Bob-Weltcup in Altenberg Angerer siegt im Abbruch-Rennen

Altenberg (RPO). Karl Angerer hat im Viererbob groß aufgetrumpft und in Altenberg den ersten Weltcup-Sieg seiner Karriere gefeiert. Der Team-Weltmeister aus Königssee besiegte bei dem wegen starken Schneefalls auf einen Durchgang verkürzten Rennen Olympiasieger Andre Lange (Oberhof) und den zeitgleichen Russen Alexander Subkow um 0,19 Sekunden.

 Karl Angerer und sein Team siegten in Altenberg.

Karl Angerer und sein Team siegten in Altenberg.

Foto: ddp, ddp

Erst raste Andre Lange in seinem "Wohnzimmer" zu seinem 40. Weltcup-Triumph, dann wurde er im Abbruch-Rennen von Überraschungssieger Karl Angerer geschlagen. Im heftigen Schneetreiben von Altenberg musste Olympiasieger Lange vor versammelter Verwandtschaft am Sonntag ausgerechnet im Viererbob Angerer um 0,19 Sekunden den Vortritt lassen.

Die Jury entschied sich kurz vor Ende des zweiten Durchgangs wegen des starken Schneefalls für einen Abbruch des Rennens. Einen Tag zuvor hatte Lange im Zweierbob noch dominiert und war ebenso wie Sandra Kiriasis auf Platz eins gefahren.

"Das war absolut grenzwertig. Ich habe das Glück, hier in meinem Wohnzimmer zu sein. Andere kennen sich aber nicht so aus", sagte Lange schon nach dem ersten Durchgang. Vier Bobs vor Ende des Weltcups und nach dem Sturz des Letten Edgars Maskalans hatte Jury-Chefin Erika Fischbach schließlich ein Einsehen: "Die starken Schneefälle waren zu gefährlich. Wir wollten kein Risiko eingehen.

Der verdutzt am Start stehende Angerer strahlte nach seinem Coup über das ganze Gesicht. "Hey, ich habe einen Weltcup gewonnen. Ich bin einfach überglücklich", meinte der Bayer: "Dennoch wäre ich gerne noch den zweiten Durchgang gefahren."

Im kleinen Schlitten war Lange trotz leichter Probleme nicht zu schlagen. "Eigentlich habe ich für den Schnee gar nicht so das Material", meinte der Oberhofer: "Aber es zählt schließlich, wer unten vorn ist." Mit einem gezielten Wurf über den Eiskanal "überreichte" Lange seiner mit den beiden Kindern angereisten Frau Mandy die Siegerblumen.

Kiriasis raste nach fast aussichtslosem Rückstand noch vom vierten auf den ersten Platz. "Das war doch spannend. Aber ich will meinen Eltern und der 94-jährigen Oma eigentlich keinen Herzkasper bescheren", sagte die Olympiasiegerin mit einem Augenzwinkern.

(SID)
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