München Vidal der neue Bayern-Chef im Mittelfeld

München · Bayern-Profi Thomas Müller sprach von fehlendem "Esprit" und "Glanz" - doch der Fußball-Weltmeister stand mit seinen kritischen Ansätzen zum glanzlosen 1:0 der Münchner gegen Benfica Lissabon ziemlich alleine da. Große Sorgen scheint sich beim Rekordmeister vor dem Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League am kommenden Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF) trotz des dünnen Polsters niemand zu machen.

"Woche für Woche geht jeder immer von einem Kantersieg aus. Es muss aber auch mal ein 1:0 reichen", sagte Torwart Manuel Neuer gelassen. Er erwarte in Lissabon zwar "eine enge Kiste, aber wir werden gut vorbereitet sein. Wir haben alles in eigener Hand." Selbst der Perfektionist Pep Guardiola konnte mit der erneut dürftigen Darbietung seiner Stars gut leben. "Ich bin sehr zufrieden. Großes Kompliment an mein Team. Ich habe viel Vertrauen in die Qualität meiner Mannschaft", betonte der Bayern-Coach nach seinem 116. Sieg im 150. Pflichtspiel für den FC Bayern.

Der Spanier hob besonders Arturo Vidal heraus, der mit seinem Blitztor nach 108 Sekunden alle Chancen auf die fünfte Halbfinal-Teilnahme in Folge offen ließ. "Er hat es die letzten Monate sehr gut gemacht, hat eine große Persönlichkeit und große Erfahrung. Das Tor war sehr wichtig für uns, wichtig für ihn", sagte Guardiola über seinen "Krieger". Der Chilene hat sich zu einer festen Größe im Bayern-Mittelfeld entwickelt, hat die Rolle von Xabi Alonso (34) übernommen. Seinem Premierentor für die Bayern in der Königsklasse folgte jedoch wie zuletzt beim mühevollen 1:0 in der Bundesliga gegen Frankfurt viel Krampf und wenig Glanz. Man habe "ein paar Fehler mehr" gemacht als sonst, betonte Müller nach dem elften Heimsieg in der Königsklasse in Serie (zum Rekord von Manchester United fehlt noch ein Erfolg).

Benfica habe gezeigt, "dass sie uns weh tun können", sagte Müller angesichts der klaren Torchancen der Gäste nach dem Wechsel. So müssen die Bayern in einer Woche mehr zittern, als ihnen lieb ist.

(SID)
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