Caen Vielseitigkeitsreiter gewinnen bei der WM zweimal Gold

Caen · Sandra Auffarth setzt sich vor Teamkollege und Titelverteidiger Michael Jung durch, die Mannschaft siegt vor Großbritannien.

Sandra Auffarth wurde in den engen Katakomben des D'Ornano-Stadions von den Gratulanten fast erdrückt. Freund Ed musste sie immer wieder schützend in den Arm nehmen: Nach dem sensationellen Doppel-Gold bei der Reit-WM in Caen war die Vielseitigkeitsreiterin aus Ganderkesee im Oldenburger Land heiß begehrt: "Es ist unfassbar. Mir fehlen die Worten", sagte die 27-Jährige.

Bundestrainer Hans Melzer kämpfte sich zu ihr durch und drückte seine Top-Reiterin fest an sich. "Sie ist absolut reif für den Titel, das hat sie mit Souveränität bewiesen", meinte der Coach über Auffarth, die zum Abschluss mit ihrem Wallach Opgun Louvo im Springparcours fehlerfrei blieb und das deutsche Team vor Großbritannien und den Niederlanden zum ersten Team-Gold seit 2006 führte. Als dann der Brite William Fox-Pitt mit Chilli Morning nach ihr noch einen Abwurf hatte, stand auch der Einzelerfolg fest.

"Sandra hat es sich voll verdient, sie war die letzten Jahre immer so nah dran", sagte auch der entthronte Champion Michael Jung, der Silber mit seinem Ersatzpferd Rocana holte. Jung wurde seit 2010 zweimal Europameister, einmal Weltmeister und Olympiasieger im Einzel - mehr geht nicht. "Mit dem Ersatzpferd so weit vorne zu liegen, ist nicht schlecht", sagte der 32-Jährige, nachdem sich sein Goldpferd Sam kurzfristig verletzt hatte. Eigentlich sollte nicht mehr gefeiert werden, die meisten Reiter wollten direkt nach der Prüfung mit den Lkw Richtung Deutschland aufbrechen. "Wir müssen wohl noch einmal umplanen", sagte Vater Joachim Jung. Die Buschreiter waren während der WM in einem Containerdorf in der Außenstelle Haras du Pin untergebracht und nicht glücklich damit.

Auch die weiteren deutschen Reiter zeigten im Parcours starke Vorstellungen. Mannschafts-Olympiasiegerin Ingrid Klimke (Münster) wurde Sechste. Dirk Schrade kam mit Hop and Skip auf Rang 46. Die Einzelreiter Peter Thomsen (Lindewitt) mit Barney und Andreas Ostholt (Warendorf), deren Ergebnisse nicht in die Teamwertung einflossen, rundeten mit den Rängen sieben und zehn das sehr gute Ergebnis ab.

Überschattet wurde der Wettbewerb vom Tod des Pferdes Wild Lone des britischen Vielseitigkeitsreiters Harry Meade. Das Pferd brach nach dem schwierigen Geländeritt am Samstag zusammen.

(sid)
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