Spitzensportförderung bleibt bestehen Deutsche Curler atmen auf

Für den Deutschen Curling-Verband (DCV) ist der befürchtete "Rückfall in die Steinzeit" vorerst abgewendet. Trotz sportlicher Misserfolge erhält der Verband auch im Jahr 2015 Spitzensportförderung.

Deutsche Curler verlieren gegen die USA
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Wie der DCV am Dienstag mitteilte, habe man mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) eine Einigung erzielt. "Wir haben uns mit dem DOSB dahingehend verständigt, dass wir die Rahmenbedingungen für unseren Sport weiter professionalisieren und den Fokus auf junge, vielversprechende Talente legen", sagte Präsident Dieter Kolb. Er hatte einen "Rückfall in die Steinzeit" befürchtet, nachdem die Zuwendungen Mitte Oktober zunächst gestrichen worden waren.

Die Curler werden nun auch in Zukunft Fördermittel aus dem Bundesinnenministerium erhalten. Anders als bisher soll die Unterstützung im kommenden Jahr allerdings stark projektbezogen erfolgen. Ob der Verband unter dem Strich mehr oder weniger Fördergelder bezieht, hängt somit stark von der verbandsinternen Entwicklung und dem Fortschritt ab. Der DCV sieht den jetzigen Erfolg nach monatelangem Hin und Her als große Chance und Herausforderung zugleich. Im Leistungsbereich wolle man sich aus diesem Grund "komplett neu aufstellen".

Im Gegenzug wird der Curling-Verband seinen Eigenmittelanteil erhöhen. "Das bedeutet auch, dass wir aufgefordert sind, unsere Aktivitäten im Bereich Sponsoring, Mitgliederentwicklung und Nachwuchsgewinnung entsprechend zu forcieren, um nachweisbare Fortschritte zu erzielen", verdeutlichte Präsident Kolb, dessen Vize Christoph Falk vor einem Monat zurückgetreten war.

Seitdem der DCV die staatliche Führung gestrichen bekam, mobilisierten die Curler alle Kräfte. "Es ist toll zu sehen, wie in dieser Situation die Curler näher aneinandergerückt sind und jeder nach seinen Möglichkeiten die Sache unterstützt hat", ergänzte Kolb, der die angekündigten Maßnahmen nun vorantreiben möchte. Daher kam der Beschluss des DOSB nicht mehr überraschend.

Zwischen 2011 und 2014 standen den Curlern jährlich insgesamt 284 950 Euro in Grund- und Projektförderung zur Verfügung. Im neuen olympischen Zyklus hätte der Verband jährlich aber insgesamt 441 950 Euro benötigt, hieß es seinerzeit. Mit sportlichen Erfolgen konnten die Forderungen nicht untermauert werden. Für Olympia in Sotschi hatten sich nur die dort enttäuschenden Männer um John Jahr qualifiziert, das neue Team um Skip Alexander Baumann verpasste jüngst die WM-Teilnahme. Dagegen schafften die Frauen um Andrea Schöpp bei der EM die Qualifikation für die Welttitelkämpfe.

(dpa)
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