Übersicht Fragen und Antworten zur Rodel-WM in Oberhof
In Oberhof findet vom 27. bis 29. Januar die Rodel-WM statt. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Was steht an?
In Oberhof steigt am Wochenende (27. bis 29. Januar) die 51. Weltmeisterschaft der Rennrodlerinnen und Rodler. Zum vierten Mal nach 1973, 1985 und 2008 finden die Titelkämpfe im Thüringer Wald statt. Insgesamt 143 Athletinnen und Athleten aus 20 Nationen haben für die diesjährigen Wettkämpfe gemeldet, mehr als 8000 Tickets wurden bereits verkauft. Es gibt bei Frauen und Männern Entscheidungen im Sprint, im Einsitzer, im Doppelsitzer sowie in der Teamstaffel.
Wie sind die deutschen Aussichten?
Prächtig. Bei der gleichzeitig als EM ausgetragenen Generalprobe vor zwei Wochen im lettischen Sigulda gab es deutsche Doppelsiege im Einsitzer bei Frauen und Männern, dazu Gold für den Doppelsitzer Tobias Wendl/Tobias Arlt und Silber in der Teamstaffel. Rekordweltmeister Felix Loch ist noch lange nicht satt und strebt beim ersten Heimspiel des Winters nach seinem 7. WM-Titel im Einsitzer. Dazu wird Lokalmatador Max Langenhan nach seinem EM-Titel viel zugetraut. Bei den Frauen zählen die Olympia-Zweite Anna Berreiter, Titelverteidigerin Julia Taubitz und Dajana Eitberger zu den Favoritinnen. „Das Ziel ist eine Medaille“, sagte Loch, der seinen ersten von insgesamt 13 WM-Titeln vor 15 Jahren in Oberhof gewann.
Und bei den anderen Nationen?
Ist vor allem auf Italien und Lettland zu achten. Bei den Männern sind Dominik Fischnaller und Kristers Aparjods die größten Herausforderer von Langenhan und Loch, auch bei den Frauen, im Doppelsitzer und im Team ist mit beiden Nationen zu rechnen. Das österreichische Team sorgte zu Saisonbeginn beim Heimspiel in Innsbruck-Igls für ein Ausrufezeichen und gewann jeden Wettbewerb, seitdem fährt die Alpenrepublik den Erwartungen aber hinterher.
Was ist mit Georg Hackl?
Die deutsche Ikone wechselte im vergangenen Jahr das Lager und schloss sich dem Österreichischen Rodelverband (ÖRV) an - mit seiner Expertise sollte er das Team als „Trainer für Fahrt- und Schlittentechnik“ konkurrenzfähig machen. Das klappte zum Weltcup-Auftakt auch exzellent - doch seitdem konnte Hackl mit Österreich seiner Heimat kaum noch in die Parade fahren. Der Kontakt zu seinem ehemaligen Schützling Loch ist durch den Wechsel weitestgehend abgebrochen: „Das Verhältnis ist leider schon distanziert geworden“, sagte Hackl dem SID.
Und sonst?
Sorgt vor allem der Besuch von IOC-Präsident Thomas Bach für Aufsehen. Der Chef des Internationalen Olympischen Komitees kommt am Freitag und Samstag in den Thüringer Wald, um sich die Sprint- und Doppelsitzer-Wettkämpfe anzuschauen. Im Doppelsitzer der Frauen werden erst zum zweiten Mal WM-Medaillen vergeben, die Disziplin wird ab 2026 olympisch.