Weltcupstart im Eissschnelllauf Eissprinter Ihle ist ohne Trainer noch motivierter

Köln/Obihiro · Eisschnellläufer Nico Ihle startet ohne Trainer in die WM-Saison. Vor dem Weltcup-Auftakt im japanischen Obihiro am Wochenende zeigt sich der Olympia-Achte top motiviert.

 Nico Ihle bei einem Rennen in der Saison 2017/18. (Archivfoto)

Nico Ihle bei einem Rennen in der Saison 2017/18. (Archivfoto)

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Kein Trainer, dafür umso mehr Motivation. Deutschlands bester Eissprinter Nico Ihle kann den Weltcup-Auftakt im japanischen Obihiro kaum erwarten: "Es fühlt sich freier an. Man kann selbst bestimmen, was man macht", sagte der Vize-Weltmeister von 2017 über 500 m.

Ihle geht ohne Trainer in die WM-Saison, sein langjähriger Coach Klaus Ebert verabschiedete sich in die Rente. "Wir sind im Guten auseinander. Ich habe es als Chance gesehen, noch mal etwas zu verändern", sagte Ihle im Gespräch mit dem Sportinformationsdienst: "Ich bin froh, auch mal ohne Trainer unterwegs zu sein. Es motiviert mich."

Motivation, die der Olympia-Achte aus Sachsen nach der Enttäuschung in Pyeongchang definitiv braucht. Denn auch um die Aufnahme in ein niederländisches Privatteam bemühte sich Ihle vergeblich. "Es sah gut aus, es gab mehrere Telefonate", sagte er. Das Team habe aber keine neuen Sponsoren gefunden, Ihle hätte sehr viel investieren müssen. "Es hätte den Rahmen gesprengt."

Nun trainiert Ihle weiterhin mit seinem Bruder Denny in Chemnitz. "Wir haben gute Bedingungen, es hapert nur am Eistraining auf der Freiluftbahn", sagte Nico. Im Verband fungiert Junioren-Bundestrainer Erik Bouwman, der auch den Olympiakader betreut, als Ansprechpartner. "Er ist eine sehr angenehme Person und meldet sich oft bei mir."

Die Spiele in Südkorea sind Vergangenheit, in vier Jahren gibt es die Chance zur Wiedergutmachung: "Peking 2022 wäre ein Highlight, es würde mich sehr reizen", sagte der 32-Jährige: "Momentan ist mein Gefühl, dass es nach der Saison auf jeden Fall weitergeht." Er müsse aber auch sehen, ob er noch konkurrenzfähig sei.

Bis dahin liegt der volle Fokus aber auf dem kommenden WM-Winter. Die Einzelstrecken-WM in Inzell ist das große Ziel. Dort hat Ihle die Möglichkeit, auf heimischem Eis zu glänzen. Aber: "Ich finde auch den Weltcup wichtig", sagte Ihle: "Unsere älteren Trainer haben es immer so ausgelegt, dass man zum Höhepunkt gut ist. Da hieß es, dass man die Weltcups so mitnimmt."

Doch Ihle nehme mehr mit, wenn er im Wettkampf schnell laufe. "Man kann sich schonmal beweisen." Die erste Möglichkeit dazu hat Ihle am Wochenende auf der Indoor-Bahn in Obihiro, ehe es eine Woche später auf die Freiluft-Anlage im japanischen Tomakomai geht. An der Motivation sollte es bei Ihle jedenfalls nicht scheitern.

(rent/sid)
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