Biathlon 2022/23 Deutsche Männer-Staffel trotz Strafrunde auf Rang drei
Düsseldorf · Obwohl die deutsche Männer-Staffel eine Strafrunde hinlegen musste, konnte sie in Antholz ihre Podest-Serie ausbauen. In unserem Biathlon-Telegramm verpassen Sie nichts.
Die deutschen Biathleten haben auch im vierten Weltcup-Staffelrennen ihre Podest-Serie aufrechterhalten. David Zobel, Johannes Kühn, Benedikt Doll und Roman Rees liefen in Antholz auf Rang drei und unterstrichen damit im letzten Wettbewerb vor der Heim-WM ihre Medaillenambitionen. In Ruhpolding war das Quartett in der gleichen Besetzung auf Rang zwei gelandet.
Der Sieg ging zweieinhalb Wochen vor dem Saisonhöhepunkt in Oberhof (8. bis 19. Februar) zum vierten Mal in diesem Winter an die Topfavoriten aus Norwegen um Seriensieger Johannes Thingnes Bö, die sich sechs Nachlader leisteten. Schlussläufer Rees bescherte den DSV-Skijägern beim letzten Schießen gar eine Strafrunde. Nach insgesamt elf Nachladern reichte es für die Deutschen im Ziel mit 2:17,5 Minuten Rückstand dennoch zum vierten Podestplatz im vierten Staffelrennen.
„Wir bekommen mit der Aufstellung sehr solide Rennen hin“, sagte Doll im ZDF: „Das Setting passt, das gibt auf jeden Fall Selbstbewusstein.“ Zweiter wurde Frankreich (0+6/+59,0 Sekunden).
Frauen auch ohne Herrmann-Wick Dritte in Antholz
Auch ohne Verfolgungssiegerin Denise Herrmann-Wick haben die deutschen Biathletinnen in der Weltcup-Staffel von Antholz den Sprung auf das Podest geschafft. Im letzten Wettbewerb vor der Heim-WM landete das neuformierte Quartett mit Vanessa Voigt, Sophia Schneider, Janina Hettich-Walz und Hannah Kebinger nach 4x6 km auf Rang drei.
„Wir müssen uns nicht verstecken. Wir haben gezeigt, dass auch wir vier auf das Podest laufen können. Das macht uns natürlich überglücklich“, sagte Schneider.

Das sind die Weltcup-Termine der Biathleten 2022/23
Der Sieg ging zum zweiten Mal in dieser Saison an die überragenden Französinnen (0+2), Zweiter wurde mit 45,2 Sekunden Rückstand Schweden (0+8). Das deutsche Team (+1:16,9 Minuten), das zum ersten Mal in dieser Besetzung antrat, leistete sich zehn Nachlader und lief im vierten Staffelrennen der Saison zum dritten Mal aufs Treppchen.
Herrmann-Wick hatte tags zuvor das letzte Einzelrennen vor den Titelkämpfen in Oberhof (8. bis 19. Februar) gewonnen und damit ihre Gold-Ambitionen untermauert, zwecks Belastungssteuerung pausierte sie am Sonntag. Die frühere Staffel-Weltmeisterin Franziska Preuß konnte sich nach mehrwöchiger Krankheitspause mit den Plätzen 38 und 34 in den Individualwettkämpfen nicht für einen Einsatz empfehlen.
In zweieinhalb Wochen beginnen die Weltmeisterschaften mit der Mixed-Staffel. Zwei Tage später laufen Herrmann-Wick und Co. im Sprintrennen über 7,5 km um die ersten WM-Einzelmedaillen.
+++21. Januar+++

Der Kader der deutschen Biathletinnen
Herrmann-Wick und Bö gewinnen Verfolgungen in Antholz
Biathlet Roman Rees hat im Verfolgungsrennen von Antholz sein zweites Top-Ergebnis in Folge eingefahren. Bei der Generalprobe für die Heim-WM in Oberhof landete der 29-Jährige wie schon im Sprint auf dem vierten Platz. Der Gesamtweltcupführende Johannes Thingnes Bö baute mit dem elften Saisonerfolg seine beeindruckende Siegesserie auf sechs Rennen aus, es war sein 63. Triumph im Weltcup.
Wie schon im Sprint wurde hinter Bö (2 Strafrunden) dessen Teamkollege Sturla Holm Lägreid (0/+40,2 Sekunden) Zweiter, der Schwede Martin Ponsiluoma (2/+1:02,1 Minuten) komplettierte das Podest. Rees (1/+1:34,3) lief bereits zum dritten Mal in dieser Saison auf Rang vier.
Ex-Weltmeister Benedikt Doll (3/+2:33,0) wurde Zehnter, Justus Strelow (2/+3:06,1) verlor als 16. sieben Plätze. David Zobel (+3:15,5) schoss nur einmal daneben und steigerte sich so auf Platz 20, Johannes Kühn (3/+3:52,7) machte als 25. sogar 29 Ränge gut. Philipp Nawrath (4/+4:19,7), als einziger der sechs Deutschen ohne WM-Norm, kam als 34. ins Ziel.

Der Kader der deutschen Biathleten
Am Sonntag (14.30 Uhr/ZDF und Eurosport) steht für Doll und Co. zum Abschluss noch das Staffelrennen an. Beim Heim-Weltcup in Ruhpolding waren Zobel, Kühn, Doll und Rees auf Platz zwei gelaufen.
Herrmann-Wick läuft zum Sieg
Biathlon-Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick hat weniger als drei Wochen vor der Heim-WM eindrucksvoll ihre Titelambitionen untermauert. Die 34-Jährige feierte in der Weltcup-Verfolgung von Antholz ihren zweiten Saisonsieg. Nach zehn Kilometern lag Hermann-Wick im Ziel 11,0 Sekunden vor der Italienerin Lisa Vittozzi (2 Strafrunden), Dritte wurde Elvira Öberg aus Schweden (2/+17,2).
Zuletzt hatte Herrmann-Wick Anfang Dezember den Sprint von Hochfilzen gewonnen. In Antholz verbesserte sie sich trotz zweier Strafrunden von Rang sechs an die Spitze, es war der insgesamt zehnte Weltcupsieg ihrer Karriere.

So funktionieren die Biathlon-Disziplinen
Hannah Kebinger (1/+1:19,6) gelang in ihrem erst zweiten Saisonrennen mit Rang zehn ihr bestes Karriereergebnis, Janina Hettich-Walz (4/+1:26,7) bestätigte als Zwölfte ihren starken Sprint. Sophia Schneider (4/+1:59,8) landete erneut auf Rang 21, Vanessa Voigt (2/+2:18,4) erreichte den 25. Platz.
Die frühere Staffel-Weltmeisterin Franziska Preuß (3/+3:12,1) verbesserte sich beim zweiten Teil ihrer Rückkehr in den Weltcup um vier Plätze auf den 34. Rang. Vanessa Hinz, die in Peking mit der Staffel Olympia-Dritte wurde, hatte die Rennen in Antholz erneut krankheitsbedingt verpasst und wartet damit weiter auf ihr Saisondebüt im Weltcup.
Zum Abschluss steht am Sonntag (11.45 Uhr/ZDF und Eurosport) noch die Staffel über 4x6 km an. Zuletzt war das Quartett Anna Weidel, Voigt, Schneider und Herrmann-Wick beim Heim-Weltcup in Ruhpolding auf Rang zwei gelandet.
Bö feiert fünften Sieg in Serie - Rees bei WM-Generalprobe Vierter
Bei der nächsten Biathlon-Show von Johannes Thingnes Bö hat Roman Rees seinen zweiten Podestplatz des WM-Winters nur knapp verfehlt. Der 29-jährige Freiburger wurde am Freitag im italienischen Antholz nach einer Strafrunde Vierter und verschaffte sich eine gute Ausgangsposition für die Verfolgung am Samstag (15.00 Uhr/ZDF und Eurosport). Im Ziel fehlten Rees nach zehn Kilometern 19,4 Sekunden auf den dritten Platz. Diesen Rang hatte er beim Saison-Auftakt in Kontiolahti belegt.
„Das war ein richtig gutes Rennen. Ich trauere ein bisschen dem Liegend-Fehler nach“, sagte Rees, der gleich beim ersten Gang an den Schießstand patzte. Ohne seine Strafrunde hätte es wegen seiner starken Laufform ziemlich sicher für das Podium gereicht. „Mir geht's ziemlich gut nach der harten letzten Runde. Ich hatte ein recht gutes Gefühl auf der Strecke“, sagte Rees. Er will nun in der Verfolgung, dem letzten Einzelwettbewerb vor der Weltmeisterschaft in Oberhof (8. bis 19. Februar), „richtig angreifen“.
Der Norweger Johannes Thingnes Bö feierte bei traumhaftem Winterwetter nicht nur seinen fünften Einzelsieg nacheinander, der 29-Jährige bleibt im Sprint in diesem Winter auch nach dem sechsten Wettbewerb ungeschlagen. Der fünfmalige Olympiasieger war trotz einer Strafrunde nicht zu schlagen und setzte sich vor dem Schweden Martin Ponsiluoma (1 Fehler) und seinem norwegischen Landsmann Sturla Holm Laegreid (0) durch. Rees hatte 56,7 Sekunden Rückstand auf Bö.
„Im Moment ist Männer-Biathlon nicht mehr so attraktiv, da ist es bei den Damen schon deutlich spannender“, sagte der Deutsche David Zobel zur Dominanz der Norwegers: „Man kann ihm jetzt natürlich nicht sagen: „Kollege, mach mal langsamer.“ Es ist aber natürlich für unseren Sport nicht optimal.“
Zweitbester Deutscher wurde der fehlerfreie Justus Strelow als Neunter, Ex-Weltmeister Benedikt Doll (3) schaffte dank einer starken Laufleistung noch Rang zwölf. Der Schwarzwälder Doll, der vor einem Jahr in Südtirol den Massenstart kurz vor der Olympischen Winterspielen in Peking gewonnen hatte, war dieses Mal im Kampf um die Podestplätze chancenlos. Ein Fehler im Liegend- und sogar zwei im Stehendschießen waren zu viel für die größte deutsche WM-Medaillenhoffnung im deutschen Männerteam. „Stehend habe ich mich schon beim Anschießen nicht so gut gefühlt, und das Gefühl habe ich im Wettkampf nicht so los bekommen“, sagte Doll.
Gar nicht erst antreten konnte der gesundheitlich leicht angeschlagene Lucas Fratzscher. Der zuletzt im zweitklassigen IBU-Cup stark agierende Fratzscher war eigentlich für die WM-Generalprobe nominiert worden, um vielleicht noch die WM-Norm zu knacken. Für den Thüringer kehrte Philipp Nawrath zurück ins Team und wurde mit drei Strafrunden 39. David Zobel (2) belegte Platz 33, Johannes Kühn (4) musste sich mit Rang 54 begnügen.
Am Donnerstag war Denise Herrmann-Wick zum Auftakt auf den Olympia-Strecken von 2026 als Sechste beste Deutsche im Sprint, Janina Hettich-Walz hat als Siebte ebenfalls gute Aussichten auf ein gutes Resultat in der Verfolgung am Samstag. Zum Abschluss der Wettbewerbe stehen am Sonntag die letzten beiden Staffelrennen vor der WM in Thüringen an.
+++ 19. Januar +++
Herrmann-Wick läuft auf Rang sechs in Antholz
Biathlon-Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick hat beim ersten Teil der Generalprobe für die Heim-WM in Oberhof einen Podestplatz verpasst. Die 34-Jährige erreichte beim ersten Saisonsieg der Italienerin Dorothea Wierer im 7,5-km-Sprint von Antholz Rang sechs. Die frühere Staffel-Weltmeisterin Franziska Preuß (1 Strafrunde/+1:40,7 Minuten) war bei ihrem Comeback in der Loipe chancenlos und landete nur auf Rang 38.
„Ich habe früh gemerkt, dass ich es langsam angehen muss, sonst zieht es mir den Stecker“, sagte Preuß im ZDF. Zweite wurde die Französin Chloe Chevalier (0/+2,8 Sekunden) vor der Schwedin Elvira Öberg (0/+8,7). Herrmann-Wick (+23,1) verbaute sich mit zwei Strafrunden ihr drittes Treppchen in dieser Saison.
Knapp hinter der deutschen Teamleaderin überraschte die am Schießstand fehlerfreie Janina Hettich-Walz (+23,6) als Siebte. Damit knackte sie die interne Norm für die Titelkämpfe in Oberhof (8. bis 19. Februar) und darf noch auf ihre dritte WM-Teilnahme hoffen. „Eigentlich soll ich nächste Woche zur EM fahren, aber mal schauen, wie es jetzt weitergeht“, sagte sie im ZDF.
Saisondebütantin Hanna Kebinger (+1:05,5) schoss nur einmal daneben und sammelte so im dritten Weltcup-Einzel ihrer Karriere als 19. erstmals Punkte. Sophia Schneider (21./2/+1:11,9) und Vanessa Voigt (29./2/+1:27,0) vergaben am Schießstand mögliche Top-Platzierungen. Vanessa Hinz, in der Staffel in Peking Olympia-Dritte, fehlte weiterhin krankheitsbedingt.
Fratzscher fällt in Antholz aus
Der gesundheitlich leicht angeschlagene Lucas Fratzscher fällt für den Biathlon-Weltcup in Antholz aus. Der zuletzt im zweitklassigen IBU-Cup stark agierende Fratzscher war für die WM-Generalprobe in Südtirol nominiert worden, um mit Blick auf die Heim-WM in drei Wochen in Oberhof vielleicht noch die interne WM-Norm zu knacken. Nach dem Training am Donnerstag in der Südtirol-Arena entschied Bundestrainer Mark Kirchner aber, dass der 28-Jährige am Freitag im Sprint (14.30 Uhr/ZDF und Europort) nicht starten wird. Damit ist auch sein Einsatz in der Verfolgung und in der abschließenden Staffel ausgeschlossen.
„Er hat sich vor zwei Tagen etwas erkältet. Wenn man hier nicht bei 100 Prozent ist, macht es in diesem Feld wenig Sinn, aufzulaufen“, sagte Kirchner der Deutschen Presse-Agentur. Als erster Ersatzmann rutscht nun wieder Philipp Nawrath ins Team, der am Donnerstagabend in Antholz ankommen soll.
Bisher haben sich Benedikt Doll, Roman Rees, David Zobel, Justus Strelow und Johannes Kühn für die Weltmeisterschaften vom 8. bis 19. Februar in Thüringen qualifiziert. „Wir sind auf der Suche nach unserem sechsten Mann“, sagte Kirchner.
Kommende Woche steht die EM im schweizerischen Lenzerheide an, wo neben Fratzscher auch Nawrath und Philipp Horn um das letzte WM-Ticket kämpfen. „Wir haben noch die EM, da wären die drei Kandidaten, die infrage kommen, am Start. Man hat dann einen 1:1-Vergleich und danach werden wir entscheiden, wen wir als Sechsten noch dazu nehmen könnten, auch außerhalb der Norm“, sagte Kirchner.
+++17. Januar+++
Ex-Weltmeisterin Preuß in Antholz zurück im Aufgebot
Biathletin Franziska Preuß kehrt gerade noch rechtzeitig vor den Weltmeisterschaften in Oberhof in den Weltcup zurück. Der Deutsche Skiverband teilte am Dienstag mit, dass die 28-jährige Bayerin zum Aufgebot für die WM-Generalprobe ab Donnerstag im italienischen Antholz gehört. Wegen eines Infekts hatte die ehemalige Staffel-Weltmeisterin zuletzt die Rennen in Slowenien sowie ihr Heimspiel in Ruhpolding verpasst.
Preuß musste insgesamt fast zwei Wochen mit dem Training aussetzen, arbeitete seit der vergangenen Woche aber schon wieder individuell an ihrer Form. Ziel für Preuß bleibt die Teilnahme an der WM in Thüringen vom 8. bis 19. Februar. Sollte sie die kommenden vier Wochen ohne Probleme durchkommen und ihre Form wie geplant aufbauen, dann könne sie bei der WM „etwas bewirken“, sagte Mehringer.
+++16. Januar+++
WM in Oberhof ohne Olympiasiegerin Eckhoff
Die zweimalige Olympiasiegerin Tiril Eckhoff verpasst die Biathlon-WM in Oberhof. Wie aus dem am Montag vom norwegischen Verband veröffentlichten Aufgebot hervorgeht, gehört die 32-Jährige nicht zum Team für den Saison-Höhepunkt vom 8. bis 19. Februar in Thüringen. Die zehnmalige Weltmeisterin konnte in diesem Winter noch kein Rennen bestreiten und leidet weiterhin unter den Folgen einer Corona-Infektion aus dem März vergangenen Jahres. Eckhoff ist seitdem nicht mehr in der Lage, normal Leistungssport zu betreiben. Wann ihr das wieder möglich sein wird und wie ihre Karriere weitergeht, ist weiterhin unklar.
Angeführt wird Norwegens Frauen-Mannschaft von der dreimaligen Peking-Olympiasiegerin Marte Olsbu Röiseland. Auch die 32-Jährige hatte lange mit den Folgen ihrer Corona-Infektion zu kämpfen und war erst im Januar verspätet in die Saison eingestiegen. Bei den Männern ist Johannes Thingnes Bö die größte Gold-Hoffnung der Skandinavier. Der 29-Jährige gewann bereits neun von zwölf Saisonrennen. Am Sonntag setzte sich der Dominator bei einem norwegischen Vierfacherfolg im Massenstart von Ruhpolding überlegen durch.
Der Deutsche Skiverband hat seine Startplätze für die Heim-WM noch nicht vergeben. Mit einer Nominierung wird erst nach der WM-Generalprobe in dieser Woche im Italienischen Antholz gerechnet. In Südtirol geht es am Donnerstag mit dem Frauen-Sprint los.
+++ 15. Januar +++
Bö führt norwegischen Vierfacherfolg an
Die deutschen Biathleten haben zum Abschluss des Heim-Weltcups in Ruhpolding das Podest klar verpasst. Hoffnungsträger Benedikt Doll erlebte 24 Tage vor WM-Beginn im Massenstart über 15 Kilometer mit fünf Strafrunden als 15. eine Enttäuschung. Bester Skijäger des Deutschen Skiverbandes (DSV) wurde vor 19.000 Zuschauern Justus Strelow auf Rang acht, der 26-Jährige holte mit nur einem Fehler sein bestes Ergebnis im Weltcup.
„Die Ski waren überragend. Schade, wenn man es nicht nutzen kann“, sagte Doll in der ARD: „Fünf Fehler sind einfach zu viel, ich war nur am hinterherlaufen. Das war einfach nicht gut am Schießstand.“
Dominator Johannes Thingnes Bö feierte trotz drei Fehlern seinen neunten Sieg im zwölften Einzelrennen, auf der Schlussrunde fing er noch seinen Landsmann Vetle Sjaastad Christiansen (2 Strafrunden/+19,3 Sekunden) ab. Den norwegischen Vierfacherfolg komplettierten Sturla Holm Lägreid (2/+35,3) und Tarjei Bö (1/+36,4).
Roman Rees (3/+2:18,6) landete nach schlechtem Beginn auf Rang 22, David Zobel (3/+2:26,7) wurde 24. und Johannes Kühn (6/+2:49,0) kam auf Platz 27.
Die deutschen Frauen mussten in ihrem Massenstart am Sonntag als Vorsichtsmaßnahme auf Vorzeigeläuferin Denise Herrmann-Wick verzichten. Bei der WM-Generalprobe in Antholz ab Donnerstag soll sie wie Doll und Co. dann wieder dabei sein.
Vanessa Voigt läuft im Massenstart auf Platz fünf
Vanessa Voigt hat zum Abschluss des Heim-Weltcups in Ruhpolding einen Podestplatz nur knapp verpasst. Die 25-Jährige kam in Abwesenheit von Denise Herrmann-Wick im Massenstart über 12,5 Kilometer als beste Deutsche auf Rang fünf, trotz Problemen mit der Waffe beim Anschießen unterliefen ihr beim Sieg der Französin Julia Simon lediglich zwei Fehler. Für die Thüringerin war es das zweitbeste Saison-Ergebnis, 35 Sekunden fehlten aufs Stockerl.
Vorzeigeläuferin Herrmann-Wick hatte kurzfristig auf einen Start verzichtet. Die 34-Jährige fühle sich „nach den intensiven Belastungen der vergangenen Tage nicht zu 100 Prozent fit“, teilte der Deutsche Skiverband (DSV) mit. Mit Blick auf die Heim-WM in Oberhof (8. bis 19. Februar) solle nach Rücksprache mit Trainern und Teamarzt „kein Risiko durch eine weitere Wettkampfbelastung eingegangen werden“.
Neben Olympiasiegerin Herrmann-Wick fehlten mit Gesamtweltcupsiegerin Marte Olsbu Röiseland und der Weltcupzweiten Elvira Öberg auch weitere Topläuferinnen mit leichten gesundheitlichen Problemen. Ab Donnerstag sollen sie bei der WM-Generalprobe in Antholz alle wieder dabei sein. Eine Rückkehr der seit Jahresbeginn wegen eines Infekts fehlenden Franziska Preuß ließ die deutsche Mannschaftsleitung dagegen weiter offen.
Herrmann-Wick verzichtet auf Massenstart in Ruhpolding
Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick verzichtet beim Biathlon-Weltcup in Ruhpolding auf eine Teilnahme im abschließenden Massenstart. Wie der Deutsche Skiverband (DSV) am Sonntag mitteilte, fühlt sich die 34-jährige Sächsin „nach den intensiven Belastungen der vergangenen Tage nicht zu 100 Prozent fit“.
Mit Blick auf die Heim-WM in Oberhof (8. bis 19. Februar) soll „nach Rücksprache mit Trainern und Teamarzt kein Risiko durch eine weitere Wettkampfbelastung eingegangen werden“. Herrmann-Wick wird noch am Sonntag weiter zum nächsten Weltcup ins italienische Antholz reisen. Dort geht es am kommenden Donnerstag mit dem nächsten Weltcup-Sprint weiter.
Auch Anna Weidel wird im letzten Rennen in Ruhpolding am Sonntag (14.45 Uhr/ARD und Eurosport) nicht antreten. Die 26-Jährige ist nach einem Infekt in der Vorwoche und mehreren Einsätzen in den vergangenen Tagen „noch nicht uneingeschränkt belastbar“, wie der DSV mitteilte. Auch bei der gebürtigen Österreicherin soll „kein zusätzliches Risiko in Bezug auf die WM-Vorbereitung eingegangen werden“.
Noch am Samstag hatten Weidel und Herrmann-Wick mit der deutschen Frauenstaffel den zweiten Platz belegt und mussten sich nur den Norwegerinnen geschlagen geben. Im DSV-Quartett waren zudem Vanessa Voigt und Sophia Schneider dabei.
+++ 14. Januar +++
Biathlon-Staffel um Herrmann-Wick auf Rang zwei
Die deutsche Frauen-Staffel hat beim Biathlon-Weltcup in Ruhpolding für den zweiten Podestplatz des neuen Jahres gesorgt. Nach toller Aufholjagd belegte das DSV-Quartett mit Anna Weidel, Vanessa Voigt, Sophia Schneider und Denise Herrmann-Wick über 4x6 km unter dem Jubel von 17.000 Zuschauern den zweiten Platz. Bereits am Freitag waren die Männer Zweite geworden.
Das DSV-Team, nach dem ersten Wechsel noch Zwölfter, lag nach zehn Nachladern 15,3 Sekunden hinter den starken Norwegerinnen (0+6) zurück. Dritter in der Chiemgau-Arena wurde Italien (+33,5 Sekunden/0+4).
Gut drei Wochen vor der Heim-WM in Oberhof (8. bis 19. Februar) war dies ein Mutmacher für Herrmann-Wick und Co.. Bereits zum Saison-Auftakt in Kontiolahti hatte die DSV-Staffel Rang zwei belegt, in Hochfilzen als Vierter das Podest aber knapp verpasst.
Der Weltcup in Ruhpolding endet am Sonntag mit den WM-Generalproben im Massenstart (12.30 und 14.45 Uhr/alle ARD und Eurosport). Der letzte Weltcup vor der WM findet in der kommenden Woche (19. bis 22. Januar) in Antholz statt.
+++13. Januar+++
Deutsche Männer-Staffel holt starken zweiten Platz
Die deutschen Biathleten haben beim Heim-Weltcup in Ruhpolding den ersten Podestplatz im Jahr 2023 geholt. Das Quartett mit David Zobel, Johannes Kühn, Benedikt Doll und Roman Rees musste sich nach 4x7,5 Kilometer nur dem Topfavoriten Norwegen geschlagen geben. Nach vier Nachladern fehlten 20,1 Sekunden auf die Skandinavier, die sich gar eine Strafrunde und sieben Nachlader leisteten. Dritter wurde Frankreich.
Startläufer Zobel brauchte einen Nachlader, kam nach ordentlicher Laufleistung in der ersten Verfolgergruppe zum Wechsel. Kühn hielt mit ebenfalls einem Nachlader als Dritter Kurs auf das Podest. Auch der laufstarke Doll kam mit einem Fehlschuss durch, schickte Rees gemeinsam mit Johannes Thingnes Bö im Spitzenduo auf die Schlussrunde. Im Zweikampf mit dem Dominator hatte Rees keine Chance - dennoch macht das Ergebnis Mut für die Heim-WM im Februar.
In den ersten beiden Staffeln des Winters hatten die deutschen Männer die Ränge zwei und drei belegt. Am Samstag (14.25 Uhr) hoffen Anna Weidel, Vanessa Voigt, Sophia Schneider und Denise Herrmann-Wick auf das zweite Staffelpodest des Winters. Am Sonntag stehen zum Abschluss des Heim-Weltcups (12.30 und 14.45 Uhr/alle ARD und Eurosport) die WM-Generalproben im Massenstart an.
+++ 12. Januar +++
Herrmann-Wick verpasst Top Zehn deutlich
Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick hat beim Heim-Weltcup in Ruhpolding ein erneutes Spitzenergebnis klar verpasst. Die deutsche Vorzeige-Biathletin kam im Einzel über 15 Kilometer nach drei Strafminuten nicht über Platz 15 hinaus, setzte aber mit 23,7 Sekunden Vorsprung immerhin die beste Laufzeit. Letztlich fehlten vor 10.000 Zuschauern 2:43,8 Minuten auf die fehlerfreie Siegerin Lisa Vittozzi aus Italien.
Beste DSV-Skijägerin wurde Vanessa Voigt (1 Strafrunde/+2:10,7 Minuten) auf Rang elf. Die anderen Deutschen liefen 27 Tage vor dem Start der Heim-WM in Oberhof erneut hinterher. Sophia Schneider (3/+4:39,8), Juliane Frühwirt (2/+4:48,0) und Anna Weidel (3/+4:54,9) kamen nicht unter die besten 20. Zweite wurde überraschend die Französin Lou Jeanmonnot (0/+31,7) vor ihrer Landsfrau Julia Simon (1/+48,7).
„Das Laufen war wirklich gut. Aber im Einzel sind eben drei Fehler beim Schießen mindestens zwei zu viel“, sagte Herrmann-Wick. Am Freitag (14.25 Uhr) geht die Männerstaffel in der Besetzung David Zobel, Johannes Kühn, Benedikt Doll und Roman Rees über 4x7,5 Kilometer ins Rennen. Nach der Frauen-Staffel am Samstag (14.25) stehen zum Abschluss am Sonntag (12.30 und 14.45 Uhr/alle ARD und Eurosport) noch die WM-Generalproben im Massenstart an.
Preuß hofft weiter auf die Biathlon-WM
Biathletin Franziska Preuß hat nach einem erneuten Infekt das Training aufgenommen, der Zeitpunkt für eine Rückkehr der 28-Jährigen ist aber weiterhin offen. „Bis zur WM ist eine kurze Zeit. Wir werden auf Sicht fliegen und schauen, wie sie auf Belastung reagiert“, sagte DSV-Mannschaftsarzt Bernd Wohlfarth am Donnerstag beim Weltcup in Ruhpolding.
Bundestrainer Mark Kirchner hatte zuvor von einer „hartnäckigen Geschichte“ gesprochen: „Wir müssen von Tag zu Tag schauen, ob es besser wird.“ Wunsch von Preuß ist es, beim Weltcup in Antholz (19. bis 22. Januar) wieder dabei zu sein. Es ist die Generalprobe für die Heim-WM in Oberhof (8. bis 19. Februar).
Preuß fehlt in Ruhpolding. Sie war schon bei den Wettkämpfen auf der Pokljuka/Slowenien in der vergangenen Woche und zu Saisonbeginn in Kontiolahti jeweils wegen eines Infekts ausgefallen. Nur in Hochfilzen und Le Grand Bornand konnte sie starten und hatte sich dort die WM-Norm gesichert. Schon seit Jahren erlebt Preuß immer wieder gesundheitliche Rückschläge. Im Sommer hatte sie deshalb an ein Karriereende gedacht.
+++11. Januar+++
Doll bei 60. Weltcupsieg von Bö auf Rang sechs - Stromausfälle sorgen für Durcheinander
Beim Blick auf die Anzeigentafel in der Ruhpoldinger Biathlon-Arena sahen Benedikt Doll & Co. wie auch die Fernsehzuschauer plötzlich schwarz. Und das nicht nur einmal. Mehrere Stromausfälle sorgten zum Auftakt des Heim-Weltcups in Bayern für jede Menge Hektik und zum Teil ungleiche Bedingungen für die Athleten im Einzel über 20 Kilometer. Im TV fiel die Liveübertragung immer wieder aus und im Stadion ging nichts mehr.
Die Zeitnahme war zum Glück nicht betroffen, sodass der 60. Weltcupsieg des Norwegers Johannes Thingnes Bö am Mittwochnachmittag regulär gewertet werden konnte und Doll am Mittwoch als guter Sechster seine konstante Form bestätigte. Doch von der technischen Panne wurden manche Athleten beeinträchtigt, sodass nach Rennende die Jury tagte. Letztlich wurde aber auf eine Wertung des Wettkampfes entschieden. Wie es genau zu der Pannenserie kam, blieb zunächst unklar. Eine Aufarbeitung, an der auch Weltverband IBU, die Fernsehanstalten und die lokalen Organisatoren beteiligt waren, begann jedoch umgehend.
„Bei meinem zweiten Liegendschießen hatte ich kein Licht am Schießstand. Ich fand es viel zu dunkel und dann teilweise auch unfair. Ich habe dann auch noch einen daneben geschossen“, sagte Roman Rees, der am Ende nach zwei Strafminuten 13. wurde: „Es ist halt schon unfair, weil es einen Unterschied macht, unabhängig davon, wie groß der jetzt ist. Es hat mich schon ein bisschen beeinträchtigt, weil das etwas die Sehschärfe wegnimmt.“ Aber da es mehrere Phasen gab, wo das so war, „will ich mich nicht ganz so beklagen“.
Bundestrainer Mark Kirchner sah die Problematik eher gelassen. „Beim Training schießt man manchmal auch bei ähnlichen Verhältnissen. Deswegen ist es für alle machbar gewesen, ein gutes Schießen hinzubekommen. Auch, wenn die Sicht vielleicht nicht ganz so hell ist wie sonst. Für mich ist das nicht so ein ganz gravierendes Problem“, sagte der 52-Jährige. „Am Ende ist es am Schießstand so, dass man die Scheiben gut gesehen hat.“
Nach ARD-Angaben war ein Stromausfall im gesamten Stadion die Ursache für die Probleme. Nur wenige Minuten, nachdem es wieder Strom gab, folgten weitere Ausfälle und eine erneute Unterbrechung der Übertragung. Gezeigt wurden dann Ersatzberichte über die Olympiasieger Magdalena Neuner und Michael Greis sowie Snowboard. Auch der TV-Sender Eurosport, der ebenfalls aus Ruhpolding überträgt, war betroffen und zeigte Snooker.
Als es zwischenzeitlich noch einmal Bilder gab, fehlte anfangs der Ton. Kommentiert wurde übers Handy, vor Ort stand auch nur noch ein Übertragungswagen zur Verfügung. Das Live-Scoring war ebenfalls ausgefallen. Später wurde der Strom im Stadion bewusst nur noch auf einem Minimum begrenzt, um den Wettkampf abzusichern. Für die Organisatoren, die mit großem Aufwand und tausenden Kubikmetern Kunstschnee trotz der viel zu hohen Temperaturen die Loipen wettkampfreif präpariert hatten, war es der nächste Aufreger.
Doll war derweil mit seinem Rennen und nur einem Fehler „sehr zufrieden, ich wollte stehend mal fehlerfrei bleiben. Das habe ich jetzt endlich mal geschafft. Am Schießstand läuft es gut, auf der Strecke habe ich mich auch wohlgefühlt. Es macht jetzt nicht unbedingt Spaß, das sind nicht so meine Bedingungen“, sagte Doll. Der 32-Jährige lag nach 20 Kilometern 56,3 Sekunden hinter Sieger Bö. Der 29 Jahre alte Norweger kompensierte bei seinem achten Saisonsieg zwei Strafminuten und verwies seinen Teamkollegen Vetle Sjaastad Christiansen (1 Fehler) und den fehlerfreien Slowenen Jakov Fak auf die Plätze. Johannes Kühn (2) wurde 17., David Zobel (2) 23., Philipp Nawrath (3) 38., Justus Strelow (4) 53.
„Es ist nicht gut, wenn Dinge das Ergebnis beeinflussen, gegen die Athleten nichts tun können“, sagte der fünfmalige Olympiasieger Bö, den die technischen Probleme selbst aber nicht beeinflussten: „Ich denke, ich hätte gesehen, wenn ich ohne Licht geschossen hätte. Daher glaube ich nicht, dass ich davon betroffen war.“
Beim ersten Rennen vor Zuschauern in Ruhpolding seit dem Beginn der Corona-Pandemie vor drei Jahren startete Doll stark und räumte in seinen ersten beiden Schießen alle Scheiben ab. Etwa 10 000 Fans fieberten auf den Tribünen lautstark mit und feuerten den Schwarzwälder an. Die Wettkämpfe im Vorjahr hatten wegen der Beschränkungen durch die Pandemie ohne Zuschauer stattfinden mussten. 2021 hatte es ebenfalls wegen Corona gar keinen Weltcup nahe der österreichischen Grenze gegeben.
In den Tagen vor dem Auftakt waren große Anstrengungen nötig, um eine gute Strecke zu präparieren. Zu hohe Temperaturen und Regen hatten Befürchtungen geweckt, dass die sechs Rennen bis Sonntag womöglich sogar abgesagt werden müssen. Die vielen Helfer in Bayern sorgten jedoch dafür, dass Wettkämpfe auf der reinen Kunstschnee-Loipe möglich waren. Auch in den kommenden Tagen soll es wieder regnen und die Temperaturen teilweise deutlich über dem Gefrierpunkt liegen.
Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick und ihre Teamkolleginnen starten am Donnerstag (14.10 Uhr/ARD und Eurosport) mit dem Einzel der Frauen in die Wettbewerbe im Chiemgau und hoffen dann, dass es nicht wieder plötzlich dunkel wird.
+++ 8. Januar +++
Deutsche Mixed-Staffeln verpassen Podium jeweils deutlich
Die deutschen Biathleten haben zum Abschluss des Weltcups auf der Pokljuka das Podest klar verpasst. Das Quartett um Roman Rees, Benedikt Doll, Sophia Schneider und Denise Herrmann-Wick kam bei der WM-Generalprobe in der Mixed Staffel nach zwei Strafrunden und elf Nachladern nicht über Rang fünf hinaus. Nach 4x7,5 Kilometern fehlten 1:09,9 Minuten auf die mit einer Strafrunde und sieben Nachladern siegreichen Franzosen.
Rees brachte das deutsche Quartett trotz drei Nachladern und einem kleinen Strauchler gut ins Rennen, wechselte nach starker Schlussrunde als Dritter mit 25 Sekunden Rückstand. Doll schloss trotz seiner vier Nachlader die Lücke zur Spitze. Schneider verspielte bei ihrer Weltcup-Premiere im Mixed mit zwei Strafrunden alle Chancen, Herrmann betrieb schließlich mit nur einem Nachlader und starker Laufleistung Schadensbegrenzung.
Das Podest komplettierten Italien (0 Strafrunden+7 Nachlader/+24,6 Sekunden) und Schweden (1+5/+47,2). Das Rennen auf der slowenischen Hochebene war die einzige Mixed Staffel vor der WM in Oberhof. Nun steht in Ruhpolding der einzige deutsche Heim-Weltcup der Saison an. Los geht es am Mittwoch (14.10 Uhr/ARD und Eurosport) mit dem Einzel der Männer über 20 Kilometer.
Single-Mixed-Staffel nur auf Platz 13
Janina Hettich-Walz und Justus Strelow haben im Single-Mixed in Slowenien mit Platz 13 für das schlechteste deutsche Resultat in der Weltcup-Geschichte dieser Biathlon-Disziplin gesorgt. Das gemischte Duo war am Sonntag auf der Pokljuka nach einer Strafrunde sowie neun Nachladern chancenlos und landete 3:06,6 Minuten hinter dem siegreichen norwegischen Doppel Ingrid Landmark Tandrevold und Vetle Sjaastad Christiansen (5 Nachlader). 39 Tage vor dem WM-Rennen im thüringischen Oberhof belegten Frankreich und die Schweiz die Plätze zwei und drei.
Hettich-Walz und Strelow traten erstmals gemeinsam im Weltcup an. Der 26-jährige Sachse stürzte auf der ersten Laufrunde und konnte nach einem fehlerfreien ersten Schießen in der Loipe nicht mehr mit der Konkurrenz mithalten. Die ebenfalls 26 Jahre alte Hettich-Walz übernahm erstmals als Zwölfte und fiel nach einer Strafrunde noch weiter zurück. Mit ihren Auftritten konnten sich beide nicht für einen WM-Einsatz empfehlen.
Es war das erste und einzige Saisonrennen in diesem nichtolympischen Wettbewerb vor der Heim-Weltmeisterschaft in Thüringen (8. bis 19. Februar). Seit 2015 gibt es das Single-Mixed im Weltcup, zuvor waren elfte Plätze die schwächsten deutschen Ergebnisse.
+++ 7. Januar +++
Deutsche schwach in Pokljuka
Denise Herrmann-Wick klammerte sich an die Werbebande. Den Kopf gesenkt, verzog die Verfolgungs-Siebte im Ziel das Gesicht und rang nach Atem. Wieder kein Podest auf der Pokljuka für die Biathlon-Olympiasiegerin, trotz ihrer nächsten eindrucksvollen Laufleistung. Dazu obendrein Probleme an den Schienbeinen. Ein gebrauchter Tag?
Herrmann-Wick, in der Loipe Zweitbeste des Tages, sah das anders. „Ich fühle mich gut, es war ein gutes Rennen“, sagte sie im ZDF-Interview. Nein, Schmerzen habe sie nicht gehabt, auch wenn ihre Schienbeine „zu“ gewesen seien. „Da lässt es sich immer recht schwer bewegen. Die Koordination ist noch nicht so, wie man sich das vorstellt“, erklärte die 34-Jährige.
Obwohl sie auf der slowenischen Hochebene wie schon im Sprint ständig auf Tuchfühlung zur Konkurrenz lag, reichte es erneut nicht zum Platz auf dem Treppchen. Herrmann-Wicks zweiter Schießfehler war der berühmte eine zu viel. „Es zwar zweimal der zweite Schuss, das müssen wir mal ablegen“, haderte sie.
Dementsprechend musste die Gesamtweltcup-Dritte in der Loipe mehr investieren als andere wie die fehlerfreie Start-Ziel-Siegerin Elvira Öberg (Schweden). Gleiches galt für Dorothea Wierer aus Italien (1 Fehler/+17,6 Sekunden) und Julia Simon (2/+22,4), die gegenüber dem Sprint ihre Reihenfolge auf dem Podest tauschten. Herrmann-Wick kam 15 Sekunden später ins Ziel.
Weitaus weniger eng ging es einmal mehr bei den Männern zu. Der überragende norwegische Dominator Johannes Thingnes Bö stürmte trotz zweier Schießfehler mit mehr als einer Minute Vorsprung auf Quentin Fillon Maillet (Frankreich) zu seinem siebten Saisonsieg im zehnten Rennen.
Ex-Weltmeister Benedikt Doll verpasste mit drei Fehlern die Top Ten um einen Platz, dafür sorgte Johannes Kühn für einen Achtungserfolg. Als 44. gestartet, raste der 31-Jährige mit 20 Treffern auf Rang zwölf - damit komplettierte er seine Norm für die Heim-WM in Oberhof (8. bis 19. Februar). „Diese Saison habe ich noch nicht rübergebracht, was ich kann“, sagte er im ZDF: „Die WM war in den vergangenen Wochen weit weg.“ Auch Roman Rees durfte als 15. zufrieden sein, Justus Strelow (51.) und Philipp Horn (54.) waren dagegen abgeschlagen.
Sorgen bereiten bei den Frauen indes die vielen Ausfälle, die eine ähnlich starke Teamleistung wie zu Saisonbeginn quasi unmöglich machten: Vanessa Voigt (26.) und Janina Hettich-Walz (33.) sammelten zumindest Weltcuppunkte, weitere Deutsche waren nicht am Start. Anna Weidel, im Sprint trotz zweier fehlerfreier Schießeinlagen nur 26., verzichtete angeschlagen. Sophia Schneider verpasste die Verfolgung als 61., Franziska Preuß und Vanessa Hinz fehlten krankheitsbedingt.
Das Weltcupwochenende wird am Sonntag mit zwei selten ausgetragenen Rennen abgeschlossen: Erstmals in dieser Saison steht das Single Mixed (11.45 Uhr) an, anschließend folgt noch die Mixed-Staffel (14.25 Uhr/jeweils ZDF und Eurosport).
Nächster Ausfall - Auch Weidel kann in Pokljuka nicht starten
Die Personalprobleme der deutschen Biathletinnen haben sich einen Monat vor der Heim-WM in Oberhof weiter verschärft. Nach den Ex-Weltmeisterinnen Franziska Preuß und Vanessa Hinz kann auch Anna Weidel aus gesundheitlichen Gründen derzeit nicht wie geplant im Weltcup starten. Man habe „gemeinsam entschieden, vorerst auf eine Wettkampfbelastung zu verzichten“, sagte die deutsche Mannschaftsärztin Katharina Blume am Samstag beim Weltcup auf der slowenischen Hochebene Pokljuka.
Eigentlich hätte die 26 Jahre alte Weidel am Samstag im Verfolgungsrennen starten sollen, dazu kam es aber nicht. „Anna Weidel war über die Weihnachtszeit krank gewesen. Im Sprint zeigte sich auf, dass ihr Befinden und Gesundheitszustand noch nicht optimal ist“, sagte Blume. Weidel hatte am Donnerstag im Sprint Rang 26 belegt. Die Pause sei nun auch als Vorsichtsmaßnahme zu verstehen. „Es folgen noch viele wichtige Wettkämpfe, die eine volle Belastbarkeit voraussetzen“, sagte Blume.
Zuvor hatte Preuß auf die Reise nach Slowenien verzichten müssen, nachdem sie zuvor über Fieber und Halsschmerzen geklagt hatte. Hinz war bereits angereist und hatte am Training teilgenommen, musste aber wegen Symptomen im Bereich der oberen Atemwege einen Tag vor dem ersten Rennen am Mittwoch ohne Start wieder abreisen. Noch ist offen, wer von den drei angeschlagenen Skijägerinnen in der kommenden Woche beim Heim-Weltcup im bayerischen Ruhpolding antreten kann
+++ 6. Januar +++
Doll Vierter im Sprint auf der Pokljuka - Drei Norweger vorn
Benedikt Doll hat im ersten Rennen des neuen Jahres einen Podestplatz knapp verpasst. Der 32-Jährige schoss im Sprint auf der Pokljuka einen Fehler und verfehlte nach zehn Kilometern Rang drei nur um 7,7 Sekunden. Als starker Vierter war der Ex-Weltmeister aber bester Deutscher, nur Roman Rees (1 Fehler) als Achter schaffte noch ein Top-Ergebnis.
Derweil feierten die Norweger einen Dreifacherfolg: Der viermalige Peking-Olympiasieger Johannes Thingnes Bö setzte sich überlegen vor seinem Bruder Tarjei und Sturla Holm Laegreid durch. Bei seinem sechsten Saisonsieg hatte der mit einer Strafrunde belastete 29-Jährige 48,1 Sekunden Vorsprung auf seinen fehlerfreien Bruder. Laegreid lag nach einem Fehler 55,6 Sekunden hinter seinem Teamkollegen.
Die anderen Deutschen enttäuschten: Philipp Horn wurde 29., Justus Strelow 41. und Johannes Kühn landete auf Rang 44. David Zobel als 74. verpasste die Qualifikation für die Verfolgung am Samstag.
++++5. Januar++++
Biathletin Herrmann-Wick sprintet auf Rang sechs - Öberg siegt
Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick ist mit einer soliden Leistung ins WM-Jahr gestartet. Im ersten Rennen nach der Weihnachtspause schaffte es die 34-Jährige am Donnerstag im Sprint auf der Pokljuka auf den sechsten Platz. Die Sächsin leistete sich in Slowenien zwei Schießfehler, lieferte aber die schnellste Laufzeit und die schnellste letzte Runde ab. So hatte sie nach den 7,5 Kilometern trotz 300 Extrametern nur 36,3 Sekunden Rückstand auf die fehlerfreie Siegerin Elvira Öberg aus Schweden.
Zweite wurde die französische Weltcup-Gesamtführende Julia Simon (0 Fehler/+ 6,9 Sekunden) vor der Italienerin Dorothea Wierer (0/+ 18,7 Sekunden). Die anderen deutschen Starterinnen schafften keine Topplatzierungen. Damit hat Herrmann-Wick eine gute Ausgangsposition für die Verfolgung am Samstag.
Vanessa Hinz muss kurzfristig auf Weltcup-Comeback verzichten
Ex-Weltmeisterin Vanessa Hinz muss kurzfristig auf ihre Rückkehr in den Biathlon-Weltcup verzichten. Die 30 Jahre alte Bayerin leidet seit Mittwochabend unter Symptomen „im Bereich der oberen Atemwege, die keine Wettkampfteilnahme zulassen“, sagte die deutsche Mannschaftsärztin Katharina Blume am Donnerstag auf der Pokljuka in Slowenien: „Wichtig ist, dass sie schnellstmöglich genesen kann, weswegen sie heute nach Hause gefahren ist.“
Eigentlich hätte die dreimalige Weltmeisterin Hinz am Donnerstag (14.20 Uhr/ZDF und Eurosport) im Sprint erstmals in dieser Saison wieder im Weltcup antreten sollen. Zuvor hatte sie ihren Platz im Team nach einigen Rückschlägen verloren und wollte sich gerade wieder zurückkämpfen. Hinz klagte nach der Sommer-WM in Ruhpolding Ende August vergangenen Jahres über Rückenprobleme, wurde danach krank, riss sich das Außenband im linken Fuß und zog sich zudem noch eine Sehnenscheidenentzündung in der rechten Hand zu.
Im IBU-Cup schaffte sie es danach zu Saisonbeginn drei Mal auf das Podest und empfahl sich so für mehr. Eine Teilnahme an der Heim-WM in Oberhof (8. bis 19. Februar) wird durch den neuerlichen Rückschlag nun immer unwahrscheinlicher. In Franziska Preuß fehlt eine weitere deutsche Leistungsträgerin der vergangenen Jahre in Slowenien ebenfalls erkrankt.
+++ 2. Januar 2023 +++
Preuß fehlt bei Weltcup in Slowenien – „Absolut ratlos“
Ex-Weltmeisterin Franziska Preuß muss den nächsten gesundheitlichen Rückschlag verkraften und verpasst den Biathlon-Weltcup in dieser Woche in Slowenien. „Letzte Woche hat es mich erneut mit Fieber, Halsschmerzen, Rotznase und hartnäckigem Husten erwischt“, schrieb die 28-Jährige am Montagabend bei Instagram: „Es ist bitter und ich bin absolut ratlos.“ Sie hoffe, „dass die Blutwerte schnellstmöglich wieder passen und ich wieder trainieren kann“, schrieb Preuß und ergänzte: „Aber wie heißt es so schön: Neues Jahr, neues Glück.“ Ob sie in der kommenden Woche beim Weltcup-Heimspiel in Ruhpolding antreten kann, blieb zunächst offen.
Eigentlich hätte Preuß mit dem deutschen Team zunächst ab Donnerstag bei den ersten Rennen des neuen Jahres auf der Pokljuka in Slowenien antreten sollen, um mit dem Feinschliff für die anstehende Heim-WM im Februar in Oberhof zu beginnen. Doch die Bronze-Gewinnerin mit der Staffel bei Olympia 2022 in Peking muss erneut pausieren. Schon beim Saisonstart in Kontiolahti konnte sie aufgrund anhaltend gereizter Atemwege und Husten keinen Wettkampf bestreiten und musste in Finnland zuschauen. Auch in der Vorbereitung hatten sie gesundheitliche Probleme vor diesem Winter zurückgeworfen.
+++20. Dezember+++
Gesamtweltcupsiegerin Röiseland im Januar wieder dabei
Biathlon-Gesamtweltcupsiegerin Marte Olsbu Röiseland wird bei den Rennen ab dem 5. Januar auf der slowenischen Pokljuka ihr Comeback geben. Das teilte der norwegische Verband am Dienstag mit. Die 32-Jährige hatte wegen körperlicher Erschöpfung die ersten drei Weltcupstationen in Kontiolahti, Hochfilzen und Annecy-Le Grand Bornand ausgelassen.
„Ich habe lange darauf gewartet und bin froh, endlich sagen zu können, dass ich zurück bin“, wird Röiseland in einer Verbandsmitteilung zitiert. Sportdirektor Per Arne Botnan ergänzte: „Sie hat in den letzten Monaten phänomenal gearbeitet und ihr Körper reagiert endlich positiv auf das Training.“
Bereits Anfang Dezember hatte Röiseland angekündigt, „bei den Weltmeisterschaften stark zurückzukommen“. Die Titelkämpfe in Oberhof finden vom 8. bis 19. Februar statt.
Röiseland kämpfte bereits im Sommer mit gesundheitlichen Problemen. Auch ihre Teamkollegin Tiril Eckhoff hatte Anfang November wegen gesundheitlicher Beschwerden angekündigt, eine längere Wettkampfpause einzulegen.
+++ 18. Dezember +++
Doll verpasst das Podest
Die deutschen Biathleten haben im letzten Weltcuprennen des Jahres ein weiteres Erfolgserlebnis verpasst. Beim ersten Massenstart des Winters über 15 km im französischen Annecy-Le Grand Bornand kam Benedikt Doll als bester DSV-Athlet als Siebter ins Ziel. Seine Teamkollegen erreichten zumindest allesamt die Top 20.
Die Norweger untermauerten einmal mehr ihre derzeitige Ausnahmestellung. Wie schon am Vortag gelang ein Dreifachsieg: Überraschungsmann Johannes Dale setzte sich trotz zweier Schießfehler vor Sturla Holm Lägreid (2/+0,3 Sekunden) und Dominator Johannes Thingnes Bö (3/+10,6) durch.
Drei Tage zuvor hatte Doll im Sprint das dritte Einzelpodest der deutschen Männer in diesem Winter erreicht. Am Sonntag verfehlte er die letzte Scheibe und vergab so mit insgesamt zwei Schießfehlern (+25,8) eine bessere Platzierung. „Ich habe versucht, alles auszublenden und ein Schießen zu machen, mit dem ich zufrieden sein kann“, sagte Doll im ARD-Interview: „Beim letzten Schuss haben mir ein bisschen die Eier gefehlt.“
Roman Rees (3/+1:13,1) lief auf Rang 16, Justus Strelow (2/+1:22,4) wurde 18., David Zobel landete auf Rang 19 (2/+1:31,7). Johannes Kühn und Philipp Horn hatten die Qualifikation für den Massenstart verpasst.
Nach fast drei Wochen Regeneration geht es für die Biathleten im slowenischen Pokljuka weiter: Einen Tag nach dem Sprint der Frauen beginnt am 6. Januar auch für die Männer die vierte Weltcupstation.
DSV-Biathletinnen enttäuschen zum Jahresabschluss
Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick hat sich mit einer enttäuschenden Vorstellung beim ersten Massenstart der Saison in die dreiwöchige Biathlon-Pause verabschiedet. Auf den abschließenden 12,5 km im französischen Annecy-Le Grand Bornand leistete sich die 33-Jährige insgesamt fünf Schießfehler und kam nicht über Rang 21 (+1:14,2 Sekunden) hinaus. Auch die anderen DSV-Skijägerinnen waren weit von der Spitze entfernt.
Die Österreicherin Lisa Theresa Hauser (1 Schießfehler) fuhr ihren zweiten Saisonsieg ein, dahinter kamen die beiden Französinnen Julia Simon (2/+12,3) und Anais Chevalier-Bouchet (1/+14,3) ins Ziel. Insgesamt landeten beim Heimspiel fünf Französinnen unter den besten Acht.
Als beste Deutsche lief Vanessa Voigt (2/+57,7) auf Rang 13. Die verspätet in die Saison eingestiegene Franziska Preuß erreichte Platz 15 (3/+1:16,9) und hat damit die WM-Norm sicher. Anna Weidel (3/+1:12,1) beendete das Rennen als 18. noch vor Herrmann-Wick, die im Sprint am Freitag als Dritte auf das Podest gelaufen war.
Sophia Schneider (5/+2:16,7) wurde 28., Janina Hettich-Walz hatte bei ihrer ersten Weltcup-Bewährungsprobe des Winters die Qualifikation für den Massenstart deutlich verpasst.
Weiter geht es für Herrmann-Wick und Co. erst ab dem 5. Januar: Dann beginnt im slowenischen Pokljuka mit dem Sprintrennen die vierte Weltcupstation der Saison.
+++17. Dezember+++
Skiprobleme verhindert gute Platzierungen bei deutschen Biathleten
Fehlender Grip hat Biathlon-Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick beim Weltcup in Le Grand-Bornand eine Topplatzierung in der Verfolgung gekostet. Die Sächsin hatte auf dem eisigen Untergrund mit ihrem Material zu kämpfen und fiel nach ihrem starken dritten Platz im Sprint mit insgesamt drei Fehlern am Samstag auf den siebten Platz zurück. „Man ist eigentlich dauerhaft weggerutscht. In den Kurven war es schon ziemlich gefährlich. Beim Einlaufen hat es mich schon fast in den Bach gelegt, auf der Schlussabfahrt hat es mich auch noch mal fast geschmissen. Für das Auge war das nichts“, sagte Herrmann-Wick in der ARD, die im Doppelstockschub über die Ziellinie fuhr. „Es war wirklich schwierig. Aber ich denke, ich habe noch das Beste rausgeholt.“
Ihr Rückstand auf die am Schießstand tadellose Siegerin Elvira Öberg betrug fast zwei Minuten. Die Schwedin hatte 20,4 Sekunden Vorsprung vor der zweitplatzierten Italienerin Lisa Vittozzi (2 Fehler). Dritte mit 46,9 Sekunden Rückstand wurde Lokalmatadorin Julia Simon (3 Fehler). Herrmann-Wick wäre selbst bei einer fehlerfreien Schießleistung nicht konkurrenzfähig gewesen. Allein in der Loipe verlor sie gegenüber der diesmal schnellsten Läuferin Vitozzi 1:14 Minuten. Im Sprint tags zuvor hatte Herrmann-Wick noch die Laufbestzeit.
Einen guten Eindruck hinterließ Franziska Preuß. Sie arbeitete sich mit zwei Fehlern vom 24. Platz auf den zehnten Rang nach vorn. Die weiteren deutschen Starterinnen Vanessa Voigt (17.), Sophia Schneider (24.), Anna Weidel (44.) und Janina Hettich-Walz (45.) spielten bei der Entscheidung keine Rolle.
Doll verliert viele Plätze
Biathlet Benedikt Doll hat seine gute Ausgangsposition im Verfolger von Annecy-Le Grand Bornand nicht veredeln können. Der 32-Jährige fiel nach seinem dritten Platz im Sprint im leicht verkürzten Jagdrennen nach fünf Fehlern auf Rang 18 zurück. Bester des insgesamt enttäuschenden deutschen Teams wurde Roman Rees, der mit nur einem Schießfehler von Platz 27 auf 13 nach vorne lief.
Vorne führte Sturla Holm Lägreid nach einem Fehler in 29:44,1 Minuten einen norwegischen Dreifacherfolg an. Dominator Johannes Thingnes Bö (2 Strafrunden/+35,8 Sekunden) musste sich nach fünf Siegen in Serie diesmal noch hinter Vetle Sjaastad Christiansen (2/+24,6) mit Rang drei begnügen. Justus Strelow (2/+3:05,8) auf Position 25 und Johannes Kühn (2/+3:26,2) als 32. konnten sich gegenüber dem Sprint leicht verbessern.
Das Rennen hatte wegen Problemen bei der Strecken-Präparierung mit 15 Minuten Verspätung begonnen. Die Loipe habe nach einem späten Temperatursturz in der Nacht einer „Eisrampe“ geglichen, berichtete DSV-Sportdirektor Felix Bitterling in der ARD. Kurzfristig wurde Salz auf die Strecke gestreut, um den Grip zu erhöhen. Ein Anstieg mit folgender Abfahrt konnte aus Sicherheitsgründen dennoch nicht gelaufen werden, die geplante Runde wurde um gut 400 Meter gekürzt.
Die Männer beenden ihr Jahr am Sonntag (12.10 Uhr/ARD und Eurosport) mit dem ersten Massenstart des Winters.
+++ 16. Dezember +++
Herrmann-Wick auf dem Podest im Sprint
Biathletin Denise Herrmann-Wick hat ihren zehnten Weltcupsieg knapp verpasst, mit Platz drei im Sprint von Le Grand-Bornand aber das nächste Top-Ergebnis abgeliefert. Die 33-Jährige musste sich am Freitag in den französischen Hochsavoyen etwas überraschend nur den beiden Schwedinnen Anna Magnusson und Linn Persson geschlagen geben.
Herrmann-Wick schoss eine Strafrunde und hatte nach den 7,5 Kilometern 15,2 Sekunden Rückstand auf die fehlerfreie Magnusson, die ihren ersten Weltcup-Erfolg holte. Die ebenfalls mit einem Fehler belastete Persson lag 12,8 Sekunden hinter ihrer Teamkollegin.
Einzel-Olympiasiegerin Herrmann-Wick (33), die in der Vorwoche in Hochfilzen das Sprintrennen für sich entschieden hatte, verschaffte sich damit eine vielversprechende Ausgangsposition für die Verfolgung am Samstag (14.15 Uhr/ARD und Eurosport). Franziska Preuß (1 Fehler), Sophia Schneider (1), Vanessa Voigt (0), Anna Weidel (1) und Janina Hettich-Walz (2) schafften es nicht unter die besten 20.
+++15. Dezember+++
Doll bei Bö-Sieg auf Rang drei
Benedikt Doll hat den deutschen Biathleten beim letzten Weltcup des Jahres einen Traumstart beschert. Der 32-Jährige kam im Sprint von Annecy-Le Grand Bornand dank fehlerfreiem Schießen und einer beachtlichen Laufleistung auf Rang drei und holte für die deutschen Männer das bereits dritte Einzelpodest des Winters. Der Weltmeister von 2017 lief zum insgesamt 15. Mal im Weltcup auf Stockerl, im Vorwinter schaffte er drei Ergebnisse unter den Top drei.
Doll fehlten 38,8 Sekunden auf Dominator Johannes Thingnes Bö, der in 22:52,2 Minuten fehlerfrei souverän seinen fünften Sieg im sechsten Saisonrennen einfuhr. Zweiter wurde in Sturla Holm Lägreid ebenfalls ein Norweger (0 Strafrunden/+17,6 Sekunden). Die restlichen deutschen Skijäger konnten nicht an ihren starken Saisonauftakt anknüpfen, im Verfolger am Samstag (12.10 Uhr) wartet viel Arbeit.
Die beiden bisherigen DSV-Podestläufer David Zobel (1/+1:37,6) und Roman Rees (1/+1:49,2) verfehlten knapp die Top 20. Der laufstarke Johannes Kühn nach schwachem Stehendschießen (3/+2:01,1) und Justus Strelow (2/+2:37,0) landeten gar jenseits der Top 30.
Die Frauen um die einzige deutsche Saison-Siegerin Denise Herrmann-Wick greifen am Freitag (14.10 Uhr/ARD und Eurosport) mit dem Sprint in den letzten Weltcup vor Weihnachten ein. Am Samstag stehen dann die beiden Verfolger auf dem Programm, ehe für Sonntag die ersten Massenstarts des Winters geplant sind.
+++11. Dezember+++
Männer enttäuschen in Verfolgung
Die deutschen Biathleten haben beim erneuten Triumph von Überflieger Johannes Thingnes Bö in der Verfolgung wie schon im Sprint maßlos enttäuscht. Benedikt Doll landete als bester DSV-Läufer auf einem indiskutablen 18. Rang. Am Samstag hatte das DSV-Team in der Staffel noch den dritten Platz belegt. Dennoch war es nach dem beachtlichen Auftakt in Kontiolahti zwei Monate vor der Heim-WM in Oberhof ein Dämpfer.
Der Norweger Bö holte sich seinen 56. Weltcupsieg, den sechsten im siebten Rennen in dieser Saison, nach zwei Schießfehlern in 33:50,7 Minuten deutlich vor seinem Landsmann Sturla Holm Lägreid (2/+47,9 Sekunden) und dem Franzosen Emilien Jacquelin (3/+1:13,9). Doll leistete sich im Rennen über 12,5 km vier Fehler und hatte 2:30,8 Minuten Rückstand auf den überragenden Bö. Strelow, als Neunter noch bester Deutscher im Sprint, fiel mit drei Fehlern auf den 26. Platz zurück. Negativer Höhepunkt aus deutscher Sicht: Philipp Nawrath leistete sich bei der dritten Schießeinlage fünf Fehler.
Bereits ab Donnerstag bis Sonntag findet im französischen Annecy-Le Grand Bornand der dritte Weltcup statt. Auf dem Programm stehen Sprint, Verfolgung und erstmals in diesem Winter ein Massenstart-Rennen.
Frauen-Staffel verpasst das Podest
Die deutsche Frauen-Staffel hat beim Biathlon-Weltcup in Hochfilzen das Podest verpasst. Das Quartett des Deutschen Skiverbandes (DSV) mit Anna Weidel, Franziska Preuß, Denise Herrmann-Wick und Vanessa Voigt belegte im Rennen über 4x6 km den vierten Platz. Schlussläuferin Herrmann-Wick büßte einen der ersten drei Plätze mit vier Nachladern ein. Zum Weltcup-Auftakt in Kontiolahti war das DSV-Team noch auf Rang zwei gelandet.
Der Sieg ging an Frankreich (0 Strafrunden+4 Nachlader), das 10,4 Sekunden vor Schweden (0+9) und Italien (0+4/+18,5) lag. Deutschland hatte 33,7 Sekunden Rückstand.
Bereits ab Donnerstag bis Sonntag findet im französischen Annecy-Le Grand Bornand der dritte Weltcup statt. Auf dem Programm stehen Sprint, Verfolgung und erstmals in diesem Winter ein Massenstart-Rennen.
Männer-Staffel auf Platz drei
Die deutsche Männer-Staffel hat sich beim Biathlon-Weltcup im österreichischen Hochfilzen im zweiten Rennen den zweiten Podestplatz des Winters gesichert. Trotz einer Strafrunde und fünf Nachladern reichte es für das Quartett aus Justus Strelow, Johannes Kühn, Roman Rees und Benedikt Doll zum dritten Platz. Der Rückstand auf Sieger Norwegen um Superstar Johannes Thingnes Bö betrug am Samstag 28,6 Sekunden. Platz zwei sicherte sich nach 4 x 7,5 Kilometern Schweden. Zum Saisonauftakt hatte die DSV-Staffel in der Vorwoche bereits Rang zwei in Finnland belegt.
Startläufer Strelow hatte einige Probleme in der verschneiten Loipe und konnte nur als Neunter übergeben. Eine perfekte Vorstellung am Schießstand nützte dem Sachsen wenig, alleine auf seiner Schlussrunde verlor er mehr als 20 Sekunden auf die führenden Norweger. Kühn startete danach vielversprechend und kam an die Spitzengruppe heran, allerdings klappte bei seinem Stehendschießen wenig und er musste sogar einmal in die Strafrunde. „Das war nicht die erste und die letzte Strafrunde. Das passiert“, sagte Kühn.
Rees übernahm bei immer stärker werdendem Schneefall als Siebter mit 45,1 Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Italien. Während sich Bö einen Tag nach seinem Sprintsieg schnell die Führung sicherte, kam Deutschland auf Platz vier nach vorne. Rees agierte tadellos, ehe Schlussläufer Doll loslegen durfte. Der Schwarzwälder schob sich nach seinem ersten Schießen auf Rang drei nach vorne und hielt diese Position souverän bis ins Ziel.
Deutsche verpassen Podest im Sprint
Die deutschen Biathleten haben beim Weltcup-Sprint in Hochfilzen das Podest deutlich verpasst. Nur der 25 Jahre alte Justus Strelow erfüllte beim Sieg von Superstar Johannes Thingnes Bö auf Platz neun die Erwartungen. Für den 25-Jährigen, der tadellos schoss, war es das bisher beste Ergebnis seiner Karriere. Er erfüllte damit auch die WM-Norm.
Dagegen enttäuschten Benedikt Doll, Roman Rees und David Zobel nach zuletzt starken Leistungen in Kontiolahti. Zwei Monate vor der Heim-WM in Oberhof war dies ein erster kleiner Dämpfer. Bei der Staffel am Samstag und dem Verfolgungsrennen am Sonntag über 12,5 km kann das DSV-Männerteam Wiedergutmachung leisten. Am Donnerstag hatte Denise Herrmann-Wick im Sprint für den ersten deutschen Saisonerfolg gesorgt.
Den Sprint der Männer über 10 km dominierte einmal mehr Bö. Der 29 Jahre alte Norweger siegte nach fehlerfreier Schießleistung souverän in 23:04,4 Minuten vor dem Franzosen Emilien Jacquelin (1/+43,0) und seinem Teamkollegen Sturla Holm Lägreid (1/+46,9).
Doll zeigte sich zwar auf der Strecke in starker Form, leistete sich aber drei Schießfehler und musste sich mit Rang 14 begnügen. Philipp Nawrath, Rees, Johannes Kühn und vor allem Zobel verfehlten dagegen auf der wegen Schneemangels geänderten Strecke die Top-25 deutlich.
Am Samstag steht neben der Männer-Staffel (13.40 Uhr/ZDF und Eurosport) der Frauen-Verfolger (11.30 Uhr)auf dem Programm. Die Staffel der Frauen und die Verfolgung der Männer sind zum Abschluss des Weltcups am Sonntag geplant.
+++8. Dezember+++
Herrmann-Wick gewinnt Sprint in Hochfilzen
Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick hat zwei Monate vor der Heim-WM in Oberhof ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Die 33-Jährige gewann den Weltcup-Sprint in Hochfilzen und holte den ersten Saisonerfolg für den Deutschen Skiverband (DSV). Nach einer tadellosen Schießleistung triumphierte Herrmann-Wick beim Rennen über 7,5 km in 20:07,1 Minuten souverän vor Marketa Davidova aus Tschechien (1/+18,1 Sekunden)und der Französin Julia Simon (1/+20,1).
Nach ihrem achten Weltcupsieg hat sich Herrmann-Wick für das Verfolgungsrennen am Samstag über 10 km eine glänzende Ausgangssituation verschafft. Für den DSV war es nach dem starken Auftakt zum Auftakt in Kontiolahti bereits der fünfte Podestplatz des Winters.
Der Rest des deutschen Teams verpasste beim Sprint in Hochfilzen eine Top-20-Platzierung. Franziska Preuß, die beim Auftakt in Finnland noch krankheitsbedingt gefehlt hatte, leistete sich bei ihrer Rückkehr zwei Schießfehler - ebenso wie Anna Weidel, Sophia Schneider und Vanessa Voigt. Juliane Frühwirt blieb zwar fehlerfrei, war aber in der Loipe zu schwach.
Am Freitag (13.45 Uhr/ZDF und Eurosport) geht es mit dem Sprint der Männer über 10 km weiter. Am Samstag steht neben dem Frauen-Verfolger die Staffel der Männer auf dem Programm. Die Staffel der Frauen und die Verfolgung der Männer sind zum Abschluss des Weltcups am Sonntag geplant.
+++6. Dezember+++
Preuß in Hochfilzen vor Weltcup-Rückkehr
Die ehemalige Staffel-Weltmeisterin Franziska Preuß startet in dieser Woche beim Biathlon-Weltcup im österreichischen Hochfilzen mit Verspätung in die Saison. Wie der Deutsche Skiverband am Dienstag mitteilte, gehört die 28-jährige Bayerin zum Aufgebot, das am Donnerstag (14.10 Uhr/ZDF und Eurosport) zunächst im Sprint antritt. „Franziska Preuß wird wieder ins Team zurückkehren, was uns natürlich sehr freut, da sie eine wichtige Athletin für unser Team ist“, sagte DSV-Sportdirektor Felix Bitterling.
Zwar war Preuß in der Vorwoche mit zum Saisonstart ins finnische Kontiolahti gereist, konnte dort aufgrund anhaltend gereizter Atemwege und Husten jedoch keinen Wettkampf bestreiten. Auch in der Vorbereitung hatten sie gesundheitliche Probleme zurückgeworfen.
Angeführt wird das Aufgebot bei den Rennen bis Sonntag im Pillerseetal von Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick und Ex-Weltmeister Benedikt Doll, der seinen Sprint-Titel bei der WM 2017 in Hochfilzen gewann. Personelle Veränderungen gibt es nach dem starken Saisonstart mit überraschend vielen Podestplätzen im Team von Bundestrainer Mark Kirchner nicht.
„Es freut uns richtig, wie breit unser Team bei den diversen Wettkämpfen auf den vorderen Plätzen vertreten war“, sagte Bitterling: „Es sind offensichtlich große Fortschritte gemacht worden in unserer Vorbereitung, daran gilt es jetzt weiterzuarbeiten.“ In Österreich stehen nach den Sprints am Donnerstag und Freitag noch Staffel- und Verfolgungsrennen an.
+++4. Dezember+++
Vielversprechender Start in die neue Saison
Die deutschen Biathlon-Männer haben mit dem besten Saisonstart seit sieben Jahren einen vielversprechenden Auftakt hingelegt und schon jetzt Hoffnungen mit Blick auf die Heim-WM im nächsten Jahr in Oberhof gemacht. Roman Rees als Fünfter in der abschließenden Verfolgung beim Weltcup in Kontiolahti verpasste zwar knapp das vierte Podest - das war zuletzt vor 21 Jahren zum Start gelungen. Aber nach dem Rücktritt von Erik Lesser als Vorletztem der goldenen Generation präsentierten sich die Schützlinge von Bundestrainer Mark Kirchner in Finnland in einer so nicht unbedingt erwarteten mannschaftlichen Geschlossenheit.
„Das Fazit ist sehr positiv. Beide Teams sind extrem massiert vorne in der absoluten Weltspitze. Wir sind extrem happy, dass wir so früh so gute Ergebnisse abrufen konnten“, sagte der neue Sportdirektor Felix Bitterling. Denn die Damen mit den noch nicht so erfahrenen Anna Weidel und Sophia Schneider wussten ebenfalls zu überzeugen, auch wenn es im Jagdrennen „nur“ zu Platz acht durch Vanessa Voigt reichte. Aber insgesamt gab es für das deutsche Team vier Podiumsplatzierungen - drei für die Männer und eine für die Frauen.
„Ich bin sehr, sehr glücklich, wie es hier ablief. Es war die beste Woche, die ich je hatte. Das Rennen hat gezeigt, dass, selbst wenn ich mich nicht so auf den Punkt fit fühle, ich trotzdem konkurrenzfähig bin - wie die gesamte Mannschaft“, sagte der in der Gesamtwertung auf Rang drei liegende Rees am Sonntag in der ARD und ergänzte: „Wenn es mal schlecht läuft, kann es auch schnell wieder gut werden.“ Zwei Erfolge in Sprint und Verfolgung feierte Norwegens Ausnahmekönner Johannes Thingnes Bö.
Rees (29) wurde Dritter im Sprint, Vierter im Einzel, dazu Platz zwei mit der Staffel. David Zobel (26) holte als Einzel-Dritter sein erstes Weltcup-Podest sowie die starken Plätze acht und neun. Und der 25-jährige Justus Strelow wurde 13. in der Verfolgung, dazu kamen zwei 17. Plätze.
„Überragend. Ich konnte es mir so nicht mal erträumen. Es läuft seit der Quali wie auf einer Welle und das versuche ich, soweit es geht, mitzunehmen“, sagte Zobel, der wie Rees und Benedikt Doll schon die WM-Norm geschafft hat. Er und Strelow hatten sich in der internen Qualifikation ihr Startrecht im Weltcup gesichert wie auch Weidel (26) und Schneider (25). Und auch sie haben die WM-Norm schon in der Tasche ebenso wie Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick und Voigt.
„Die deutsche Mannschaft zeigt sich extrem stark. Läuferisch passt es, das Material passt, die Einstellung am Schießstand passt, klar hier und da mit ein paar Abstrichen. Aber die Mannschaft ist in hervorragender Form und das ist ein Einstieg, den man so auch erst mal nachmachen muss“, sagte Ex-Kollege und ARD-Experte Lesser anerkennend.
Auch die Frauen um Routinier Herrmann-Wick, mit 32 die Älteste im Team, waren bei fast jeder Flower-Zeremonie der besten sechs dabei, mit der Staffel wurden sie hervorragende Zweite. Dazu kamen mehrere Top-Platzierungen wie Rang vier von Voigt im Einzel, Platz fünf von Weidel im Sprint, zwei sechste Ränge durch Herrmann-Wick und die überraschend gute Schneider als Achte und Elfte. „Ich kann jetzt mit Schwung nach Hochfilzen fahren, gerade im Laufen habe ich gezeigt, dass ich mich nicht verstecken muss“, sagte Voigt nach dem Verfolger mit Blick auf den zweiten Weltcup ab kommenden Donnerstag in Österreich.
Einzig die immer wieder von gesundheitlichen Problemen geplagte Franziska Preuß musste angeschlagen die Rennen in Finnland auslassen und hofft nun auf einen Einstieg in Hochfilzen.
+++3. Dezembeer+++
Roman Rees sprintet in Kontiolahti auf das Podest - Frauen kollektiv stark
Roman Rees hat sich im Biathlon-Sprint von Kontiolahti mit einem Podestplatz für seine starke Frühform belohnt. Über 10 km lief der 29-Jährige nach zwei fehlerfreien Schießeinlagen mit 28,8 Sekunden Rückstand auf Rang drei. Es gewann zum 53. Mal in einem Weltcup-Einzelrennen der fünfmalige Olympiasieger Johannes Thingnes Bö (Norwegen) vor seinem Teamkollegen Sturla Holm Laegreid (+10,5 Sekunden).
Die Frauen verpassten trotz starker Leistungen knapp ihr erstes Einzel-Podium des Winters. Anna Weidel (0 Fehler/+26,6) wurde beim Sieg der Österreicherin Lisa Theresa Hause Fünfte. Dahinter reihten sich Olympiasiegerin Denise-Herrmann-Wick als Sechste (1/+31,6), die formstarke Sophia Schneider als Achte (1/+34,2) und Vanessa Voigt (11./1/+39,6) ein.
Das Podest komplettierten Lisa Vittozzi (Italien) und die Schwedin Linn Persson. Juliane Frühwirt (3/+2:00,2) war abgeschlagen. Franziska Preuß fehlte wegen anhaltender gesundheitlicher Probleme erneut.
„Die Ski waren Weltklasse“, sagte Rees im ARD-Interview: „Ich fühle mich am Schießstand und auf der Strecke gut.“ Für ihn war es der zweite Podestplatz der Karriere, im Februar 2019 war er im Sprint von Salt Lake City ebenfalls Dritter geworden.
Auch die anderen deutschen Männer überzeugten: David Zobel (1 Schießfehler/+1:05,0), Benedikt Doll (2/+1:10,2) und Johannes Kühn (2/+1:13,4) erreichten die Ränge neun, elf und zwölf. Etwas dahinter landeten Justus Strelow (17./0/+1:24,3) und Philipp Nawrath (29./2/1:46,6).
Am Sonntag enden die Wettbewerbe in Kontiolahti mit den beiden Verfolgern (ab 12.15 Uhr/ARD und Eurosport).
+++ 2. Dezember +++
Biathletin Preuß schon wieder ausgebremst – kein Start im Sprint
Biathletin Franziska Preuß (28) muss beim Weltcup-Auftakt im finnischen Kontiolathi auch auf einen Start im Sprintrennen verzichten. „Franziska hat anhaltend gereizte Atemwege mit Husten, der sich insbesondere bei hohen Belastungen bemerkbar macht“, sagte Teamärztin Katharina Blume am Freitag nach dem Training. „Deshalb wird, um eine erfolgreiche WM-Saison zu gewährleisten, kein Start mehr erfolgen.“
Somit gehen Denise Herrmann-Wick, Vanessa Voigt, Juliane Frühwirt, Sophia Schneider und Anna Weidel im ersten Sprintrennen der Saison für Deutschland an den Start. Preuß hatte bereits das 15-Kilometer-Einzelrennen und die Staffel auslassen müssen.
Die 28-Jährige wurde in der Vorbereitung wieder einmal von gesundheitlichen Problemen geplagt. Ihre Ziele für die neue Saison formuliert sie dementsprechend defensiv. „Gesund bleiben, von Woche zu Woche durchpowern können, ohne große Ausfälle. Dass ich es schaffe, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren, bei mir zu bleiben und nicht in alte Muster zu verfallen“, sagte die Bayerin.
Deutsche Biathleten in Sprintrennen gefordert
Nach den zwei zweiten Plätzen mit den Staffeln wollen die deutschen Biathleten am Samstag beim Weltcup im finnischen Kontiolahti an ihre guten Leistungen anknüpfen. Zunächst starten um 10.45 Uhr (ARD und Eurosport) die Männer in den Sprint über zehn Kilometer. Neben den in der Staffel nicht aufgestellten Einzel-Dritten David Zobel und Philipp Nawrath sind Justus Strelow, Johannes Kühn, Benedikt Doll und Roman Rees gefordert. Bei den Frauen sind über die 7,5 Kilometer Anna Weidel, Sophia Schneider, Vanessa Voigt, Denise Herrmann-Wick und Juliane Frühwirt am Start.
+++30. November+++
Voigt Vierte zum Weltcup-Auftakt - Herrmann-Wick auf Platz sechs
Biathlon-Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick hat zum Auftakt der Weltcup-Saison einen Platz auf dem Podest verpasst. Im 15-km-Einzel im finnischen Kontiolahti landete die 33-Jährige nach einem guten Auftritt trotz zweier Schießfehler auf Rang sechs. Das erste Frauen-Rennen gewann die Schwedin Hanna Öberg vor Ingrid Landmark Tandrevold (Norwegen) und der Italienerin Lisa Vittozzi.
Herrmann-Wick (+1:31,4) hatte bei den Winterspielen in Peking das Einzel gewonnen. Teamkollegin Vanessa Voigt blieb am Mittwoch fehlerfrei, hielt aber in der Loipe nicht mit den Besten mit. Damit landete sie allerdings noch vor Herrmann-Wick auf Rang vier (+1:00,5).
Herrmann-Wick sprach am ARD-Mikrofon von einem guten Rennen: „Es wird extrem gut geschossen, im Einzel kommen immer ein paar durch.“ Sie fühle sich „vom Schießen her konstant stabil. Das ist solide, aber nicht gut genug.“
Die laufstarke Sophia Schneider (2/+2:12,1) überraschte mit Rang elf, Juliane Frühwirt (1/+3:20,9) und Anna Weidel (2/+3:42,4) verpassten als 23. und 26. eine Spitzen-Platzierung. Franziska Preuß war wegen gesundheitlicher Probleme nicht angetreten. Die Staffel-Olympiadritte von Peking soll im Sprintrennen am Samstag zum Team stoßen. Die dreifache Olympiasiegerin Marte Olsbu Röiseland aus Norwegen hatte nach einem durchwachsenen Sommer aufgrund fehlender Fitness auf ihren Start in Kontiolahti verzichtet.
Am Vortag war David Zobel im Männer-Einzel überraschend erstmals in seiner Karriere als Dritter auf ein Weltcup-Podest gestürmt. Roman Rees komplettierte als Vierter das hervorragende deutsche Ergebnis.
Weiter geht es am Donnerstag mit den Staffel-Rennen: Zunächst gehen ab 11.00 Uhr die Männer in die Loipe, ab 13.35 Uhr (jeweils ARD und Eurosport) folgen die Frauen.
Biathletinnen zum Auftakt ohne Preuß
Die deutschen Biathletinnen müssen beim Weltcup-Auftakt im finnischen Kontiolahti zunächst auf Franziska Preuß verzichten. Wie der Deutsche Skiverband (DSV) am Mittwoch kurz vor dem Start des Einzelrennens über 15 km bekannt gab, wird die 28-Jährige wegen gesundheitlicher Probleme erst im Sprintrennen am Samstag (13.45 Uhr/ARD und Eurosport) dabei sein.
„Franziska Preuß fühlt sich nicht zu 100 Prozent fit. Um ihre Gesundheit zu gewährleisten, haben wir uns entschieden, ihr noch zwei Tage zur Erholung und zum lockerem Training zu geben“, sagte Teamärztin Katharina Blume. Somit gehen Denise Herrmann-Wick, Vanessa Voigt, Juliane Frühwirt, Sophia Schneider und Anna Weidel für das deutsche Team an den Start.
Preuß, die bei Olympia in Peking mit der Staffel Bronze gewann, hatte bereits in der vergangenen Saison immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Nach einer langwierigen Corona-Infektion und einer Fußverletzung drohte ihr zwischenzeitlich sogar das Aus für die Winterspiele.
+++ 29. November +++
Zobel Dritter zum Auftakt in Kontiolahti - Rees auf Platz vier
David Zobel hat den deutschen Biathleten einen traumhaften Saisoneinstand beschert. Der 26-Jährige lief beim Weltcup-Auftakt im finnischen Kontiolahti im Einzel über 20 km sensationell auf Rang drei und damit erstmals in seiner Karriere aufs Podest. Dank einer fehlerfreien Schießleistung musste sich der Starnberger nur Überraschungssieger Martin Ponsiluoma (Schweden) und dem Schweizer Niklas Hartweg, der ebenfalls erstmals die Top Drei erreichte, geschlagen geben.
„Ich kann es noch gar nicht richtig glauben. Ich bin überfordert“, sagte Zobel am ARD-Mikrofon: „Ich bin nicht mit diesen Erwartungen ins Rennen gegangen.“ Nur 1,6 Sekunden hinter ihm komplettierte der viertplatzierte Roman Rees mit einem Fehlschuss das hervorragende Ergebnis des Deutschen Skiverbandes (DSV).
Justus Strelow (2/+2:57,6) und Philipp Nawrath (2/+3:00,1) überzeugten mit den Plätzen 17 und 18, Ex-Weltmeister Benedikt Doll (3/+3:04,0) landete knapp dahinter auf Rang 20. Auch Johannes Kühn (4/+3:3:42,4) schaffte es als 26. noch in die Top 30.
Für die Frauen um Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick beginnt die Saison an gleicher Stelle mit dem Einzel über 15 km am Mittwoch (13.15 Uhr). Am Donnerstag geht es um 11.00 Uhr mit der Männer-Staffel weiter, die Frauen folgen ab 13.35 Uhr (jeweils ARD und Eurosport).
+++ 22. November +++
Norwegen-Star Röiseland verpasst Saisonstart
Norwegens Biathlon-Star Marte Olsbu Röiseland verpasst den Start in die neue Saison. Die Weltcup-Gesamtsiegerin und dreimalige Peking-Olympiasiegerin ist aufgrund gesundheitlicher Probleme noch nicht wieder hundertprozentig fit. „Es ist eine Geduldsprobe. Ich muss mir nur die Zeit nehmen. Im Moment ist mein Körper noch nicht bereit für harte Wettkämpfe, und deshalb muss ich zu Hause bleiben“, sagte Röiseland in einer Verbandsmitteilung vom Dienstag. Die neue Saison startet am kommenden Dienstag im finnischen Kontiolahti.
Die 31-Jährige ist damit schon der zweite prominente Ausfall im norwegischen Damen-Team. Denn Tiril Eckhoff (32) nimmt wegen der langfristigen Auswirkungen ihrer Corona-Infektion bei der Saisonabschlussfeier im März in Oslo eine Auszeit auf unbestimmte Zeit.
Auch Röiseland hatte sich dort, wie insgesamt mehr als 13 Skijäger, mit dem Virus infiziert. Danach klagte sie immer wieder über diverse Beschwerden, ehe sie sie während der Vorbereitung im September auch noch an einer Gürtelrose erkrankte. Die Infektion schien überstanden, dann kam aber ein Rückschlag und sie musste mehrere Wochen komplett pausieren.
Olympiasiegerin Herrmann-Wick dabei – Hinz fehlt
Angeführt von Einzel-Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick starten die deutschen Biathletinnen am 29. November in den ersten Weltcup der WM-Saison. Dies teilte der Deutsche Skiverband (DSV) am Montag mit. Die 33-Jährige gehörte neben Franziska Preuß und Vanessa Voigt aufgrund ihrer Leistungen in der vergangenen Saison bereits sicher zu dem sechsköpfigen Team. Der erste Weltcup findet ab Donnerstag, 29. November, im finnischen Kontiolahti statt.
Die drei restlichen Startplätze wurden nach den abschließenden Trainingswettkämpfen im finnischen Vuokatti und im österreichischen Obertilliach vergeben. Fehlen wird diese Saison Vanessa Hinz. Bei den Olympischen Spielen hatte sie mit der Staffel noch Bronze geholt, nun soll sie zunächst im IBU-Cup starten. Bei den Männern schafften es die weltcuperfahrenen Lucas Fratzscher und Philipp Horn nicht in den Kader.
Das deutsche Frauen-Aufgebot: Denise Herrmann-Wick (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal), Franziska Preuss (SC Haag), Vanessa Voigt (SV Rotterode), Juliane Frühwirt (SV Motor Tambach-Dietharz), (SV Oberteisendorf e.V.), Anna Weidel (WSV Kiefersfelden).
Das deutsche Männer-Aufgebot: Benedikt Doll (SZ Breitnau), Johannes Kühn (WSV Reit im Winkl), Philipp Nawrath (SK Nesselwang), Roman Rees (SV Schauinsland), Justus Strelow (SG Stahl Schmiedeberg), David Zobel (SC Partenkirchen)