41. Rodel-WM Deutsche Siegesserie reißt nach 16 Jahren

Lake Placid (RPO). Die deutschen Rodlerinnen sind doch nicht unschlagbar. Ausgerechnet bei der WM in Lake Placid und im 100. Rennen ist die deutsche Siegesserie gerissen. Die US-Amerikanerin Erin Hamlin gewann völlig überraschend vor Natalie Geisenberger (Miesbach) die Goldmedaille und sorgte für die erste WM-Niederlage nach elf Titeln seit 1993.

 Erin Hamlin sorgte für den Sensationssieg.

Erin Hamlin sorgte für den Sensationssieg.

Foto: AP, AP

"Ich gratuliere Erin, sie hat verdient gewonnen - Respekt für diese Läufe. Ich habe nicht nur Kleinigkeiten falsch gemacht", sagte Geisenberger einen Tag nach ihrem 21. Geburtstag: "Der zweite Platz für mich ist in Ordnung. Einen faden Beigenschmack gibt es durch unsere schlechte Mannschaftsleistung."

In zuvor 99 Rennen der Weltelite (3x Olympia, 8x WM, 88x Weltcup) hatten die deutschen Rodel-Frauen nach der letzten Weltcup-Niederlage im November 1997 gewinnen können. Für Titelverteidigerin und Topfavoritin Tatjana Hüfner (Oberwiesenthal) musste sich gar mit Rang sechs begnügen.

Zum Auftakt im Wettbewerb der Doppelsitzer hatten Andre Florschütz/Torsten Wustlich (Friedrichroda/Oberwiesenthal) den zweiten Platz belegt.

Bereits bei Halbzeit hatte die 22-jährige Hamlin mit rund einer Zehntelsekunde geführt. Geisenberger fuhr einen Tag nach ihrem 21. Geburtstag im Finale auf Angriff. Aber die Amerikanerin behielt die Nerven, schaffte einen Bahnrekord und hatte letztendlich 0,187 Sekunden Vorsprung.

Bronze sicherte auf der technisch anspruchsvollen Bahn die Ukrainerin Natalja Jakuschenko (0,236 Sekunden zurück). Anke Wischnewski (Oberwiesenthal) und Corinna Martini (Winterberg) landeten auf den Rängen zehn sowie 17.

Letztmals für eine andere Nation hatte 1993 die Italienerin Gerda Weissensteiner gewinnen können. Bei den letzten acht Championaten hatten die deutschen Frauen sogar alle Podestplätze belegt.

(SID)
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