Eiskunstlauf-EM in Zagreb Savchenko/Szolkowy mit Bolero zu Silber

Zagreb · Die Aufholjagd war vergebens: Trotz einer brillanten Kür hat es für die Paarlauf-Weltmeister Aljona Savchenko und Robin Szolkowy bei den europäischen Titelkämpfen in Zagreb nicht ganz zum Sieg gereicht. Die Chemnitzer mussten sich mit 205,24 Punkten den russischen Titelverteidigern Tatjana Woloschar und Maxim Trankow (212,45) geschlagen geben.

 Aljona Savchenko und Robin Szolkowy haben bei der EM Silber geholt.

Aljona Savchenko und Robin Szolkowy haben bei der EM Silber geholt.

Foto: dpa, Antonio Bat

Nach gutem Beginn fiel die Entscheidung mitten im Eiskunst-Klassiker "Bolero". Savchenko stürzte den dreifachen Salchow, Szolkowy drehte ihn nur doppelt. Dennoch fuhren die Olympia-Dritten am Ende im Dom Sportova nicht unzufrieden vom Eis.

Aber auch die Vorjahressieger kamen nicht ohne Patzer durch ihre Kür. Die 26-Jährige musste beim dreifachen Wurf-Rittberger mit den Händen auf das Eis fassen. Den dreifachen Wurf-Salchow landete die gebürtige Ukrainerin auf zwei Füßen, was weitere Punkte kostete. Die Bronzemedaillen gingen an die Italiener Stefania Berton und Ondrej Hotarek (187,45).

Deutlich unter ihren Möglichkeiten blieben Mari Vartmann aus Düsseldorf und Aaron van Cleave aus Berlin. Die deutschen Vize-Meister, mit einem passablen Kurzprogramm (Platz sechs) in die Konkurrenz gestartet, leisteten sich in der Kür mehrere Patzer und fanden sich am Ende auf einem enttäuschenden achten Rang (141,79)
wieder.

"Wenigstens dieser Platz ist dabei noch herausgesprungen", sagte Coach Knut Schubert, der auf die Trainingsrückstände seines Duos hinwies: "Da fehlten einfach noch Kilometer. Aber das ist bis zu den Weltmeisterschaften im März in Kanada aufzuholen."

Der von Schmerzen gepeinigten und Verletzungen gebeutelten Titelverteidiger Jewgeni Pluschenko musste bereits am Nachmittag einen Medaillengewinn abschreiben und gab anschließend enttäuscht auf. Ein missratenes Kurzprogramm mit einem Sturz beim dreifachen Axel ließ den Ex-Weltmeister aus Russland mit 74,82 Punkten bis auf den sechsten Platz abrutschen.

Nachfolger des 30 Jahre alten Olympiasiegers könnte ein Franzose werden. Mit beeindruckender Leichtigkeit erlief sich Florent Amodio 89,82 Zähler, auch für einen gesunden Pluschenko kaum aufholbar. Der 22-Jährige begeisterte das Publikum mit einer ausdrucksstarken Choreographie und einem atemberaubenden Tempo. Im Titelrennen sind aber auch noch der Spanier Javier Fernandez (88,80) und Routinier Brian Joubert, der Ex-Weltmeister aus Frankreich sammelte 83,93 Zähler.

Von solchen glanzvollen Leistungen war Peter Liebers nicht zum ersten Mal bei einem internationalen Championat weit entfernt. Der deutsche Meister offenbarte riesige Probleme beim vierfachen Toe-Loop, eine missratene Sprungkombination warf den Berliner bis auf Rang 16 zurück. Bei der Kür-Entscheidung am Samstag (12.45 Uhr) dürfte es dem 24-Jährigen schwer fallen, wie vorher angekündigt die Top-Ten zu attackieren.

"Verkriechen ist jetzt aber keine Option. Ich gehe in der Kür volles Risiko, etwas anderes bleibt mir jetzt ja nicht mehr", sagte Liebers kämpferisch. Dass er bei der Kombination den Absprung verpasst habe, sei "einfach großes Pech" gewesen. Sollte sich der Schützling von Trainerin Viola Striegler nicht mehr unter die ersten zehn Läufer schieben können, wäre auch bei den europäischen Titelkämpfen 2014 in Budapest nur ein deutscher Läufer startberechtigt.

Die europäischen Titelkämpfe werden am Freitag (10.45 Uhr) mit dem Kurzprogramm der Damen fortgesetzt. Für die Deutsche Eislauf-Union geht die Mannheimerin Nathalie Weinzierl aufs Eis.

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(sid/seeg)
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