Düsseldorf Vier deutsche Tennisprofis überraschen in Doha

Düsseldorf · Brands schaltet den Weltranglisten-Dritten, Mayer den Olympiasieger aus. Auch Gojowczyk und Brands im Viertelfinale.

Die Tennisfans reiben sich erstaunt die Augen. Beim Turnier in Doha haben gleich vier Deutsche die Runde der letzten acht erreicht – und einer steht ganz gewiss auch im Halbfinale. Florian Mayer feierte mit dem 3:6, 6:4, 6:2 gegen Wimbledonsieger Andy Murray, einen seiner größten Erfolge. Dabei lag der Bayreuther im zweiten Satz bereits 0:3 hinten.

"Ich weiß gar nicht, wie ich zurückgekommen bin", sagte der 30-Jährige: "Ich habe fantastisch gespielt, ich war aggressiv und habe einfach alles versucht. Ich hatte ja nichts mehr zu verlieren. Ich denke, Andy war im dritten Satz vielleicht etwas verletzt, aber ich bin sehr glücklich, eine Runde weiter zu sein." Mayer besiegte erst zum elften Mal einen Top-Ten-Spieler.

Murray bestritt sein erstes Turnier nach monatelanger Verletzungspause. Der Olympiasieger von London 2012 hatte sich am Rücken operieren lassen. "Ich muss geduldig sein und darf nicht zu viel erwarten", sagte der Brite: "Das wäre das Schlimmste, was ich tun könnte."

Nicht zu erwarten war auch der Auftritt von Daniel Brands. Der Weltranglisten-54. aus Deggendorf schaltete den im Computer immerhin 51 Plätze höher notierten Spanier David Ferrer sensationell mit 6:4, 7:5 aus.

Eine Überraschung gelang auch Peter Gojowczyk. Der Münchner, Nr. 162 der Weltrangliste, bezwang die deutsche Nummer zwei, den auf Rang 22 der Weltrangliste geführten Philipp Kohlschreiber (Augsburg), mit 7:6 (7:4), 7:6 (9:7). Der 24-Jährige steht damit erstmals im Viertelfinale eines ATP-Turniers. Dort trifft er auf Dustin Brown (Winsen/Aller). Der Deutsch-Jamaikaner, der sich ebenfalls durch die Qualifikation gekämpft hatte, schaltete den kroatischen Aufschlagriesen Ivo Karlovic mit 3:6, 7:6 (15:13), 6:4 aus. Brown schafft durch den Viertelfinaleinzug die Rückkehr unter die Top 100. Dort hatte er zuletzt im Februar 2011 gestanden.

An einer Sensation schnupperte Tobias Kamke gegen Rafael Nadal. Der Lübecker zwang den Branchenführer aus Spanien zwear in den dritten Satz, unterlag jedoch nach 2:25 Stunden und einer beherzten Vorstellung 3:6, 7:6 (7:3), 3:6. Letztlich scheiterte Kamke an sich selbst, denn bei seinen drei Aufschlagverlusten servierte der 27-Jährige einen Doppelfehler im entscheidenden Moment.

(SID)
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