerz“, sagte Organisationschef Thomas Grellmann der Deutschen Presse-Agentur. Zwar soll es Mitte der Woche tagsüber laut der Prognosen bis zu neun Grad warm werden, „aber wir nähern uns nachts der Null-Grad-Grenze und dann haben wir im Schnee sicher Frost“, sagte Grellmann: „Und wenn wir Bodenfrost haben, dann tut es der Schneedecke nur ganz wenig.“

Die Schneehöhe auf den Strecken im Thüringer Wald variiert, beträgt aber mindestens 50 bis 60 Zentimeter. „Es ist eine Schneedecke, die sich über die letzten Tage verfestigen konnte. Es war relativ kalt“, sagte Grellmann. Die Temperaturen sanken nachts in den ersten WM-Tagen teilweise auf bis zu minus neun Grad. Zudem gab es seitdem weder warmen Wind noch Niederschläge bei Plusgraden.

Sollte es nun wärmer werden, könnte der Schnee an der Oberfläche allerdings deutlich weicher werden. „Das ist ein Problem für die Wachser und auch für das Geläuf, dass es ein bisschen tiefer wird“, sagte Grellmann. Damit werden Skitechniker und Athleten aber klarkommen, da dies keine ungewöhnlichen Bedingungen sind. Nach dem freien Montag werden die Wettkämpfe am Dienstag (14.30 Uhr/ZDF und Eurosport) mit dem Einzel der Männer über 20 Kilometer fortgesetzt.

Dreifach-Weltmeister Bö: Sieben Goldmedaillen in Oberhof kein Ziel

Die historische Bestmarke von siebenmal Gold bei der Biathlon-WM in Oberhof ist kein vorrangiges Ziel für den norwegischen Dominator Johannes Thingnes Bö. „Mein Traum ist, eine schöne Frau und einen netten Sohn zu haben, das habe ich. Mir geht's gut“, sagte der 29-Jährige nach seinem dritten WM-Titel in Thüringen. Bei drei Starts hatte der fünfmalige Olympiasieger jedes Mal gewonnen: mit der Mixed-Staffel, im Sprint und in der Verfolgung. Insgesamt ist er nun 15-maliger Weltmeister. Bis zum kommenden Sonntag warten noch Chancen im Einzel, im Massenstart, im Single-Mixed und mit der Staffel.

„Wir wollen Gold in der Männerstaffel, im Single-Mixed wird es sehr schwer, genau wie im Einzel oder Massenstart“, sagte Bö, der in der zweiten Woche einen weiteren Titel als Ziel ausgegeben hat. Siebenmal Gold konnte bislang noch kein Skijäger bei einer WM gewinnen, bei den Frauen holte Bös Landsfrau Marte Olsbu Röiseland 2020 in Antholz immerhin schon sieben Medaillen, aber eben nicht nur goldene. „Ich werde die zweite Woche angehen wie jeder andere auch. Ich will die richtigen Dinge vor den Wettbewerben machen“, sagte Bö.

Über seine Form sagte er, dass sie die beste seines Lebens sei. Es scheint, als könne er sich durch Fehler nur selbst schlagen. „Johannes ist ein Alien, er ist in einer anderen Liga“, sagte Teamkollege Sturla Holm Laegreid. Der 25-Jährige ist mit Gold, Silber und Bronze immerhin der zweiterfolgreichste Athlet am Rennsteig. „Für mich fühlt sich Silber wie Gold an. Es ist sehr speziell, die ganzen Medaillen mitzunehmen“, sagte Laegreid. Bö bilanzierte vor dem Einzel am Dienstag (14.30 Uhr/ZDF und Eurosport): „Ich genieße jedes Rennen. Es gibt aber immer die Möglichkeit, etwas besser zu machen - und das motiviert uns.“

+++ 12. Februar +++

Überflieger Bö holt auch in der Verfolgung Gold

Die Oberhofer Festspiele von Johannes Thingnes Bö haben eine goldene Fortsetzung gefunden. Der 29 Jahre alte Norweger war auch in der Verfolgung über 12,5 km nicht zu schlagen und holte sich im dritten Rennen den dritten WM-Triumph.

Johannes Kühn wurde als bester Biathlet des Deutschen Skiverbandes mit drei Schießfehlern (+2:27,1 Minuten) starker Sechster. Eine Podestplatzierung verpasste er beim letzten Schießen, als er zweimal daneben schoss. Roman Rees (2/+3:04,5) kam auf Rang zehn, Justus Strelow (1/+3:10,5) landete auf dem elften Platz. Benedikt Doll, als 55. ins Rennen gestartet, machte 40 Plätze gut und kam nach zwei Schießfehlern (+3:23,8) noch als 15. ins Ziel.

Überflieger Bö gewann nach fehlerfreier Schießleistung mit beachtlichen 1:11,2 Minuten vor seinem Teamkollegen Sturla Holm Lägreid (0) und Sebastian Samuelsson aus Schweden (2/+1:54,1). Für den überragenden „JTB“ war es bereits die 15. WM-Goldmedaille.

Bei den Männern geht es am Dienstag mit dem Einzelrennen über 20 km weiter.

Herrmann-Wick sichert Silber in der Verfolgung

Biathletin Denise Herrmann-Wick hat in der Verfolgung bei der Heim-WM ihre zweite Medaille geholt. Die 34-Jährige, die im Sprint triumphiert hatte, musste sich im Nebel von Oberhof über die 10 km nur Julia Simon geschlagen geben. Herrmann-Wick leistete sich vier Schießfehler und lag 27 Sekunden hinter der Gesamtweltcup-Führenden aus Frankreich (1 Schießfehler).

Bronze ging vor 23.000 Zuschauern in der Arena am Rennsteig an die Norwegerin Marte Olsbu Röiseland (3/+37,7 Sekunden). Sophia Schneider (4/+1:08,3 Minuten) und Hanna Kebinger (2/+1:21,5) rundeten auf den Rängen fünf und acht das starke Ergebnis für den Deutschen Skiverband (DSV) ab.

Insgesamt war es für Olympiasiegerin Herrmann-Wick die achte WM-Medaille. Den letzten deutschen WM-Triumph in der Verfolgung hatte Herrmann 2019 in Östersund gefeiert.

Für die Frauen geht es in Oberhof erst am Mittwoch mit dem Einzelrennen über 15 km weiter.

Frankreichs Biathlon-Ikone Fourcade für Rückkehr russischer Athleten

Frankreichs Biathlon-Ikone Martin Fourcade hat sich für eine Rückkehr russischer und belarussischer Athleten in den Weltsport ausgesprochen. „Als Athletenvertreter und Sportler glaube ich, dass wir über ihre Rückkehr nachdenken sollten. Ich wurde ins IOC gewählt, um Athleten zu verteidigen. Sie sind Sportler und sollen auf dieser Grundlage auch verteidigt werden“, sagte der fünfmalige Olympiasieger dem norwegischen Sender TV-Sender NRK.

Der 34-Jährige, der 2020 seine Karriere beendet hatte und im vergangenen Jahr als Athletenvertreter ins Internationale Olympische Komitee gewählt worden war, ist sich seiner kontroversen Aussagen bewusst. Er lasse sich aber nicht vorwerfen, pro-russisch zu sein. Er verurteile den Angriffskrieg in der Ukraine und unterstütze das ukrainische Volk voll und ganz. „Der Krieg ist furchtbar. Kein Teil von mir kann die russische Regierung oder ihre Handlungen verstehen.“

Viele würden seine jetzigen Aussagen verstehen, „und viele nicht. Ich sage nicht, dass ich die Wahrheit gepachtet habe und über anderen stehe, aber ich habe meine Meinung“, sagte der 13-malige Weltmeister Fourcade. Norwegens Sprint-Weltmeister Johannes Thingnes Bö sagte: „Ich respektiere Fourcades Meinung. Aber ich bin nicht damit einverstanden.“

Fourcade erklärte, dass er in der Vergangenheit bewiesen habe, dass er alles andere als ein Russland-Freund sei. „Ich habe meine ganze Karriere gegen Doping in Russland gekämpft und war einer der wenigen, die sich gegen sie gestellt hat. Manchmal hatte ich Angst, weil du nie weißt, was passiert“, sagte der siebenmalige Weltcup-Gesamtsieger.

Herrmann-Wick peilt die nächste Medaille an

Alles, was jetzt noch kommt, ist für Biathletin Denise Herrmann-Wick nach ihrem Gold-Triumph im Sprint Zugabe. Doch nicht ausgeschlossen, dass bei der Heim-Weltmeisterschaft in Oberhof am Sonntag Titel Nummer zwei folgt. „Die Ausgangslage ist natürlich eine gute, aber ich bin auch die Gejagte“, sagte die 34-Jährige vor dem Verfolgungsrennen (13.25 Uhr/ZDF und Eurosport).

Nur zwei Sekunden hinter der Sächsin geht die Schwedin Hanna Öberg ins Rennen. Mit ihr könnte Herrmann-Wick auf der ersten Runde zusammenarbeiten, um den Vorsprung auf die Konkurrentinnen zu halten. „Da gibt es eigentlich nur Vollgas und Attacke, die Nummer eins verteidigen. Die anderen sind in der Jäger-Position“, sagte Sportdirektor Felix Bitterling: „Es gibt nichts Schöneres, als mit der Nummer eins beim Verfolger zu starten.“

Herrmann-Wick, die vor dem Sprint von ihrem Ehemann Thomas mit ihren geliebten Eierlikör-Krapfen versorgt worden war, hofft wieder auf die nötige Lockerheit. „Man muss bei sich bleiben. Das ist wieder ein neuer Wettkampf, man muss sich alles neu erarbeiten“, sagte die Einzel-Olympiasiegerin und warnte zugleich vor der starken Konkurrenz.

Die Sprint-Vierte und Gesamtweltcupsiegerin Marte Olsbu Röiseland hat nur 31 Sekunden Rückstand. Als nächste Deutsche folgt Sophia Schneider als Siebte (+ 58 Sekunden).

Vittozzi und Jacquelin fallen bei Biathlon-WM in Oberhof aus

Die Verfolgungsrennen bei der Biathlon-WM in Oberhof finden am Sonntag kurzfristig ohne die italienische Medaillenkandidatin Lisa Vittozzi und den französischen Titelverteidiger Emilien Jacquelin statt. Das teilte der Weltverband IBU bei Twitter mit, nannte aber keine Gründe für die Ausfälle.

Vittozzi wäre im Rennen der Frauen (13.25 Uhr) als Fünfte 46 Sekunden hinter Sprintsiegerin Denise Herrmann-Wick ins Rennen gegangen. Jacquelin hätte bei den Männern (15.30/beides ZDF und Eurosport) kaum Chancen auf eine erneute Goldmedaille gehabt, er wäre mit mehr als zweieinhalb Minuten Rückstand hinter Johannes Thingnes Bö aus Norwegen nur als 36. in die Loipe gegangen.

Biathlet Pidrutschnji widmet Platz fünf den Ukrainern

Für den ukrainischen Biathleten Dmytro Pidrutschnji war sein fünfter Platz im WM-Sprint von Oberhof mehr als nur eine Topplatzierung. „Was für ein verrückter Tag..Ich bin so glücklich.. Ruhm für die Ukraine! Ruhm für die Helden!“, schrieb Pidrutschnji am Samstagabend auf Instagram.

Fast genau vor einem Jahr war der heute 31-Jährige unmittelbar nach dem Einmarsch der Russen in sein Heimatland zurückgekehrt und fast drei Monate als Soldat im Einsatz. Keine 14 Tage nach seinem letzten Olympia-Start in Peking saß der Verfolgungs-Weltmeister von 2019 mit einem Stahlhelm auf dem Kopf erschöpft in einem Keller, während seine Mitkonkurrenten noch um Weltcuppunkte kämpften. Das Bild, welches er damals postete, bewegte seine Biathlon-Kollegen sehr. Unzählige Sportler verloren im Krieg ihr Leben, darunter ein 19 Jahre alter Nachwuchsbiathlet.

Nach einer Knie-Operation im Dezember hatte Pidrutschnji erst Anfang Februar beim IBU-Cup in Obertilliach mit Platz drei ein tolles Comeback gefeiert. „Es ist für mich, mein Team und vor allem für mein Land ganz wichtig. Die letzten Wochen waren schwierig für mich, auch weil ich einen Freund im Krieg verloren habe. Wir tun unser Bestes, damit unser Land weiter gehört und nicht vergessen wird“, hatte er danach geschrieben.

Pidrutschnji konnte im Sprint als Einziger in die Phalanx der Norweger um Weltmeister Johannes Thingnes Bö einbrechen, die auch noch die Plätze zwei bis vier sowie Rang sechs holten.

„Das ist ein besonderer Tag. Wir haben fünf Norweger unter den besten sechs, dazu ein Ukrainer. Wenn ich mir sechs Athleten hätte aussuchen können, wäre das die perfekte Geschichte, um der Welt zu erzählen, dass wir zusammen halten. Er ist Teil unseres Teams und wir unterstützen ihn auch“, sagte der WM-Zweite Tarjei Bö.

Bö nach norwegischem Vierfacherfolg: „Staffel unser wichtigstes Rennen“

Tarjei Bö sieht das Geheimnis für die Dominanz der norwegischen Biathleten im starken Zusammenhalt. „Wir haben sechs Individualisten, aber keine egoistischen Leute“, sagte der Zweite des WM-Sprints: „Wir arbeiten immer zusammen. Die Staffel ist unser wichtigstes Rennen. Es ist eine sehr starke Mannschaft, jeder kann explodieren.“ Über die 10 Kilometer waren am Samstag in Oberhof alle fünf Startberechtigten gleichzeitig explodiert.

„Es ist ein spezieller Tag. Wir haben Norweger auf eins, zwei, drei, vier und sechs. Das ist die perfekte Geschichte“, führte Bö aus: „Für unsere Familie ein Doppelsieg ist Wahnsinn. Das ist Bö-berhof.“ Sein Bruder Johannes Thingnes war ebenfalls zu Scherzen aufgelegt. „Eigentlich hätte Tarjei den Sieg verdient“, sagte der nach seinem Sieg im ZDF: „Der hat aber Pech, dass er einen jüngeren Bruder hat, der noch ein bisschen schneller ist.“

Warum die neuen Biathlon-Weltmeister keine Blumen bekommen

Nach jedem Rennen werden die Sieger bei der Biathlon-WM in der sogenannten Flower Ceremony geehrt. Doch statt einer Blütenpracht gibt es ein anderes Geschenk. Das hat einen besonderen Grund.

+++ 11. Februar +++

Titelverteidiger Jacquelin verzichtet auf Verfolgung

Titelverteidiger Emilien Jacquelin verzichtet bei den Biathlon-Weltmeisterschaften in Oberhof auf einen Start in der Verfolgung über 12,5 km am Sonntag (15.30 Uhr/ZDF und Eurosport). „In Absprache mit dem Staff wird Emilien Jacquelin nicht in der Verfolgung starten“, teilte das französische Team am Sonntagabend mit.

Jacquelin hatte 2020 und 2021 Gold in der Verfolgung gewonnen. Im Sprint am Samstag landete er nach vier Schießfehlern nur auf dem 36. Platz und hätte damit am Sonntag keine realistische Chance auf eine gute Platzierung gehabt. Für ihn geht es dann am Dienstag (14.30 Uhr) mit dem Einzel über 20 Kilometer weiter.

5500 Fans feiern Biathletin Herrmann-Wick für WM-Gold in Oberhof

Einen Tag nach ihrem Sprint-Triumph hat Denise Herrmann-Wick bei der Biathlon-WM ihre Goldmedaille in Empfang genommen. „Es ist unglaublich. Ich hatte gerade fast einen höheren Puls als beim Wettkampf“, sagte die 34-Jährige am Samstagabend. 5500 Fans jubelten der Sächsin im Oberhofer Kurpark zu, als sie für ihren Sieg ausgezeichnet wurde. „Es sind so viele Fans, Familie, Freunde - das ist so schön, wenn man die Gesichter sieht. Etwas Schöneres gibt es einfach nicht“, sagte die Einzel-Olympiasiegerin.

Zur inoffiziellen deutschen WM-Hymne „Der Zug hat keine Bremse“ tanzte Herrmann-Wick im Scheinwerferlicht zur Bühne und wurde dabei im Oberhofer Kurpark gefeiert. Nach der Siegerehrung kam die gesamte deutsche Mannschaft auf die Bühne, um zu gratulieren. „Der Tag gestern und die Emotionen hier bei der Medaillenzeremonie, das bleibt einfach für immer. Da muss man den Moment auch mal genießen“, sagte Herrmann-Wick, die bei der Nationalhymne feuchte Augen bekam: „Das ist ein spezieller Moment, das kommt dann schon mal hoch, was man alles durchgemacht und investiert hat.“

Herrmann-Wick hatte am Freitag nach Gold in der Verfolgung 2019 ihren zweiten WM-Titel geholt. Die nächste Chance auf eine Medaille gibt es bereits am Sonntag (13.25 Uhr/ZDF und Eurosport) im Jagdrennen. Die ehemalige Langläuferin geht am Rennsteig als Gejagte nur zwei Sekunden vor der Schwedin Hanna Öberg in die Loipe.

Herrmann-Wick greift bei WM in Oberhof nach zweiter Medaille

Biathletin Denise Herrmann-Wick greift bei der Heim-Weltmeisterschaft in Oberhof nach ihrer zweiten Medaille. Nach Gold im Sprint geht die 34-Jährige am Sonntag (13.25 Uhr/ZDF und Eurosport) als Führende in die Verfolgung über zehn Kilometer. Zwei Sekunden nach ihr startet die Schwedin Hanna Öberg. Als nächste Deutsche folgt Sophia Schneider als Siebte (+58 Sekunden).

Bei den Männern (15.30 Uhr) sind die deutschen Aussichten auf Edelmetall deutlich schlechter. Johannes Kühn hat nach seinem achten Platz im Sprint schon mehr als eine Minute Rückstand auf Johannes Thingnes Bö. Der Norweger kann im dritten Rennen bereits seine dritte Goldmedaille gewinnen. Fünf der besten Sechs kommen aus Norwegen und könnten die Medaillen erneut unter sich ausmachen.

Kühn Achter bei norwegischem Vierfachsieg

Auch bei schwierigen Bedingungen wird Johannes Thingnes Bö in Oberhof Sprint-Weltmeister. Die deutschen Biathleten können nicht in den Medaillenkampf eingreifen. Vor allem für Doll läuft es schlecht.

+++10. Februar+++

Herrmann-Wick holt Gold im Sprint

Denise Herrmann-Wick hat bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Oberhof die Goldmedaille im Sprint gewonnen. Die 34-Jährige blieb am Freitag mit Laufbestzeit fehlerfrei und bescherte dem deutschen Team gleich im ersten Einzelrennen die erste Medaille.

Weidel nicht im Sprint dabei

Angeführt von Biathlon-Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick geht der Deutsche Skiverband mit fünf Frauen in das erste Individualrennen bei der Heim-WM in Oberhof. Der DSV teilte mit, dass neben der 34-Jährigen auch Vanessa Voigt (Rotterode), Sophia Schneider (Oberteisendorf), Hannah Kebinger (Partenkirchen) und Janina Hettich-Walz (Schönwald) am Freitag (14.30 Uhr/ZDF und Eurosport) im Sprint über 7,5 km starten.

Damit muss die zuletzt angeschlagene Anna Weidel (Kiefersfelden) als einzige deutsche Starterin vorerst auf ihr WM-Debüt warten. In der Mixed-Staffel hatte das Quartett Herrmann-Wick, Voigt, Benedikt Doll und Roman Rees den Sprung auf das Podest verpasst.

Im Sprint gilt Herrmann-Wick nicht erst seit ihrem starken Staffel-Auftritt als eine der Top-Favoritinnen. Die Oberwiesenthalerin habe einen „grandiosen“ ersten Wettkampf abgeliefert, lobte DSV-Sportdirektor Felix Bitterling.

Herrmann-Wick selbst warnte vor zu viel Euphorie. „Es ist ein neuer Tag, es muss alles passen“, so die Verfolgungs-Weltmeisterin von 2019: „Wenn die Scheiben fallen, wäre es eine sehr gute Basis, das Laufen passt eh gut. Manchmal brauchen die anderen schon auch ein Rennen um reinzukommen, da muss man auf der Hut sein.“

Warum Deutschland fünf Starterinnen statt vier für den WM-Sprint aufstellen darf?

Die Internationale Biathlon Union hat für die WM in Oberhof im Sommer 2022 neue Regeln eingeführt. Dadurch bekommen einige Nationen nun einen weiteren Startplatz.

Björndalen kritisiert Chinas Biathlon-Führung

Chinas ehemaliger Biathlon-Trainer Ole Einar Björndalen (49) hat die Verbandsführung seines früheren Arbeitgebers scharf kritisiert. „Sie hatten in dieser Saison miserable Bedingungen“, sagte der Norweger der schwedischen Tageszeitung „Expressen“ über Chinas Skijägerinnen und Skijäger. Die chinesische Mannschaft hat in diesem Winter noch an keinem Weltcup teilgenommen, tauchte für viele überraschend aber plötzlich bei den Weltmeisterschaften in Oberhof auf. In der Mixed-Staffel wurde das Quartett zum Auftakt am Mittwoch früh überrundet und als 24. von 26 Teams gewertet.

„Es ist katastrophal. Ich fühle mit den Läufern und verstehe das Vorgehen des Verbandes überhaupt nicht“, sagte der achtmalige Olympiasieger, der mittlerweile als Experte beim norwegischen Sender TV2 arbeitet: „Mit den Voraussetzungen, die die chinesischen Athleten haben, werden sie es während der WM sehr schwer haben.“ Es habe laut Björndalen weder Sommer- noch Herbsttraining gegeben, die Chinesen seien fast unvorbereitet nach Thüringen angereist. Es hatte schon Gerüchte gegeben, das Team sei aufgelöst worden.

Rekord-Weltmeister Björndalen berichtete, dass der chinesische Verband die Investitionen in die Mannschaft nach den Olympischen Winterspielen in Peking im Vorjahr stark reduziert habe. „Sie sind mehr oder weniger verschwunden“, sagte die Biathlon-Ikone, die das Team auf die Wettkämpfe in China vorbereitet hatte und dafür sehr gut bezahlt worden sein soll. Auch Björndalens Ehefrau Darja Domratschewa, die als Aktive selbst viermal Olympia-Gold gewonnen hatte, arbeitete zu dieser Zeit für den chinesischen Verband. Ihre Verträge waren mit dem Ende der Spiele ausgelaufen, zu einer weiteren Zusammenarbeit kam es nicht.

Lockere Schrauben kosten Schweden wohl Medaille

Ein technischer Mangel am Gewehr von Olympiasieger Sebastian Samuelsson hat die schwedische Mixed-Staffel zum Auftakt der Biathlon-WM in Oberhof eine mögliche Medaille gebracht. „Nach dem Rennen wurde festgestellt, dass die Schrauben, die das Gewehr am Schaft halten, locker waren“, schrieb der 25-Jährige bei Instagram.

Samuelsson leistete sich am Mittwoch in Thüringen als Schlussläufer im Liegendschießen gleich drei Strafrunden, beim Stehendschießen brauchte er danach alle drei Nachlader. Die Schweden fielen beim überlegenen Sieg Norwegens so von den Medaillenrängen noch auf Platz neun zurück. Samuelsson nannte das „eine der härtesten Erfahrungen bisher in meiner Karriere“, natürlich sei er „offensichtlich sehr enttäuscht“. Nach dem Rennen weinte der dreimalige Weltcupsieger und musste getröstet werden.

Der fünfmalige WM-Medaillengewinner aus der Mannschaft des deutschen Cheftrainers Johannes Lukas richtete den Blick aber schnell wieder nach vorn und freute sich auf den WM-Sprint am Samstag. „Danke an alle, die sich auf unterschiedlichen Wegen mit aufmunternden Worten gemeldet haben“, schrieb Samuelsson.

+++ 8. Februar +++

Norweger Andersen bei Biathlon-WM positiv auf Corona getestet

Der Norweger Filip Fjeld Andersen ist bei der Biathlon-WM in Oberhof positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte der norwegische Verband am Mittwochabend mit. Der 23-Jährige sei bereits am Dienstagabend zurück in die Heimat gereist und befinde sich nicht mehr in Thüringen, hieß es in der Mitteilung. Es ist der erste bekanntgewordene Corona-Fall bei den Welttitelkämpfen am Rennsteig.

Am Mittwochmorgen wurde die ganze norwegische Mannschaft mit ihren Trainern und Betreuern auf Corona getestet, ein weiterer positiver Fall trat bisher nicht auf. Die Mannschaftsleitung habe entschieden, keinen neuen Athleten für Andersen nachzunominieren, hieß es.

Die Norweger hatten am Mittwoch zum Auftakt ihren WM-Titel in der Mixed-Staffel erfolgreich verteidigt. Ingrid Landmark Tandrevold, Marte Olsbu Röiseland, Sturla Holm Laegreid und Johannes Thingnes Bö setzten sich vor Italien und Frankreich durch.

Die deutsche Mixed-Staffel hat bei der Biathlon-WM in Oberhof die erhoffte Medaille zum Auftakt deutlich verpasst. Vanessa Voigt, Denise Herrmann-Wick, Benedikt Doll und Roman Rees mussten sich vor 19.000 Zuschauern in der Arena am Rennsteig mit dem enttäuschenden sechsten Rang begnügen.

Weltmeister wurden bei traumhaften Bedingungen die favorisierten Norweger (1 Strafrunde + 9 Nachlader) um Überflieger Johannes Thingnes Bö vor den überraschend starken Italienern (0+6/+ 11,6 Sekunden zurück) und Frankreich (0+9/+55,9). Norwegen, bereits Olympiasieger 2022, triumphierte bei einer WM in der Mixed-Staffel zum vierten Mal in Folge.

Das DSV-Quartett (1+9) lag 1:26,5 Minuten zurück. Entscheidend waren die Schießfehler von Doll, der sich im Liegendanschlag eine Strafrunde leistete. Bei der einzigen Mixed-Staffel in diesem Winter hatte das deutsche Team Rang fünf belegt. Der letzte Sieg liegt schon sechs Jahre zurück.

Voigt übergab als Startläuferin nach zwei Nachladern mit einer Minute Rückstand und mit „einem gemischten Gefühl“ nur als Elfte an Herrmann-Wick. Die Olympiasiegerin präsentierte sich in starker Form und stürmte mit einem Nachlader auf Rang drei nach vorne. Der Rückstand zur Spitze betrug nur noch 26,9 Sekunden.

Doch dann fiel Doll nach seinem Missgeschick auf den 7. Platz zurück. Rees konnte nur noch Schadensbegrenzung betreiben. Schon bei der letzten WM 2021 als Siebte und bei Olympia auf Rang fünf hatte das DSV-Team die Erwartungen nicht erfüllen können.

Am Freitag steht bei der WM der Sprint der Frauen über 7,5 km an. Am Samstag findet der Sprint der Männer statt.

Fillon Maillet verläuft sich fast: Kurioser Fauxpas bei Biathlon-WM

Doppel-Olympiasieger Quentin Fillon Maillet hätte die Bronzemedaille für Frankreich zum Auftakt der Biathlon-WM in Oberhof durch einen kuriosen Fauxpas fast noch aus der Hand gegeben. Der 30-Jährige verpasste am Mittwoch kurz vor Schluss den Zielkorridor und lief einfach links daran vorbei.

Fillon Maillet bemerkte seinen Fehler in der Mixed-Staffel zwar selbst, musste aber mühsam umdrehen, zurücklaufen und von außen auf die Zielgerade einbiegen. Dort eilte auch schon Simon Eder heran. Fillion Maillet blieben gerade noch 3,3 Sekunden vor dem viertplatzierten Österreicher, er rettete aber Bronze beim Sieg Norwegens. Deutschland belegte Rang sechs.

„Das ist klar mein Fehler. Zum Glück hat es noch gereicht“, sagte Fillon Maillet und bedankte sich bei seinen Teamkollegen für die guten Vorleistungen. „Es ist super, so zu starten“, sagte der zweimalige Weltmeister nach dem fast noch verpatzten Auftakt am Rennsteig.

Zwölftes WM-Gold: Röiseland stellt Neuner-Rekord ein

Gesamtweltcupsiegerin Marte Olsbu Röiseland hat sich mit dem norwegischen Triumph in der Mixed-Staffel zur Rekordweltmeisterin gekrönt. Mit ihrer zwölften Goldmedaille schloss die 32-Jährige am Mittwoch in Oberhof zu Magdalena Neuner auf, die seit 2012 allein die Bestmarke bei den Frauen innehatte.

Bei den Männern ist der Norweger Ole Einar Björndalen mit 20 WM-Goldmedaillen Rekordhalter, dahinter folgen sein Landsmann Johannes Thingnes Bö und der Franzose Martin Fourcade mit je 13.

Röiseland holte zehn ihrer zwölf WM-Titel in Teamwettbewerben, außerdem sammelte sie bislang dreimal Bronze. Die Frau des für die deutschen Biathletinnen arbeitenden Trainers Sverre Olsbu Röiseland war nach langwieriger Corona-Erkrankung und Gürtelrose erst im Januar verspätet in den Winter eingestiegen. „Ich fühle mich gut und hoffe, dass ich bei der WM besser als bei den Weltcups in Ruhpolding und Antholz bin“, sagte sie. Da hatte sie noch nicht ganz an alte Erfolge anknüpfen können.

Biathlon-WM am Dienstagabend feierlich eröffnet

Die Biathlon-Weltmeisterschaft in Oberhof ist am Dienstagabend eröffnet worden. Bei der stimmungsvollen Feier durfte David Zobel um 19.04 Uhr die deutsche Fahne auf die Bühne im Kurpark tragen. Neben dem Einmarsch der Nationen gab es eine Lasershow, Feuerwerk sowie die Live-Premiere des offiziellen WM-Songs „O-O-Oberhof“ von den Dorfrockern. Zahlreiche ehemalige deutsche Biathlon-Größen wie Kati Wilhelm, Frank Luck oder Erik Lesser wirkten im Rahmenprogramm mit.

„Wir sind heiß wie Frittenfett“, rief Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick den 4500 Zuschauerinnen und Zuschauern bei der Eröffnungsfeier zu: „Ich hoffe, dass die Fans uns richtig pushen.“ Felix Bitterling will den deutschen Anhängern auch etwas zurückgeben. „Die meisten Zuschauer kommen wegen uns und deshalb wollen wir denen auch was bieten und uns von der Begeisterung anstecken lassen“, sagte der Sportdirektor des Deutschen Skiverbandes (DSV).

In den zwölf Rennen kämpfen 164 Männer und 144 Frauen aus 37 Nationen um die Medaillen. Bereits vor Beginn der Titelkämpfe waren mehr als 150.000 Tickets verkauft worden, für drei der neun Wettkampftage ist das Maximum von 23.500 Karten bereits nahezu ausgeschöpft. Oberhof hatte die Arena am Rennsteig zur WM für 34 Millionen Euro umgebaut, einen Großteil der Förderung übernahm das Bundesland Thüringen.

Mixed-Staffel startet in Bestbesetzung

Die deutschen Biathleten starten ohne personelle Überraschungen in die Heim-WM in Oberhof. Wie der Deutsche Skiverband mitteilte, werden Vanessa Voigt, Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick, Benedikt Doll und Roman Rees das Quartett für die Mixed-Staffel am Mittwoch (14.45 Uhr/ZDF und Eurosport) bilden. Über 4x6 km hofft das DSV-Team zum Auftakt in der Arena am Rennsteig auf einen ersten Podestplatz.

Nach den überwiegend enttäuschenden Auftritten bei den Winterspielen in Peking und bei der WM 2021 in Pokljuka ist die Sehnsucht nach einem Erfolg im ersten Rennen groß. „Wenn es frühzeitig gute Ergebnisse gibt, macht das etwas mit einer Mannschaft“, sagte Sportdirektor Felix Bitterling im SID-Interview: „Dann ist es wie eine Schneelawine, die anfängt zu rollen, immer massiver und stabiler wird. Es ist ein Ziel, dass wir in diesen Flow reinkommen.“

Das DSV-Quartett gilt als Mitfavorit. „Die Mixed-Staffel ist das härteste Rennen überhaupt“, sagte Bitterling am Dienstag. „Bis zu acht Mannschaften“ seien „top aufgestellt“.

Voigt, die sich in der olympischen Mixed-Staffel zwei Strafrunden geleistet hatte, äußerte sich optimistisch. „Wenn jeder seinen Part richtig macht, kann eine Medaille rausspringen. Ich habe mit der Mixed-Staffel noch eine Rechnung offen“, sagte sie: „Da sind die zwei besten Frauen und Männer jedes Landes am Start, da kann alles passieren.“

Der letzte deutsche WM-Titel in der Mixed-Staffel liegt sechs Jahre zurück. Damals holten die inzwischen zurückgetretenen Vanessa Hinz, Laura Dahlmeier, Arnd Peiffer und Simon Schempp in Hochfilzen Gold. In Peking landete das deutsche Quartett auf Rang fünf, in Pokljuka nur auf dem siebten Platz. Den bislang einzigen Wettbewerb in diesem Winter beendeten Rees, Doll, Sophia Schneider und Herrmann-Wick als Fünfte.

+++7. Februar+++

Fotos vom Nachwuchs als WM-Motivation für Benedikt Doll

Die ganz große Aufregung kommt bei Biathlet Benedikt Doll nicht mehr auf. Nicht mal vor der am Mittwoch beginnenden Heim-Weltmeisterschaft in Oberhof. „Ich werde die WM genießen. Früher war ich mehr aufgeregt, mittlerweile habe ich doch etwas mehr Routine“, sagte der 32 Jahre alte Ex-Weltmeister. „Einen Glücksbringer habe ich in dem Sinn nicht dabei, aber ich bekomme jeden Morgen ein Foto oder Video vom Nachwuchs, und das ist dann mein täglicher Glücksbringer.“ Im vergangenen Sommer war Doll Vater eines Sohnes geworden.

Neben Denise Herrmann-Wick als Mitfavoritin bei den Damen gehört Doll zum erweiterten Favoritenkreis auf den anspruchsvollen Strecken am Rennsteig. Die beeindruckende Kulisse im Thüringer Biathlon-Mekka kennt er - für den Großteil des zwölfköpfigen Kaders hingegen sind die zehntausenden Fans nach den beiden Corona-Jahren vor leeren Tribünen Neuland.

„Ich bin mir sicher, dass ich vor jedem Rennen, das ich laufen darf, brutal aufgeregt sein werde“, sagte WM-Debütant David Zobel, der zum Saisonstart Dritter im Einzel geworden war. Bei ihm werden die Glücksbringer immer mehr. „Früher war es nur mein Bayern-Fanschal, der mitgewandert ist. Mittlerweile sind ein zweiter Fanschal und die Zobel-Ultras-Sticker mit dabei. Ich bin top ausgestattet – es kann losgehen“, sagte der 26-Jährige.

Den außergewöhnlichsten Glücksbringer hat wohl Vanessa Voigt. An ihrem Rucksack hängt neben dem „Maskottchen von den Olympischen Spielen in Peking eine Glocke von meiner Heimatgemeinde Floh-Seligenthal und eine Thüringer Bratwurst“, sagte die 25-Jährige, die in Oberhof wohnt. Während der Titelkämpfe überlässt sie ihre Wohnung aber ihrem Zwillingsbruder Kevin, der als Fotograf vom Saison-Höhepunkt berichtet, und zieht wie alle deutschen Starterinnen und Starter in die Bundeswehr-Kaserne am Grenzadler.

+++6. Februar+++

Denise Herrmann-Wick kann WM-Start in Oberhauf kaum erwarten

Die deutsche Gold-Hoffnung Denise Herrmann-Wick freut sich, dass es jetzt endlich mit der Heim-WM los geht. Was sie von Oberhof erwartet lesen Sie hier im ausführlichen Bericht.

+++3. Februar+++

Winterwunderland in Oberhof

Die vergangenen Wochen haben den Veranstaltern in Thüringen noch mal Schnee gebracht. Viele Wettkämpfe sind ausverkauft.

+++22. Januar+++

Deutsche Männer-Staffel trotz Strafrunde auf Rang drei

Die deutschen Biathleten haben auch im vierten Weltcup-Staffelrennen ihre Podest-Serie aufrechterhalten. David Zobel, Johannes Kühn, Benedikt Doll und Roman Rees liefen in Antholz auf Rang drei und unterstrichen damit im letzten Wettbewerb vor der Heim-WM ihre Medaillenambitionen. In Ruhpolding war das Quartett in der gleichen Besetzung auf Rang zwei gelandet.

Der Sieg ging zweieinhalb Wochen vor dem Saisonhöhepunkt in Oberhof (8. bis 19. Februar) zum vierten Mal in diesem Winter an die Topfavoriten aus Norwegen um Seriensieger Johannes Thingnes Bö, die sich sechs Nachlader leisteten. Schlussläufer Rees bescherte den DSV-Skijägern beim letzten Schießen gar eine Strafrunde. Nach insgesamt elf Nachladern reichte es für die Deutschen im Ziel mit 2:17,5 Minuten Rückstand dennoch zum vierten Podestplatz im vierten Staffelrennen.

„Wir bekommen mit der Aufstellung sehr solide Rennen hin“, sagte Doll im ZDF: „Das Setting passt, das gibt auf jeden Fall Selbstbewusstein.“ Zweiter wurde Frankreich (0+6/+59,0 Sekunden).

Frauen auch ohne Herrmann-Wick Dritte in Antholz

Auch ohne Verfolgungssiegerin Denise Herrmann-Wick haben die deutschen Biathletinnen in der Weltcup-Staffel von Antholz den Sprung auf das Podest geschafft. Im letzten Wettbewerb vor der Heim-WM landete das neuformierte Quartett mit Vanessa Voigt, Sophia Schneider, Janina Hettich-Walz und Hannah Kebinger nach 4x6 km auf Rang drei.

„Wir müssen uns nicht verstecken. Wir haben gezeigt, dass auch wir vier auf das Podest laufen können. Das macht uns natürlich überglücklich“, sagte Schneider.

Der Sieg ging zum zweiten Mal in dieser Saison an die überragenden Französinnen (0+2), Zweiter wurde mit 45,2 Sekunden Rückstand Schweden (0+8). Das deutsche Team (+1:16,9 Minuten), das zum ersten Mal in dieser Besetzung antrat, leistete sich zehn Nachlader und lief im vierten Staffelrennen der Saison zum dritten Mal aufs Treppchen.

Herrmann-Wick hatte tags zuvor das letzte Einzelrennen vor den Titelkämpfen in Oberhof (8. bis 19. Februar) gewonnen und damit ihre Gold-Ambitionen untermauert, zwecks Belastungssteuerung pausierte sie am Sonntag. Die frühere Staffel-Weltmeisterin Franziska Preuß konnte sich nach mehrwöchiger Krankheitspause mit den Plätzen 38 und 34 in den Individualwettkämpfen nicht für einen Einsatz empfehlen.

In zweieinhalb Wochen beginnen die Weltmeisterschaften mit der Mixed-Staffel. Zwei Tage später laufen Herrmann-Wick und Co. im Sprintrennen über 7,5 km um die ersten WM-Einzelmedaillen.

+++21. Januar+++

Herrmann-Wick und Bö gewinnen Verfolgungen in Antholz

Biathlet Roman Rees hat im Verfolgungsrennen von Antholz sein zweites Top-Ergebnis in Folge eingefahren. Bei der Generalprobe für die Heim-WM in Oberhof landete der 29-Jährige wie schon im Sprint auf dem vierten Platz. Der Gesamtweltcupführende Johannes Thingnes Bö baute mit dem elften Saisonerfolg seine beeindruckende Siegesserie auf sechs Rennen aus, es war sein 63. Triumph im Weltcup.

Wie schon im Sprint wurde hinter Bö (2 Strafrunden) dessen Teamkollege Sturla Holm Lägreid (0/+40,2 Sekunden) Zweiter, der Schwede Martin Ponsiluoma (2/+1:02,1 Minuten) komplettierte das Podest. Rees (1/+1:34,3) lief bereits zum dritten Mal in dieser Saison auf Rang vier.

Ex-Weltmeister Benedikt Doll (3/+2:33,0) wurde Zehnter, Justus Strelow (2/+3:06,1) verlor als 16. sieben Plätze. David Zobel (+3:15,5) schoss nur einmal daneben und steigerte sich so auf Platz 20, Johannes Kühn (3/+3:52,7) machte als 25. sogar 29 Ränge gut. Philipp Nawrath (4/+4:19,7), als einziger der sechs Deutschen ohne WM-Norm, kam als 34. ins Ziel.

Am Sonntag (14.30 Uhr/ZDF und Eurosport) steht für Doll und Co. zum Abschluss noch das Staffelrennen an. Beim Heim-Weltcup in Ruhpolding waren Zobel, Kühn, Doll und Rees auf Platz zwei gelaufen.

Herrmann-Wick läuft zum Sieg

Biathlon-Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick hat weniger als drei Wochen vor der Heim-WM eindrucksvoll ihre Titelambitionen untermauert. Die 34-Jährige feierte in der Weltcup-Verfolgung von Antholz ihren zweiten Saisonsieg. Nach zehn Kilometern lag Hermann-Wick im Ziel 11,0 Sekunden vor der Italienerin Lisa Vittozzi (2 Strafrunden), Dritte wurde Elvira Öberg aus Schweden (2/+17,2).

Zuletzt hatte Herrmann-Wick Anfang Dezember den Sprint von Hochfilzen gewonnen. In Antholz verbesserte sie sich trotz zweier Strafrunden von Rang sechs an die Spitze, es war der insgesamt zehnte Weltcupsieg ihrer Karriere.

Hannah Kebinger (1/+1:19,6) gelang in ihrem erst zweiten Saisonrennen mit Rang zehn ihr bestes Karriereergebnis, Janina Hettich-Walz (4/+1:26,7) bestätigte als Zwölfte ihren starken Sprint. Sophia Schneider (4/+1:59,8) landete erneut auf Rang 21, Vanessa Voigt (2/+2:18,4) erreichte den 25. Platz.

Die frühere Staffel-Weltmeisterin Franziska Preuß (3/+3:12,1) verbesserte sich beim zweiten Teil ihrer Rückkehr in den Weltcup um vier Plätze auf den 34. Rang. Vanessa Hinz, die in Peking mit der Staffel Olympia-Dritte wurde, hatte die Rennen in Antholz erneut krankheitsbedingt verpasst und wartet damit weiter auf ihr Saisondebüt im Weltcup.

Zum Abschluss steht am Sonntag (11.45 Uhr/ZDF und Eurosport) noch die Staffel über 4x6 km an. Zuletzt war das Quartett Anna Weidel, Voigt, Schneider und Herrmann-Wick beim Heim-Weltcup in Ruhpolding auf Rang zwei gelandet.

Bö feiert fünften Sieg in Serie - Rees bei WM-Generalprobe Vierter

Bei der nächsten Biathlon-Show von Johannes Thingnes Bö hat Roman Rees seinen zweiten Podestplatz des WM-Winters nur knapp verfehlt. Der 29-jährige Freiburger wurde am Freitag im italienischen Antholz nach einer Strafrunde Vierter und verschaffte sich eine gute Ausgangsposition für die Verfolgung am Samstag (15.00 Uhr/ZDF und Eurosport). Im Ziel fehlten Rees nach zehn Kilometern 19,4 Sekunden auf den dritten Platz. Diesen Rang hatte er beim Saison-Auftakt in Kontiolahti belegt.

„Das war ein richtig gutes Rennen. Ich trauere ein bisschen dem Liegend-Fehler nach“, sagte Rees, der gleich beim ersten Gang an den Schießstand patzte. Ohne seine Strafrunde hätte es wegen seiner starken Laufform ziemlich sicher für das Podium gereicht. „Mir geht's ziemlich gut nach der harten letzten Runde. Ich hatte ein recht gutes Gefühl auf der Strecke“, sagte Rees. Er will nun in der Verfolgung, dem letzten Einzelwettbewerb vor der Weltmeisterschaft in Oberhof (8. bis 19. Februar), „richtig angreifen“.

Der Norweger Johannes Thingnes Bö feierte bei traumhaftem Winterwetter nicht nur seinen fünften Einzelsieg nacheinander, der 29-Jährige bleibt im Sprint in diesem Winter auch nach dem sechsten Wettbewerb ungeschlagen. Der fünfmalige Olympiasieger war trotz einer Strafrunde nicht zu schlagen und setzte sich vor dem Schweden Martin Ponsiluoma (1 Fehler) und seinem norwegischen Landsmann Sturla Holm Laegreid (0) durch. Rees hatte 56,7 Sekunden Rückstand auf Bö.

„Im Moment ist Männer-Biathlon nicht mehr so attraktiv, da ist es bei den Damen schon deutlich spannender“, sagte der Deutsche David Zobel zur Dominanz der Norwegers: „Man kann ihm jetzt natürlich nicht sagen: „Kollege, mach mal langsamer.“ Es ist aber natürlich für unseren Sport nicht optimal.“

Zweitbester Deutscher wurde der fehlerfreie Justus Strelow als Neunter, Ex-Weltmeister Benedikt Doll (3) schaffte dank einer starken Laufleistung noch Rang zwölf. Der Schwarzwälder Doll, der vor einem Jahr in Südtirol den Massenstart kurz vor der Olympischen Winterspielen in Peking gewonnen hatte, war dieses Mal im Kampf um die Podestplätze chancenlos. Ein Fehler im Liegend- und sogar zwei im Stehendschießen waren zu viel für die größte deutsche WM-Medaillenhoffnung im deutschen Männerteam. „Stehend habe ich mich schon beim Anschießen nicht so gut gefühlt, und das Gefühl habe ich im Wettkampf nicht so los bekommen“, sagte Doll.

Gar nicht erst antreten konnte der gesundheitlich leicht angeschlagene Lucas Fratzscher. Der zuletzt im zweitklassigen IBU-Cup stark agierende Fratzscher war eigentlich für die WM-Generalprobe nominiert worden, um vielleicht noch die WM-Norm zu knacken. Für den Thüringer kehrte Philipp Nawrath zurück ins Team und wurde mit drei Strafrunden 39. David Zobel (2) belegte Platz 33, Johannes Kühn (4) musste sich mit Rang 54 begnügen.

Am Donnerstag war Denise Herrmann-Wick zum Auftakt auf den Olympia-Strecken von 2026 als Sechste beste Deutsche im Sprint, Janina Hettich-Walz hat als Siebte ebenfalls gute Aussichten auf ein gutes Resultat in der Verfolgung am Samstag. Zum Abschluss der Wettbewerbe stehen am Sonntag die letzten beiden Staffelrennen vor der WM in Thüringen an.

+++ 19. Januar +++

Herrmann-Wick läuft auf Rang sechs in Antholz

Biathlon-Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick hat beim ersten Teil der Generalprobe für die Heim-WM in Oberhof einen Podestplatz verpasst. Die 34-Jährige erreichte beim ersten Saisonsieg der Italienerin Dorothea Wierer im 7,5-km-Sprint von Antholz Rang sechs. Die frühere Staffel-Weltmeisterin Franziska Preuß (1 Strafrunde/+1:40,7 Minuten) war bei ihrem Comeback in der Loipe chancenlos und landete nur auf Rang 38.

„Ich habe früh gemerkt, dass ich es langsam angehen muss, sonst zieht es mir den Stecker“, sagte Preuß im ZDF. Zweite wurde die Französin Chloe Chevalier (0/+2,8 Sekunden) vor der Schwedin Elvira Öberg (0/+8,7). Herrmann-Wick (+23,1) verbaute sich mit zwei Strafrunden ihr drittes Treppchen in dieser Saison.

Knapp hinter der deutschen Teamleaderin überraschte die am Schießstand fehlerfreie Janina Hettich-Walz (+23,6) als Siebte. Damit knackte sie die interne Norm für die Titelkämpfe in Oberhof (8. bis 19. Februar) und darf noch auf ihre dritte WM-Teilnahme hoffen. „Eigentlich soll ich nächste Woche zur EM fahren, aber mal schauen, wie es jetzt weitergeht“, sagte sie im ZDF.

Saisondebütantin Hanna Kebinger (+1:05,5) schoss nur einmal daneben und sammelte so im dritten Weltcup-Einzel ihrer Karriere als 19. erstmals Punkte. Sophia Schneider (21./2/+1:11,9) und Vanessa Voigt (29./2/+1:27,0) vergaben am Schießstand mögliche Top-Platzierungen. Vanessa Hinz, in der Staffel in Peking Olympia-Dritte, fehlte weiterhin krankheitsbedingt.

Fratzscher fällt in Antholz aus

Der gesundheitlich leicht angeschlagene Lucas Fratzscher fällt für den Biathlon-Weltcup in Antholz aus. Der zuletzt im zweitklassigen IBU-Cup stark agierende Fratzscher war für die WM-Generalprobe in Südtirol nominiert worden, um mit Blick auf die Heim-WM in drei Wochen in Oberhof vielleicht noch die interne WM-Norm zu knacken. Nach dem Training am Donnerstag in der Südtirol-Arena entschied Bundestrainer Mark Kirchner aber, dass der 28-Jährige am Freitag im Sprint (14.30 Uhr/ZDF und Europort) nicht starten wird. Damit ist auch sein Einsatz in der Verfolgung und in der abschließenden Staffel ausgeschlossen.

„Er hat sich vor zwei Tagen etwas erkältet. Wenn man hier nicht bei 100 Prozent ist, macht es in diesem Feld wenig Sinn, aufzulaufen“, sagte Kirchner der Deutschen Presse-Agentur. Als erster Ersatzmann rutscht nun wieder Philipp Nawrath ins Team, der am Donnerstagabend in Antholz ankommen soll.

Bisher haben sich Benedikt Doll, Roman Rees, David Zobel, Justus Strelow und Johannes Kühn für die Weltmeisterschaften vom 8. bis 19. Februar in Thüringen qualifiziert. „Wir sind auf der Suche nach unserem sechsten Mann“, sagte Kirchner.

Kommende Woche steht die EM im schweizerischen Lenzerheide an, wo neben Fratzscher auch Nawrath und Philipp Horn um das letzte WM-Ticket kämpfen. „Wir haben noch die EM, da wären die drei Kandidaten, die infrage kommen, am Start. Man hat dann einen 1:1-Vergleich und danach werden wir entscheiden, wen wir als Sechsten noch dazu nehmen könnten, auch außerhalb der Norm“, sagte Kirchner.

+++17. Januar+++

Ex-Weltmeisterin Preuß in Antholz zurück im Aufgebot

Biathletin Franziska Preuß kehrt gerade noch rechtzeitig vor den Weltmeisterschaften in Oberhof in den Weltcup zurück. Der Deutsche Skiverband teilte am Dienstag mit, dass die 28-jährige Bayerin zum Aufgebot für die WM-Generalprobe ab Donnerstag im italienischen Antholz gehört. Wegen eines Infekts hatte die ehemalige Staffel-Weltmeisterin zuletzt die Rennen in Slowenien sowie ihr Heimspiel in Ruhpolding verpasst.

Preuß musste insgesamt fast zwei Wochen mit dem Training aussetzen, arbeitete seit der vergangenen Woche aber schon wieder individuell an ihrer Form. Ziel für Preuß bleibt die Teilnahme an der WM in Thüringen vom 8. bis 19. Februar. Sollte sie die kommenden vier Wochen ohne Probleme durchkommen und ihre Form wie geplant aufbauen, dann könne sie bei der WM „etwas bewirken“, sagte Mehringer.

+++16. Januar+++

WM in Oberhof ohne Olympiasiegerin Eckhoff

Die zweimalige Olympiasiegerin Tiril Eckhoff verpasst die Biathlon-WM in Oberhof. Wie aus dem am Montag vom norwegischen Verband veröffentlichten Aufgebot hervorgeht, gehört die 32-Jährige nicht zum Team für den Saison-Höhepunkt vom 8. bis 19. Februar in Thüringen. Die zehnmalige Weltmeisterin konnte in diesem Winter noch kein Rennen bestreiten und leidet weiterhin unter den Folgen einer Corona-Infektion aus dem März vergangenen Jahres. Eckhoff ist seitdem nicht mehr in der Lage, normal Leistungssport zu betreiben. Wann ihr das wieder möglich sein wird und wie ihre Karriere weitergeht, ist weiterhin unklar.

Angeführt wird Norwegens Frauen-Mannschaft von der dreimaligen Peking-Olympiasiegerin Marte Olsbu Röiseland. Auch die 32-Jährige hatte lange mit den Folgen ihrer Corona-Infektion zu kämpfen und war erst im Januar verspätet in die Saison eingestiegen. Bei den Männern ist Johannes Thingnes Bö die größte Gold-Hoffnung der Skandinavier. Der 29-Jährige gewann bereits neun von zwölf Saisonrennen. Am Sonntag setzte sich der Dominator bei einem norwegischen Vierfacherfolg im Massenstart von Ruhpolding überlegen durch.

Der Deutsche Skiverband hat seine Startplätze für die Heim-WM noch nicht vergeben. Mit einer Nominierung wird erst nach der WM-Generalprobe in dieser Woche im Italienischen Antholz gerechnet. In Südtirol geht es am Donnerstag mit dem Frauen-Sprint los.

+++ 15. Januar +++

Bö führt norwegischen Vierfacherfolg an

Die deutschen Biathleten haben zum Abschluss des Heim-Weltcups in Ruhpolding das Podest klar verpasst. Hoffnungsträger Benedikt Doll erlebte 24 Tage vor WM-Beginn im Massenstart über 15 Kilometer mit fünf Strafrunden als 15. eine Enttäuschung. Bester Skijäger des Deutschen Skiverbandes (DSV) wurde vor 19.000 Zuschauern Justus Strelow auf Rang acht, der 26-Jährige holte mit nur einem Fehler sein bestes Ergebnis im Weltcup.

„Die Ski waren überragend. Schade, wenn man es nicht nutzen kann“, sagte Doll in der ARD: „Fünf Fehler sind einfach zu viel, ich war nur am hinterherlaufen. Das war einfach nicht gut am Schießstand.“

Dominator Johannes Thingnes Bö feierte trotz drei Fehlern seinen neunten Sieg im zwölften Einzelrennen, auf der Schlussrunde fing er noch seinen Landsmann Vetle Sjaastad Christiansen (2 Strafrunden/+19,3 Sekunden) ab. Den norwegischen Vierfacherfolg komplettierten Sturla Holm Lägreid (2/+35,3) und Tarjei Bö (1/+36,4).

Roman Rees (3/+2:18,6) landete nach schlechtem Beginn auf Rang 22, David Zobel (3/+2:26,7) wurde 24. und Johannes Kühn (6/+2:49,0) kam auf Platz 27.

Die deutschen Frauen mussten in ihrem Massenstart am Sonntag als Vorsichtsmaßnahme auf Vorzeigeläuferin Denise Herrmann-Wick verzichten. Bei der WM-Generalprobe in Antholz ab Donnerstag soll sie wie Doll und Co. dann wieder dabei sein.

Vanessa Voigt läuft im Massenstart auf Platz fünf

Vanessa Voigt hat zum Abschluss des Heim-Weltcups in Ruhpolding einen Podestplatz nur knapp verpasst. Die 25-Jährige kam in Abwesenheit von Denise Herrmann-Wick im Massenstart über 12,5 Kilometer als beste Deutsche auf Rang fünf, trotz Problemen mit der Waffe beim Anschießen unterliefen ihr beim Sieg der Französin Julia Simon lediglich zwei Fehler. Für die Thüringerin war es das zweitbeste Saison-Ergebnis, 35 Sekunden fehlten aufs Stockerl.

Vorzeigeläuferin Herrmann-Wick hatte kurzfristig auf einen Start verzichtet. Die 34-Jährige fühle sich „nach den intensiven Belastungen der vergangenen Tage nicht zu 100 Prozent fit“, teilte der Deutsche Skiverband (DSV) mit. Mit Blick auf die Heim-WM in Oberhof (8. bis 19. Februar) solle nach Rücksprache mit Trainern und Teamarzt „kein Risiko durch eine weitere Wettkampfbelastung eingegangen werden“.

Neben Olympiasiegerin Herrmann-Wick fehlten mit Gesamtweltcupsiegerin Marte Olsbu Röiseland und der Weltcupzweiten Elvira Öberg auch weitere Topläuferinnen mit leichten gesundheitlichen Problemen. Ab Donnerstag sollen sie bei der WM-Generalprobe in Antholz alle wieder dabei sein. Eine Rückkehr der seit Jahresbeginn wegen eines Infekts fehlenden Franziska Preuß ließ die deutsche Mannschaftsleitung dagegen weiter offen.

Herrmann-Wick verzichtet auf Massenstart in Ruhpolding

Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick verzichtet beim Biathlon-Weltcup in Ruhpolding auf eine Teilnahme im abschließenden Massenstart. Wie der Deutsche Skiverband (DSV) am Sonntag mitteilte, fühlt sich die 34-jährige Sächsin „nach den intensiven Belastungen der vergangenen Tage nicht zu 100 Prozent fit“.

Mit Blick auf die Heim-WM in Oberhof (8. bis 19. Februar) soll „nach Rücksprache mit Trainern und Teamarzt kein Risiko durch eine weitere Wettkampfbelastung eingegangen werden“. Herrmann-Wick wird noch am Sonntag weiter zum nächsten Weltcup ins italienische Antholz reisen. Dort geht es am kommenden Donnerstag mit dem nächsten Weltcup-Sprint weiter.

Auch Anna Weidel wird im letzten Rennen in Ruhpolding am Sonntag (14.45 Uhr/ARD und Eurosport) nicht antreten. Die 26-Jährige ist nach einem Infekt in der Vorwoche und mehreren Einsätzen in den vergangenen Tagen „noch nicht uneingeschränkt belastbar“, wie der DSV mitteilte. Auch bei der gebürtigen Österreicherin soll „kein zusätzliches Risiko in Bezug auf die WM-Vorbereitung eingegangen werden“.

Noch am Samstag hatten Weidel und Herrmann-Wick mit der deutschen Frauenstaffel den zweiten Platz belegt und mussten sich nur den Norwegerinnen geschlagen geben. Im DSV-Quartett waren zudem Vanessa Voigt und Sophia Schneider dabei.

+++ 14. Januar +++

Biathlon-Staffel um Herrmann-Wick auf Rang zwei

Die deutsche Frauen-Staffel hat beim Biathlon-Weltcup in Ruhpolding für den zweiten Podestplatz des neuen Jahres gesorgt. Nach toller Aufholjagd belegte das DSV-Quartett mit Anna Weidel, Vanessa Voigt, Sophia Schneider und Denise Herrmann-Wick über 4x6 km unter dem Jubel von 17.000 Zuschauern den zweiten Platz. Bereits am Freitag waren die Männer Zweite geworden.

Das DSV-Team, nach dem ersten Wechsel noch Zwölfter, lag nach zehn Nachladern 15,3 Sekunden hinter den starken Norwegerinnen (0+6) zurück. Dritter in der Chiemgau-Arena wurde Italien (+33,5 Sekunden/0+4).

Gut drei Wochen vor der Heim-WM in Oberhof (8. bis 19. Februar) war dies ein Mutmacher für Herrmann-Wick und Co.. Bereits zum Saison-Auftakt in Kontiolahti hatte die DSV-Staffel Rang zwei belegt, in Hochfilzen als Vierter das Podest aber knapp verpasst.

Der Weltcup in Ruhpolding endet am Sonntag mit den WM-Generalproben im Massenstart (12.30 und 14.45 Uhr/alle ARD und Eurosport). Der letzte Weltcup vor der WM findet in der kommenden Woche (19. bis 22. Januar) in Antholz statt.

+++13. Januar+++

Deutsche Männer-Staffel holt starken zweiten Platz

Die deutschen Biathleten haben beim Heim-Weltcup in Ruhpolding den ersten Podestplatz im Jahr 2023 geholt. Das Quartett mit David Zobel, Johannes Kühn, Benedikt Doll und Roman Rees musste sich nach 4x7,5 Kilometer nur dem Topfavoriten Norwegen geschlagen geben. Nach vier Nachladern fehlten 20,1 Sekunden auf die Skandinavier, die sich gar eine Strafrunde und sieben Nachlader leisteten. Dritter wurde Frankreich.

Startläufer Zobel brauchte einen Nachlader, kam nach ordentlicher Laufleistung in der ersten Verfolgergruppe zum Wechsel. Kühn hielt mit ebenfalls einem Nachlader als Dritter Kurs auf das Podest. Auch der laufstarke Doll kam mit einem Fehlschuss durch, schickte Rees gemeinsam mit Johannes Thingnes Bö im Spitzenduo auf die Schlussrunde. Im Zweikampf mit dem Dominator hatte Rees keine Chance - dennoch macht das Ergebnis Mut für die Heim-WM im Februar.

In den ersten beiden Staffeln des Winters hatten die deutschen Männer die Ränge zwei und drei belegt. Am Samstag (14.25 Uhr) hoffen Anna Weidel, Vanessa Voigt, Sophia Schneider und Denise Herrmann-Wick auf das zweite Staffelpodest des Winters. Am Sonntag stehen zum Abschluss des Heim-Weltcups (12.30 und 14.45 Uhr/alle ARD und Eurosport) die WM-Generalproben im Massenstart an.

+++ 12. Januar +++

Herrmann-Wick verpasst Top Zehn deutlich

Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick hat beim Heim-Weltcup in Ruhpolding ein erneutes Spitzenergebnis klar verpasst. Die deutsche Vorzeige-Biathletin kam im Einzel über 15 Kilometer nach drei Strafminuten nicht über Platz 15 hinaus, setzte aber mit 23,7 Sekunden Vorsprung immerhin die beste Laufzeit. Letztlich fehlten vor 10.000 Zuschauern 2:43,8 Minuten auf die fehlerfreie Siegerin Lisa Vittozzi aus Italien.

Beste DSV-Skijägerin wurde Vanessa Voigt (1 Strafrunde/+2:10,7 Minuten) auf Rang elf. Die anderen Deutschen liefen 27 Tage vor dem Start der Heim-WM in Oberhof erneut hinterher. Sophia Schneider (3/+4:39,8), Juliane Frühwirt (2/+4:48,0) und Anna Weidel (3/+4:54,9) kamen nicht unter die besten 20. Zweite wurde überraschend die Französin Lou Jeanmonnot (0/+31,7) vor ihrer Landsfrau Julia Simon (1/+48,7).

„Das Laufen war wirklich gut. Aber im Einzel sind eben drei Fehler beim Schießen mindestens zwei zu viel“, sagte Herrmann-Wick. Am Freitag (14.25 Uhr) geht die Männerstaffel in der Besetzung David Zobel, Johannes Kühn, Benedikt Doll und Roman Rees über 4x7,5 Kilometer ins Rennen. Nach der Frauen-Staffel am Samstag (14.25) stehen zum Abschluss am Sonntag (12.30 und 14.45 Uhr/alle ARD und Eurosport) noch die WM-Generalproben im Massenstart an.

Preuß hofft weiter auf die Biathlon-WM

Biathletin Franziska Preuß hat nach einem erneuten Infekt das Training aufgenommen, der Zeitpunkt für eine Rückkehr der 28-Jährigen ist aber weiterhin offen. „Bis zur WM ist eine kurze Zeit. Wir werden auf Sicht fliegen und schauen, wie sie auf Belastung reagiert“, sagte DSV-Mannschaftsarzt Bernd Wohlfarth am Donnerstag beim Weltcup in Ruhpolding.

Bundestrainer Mark Kirchner hatte zuvor von einer „hartnäckigen Geschichte“ gesprochen: „Wir müssen von Tag zu Tag schauen, ob es besser wird.“ Wunsch von Preuß ist es, beim Weltcup in Antholz (19. bis 22. Januar) wieder dabei zu sein. Es ist die Generalprobe für die Heim-WM in Oberhof (8. bis 19. Februar).

Preuß fehlt in Ruhpolding. Sie war schon bei den Wettkämpfen auf der Pokljuka/Slowenien in der vergangenen Woche und zu Saisonbeginn in Kontiolahti jeweils wegen eines Infekts ausgefallen. Nur in Hochfilzen und Le Grand Bornand konnte sie starten und hatte sich dort die WM-Norm gesichert. Schon seit Jahren erlebt Preuß immer wieder gesundheitliche Rückschläge. Im Sommer hatte sie deshalb an ein Karriereende gedacht.

+++11. Januar+++

Doll bei 60. Weltcupsieg von Bö auf Rang sechs - Stromausfälle sorgen für Durcheinander

Beim Blick auf die Anzeigentafel in der Ruhpoldinger Biathlon-Arena sahen Benedikt Doll & Co. wie auch die Fernsehzuschauer plötzlich schwarz. Und das nicht nur einmal. Mehrere Stromausfälle sorgten zum Auftakt des Heim-Weltcups in Bayern für jede Menge Hektik und zum Teil ungleiche Bedingungen für die Athleten im Einzel über 20 Kilometer. Im TV fiel die Liveübertragung immer wieder aus und im Stadion ging nichts mehr.

Die Zeitnahme war zum Glück nicht betroffen, sodass der 60. Weltcupsieg des Norwegers Johannes Thingnes Bö am Mittwochnachmittag regulär gewertet werden konnte und Doll am Mittwoch als guter Sechster seine konstante Form bestätigte. Doch von der technischen Panne wurden manche Athleten beeinträchtigt, sodass nach Rennende die Jury tagte. Letztlich wurde aber auf eine Wertung des Wettkampfes entschieden. Wie es genau zu der Pannenserie kam, blieb zunächst unklar. Eine Aufarbeitung, an der auch Weltverband IBU, die Fernsehanstalten und die lokalen Organisatoren beteiligt waren, begann jedoch umgehend.

„Bei meinem zweiten Liegendschießen hatte ich kein Licht am Schießstand. Ich fand es viel zu dunkel und dann teilweise auch unfair. Ich habe dann auch noch einen daneben geschossen“, sagte Roman Rees, der am Ende nach zwei Strafminuten 13. wurde: „Es ist halt schon unfair, weil es einen Unterschied macht, unabhängig davon, wie groß der jetzt ist. Es hat mich schon ein bisschen beeinträchtigt, weil das etwas die Sehschärfe wegnimmt.“ Aber da es mehrere Phasen gab, wo das so war, „will ich mich nicht ganz so beklagen“.

Bundestrainer Mark Kirchner sah die Problematik eher gelassen. „Beim Training schießt man manchmal auch bei ähnlichen Verhältnissen. Deswegen ist es für alle machbar gewesen, ein gutes Schießen hinzubekommen. Auch, wenn die Sicht vielleicht nicht ganz so hell ist wie sonst. Für mich ist das nicht so ein ganz gravierendes Problem“, sagte der 52-Jährige. „Am Ende ist es am Schießstand so, dass man die Scheiben gut gesehen hat.“

Nach ARD-Angaben war ein Stromausfall im gesamten Stadion die Ursache für die Probleme. Nur wenige Minuten, nachdem es wieder Strom gab, folgten weitere Ausfälle und eine erneute Unterbrechung der Übertragung. Gezeigt wurden dann Ersatzberichte über die Olympiasieger Magdalena Neuner und Michael Greis sowie Snowboard. Auch der TV-Sender Eurosport, der ebenfalls aus Ruhpolding überträgt, war betroffen und zeigte Snooker.

Als es zwischenzeitlich noch einmal Bilder gab, fehlte anfangs der Ton. Kommentiert wurde übers Handy, vor Ort stand auch nur noch ein Übertragungswagen zur Verfügung. Das Live-Scoring war ebenfalls ausgefallen. Später wurde der Strom im Stadion bewusst nur noch auf einem Minimum begrenzt, um den Wettkampf abzusichern. Für die Organisatoren, die mit großem Aufwand und tausenden Kubikmetern Kunstschnee trotz der viel zu hohen Temperaturen die Loipen wettkampfreif präpariert hatten, war es der nächste Aufreger.

Doll war derweil mit seinem Rennen und nur einem Fehler „sehr zufrieden, ich wollte stehend mal fehlerfrei bleiben. Das habe ich jetzt endlich mal geschafft. Am Schießstand läuft es gut, auf der Strecke habe ich mich auch wohlgefühlt. Es macht jetzt nicht unbedingt Spaß, das sind nicht so meine Bedingungen“, sagte Doll. Der 32-Jährige lag nach 20 Kilometern 56,3 Sekunden hinter Sieger Bö. Der 29 Jahre alte Norweger kompensierte bei seinem achten Saisonsieg zwei Strafminuten und verwies seinen Teamkollegen Vetle Sjaastad Christiansen (1 Fehler) und den fehlerfreien Slowenen Jakov Fak auf die Plätze. Johannes Kühn (2) wurde 17., David Zobel (2) 23., Philipp Nawrath (3) 38., Justus Strelow (4) 53.

„Es ist nicht gut, wenn Dinge das Ergebnis beeinflussen, gegen die Athleten nichts tun können“, sagte der fünfmalige Olympiasieger Bö, den die technischen Probleme selbst aber nicht beeinflussten: „Ich denke, ich hätte gesehen, wenn ich ohne Licht geschossen hätte. Daher glaube ich nicht, dass ich davon betroffen war.“

Beim ersten Rennen vor Zuschauern in Ruhpolding seit dem Beginn der Corona-Pandemie vor drei Jahren startete Doll stark und räumte in seinen ersten beiden Schießen alle Scheiben ab. Etwa 10 000 Fans fieberten auf den Tribünen lautstark mit und feuerten den Schwarzwälder an. Die Wettkämpfe im Vorjahr hatten wegen der Beschränkungen durch die Pandemie ohne Zuschauer stattfinden mussten. 2021 hatte es ebenfalls wegen Corona gar keinen Weltcup nahe der österreichischen Grenze gegeben.

In den Tagen vor dem Auftakt waren große Anstrengungen nötig, um eine gute Strecke zu präparieren. Zu hohe Temperaturen und Regen hatten Befürchtungen geweckt, dass die sechs Rennen bis Sonntag womöglich sogar abgesagt werden müssen. Die vielen Helfer in Bayern sorgten jedoch dafür, dass Wettkämpfe auf der reinen Kunstschnee-Loipe möglich waren. Auch in den kommenden Tagen soll es wieder regnen und die Temperaturen teilweise deutlich über dem Gefrierpunkt liegen.

Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick und ihre Teamkolleginnen starten am Donnerstag (14.10 Uhr/ARD und Eurosport) mit dem Einzel der Frauen in die Wettbewerbe im Chiemgau und hoffen dann, dass es nicht wieder plötzlich dunkel wird.

+++ 8. Januar +++

Deutsche Mixed-Staffeln verpassen Podium jeweils deutlich

Die deutschen Biathleten haben zum Abschluss des Weltcups auf der Pokljuka das Podest klar verpasst. Das Quartett um Roman Rees, Benedikt Doll, Sophia Schneider und Denise Herrmann-Wick kam bei der WM-Generalprobe in der Mixed Staffel nach zwei Strafrunden und elf Nachladern nicht über Rang fünf hinaus. Nach 4x7,5 Kilometern fehlten 1:09,9 Minuten auf die mit einer Strafrunde und sieben Nachladern siegreichen Franzosen.

Rees brachte das deutsche Quartett trotz drei Nachladern und einem kleinen Strauchler gut ins Rennen, wechselte nach starker Schlussrunde als Dritter mit 25 Sekunden Rückstand. Doll schloss trotz seiner vier Nachlader die Lücke zur Spitze. Schneider verspielte bei ihrer Weltcup-Premiere im Mixed mit zwei Strafrunden alle Chancen, Herrmann betrieb schließlich mit nur einem Nachlader und starker Laufleistung Schadensbegrenzung.

Das Podest komplettierten Italien (0 Strafrunden+7 Nachlader/+24,6 Sekunden) und Schweden (1+5/+47,2). Das Rennen auf der slowenischen Hochebene war die einzige Mixed Staffel vor der WM in Oberhof. Nun steht in Ruhpolding der einzige deutsche Heim-Weltcup der Saison an. Los geht es am Mittwoch (14.10 Uhr/ARD und Eurosport) mit dem Einzel der Männer über 20 Kilometer.

Single-Mixed-Staffel nur auf Platz 13

Janina Hettich-Walz und Justus Strelow haben im Single-Mixed in Slowenien mit Platz 13 für das schlechteste deutsche Resultat in der Weltcup-Geschichte dieser Biathlon-Disziplin gesorgt. Das gemischte Duo war am Sonntag auf der Pokljuka nach einer Strafrunde sowie neun Nachladern chancenlos und landete 3:06,6 Minuten hinter dem siegreichen norwegischen Doppel Ingrid Landmark Tandrevold und Vetle Sjaastad Christiansen (5 Nachlader). 39 Tage vor dem WM-Rennen im thüringischen Oberhof belegten Frankreich und die Schweiz die Plätze zwei und drei.

Hettich-Walz und Strelow traten erstmals gemeinsam im Weltcup an. Der 26-jährige Sachse stürzte auf der ersten Laufrunde und konnte nach einem fehlerfreien ersten Schießen in der Loipe nicht mehr mit der Konkurrenz mithalten. Die ebenfalls 26 Jahre alte Hettich-Walz übernahm erstmals als Zwölfte und fiel nach einer Strafrunde noch weiter zurück. Mit ihren Auftritten konnten sich beide nicht für einen WM-Einsatz empfehlen.

Es war das erste und einzige Saisonrennen in diesem nichtolympischen Wettbewerb vor der Heim-Weltmeisterschaft in Thüringen (8. bis 19. Februar). Seit 2015 gibt es das Single-Mixed im Weltcup, zuvor waren elfte Plätze die schwächsten deutschen Ergebnisse.

(RP/dpa/sid)
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