Basketball-Star James erkennt „Rechenschaft“ So reagiert die Sportwelt auf den Schuldspruch im Floyd-Prozess

Der Schuldspruch im Fall des getöteten Schwarzen George Floyd hat in der Sportwelt für Genugtuung und Erleichterung gesorgt. Zahlreiche Profis und Klubs reagierten auf das Urteil.

 Ein Mann hält ein Schild mit der Aufschrift „Justice for George Floyd“ hoch.

Ein Mann hält ein Schild mit der Aufschrift „Justice for George Floyd“ hoch.

Foto: dpa/Ben Brewer

Schuldig, schuldig und noch einmal schuldig: Die zwölfköpfige Jury kannte in allen drei Anklagepunkten keine Gnade mit Derek Chauvin. Der weiße Ex-Polizist muss nach dem Mord an dem Afro-Amerikaner George Floyd jahrzehntelang hinter Gitter. "I can't breathe", ich bekomme keine Luft, hatte der gefesselte Floyd am 25. Mai 2020 bei seiner gewaltsamen Festnahme immer wieder gerufen. Er starb, nachdem ihm Chauvin laut Staatsanwaltschaft 9:29 Minuten lang das Knie auf den Hals gedrückt hatte. Floyds Tod hatte einer ganzen Nation die Luft abgeschnürt, nun endlich kann sie wieder kollektiv durchatmen.

Auch die Sportwelt war überwältigt. "Ich kann meine Gefühle kaum beschreiben", twitterte Formel-1-Champion Lewis Hamilton, auf dessen Betreiben hin die einst silbernen Mercedes-Boliden nach Floyds Tod schwarz lackiert worden waren. Doch Hamilton mahnte auch: "Es ist erst ein Schritt zu mehr sozialer Gleichheit. Der Kampf ist nicht vorbei." Basketball-Star LeBron James twitterte nur ein Wort: "Rechenschaft".

Die Basketballer der Minnesota Timberwolves widmeten in einer symbolischen Geste den Ball des Spiels am Dienstag bei den Sacramento Kings (134:120) der Familie von George Floyd und der Stadt. "Wir sind bei ihnen. Wir alle denken, dass dieser Kampf wichtiger ist als Basketball", sagte Center Karl-Anthony Towns.

Mit dem Schuldspruch verbinden sich große Hoffnungen. Adam Silver, Commissioner der Basketball-Profiliga NBA, und Michele Roberts, Geschäftsführerin der Spielervereinigung NBPA, teilten mit: "Wir sind erfreut zu sehen, dass der Gerechtigkeit anscheinend Genüge getan wurde." Aber, so betonten beide: "Es gibt noch viel zu tun."

Die weiß geprägte Eishockey-Profiliga NHL erklärte: "Wir hoffen, dass das Ende des Prozesses eine Möglichkeit zur Heilung bietet." Und die Spielervereinigung der Baseballer schrieb: "Mit diesem Spruch beginnen wir uns der wahren Gerechtigkeit zu nähern, es ist ein Schritt in die richtige Richtung für eine Kurskorrektur angesichts der unangemessenen Polizeigewalt gegen schwarze Amerikaner."

Die Frauen-Basketball-Liga WNBA betonte, sich weiter gegen Ungerechtigkeit in den USA zu engagieren. In einer Mitteilung wies sie aber auch darauf hin, dass derzeit für PoC am Ende zu oft nicht die Gerechtigkeit stehe.

(sid/old)
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